Den hatte ich eigentlich auch vor… bin mir aber nicht (mehr) so sicher
Erst einmal gute Besserung @TIMBOlino1984
Thema #123: Mainstream
Film: Dirty Dancing von Emile Ardolino
Erscheinungsjahr: 1987
Laufzeit: 96 Minuten
Wo gesehen: Sky
Die siebzehnjährige Baby (Gratulation zu dem Filmnamen) fährt mit Schwester, Mutter und Vater in ein Sommerferiencamp. Das entpuppt sich mehr als spießige Kaderschmiede für Reiche. Baby fühlt sich dagegen zu den Leuten die für die Unterhaltung zuständig sind hingezogen, besonders zum Tänzer Johnny. Ab jetzt wird eine flotte Sohle aufs Parkett gelegt und die Wassermelone getragen.
Dank @TIMBOlino1984 hatte ich jetzt endlich „The Time of My Life“ und kann beruhigt sterben. Kleiner Spaß. Aber obwohl sich erfolgreiche Filme ja eher durch den Berühmtheitsfaktor oder Kultstatus oder „Musste kennen!“ auszeichnen und nicht unbedingt durch Qualität (gibt aber auch Ausnahmen) hat man sicher nicht auf alle diese Filme Lust. So ist „Dirty Dancing“ mit seiner Mischung aus Liebesschnulze und Tanzfilm ziemlich genau die Albtraum-Mischung auf die ich wenig Bock habe. Da kommt die Challenge gerade recht um seine „eklatanten Wissenslücken“ zu schließen.
Und wie geht der, neben E.T. einzige Film der sowohl in der BRD (1988) als auch in der DDR (1989) erfolgreichster Film des Jahres war, heute als Erstsichtung noch so ab?
Erstaunlich okay. Ja da hat er es gesagt. „Dirty Dancing“ ist blickt man mal in der Liste z.B. auf „Fack ju Göhte 3“ weit davon entfernt eine kultige Obergraupe zu sein.
Gerade mit Blick auf die erste Stunde empfand ich den Film zu einem großen Teil als erstaunlich lustig. Nach dem durchlesen von so einigen Dingen nehme ich zwar an, dass es die Art von „so schlecht, dass ich es schon wieder lustig fand“ war aber auch so etwas nehme ich gerne an. Die Figuren sind wahre Karikaturen und der Film haut einen Oneliner nach dem nächsten raus.
Ich bin sicher, die meisten kennen diese eh besser wie ich aber gerade so eine Szene, wo Johnny nach eineinhalb Wochen (?) im Camp auffällt, dass er seine Autoschlüssel im Auto stecken hat lassen, dann einen Zaunpfeiler aus Holz ausgräbt und mit diesem seine Scheibe einschlägt um dann loszudüsen, konnte niemand ernst meinen und ich schreib einiges an Comedypotential des Films doch als gewollt auf.
Der Schmalz tropft natürlich aus jeder Ecke aber darauf habe ich mich eingestellt. Schauspieler und Schauspielerinnen machen wirklich keinen besonders guten Job, eher einen besonders schlechten – jedoch fand ich, konnte man gut zwischen 2 Dingen unterschieden: Dialog und ohne Dialog: Ich erinnere mich noch, wie ich hier American Fighter angeschaut hab und gesagt hab: Jeder Dialog ist so dermaßen schlecht sonst aber ganz witzig. Da hat @Morissa gesagt, jeder Film in dem Michael Dudikoff viel sagt ist scheiße, also hält er besser seinen Mund.
Ähnlich ging es mir hier mit allen Figuren. Egal wer anfängt in den Dialog zu treten – der Film baut ab. Am Anfang noch manchmal als Karikatur ganz witzig, wird das umso schlechter je eher man mal versucht den Film ins Ernsthaftere zu verschieben.
Doch Gott sei Dank – hier wird gar nicht so viel geredet. Entweder es wird getanzt oder zumindest so getan oder es wird eine Kameramontage mit (ziemlich guter) Musik abgefahren. Blenden wir die Dialoge aus (tut man das nicht, dann würde ich den Film schon als eher schlecht ansehen. Das war schon mehr C-Movie-Niveau).
Bleiben wir erst mal bei den Tanzchoreographien. Da waren schon ein paar schmucke dabei. Gerade vor dem Wasserfall, im Wald oder im See aber auch die „Geheimtreffen“, fand ich ziemlich gut. Die Massenszenen und die besonders verehrte Szene zum Schluss hat mich jetzt nicht so gecatched – aber ich hab von Tanzszenen auch nicht den Hauch einer Ahnung.
Wir waren noch beim positiven der Musik und der Kameramontage – ja ich glaube der Film ist im Kern gar nicht so dumm. Sicher jetzt schlägt man vielleicht wieder die Hände über dem Kopf zusammen, wenn man in so einen Mainstreamfilm ernsthaft viel hineininterpretieren will und auch ich rolle heute schon manchmal mit den Augen, wenn man bei „König der Löwen“ sich durch „Diktaturverherrlichung“ wälzt oder wieder über „Forrest Gump“ als Propaganda-Film ablästert. Nicht, weil es zu diesen Auffassungen keine Anhaltspunkte geben würde, die gibt es genug und man kann damit sicher wissenschaftliche Bücher noch und nöcher füllen sondern weil ich persönlich schon daran zweifle ob das der Film wirklich so wollte und auch ob das überhaupt bei vielen so ankommt – eher nicht.
Genauso ist „Dirty Dancing“ also in der Realität wohl der erfolgreichste Film geworden, weil man einfach im Kino gut knutschen konnte und die Jugend und junge Menschen eine gute Zeit hatten. Zeitgeistfilm. Inszenierung und Kitsch sprechen auch extrem für diese Sichtweise. Aber eben gerade in den eher starken stillen (aber mit Musik) Momenten hat mich der Film überrascht und es ist Samstag, ich hab Zeit und Muse also:
Der Film fängt mit seinen Introcredits an, die Familie fährt dabei mit dem Auto durch die schöne Landschaft, Baby liest ein Buch (und ihr wird nicht schlecht…). Wow, toll…
Tatsächlich, denn die meisten würden wohl sagen, in „Dirty Dancing“ liest jemand ein Buch? Ja,es kommen nämlich genau 2 Bücher in dem Film vor, Kein einziges Buch mehr und sonst liest hier auch niemand etwas und neben Filmen, die in Filmen geschaut werden (finde ich immer super interessant) sind die zweitinteressantesten Eastereggs meist für mich: Welche Bücher werden in einem Film gelesen (obwohl ich die sehr oft gar nicht gelesen habe). Und Baby liest hier doch tatsächlich das fiktive Buch mit dem Titel: „Die Misere der Bauern“. Die Heldin des Films liest also dieses Buch (welches es nicht mal gibt).
Das 2. Buch ist ein reales Buch: Der Schurke des Films wedelt damit in der Gegend herum: Es ist „Der ewige Quell“ von der Autorin Ayn Rand. Ich kenne das Buch, in Amerika kennt leider fast jeder das Buch und ich sag mal es ist das Lieblingsbuch der Leute ganz oben im Silicon Valley, an der Wall Street, jedes Narzissten und jeder Narzisstin und überhaupt ein Buch für den „Amerikanischen Traum“. Noch heute die „Göttin des Marktes“, vielleicht sogar für mehr feuchte Höschen verantwortlich im Vergleich zu „Dirty Dancing“?
Ich werde jetzt den Teufel tun und hier über ein 1000 Seitenbuch reden und das man neben dem ganzen Negativen auch positive Dinge aus ekligen Romanen und verachtenswerten Persönlichkeiten ziehen kann. Um was es mir geht: In einem sehr simpel gestrickten Mainstreamfilm aus Amerika, wird die Heldin mit diesem Buch charakterisiert und der Bösewicht mit dem Buch. Das würde ich schon fast als überdeutlich empfinden und macht klar, dass der Film eben neben all der Oberflächlichkeit schon ziemlich klar gegen dieses reiche, ja schon fast „Sektencamp“ und den Kapitalismus agiert.
Dazu noch Themen wie Abtreibung, Judentum, bisschen Coming of Age (auch wenn ich finde, da kann der Film mit den guten von heute nicht mehr wirklich mithalten) – man merkt schon alles eher ein bisschen zu viel an Themen für so einen Film aber ja durchaus löblich.
Auch filmgeschichtlich steckt da einiges drin. Ich hab gerade viel von Pialat gesehen. Französischer Regisseur, fast immer haben die Filme im Kern der Handlung (nicht unbedingt der Interpretation): Minderjähriges Mädchen verliebt sich in alten Mann – Nackedei und Sex – Ende.
Die entschärfte Mainstream-Hollywood-Version davon lautet natürlich: Minderjähriges Mädchen verliebt sich in alten Mann – Tanzerei und Tanz – Ende.
Interessant sicherlich, dass in diesen französischen Filmen, dann die minderjährigen Mädchen hypersexualisiert werden, während hier es ja der „alte Mann“ Patrick Swayze ist, dem diese Rolle eher zufällt.
Egal ob Gesellschaftsinhalt oder Filminhalt, alles macht dieser Film nur mit Musik und Bildern. Eigentlich damit ja fast ein Heiliger-Gral-Film für die Show-Don’t-Tell-Fraktion.
Wer nach dem Geschreibsel schon lange keinen Bock mehr hat. Es gibt immer noch die Wassermelonenszene.
Ein Film zum Augenrollen, Kopfschütteln, Lachen und wahrscheinlich Schwelgen und Fühlen aber auch zum Staunen und Beobachten. Klassisches Hollywood auf dem Sprung. Insgesamt zwischen 6 und 7.
7 von 10 Wassermelonen
Hab den Film noch nie von vorne bis hinten am Stück gesehen, aber so oft einzelne Passagen, dass ich ihn trotzdem komplett kenne
Ich schau ja echt wenig Filme, aber Dirty Dancing müsste zu den Filmen gehören, die ich am häufigsten gesehen habe (eher unfreiwillig, ich mag den nicht so sehr, aber meine beste Freundin fand ihn super) und ich bin echt überrascht, was man in diesem Film alles entdecken kann, wenn man richtig hinsieht.
Für solche Momente lese ich in diesem Thread mit.
Asterix erobert Rom
Thema #123: Schaut einen Film, der der erfolgreichste des Jahres war (BRD/DDR)
Regie: René Goscinny, Albert Uderzo, Pierre Watrin
dt. Sprecher: Hans Hessling, Edgar Ott
Erscheinungsjahr: 1976
Laufzeit: 78 Minuten
gesehen auf: RTL+
Man verzeihe mir aufgrund meiner derzeitigen Umstände, dass ich lieber auf etwas heiteren Film zurück greife und meine Review etwas kurz ausfällt. Wollte aber nicht noch ein Thema verpassen.
Mein liebster Asterix-Film. Lustig und durch die vielen kleinen Aufgaben sehr kurzweilig. Passt natürlich nicht in die Reihe und steht dadurch etwas für sich alleine, aber das schadet dem Film nicht.
Meine Lieblingsaufgaben sind wohl das Essen und der Passierschein natürlich. Das auf der Insel der Freuden finde ich dagegen immer etwas zu lang gezogen.
Und die DDR hat immerhin nur 9 Jahre gebrauch, ihn auszustrahlen. Dort war er 1985 auf Platz 1.
5/5
Das nicht. Aber zu Beginn hat er gezeigt, wie seine Begrüßung in seinen Büchern in anderen Sprachen lautet.
Pflichtprogramm. Im Kino im Nachbarort (ganz kleines Programmkino) lief der früher immer am ersten Samstag im Monat. Ich glaube da waren es mehr erste Dates als sonstwas.
Und der ist ja gar nicht so schnulzig. Klar. „Mein Baby gehört zu mir“ und „She’s like the Wind“, aber wir sind bei weitem nicht in der Pretty Woman-Riege.
Du hast einen Film gesehen der auch von mir 5/5 hat. Werde erstmal wieder gesund und lass dir keinesfalls erzählen mit dem Passierschein A 38 kommt man da nicht mehr raus.
Thema #123: Mainstream
Film: Pretty woman
Erscheinungsjahr: 1990
Laufzeit: 121 Minuten
gesehen auf: Disney+
Ich hab das Thema mal genutzt, um einen „Klassiker“ nachzuholen, den man vermeintlich gesehen haben sollte. In dem Fall sogar einen Film, den sehr viele Menschen, gerade in meiner Generation, für einen absolut großartigen Film halten.
Ich gehöre nicht dazu. „Pretty woman“ ist nun sicher kein schlechter Film, aber wenn man ihn 2022 schaut und das nicht gerade der erste Film ist, den man sieht, dann kann zumindest ich dem Film wirklich nichts Besonderes mehr abgewinnen. Julia Roberts ist natürlich absolut bezaubernd und mich hat irgendwie am meisten die „Beziehung“ zum Hotelmanager gerührt. Aber alles andere an dem Film ist einfach… naja, nichts Besonderes eben.
Mir würde es gegebenenfalls auch anders gehen, wäre ich nicht 38 Jahre und der Film 32 Jahre alt. So ist es einfach irgendwie genau die Mitte, nicht scheiße, aber eben auch nicht gut.
2,5/5 Sterne
Titel: Frozen II
Thema: Film des Jahres BRD/DDR
Erscheinungsjahr: 2019
Laufzeit: 103 Min
Frozen 2, erfolgreichster Film 2019. Teil 1 hatte gegen Fuck Ju Göhte 2013 wohl keine Chance …. Ich habe mich da an der verlinkten Liste orientiert. Scheinbar gibt es verschiedene Erhebungen zur Ermittlung von “erfolgreichster Film”.
Nach langer Zeit habe ich mich nun überwunden, den zweiten Teil zu gucken. Ich fand den ersten Film durchaus noch trickreich durch clevere Einbindung der Musik und mit ein paar netten Schlenkern in der halbwegs vorhersehbaren Geschichte. Zwei oder drei Songs im ersten Teil empfand ich auch als wuchtig, sehr gut auf den Charakter geschrieben und mit tollen Stimmen performt. In Frozen 2 sind die Musik zu den Liedern um Elsa, gesungen von der wieder großartigen Idina Menzel, ebenfalls gut. Kristen Bells komödiantisches Talent macht aus Anna wie im ersten Teil das Bestmögliche. Dabei wäre dann aber auch das Beste an den Liedern und den Charakteren erwähnt. Alle anderen, davon zwei direkt in den ersten 10 Minuten, fand ich sehr schlecht integriert und äußerst plump in Text und Sound. Die Geschichte hat faszinierende Anleihen an Eingeborenen-Mythologie (will nix Falsches sagen, aber ich vermute Inuit/Eskimo). Was an Schmalz drüber gerieben wurde hat mir allerdings gar nicht gefallen. Auch der Hintergrund Elsas und der Familie hat eine gute Basis und wurde schlecht umgesetzt. Sehr enttäuschend. Der Film leistet mit ordentlicher Technik und klarer Ausrichtung auf eine junge Zielgruppe (meiner Meinung nach viel mehr als Teil 1) eine maximal mittelmäßige Unterhaltung.
2/5
Ich hab auch mal das Thema genutzt um ein paar Filme zu schauen, die wohl recht bekannt sind, die ich aber noch nicht kannte
Thema: Mainstream
Film: The Godfather von Francis Ford Coppola
Erscheinungsjahr: 1972
Laufzeit: 175 Minuten
Handlung
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Mario Puzo und handelt von der fiktiven, italienischstämmigen Mafiafamilie Corleone. Die Geschichte beginnt im Jahr 1945 und spielt in New York. Mittelpunkt der Geschichte ist die Familie, von Hochzeiten bis hin zum Krieg mit anderen Mafiafamilien.
Meinung
Mir hat der Film sehr gut gefallen. Trotz seiner Länge fand ich ihn nicht langweilig und das schafft er, ohne krasse Spannungsmomente, ohne irgendein Ziel, auf das man hinfiebert und auch weitestgehend ohne Helden, um die man bangt. Ich mag Familiengeschichten, die funktionieren, bei denen ich einfach Freude daran habe, zu beobachten was passiert. Die Figuren sind sympathisch (was man eventuell aufgrund der Thematik kritisieren könnte), aber logischerweise auch keine Superhelden. Und der Film sieht einfach sehr hübsch aus. Ich mochte die Lichtstimmung, die Drehorte, die Kostüme, die alten Autos, sieht einfach alles sehr schön aus und so vielfältig. Ich mag hübsche Bilder, vor allem wenn sie dabei trotzdem natürlich ausschauen. Hart fand ich die Frauenrollen. Die Geschichte spielt halt in den 40ern/50ern, aber dass sie einfach akzeptieren müssen, dass sie an nichts teilhaben dürfen und nicht mal wissen, was eigentlich getan wird ist schon bitter.
Als nächstes hab ich dann Jaws (Steven Spielberg, 1975) geschaut. Ein amerikanischer Badeort wird von einem menschenangreifenden weißen Hai heimgesucht. Ich fand den Film okay, mehr aber auch nicht. Es gab ein paar spannende Momente, das unangenehme und angstauslösende hat für mich allerdings nicht so wirklich funktioniert. Vielleicht liegt es daran, dass ich weiß, dass Haie zu unrecht als blutrünstige Monster dargestellt werden, dass mich das nicht wirklich ängstigte. Außerdem bin ich nicht wirklich so sozialisiert worden, dass ich krasse Monster irgendwie cool finde, vielleicht war das Thema daher nicht so meins. Das Meer, Meerestiere und auch beängstigende Tiefe, beängstigende Dunkelheit, aus dem Nichts auftauchende riesige Tiere find ich durchaus spannend und auch beängstigend. Mag ich aber lieber wenn ich es tatsächlich realistisch finde und wenn es dabei trotzdem nicht so einseitig ist mit fiesen Monstern und klischeehaften Jägern, die sich beim Bier trinken gegenseitig ihre Narben zeigen.
Als letztes folgte dann Once Upon a Time in the West (Sergio Leone, 1968). Ein Western in dessen Mittelpunkt verschiedene Figuren stehen, deren Wege sich früher oder später, im Guten oder im Schlechten, kreuzen. Ich kenne sehr wenige Western, aber das Setting ist mir natürlich bekannt. Insbesondere, weil ich Kalifornische Sinfonie (Gwen Bristow, 1951; engl. Jubilee Trail) gelesen hab Auch wenn das wohl fordergründig eine kitschige Liebesgeschichte ist, kam doch ganz schön rüber, dass sie eben in eine unbekannte Region gezogen sind, ohne jemals zurück zu kommen und was es mit der Gesetzlosigkeit auf sich hat, wenn es dort einfach noch keine Regeln gibt und sich jede:r selbst schützen muss. Also durchaus ein spannendes Setting, auch wenn es im Film (und ich vermute mal in vielen Western), natürlich sehr überzeichnet ist. Mit besonders coolen Charakteren, die schneller schießen als gucken können und stets sehr cool und teils heldenhaft auftreten. Das ist auch ein Grund, weshalb ichs bisher meist wenig reizvoll fand, mir Western anzugucken. Hat mir dann aber doch gut gefallen. Die Musik war mir jetzt nicht unbekannt, aber ich mag die melancholische Mundharmonika einfach gerne. Und die Coolness, die langsame Geschichte und die hübschen Ort waren auch schön anzuschauen. Ein bisschen Schwierigkeiten hatte ich, der Geschichte zu folgen, aber ich war auch sehr müde, das kann ich dem Film wohl schlecht ankreiden. Und endlich verstehe ich das (unoffizielle) Musikvideo meines Lieblings Arcade Fire Lieds (Achtung, Spoiler):
Thema #124: Unfälle am Set
Film: Runaway Train von Andrei Konchalovsky
Erscheinungsjahr: 1985
Laufzeit: 111 Minuten
Zum Thema: Bei den Vorarbeiten zum Dreh ist ein Helikopter abgestürzt und der Pilot Rick Holley ums Leben gekommen. Im Abspann wird ihm der Film gewidmet.
Jon Voight und Eric Roberts, zwei vielleicht nicht unbedingt jedem bekannte Namen, aber sehr bekannte Gesichter, spielen hier zwei Gefängnisinsassen, die mit reichlich Fett eingeschmiert und in Frischhaltefolie eingewickelt, den Ausbruch durch die Kanalisation, einen eiskalten Fluss und schneebedeckte Wälder wagen. Sie schleichen sich in einen Güterzug und ab gehts, den harten Hund von Gefängnisdirektor im Nacken. Stellt sich raus, der Zug ist führerlos und mit voller Geschwindigkeit auf dem Weg ins Ungewisse.
Der Film wird schnell zu einer Art Kammerspiel in dem sich vor allem die beiden Protagonisten stetig aneinander reiben und weiter eskalieren. Ich hatte eigentlich mit einem Machismo-Feuerwerk gerechnet, aber eigentlich wars das gar nicht. Bzw. im ersten Moment schon, aber die Schwäche und Fallhöhe der beiden wird schnell immer sichtbarer. Genau so wie das unweigerlich kommende Ende des „Express in die Hölle“, so der deutsche Filmtitel.^^
Schönes Ding.
4/5 Notbremsen
Die erste Drehbuchfassung ist übrigens von Akira Kurosawa.
Ich mag den auch ziemlich gerne, das war damals so ein Film, den ich immer und immer wieder auf Kabel 1 gesehen habe.
Roberts und Voight übrigens beide für den Oscar nominiert.
Roberts (Bruder von Julia, Vater von Emma) ist ja so ziemlich das bekannteste Nebenrollengesicht aus dem Actionbereich der letzten 30 Jahre.
Voight ist aber schon ein großer seiner Zunft, wie ich finde, oder man kennt ihn halt als Vater von Angelina Jolie,
Jo, war erst ein wenig verwundert, als da Akira Kurosawa am Anfang über den Bildschirm flatterte. Danach dann auch gelesen, sowie die Oscarnominierungen.^^
Jap, das Gesicht erkennt man halt sofort wieder, aber ich wär nie (und werde wahrscheinlich auch in Zukunft nicht wirklich) auf den Namen gekommen. Für Voight gilt allerdings für mich das gleiche. Ich weiß, dass ich den schon etliche male irgendwo gesehen habe, aber keine Ahnung wo und als was.
Mal kurz nachgeschaut: Heat, Mission Impossible, Transformers, Tomb Raider, klar. Und Tropic Thunder (schon wieder ein gesehener, nicht geloggter Film abgehakt) und noch Filme wie Deliverance und catch-22, die ich endlich mal gucken muss.
Thema #124: Unfälle am Set
Film: xXx von Rob Cohen
Erscheinungsjahr: 2002
Laufzeit: 124 Minuten
Wo gesehen: Sky
Vin Diesel als Bandenchef wird von der US-Regierung mit Aussicht auf Löschung seines langen Strafregisters angeworben. Nach ein paar Trainingseinheiten geht es nach Prag wo er eine Untergrundorganisation, welche die Weltherrschaft anstrebt, aufmischt.
Mischung aus einem Fast-and-Furious-Film und einem James-Bond-Streifen. Wenig kreativ hat man sich hier aus diesen beiden Franchises jeweils einiges zusammengeklaubt und fertig ist das Ding.
Inhaltlich kompletter Kokolores, fängt an den Ausgangslagen an und endet mit dem Ende. Bücher finde ich hier sicher auch keine . Dafür natürlich böse Russen und glorreiches amerikanisches Militär.
Jedoch insgesamt ein „Action-No-Brainer“. Klar, gibt es so was wie einen „No-Brainer“ überhaupt – eher nicht. Dem Film kann ich das aber höchstens halb ankreiden, denn gerade die erste Stunde ist teilweise recht witzig und nimmt sich selbst nicht gerade ernst (dann geht es für mich persönlich okay, wenn man sagt: Hirn aus – Action an). Gut so. Gegen Ende, wenn alles wieder mal zur Apokalypse hin läuft ändert sich das leider und man bekommt den üblichen langweiligen Stuss (besonders Bösewichte die so gefährlich wie das morgendliche Toastbrot sind und trotzdem die Menschheit bedrohen mit viel amerikanischem Patriotismus draufgemschiert) präsentiert. Schade.
Bleibt noch das Thema und der stärkste Part des Films: Die Stunts:
Im Stuntthema bin ich nicht so drin, da mich das nicht so riesig interessiert und ich auch nicht der größte Fan davon bin aber die sind hier teilweise schon abgefahren. Das passt für mich deshalb, weil immer in den großen, komplett übertriebenen Stuntszenen hatte ich das Anfangsgefühl des Films, die Quatschigkeit, auch in der 2. Hälfte wieder drin: Die sind einfach herrlich übertrieben und gipfeln in einer selbst ausgelösten Lawine, der man mit dem Snowboard entflieht.
Leider ist bei einem Parasailing-Stunt ganz zum Schluss der Stuntman Harry O’Conner gestorben, als er gegen einen Brückenpfeiler in Prag krachte.
Fast-and-Furious-James-Bond-Hybrid; stumpf und uninspiriert aber mit einer Menge Rock-Musik und übertriebenen Stunts.
Apropos Rock-Musik: In einer Disko wird das Liedthema von „Der dritte Mann“ auf der Zitter gespielt. Jetzt haben wir sogar in dem Film wieder ein schönes Easter Egg gefunden .
5 von 10 X
Thema #124: Unfälle am Set
Film: Top Gun (Tony Scott)
Erscheinungsjahr: 1986
Laufzeit: 110 Minuten
Wo geschaut: Netflix
Pete ‘Maverick’ Mitchell darf auf die Elite-Flugschule der Navy. Er kämpft mit den Regeln sowie persönlichen Tragödien.
Endlich, endlich mal diesen Klassiker nachgeholt, nachdem ich bisher ja nur „Hot Shots“ kannte (und früher auch sehr gerne mochte, frag mich, wie es jetzt ist). Also kannte ich die Handlung ja so irgendwie. Oder so.
Also die Flugaufnahmen sind wahnsinnig toll. Die Dialoge sind wahnsinnig blöd. Ich hatte trotzdem viel viel Spaß mit dem Film und bereue es, ihn nicht eher geguckt zu haben, und so den Nachfolger im Kino verpasst zu haben.
Beim Dreh ist leider Pilot Art Scholl ins Meer gestürzt, weder er noch sein Flugzeug wurden je gefunden, nachdem er ins Trudeln geraten ist. Sein letzter Funkspruch war „I have a problem … I have a real problem“.
3,5/5
Thema: Unfälle am Set
Film: High Road to China (dt. Höllenfahrt bis ans Ende der Welt) von Brian G. Hutton
Erscheinungsjahr: 1983
Laufzeit: 105 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime
Der Film war in der Liste, da bei einem Hubschrauberabsturz in Jugoslawien (Drehort) drei Menschen um Leben kamen.
Tom Selleck spielt einen ehemaligen Kriegspiloten, der zusammen mit einer jungen Dame um die halbe Welt (also durch 3-4 Länder) fliegt, um ihren Vater zu suchen und zu beweisen, dass er noch lebt, damit sie sein Erbe einstreichen kann. Ein Schurke möchte dies verhindern, denn er will den ganzen Kuchen für sich selbst.
Der Film wirkt wie ein Rehabilitationsprogramm welches Selleck hilft, das Casting Fiasko um Indiana Jones zu verarbeiten und sich in seinen ganz eigenen indyesquen Abenteuerfilm zu stürzen. . Erst einmal dauert es furchtbar lange, bis in einem Abenteuerfilm überhaupt so etwas wie Abenteuer passiert. Was vielmehr von der ersten Begegnung von Herr und Dame etabliert wird ist es wie sehr sie sich doch verachten. Unterhaltungen finden größtenteils nur durch Beleidigungen statt. Wer schon mal ein bis zwei Filme dieser Art gesehen hat weiß natürlich wie das Ganze dann am Schluss endet.
Die Actionszenen (also meistens Flugzeugaction) schwanken zwischen okay und no way und bestehen, neben einer durchaus brauchbaren Dogfightszene, meist daraus, dass Protagonist oder *in Granaten auf Menschen fallen lässt während am Boden die „Hölle“ losbricht. Viel mehr von Hölle hat der Film dann aber auch nicht und wird dem deutschen Titel auch nicht wirklich gerecht. Der englische verrät zumindest schonmal das Ziel, welches den Helden des Films die Suche sicherlich etwas einfacher gemacht hätte, hätte sie diesen gewusst, aber das wäre wohl etwas zu meta gewesen.
Es gibt deutlich schlechtere Indy-Abklätsche, „High Road to China“ kommt bei mir in die Durchschnitts-werd-ich-schnell-wieder-vergessen-Schublade → 2,5/5 Stangengranaten
Thema: Sight and Sound’s Greatest Films of All Time
Zum Jahresende kommen alle möglichen Best-Of-Listen heraus.
Und jedes Jahrzehnt kommt eine neue der Liste der Sight and Sound (kuratiert von Schauspielenden, Kritiker:innen, Regieführenden, etc.) heraus - und 2022 war es wieder soweit.
Daher diese Woche einfach das Thema, einen Filme aus der frisch veröffentlichten Liste zu schauen, praktischerweise gibt es die auch auf Lettexboxd.
Viel Spaß!
Freut mich immer, wenn ich in so einer List was sehe, wovon ich noch nie gehört hab. Den nehm ich.