Film-Themen-Challenge: Part 2

Thema: New Year - New Me (Genre: Konserven-RomCom / Hochzeitsfilme)
Film: The Wedding Date von Clare Kilner
Erscheinungsjahr: 2005
Laufzeit: 88 Minuten
Wo gesehen: Amazon

Filmauswahl war sehr einfach. Ich habe meiner Freundin (die guckt solche Filme ständig) einfach gesagt, such mal einen Film raus aus diesem Bereich und den guck ich dann auf jeden Fall mit.

Oooookay.

Kat (Debra Messing) ist auf die Hochzeit ihrer Schwester (Amy Adams) nach England eingeladen. Ihr Ex ist zufälligerweise der Best Man des Bräutigams und sie will diesen nun eifersüchtig machen. So heuert sie einen Callboy (Dermot Mulroney) an, der sie für 6000 $ begleitet und sich als ihr Freund ausgibt. Der Rest ist dann nach Schema natürlich schnell vorhersehbar.

Man mag vielleicht schon ahnen, wie sehr ich diesen Film mochte.
Das Positive mal zuerst → Er hatte tatsächlich ein paar witzige Szenen und ich habe bei einem Dialog sogar gelacht, weil mein Humor: „Remember to drive on the right side of the road“ „Which is the left side“ „That’s right“ → Damit kriegt ihr mich.
Das zweite Positive war die äußerst kurze Laufzeit.
Das war’s dann auch schon.
Ich könnte mich jetzt über das quieckige Spiel von Amy Adams aufregen oder dass Dermot Mulroney selbst nach einem 12 Stunden Flug noch aalglatt und gestriegelt aussieht oder sowieso immer. Oder dass so ziemlich jeder Charakter oberflächlich und naiv ist und sich immer genauso verhält, wie es gerade die Story verlangt, aber halt überhaupt nicht wie ein logisch denkender Mensch. Dazu gibt’s natürlich den Konservensoundtrack mit Songs wie „All outta love“. Ne, tu ich mal nicht,
Alles trieft nur so von Kitsch wie ich es liebe.
Es ist auch nicht schwer zu erraten, wie das Filmplakat aufgebaut ist - natürlich auch aus der Schablonenkiste.

Was soll ich sagen, diese Themen sind zwar immer mal nett in der Challenge, aber nach so vielen Jahren Filmliebhaberei und weit über 4000 geschauten Filmen gibt es genügend Gründe, warum ich einen Bogen um diese Filme mache.

Ich gebe dennoch 2/5 notgeilen Cousinen, weil ich zumindest einmal schmunzeln musste und ich den Papa mochte.

9 „Gefällt mir“

Der kommt gleich mal auf die Watch-Liste :beanpoggers:

Eigentlich dachte ich, dass ich es nicht schaffe, einen Film zu diesem Thema zu sehen, aber ich war gestern endlich mal wieder in der Sneak. Zugegebenermaßen ist es kein Genre, aber ich hoffe, man lässt mir „US-Remakes nicht-englischsprachiger Filme“ durchgehen. Da mache ich meistens einen großen Bogen drum, als positives Beispiel fällt mir gerade nur Let Me In ein.

Thema: New Year - New Me (Genre: „US-Remakes nicht-englischsprachiger Filme“)
Film: A Man Called Otto von Marc Forster
Erscheinungsjahr: 2022
Laufzeit: 126 Minuten
Wo gesehen: Kino (Sneak Preview)

Der grantige Otto Anderson hat vor einem Jahr seine Frau verloren und wird nun in den Ruhestand entlassen. Er plant, sich das Leben zu unternehmen; doch dies wird von seinen neuen Nachbarn durchkreuzt. Besonders die hochschwangere Marisol und die beiden Kinder zwingen ihn aus seiner Isolation.

Die schwedische Vorlage Ein Mann namens Ove ist schon ein Film ohne große Ecken und Kanten, was sich besonders bei einer zweiten Sichtung gezeigt hat. Trotzdem habe ich ihn gerne gesehen und die emotionalen Momente haben ihre Wirkung nicht verfehlt.

In A Man Called Otto wird jedoch nahezu jeglicher Charme des schwedischen Films ausradiert und es ist für mich wieder einmal der Beweis, warum ich mir diese Remakes meistens nicht ansehe. Es ist für mich schwer zu begreifen, wie man es geschafft hat, so vieles wegzulassen, was den ersten Film ausgemacht hat, und dann trotzdem einen 10 Minuten längeren Film abzuliefern. Ganz zu schweigen davon, dass hier äußerst halbherzig Themen wie Social Media und ein trans Junge inkludiert werden, um der Adaption den Anschein einer Idee dahinter zu geben.

Die Erzählstruktur wird auch über den Haufen geworfen, was ja begrüßenswert wäre, wenn es neue Impulse geben würde und nicht nur nahezu alle emotionalen Buildups zerstören und Entwicklungen mancher Beziehungen unverständlich machen würde. Dabei hilft es auch nicht, dass Truman Hanks hier in den Rückblenden das jüngere Ich seines Vaters absolut steif und ohne Ausstrahlung verkörpert. Tom Hanks liefert als titelgebender Otto eine solide Leistung ab, jedoch läuft seine Charakterentwicklung deutlich weniger organisch als im schwedischen Film ab, in dem der Protagonist zudem besser als isolierter Pedant gezeichnet wurde, der sich langsam wieder der Außenwelt öffnet.

Zum Glück macht Mariana Treviño das Schauen des Films etwas erträglicher. Sie verkörpert Marisol mit viel Energie, Witz und Spielfreude, sodass ein paar unterhaltsame Szenen entstehen und der Film sich nicht zu arg zieht. Die emotionalen Momente fallen leider trotzdem flach.

1,5/5

9 „Gefällt mir“

Thema: New Year - New Me (Genre: Komödie für junge Frauen)
Film: Gibt es ein Leben nach der Party?
Regie: Stephen Herek
Erscheinungsjahr: 2021
Laufzeit: 109 Minuten
gesehen auf: Netflix

Ich wollte einen @Herzer - Film gucken, das dürfte wohl das Genre sein, welches ich mir wahrscheinlich als allerletztes aussuchen würde, keine Ahnung wie man das regulär nennt.

Der Film ist als Komödie betitelt, so Recht unterschreiben kann ich das jedoch nicht. Ich musste leider nicht einmal schmunzeln und ich fand sogar eher, dass hier einige recht traurige und emotionale Szenen dabei waren.

Die Prämisse hat man so oder ähnlich schon wirklich in unzähligen Filmen und Serien gesehen. Eine Person führt nicht das vorbildlichste Leben und muss bevor sie in Himmel oder Hölle fährt in einer bestimmten Zeit einigen Lebenden helfen Dinge zu erledigen.

Ich mag Victoria Justice ganz gerne und auch Midori Francis war hier nicht unsympathisch, aber es geht mir schon recht vieles gegen den Strich. Irgendwie kann Cassie hier so viele verschiedene Dinge zurechtbiegen ohne wirklich großen Einfluss zu haben.

Auch gibt mir ihre Rolle in den ersten Minuten nun keinen Aufschluss darüber, weshalb so viele Personen sie derart vermissen, da kam sie nicht sehr nett rüber.

Problematisch sind die vielen Liebesgeschichten, die halt jeglicher Realität entbehren, selbst mit Hilfe eines Engels.

Nervig ist zudem die Musik. Wir hören hier gefühlt 8-9 Mal den gleichen Song (oder es sind einfach einige, die komplett gleich klingen), und dies ist leider so gar nicht meine Musik.

Den Plot hat man einfach ähnlich schon häufig interessanter gesehen, hier war ich vielleicht einfach weder Zielgruppe noch leicht zu fangen, das war nicht nur seicht, das war quasi nichts.

Und dann wäre ich doch besser auf die klassischen Herzer-Filme gegangen.

1.5/5

8 „Gefällt mir“

Thema: New Year - New Me (Genre: Fantasy)

Lost River (2014)
von Ryan Gosling

Zur Wahl des Genres zitiere ich faulerweise mal aus meinem Review von vor ca. 5 Jahren als wir dieses Thema zuletzt hatten: “Zur Genrewahl: Da ich eigentlich von allen Genres ab und zu was schaue, hab ich mich gefragt, wo es meiner Meinung nach besonders viele Filme gibt, auf die ich meistens keinen Bock habe und bin zunächst bei Fantasy, Musical, Liebesfilm & Horror gelandet.” Letztes mal wurde es dann Horror, diesmal entschied ich mich mit Lost River für einen Fantasyfilm.

Der Film dreht sich um mehrere Figuren - in derem Zentrum befinden sich: ein Jugendlicher / junger Mann, der überlegt aus seiner Heimatstadt zu verschwinden und seine Mutter, die durch Mietrückstände, das Haus zu verlieren droht. Sie leben in einer ziemlich heruntergekommenen kleinen Stadt namens “Lost River”, von der Teile vor Jahren mal für einen Dammbau geflutet wurden und auf der seit damals angeblich ein Fluch liegen soll…

Erwartet hatte ich in etwa eine Mischung aus Beasts of the Southern Wild und einem späten Refn-Film. Letzteres war als der Film erschien meiner Wahrnehmung nach häufig der Tenor, was auch nicht wirklich falsch ist und für Elemente wie die Farbgebung auch durchaus passt, aber denke ich auch sehr dadurch geprägt war, dass Gosling zuletzt gerade zwei Filme mit Refn gedreht hatte, sodass dieser Vergleich und der Einfluss auch nahe lag (und da ja, wie gesagt, auch sicher durchaus was dran ist).

Ich würde den Stil, nachdem ich ihn jetzt endlich mal gesehen habe, für mich allerdings eher als eine Mischung aus Jeff NIchols & Harmony Korine, was Figuren, Themen und Setting angeht und David Lynch, was die Inszenierung angeht, beschreiben. Auch die Fantasy war auf jeden Fall nicht so ausgeprägt wie ich erwartet hatte (à la Beasts of the Southern Wild), spielt aber doch durch das surreale wirklich überzeugende Worldbuilding eine wichtige Rolle für die Stimmung des Films—eine der großen Stärken des Films. Der Plot steht hingegen im Hintergrund, was ich aufgrund der anderen Stärken des Films auch nicht schlimm finde, auch wenn ich glaube, dass ihm irgendeine Art großer Punch plotwise gegen Ende im sehr gut zu Gesicht gestanden hätte (auf emotionaler Ebene gibt es diesen hingegen durchaus), gerade auch was die allgemeine Rezeption angeht.

Ich finde nämlich, dass Gosling (sicherlich unterstützt durch reihenweise hochkarätige Kollaborateure) ansonsten hier mit seinem Erstlingswerk durchaus einen in so ziemlich allen Belangen schon absolut beeindruckenden Film geschaffen hat, der für mich persönlich letztlich dann in seiner sehr speziellen, eigenen Atmosphäre auch zusammenfindet. Weshalb ich sehr hoffe, dass die Tatsache, dass wir jetzt in 9 Jahren seit Erscheinen keinen zweiten Film von ihm bekommen haben, nicht bedeutet, dass ihn die durchwachsene Rezeption ein bisschen entmutigt hat. Ich würde mich jedenfalls wirklich freuen, wenn da noch mehr von ihm kommen würde und er seinem hier gezeigten Stil auch grundsätzlich treu bleiben würde.

8/10

9 „Gefällt mir“

Titel: A Star is Born
Thema: New Year, New me?
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 136 min
FSK 12 ‧ Musikfilm/Romanze ‧


Ich freue mich sehr, dass ich diesen Film gewählt habe, denn der wird von mir klar besser bewertet als die meisten aus diesem Genre. La La Land ist bei mir noch offen. Den zu gucken vermeide ich schon lange. Abgesehen davon, dass ich Emma Stone sehr attraktiv finde halte ich sie auch für eine tolle Schauspielerin. Das gilt beides auch für Ryan Gosling. Genau da hakt sich meine Angst bzw. meine Bedenken ein. Ich bin so voreingenommen, dass ich glaube der Film kann mir nur die Meinung über die zwei versauen. Aaaber, auch diesen Film werde ich irgendwann gucken.

Im Fall von Lady Gaga, von der ich rein gar nichts erwartet habe, und Bradley Cooper, der zwar richtig gut sein kann, bei mir aber nicht den Status höchsten hat, fiel mir das erheblich leichter. Also, „A Star is Born“. Damit hatte ich lange (meine Cousine hat mir ihn bestimmt schon 100 mal empfohlen) zu kämpfen. Insbesondere wegen persönlicher Erfahrungen mit Alkoholismus. Nun aber hab ich ihn geguckt.

Tja. Ausgelutschtes Schema, Platte Story ohne Überraschungen und ein Ende, das mich beinahe zum Würgen gebracht hat. Ja, so könnte ich es stehenlassen, doch dann würde ich dem Film Unrecht tun und kaum meine relativ gute Bewertung erklären können. Etwas genauer also…

Diese Geschichte wurde schon mehrmals erzählt, aber Cooper und Gaga finden einen Weg, sie zumindest etwas frisch und sympathisch wirken zu lassen. Es liegt in ihren Augen, ihrem Zusammenspiel. Die zwei sind wirklich gut in dem, was sie spielen. Besonders eine Szene, in der Jackson sich verletzlich zeigt und Ally für ihn da ist, hat mir das gezeigt. Wer den Film guckt, wird bestimmt wissen, welche ich meine.

Von hier an Spoiler.

Besonders die erste Szene, in der Ally vor einem Publikum in Maine singt, ist gut. Die Chemie zwischen Cooper und Lady Gaga stimmt einfach, und es fällt leicht, mit den beiden mitzufiebern.

Dann verliert der Film in der zweiten Hälfte gewaltig an Fahrt, als Ally zu einem bekannten Namen wird. Da hatte ich zum zweiten Mal das Bedürfnis vorzuspulen. Hab ich nicht getan, hätte allerdings auch nicht entscheidend geschadet. Einige der Pop-Ruhm-Situationen funktionieren nicht, da sie das, was Ally arbeitet, fast ein wenig zu oberflächlich zu behandeln scheinen. Vermutlich wäre es auch innerhalb dieser Laufzeit nicht besser gegangen. Der Film scheint zu leicht Jacksons Überzeugung zuzustimmen. Ich mag zwar Lady Gagas Musik nur wenig, doch auch diese Art Pop ist nicht immer reines Wegwerfprodukt.

Natürlich ist der Handlungsbogen aller Versionen von Filmen wie diesem ziemlich gleich, denn es geht darum, dass jemand aufsteigt, während ein anderer abstürzt. Und ebenso eine Liebesgeschichte, wie es sie so oft schon gab und noch viele Male geben wird. Gähn… Jackson, schwer abhängig von Alkohol und Drogen, lässt seinen Dämonen noch mehr Raum, als er zusieht, wie seine Partnerin mit einer Form von Pop, die er für oberflächlich, simpel und hässlich hält, zu großem, ja gigantischem Ruhm gelangt. Cooper liefert eine sehr gute Leistung als ein ruheloser, unzufriedener Mann. Ein Freund und vorher schon sein Bruder versuchen ihn zu beraten. Dazu sei gesagt, dass mir gerade die Performances von Dave Chappelle als relativ unvermittelt auftauchender Freund und Sam Elliott als Bruder ausnehmend gut gefallen haben.
Und dann die Dreiecksbeziehung. Oh, meine Güte, wie überrascht ich doch… nicht … gewesen bin. Der klischeehafteste und am wenigsten effektive Aspekt des Films. Glücklicherweise findet Cooper, der hier sein Debüt als Regisseur gibt, am Ende wieder zu einem relativ gut funktionierenden emotionalen Abschluss, den wahrscheinlich jeder vorhersehen, doch die geneigten Zuschauer bewegen kann.

Inszenierung, Technik und Darstellung bewerte ich als gut und die Geschichte hat zumindest ein paar wenige Abweichungen von der aller simpelsten Formel. Deshalb und da ich mich gefragt habe ob ich mit diesem Film mehr oder weniger Spaß hatte als mit sonstigen der Art, gebe ich

2,5/5 in Worten “ok” also zwischen “meh, schwach” und “gut” :stuck_out_tongue_winking_eye:

7 „Gefällt mir“

@Fergwal,

4 „Gefällt mir“

@Filmthemen-Challenge

Bei eurer nächsten Wahl sollte es sich bitte um Juwelen drehen. Ein oder mehrere Juwelen als Ziel, als Milieu oder von mir aus auch ein Superheld, der sich in einen verwandeln kann :stuck_out_tongue_winking_eye:

Hauptsache Juwelen oder eben auch das Geschäft mit ihnen ist wichtiger Bestandteil.

Beispiele:

Romancing the Stone ( Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten)

Blood Diamond

Uncut Gems


Irgendwie hab ich es nicht hinbekommen eine richtige Liste zu finden, aber ich hoffe einfach mal ihr findet irgendetwas. Und los! :dizzy:

6 „Gefällt mir“

Darf ich Sonic (2) dazu gucken? :stuck_out_tongue:
Ansonsten wüsste ich auch was … aber … Sonic bzw. Knuckles und sein Master Emerald :smiley:

Ich kenn mich mit Sonic nicht so aus. Den ersten Teil der neuen Filme hab ich gesehen und da ging es, glaub ich nicht um Juwelen. Aber, hey, solange du dir gegenüber sagen kannst, dass dort Juwelen prominent genug sind, lass ich es gelten.

In Teil 2 ja :slight_smile:

Na, dann viel Spaß damit.

Das ist aber wörtlich zu nehmen, oder? Also bspw. kein „hidden gem“, wie ja (zu) unbekannte Filmperlen/-juwele gern genannt werden?

Wie in den Beispielfilmen definitiv wörtlich.

1 „Gefällt mir“

Thema: New Year, New Me
Film: Lalaland
Genre: Romanze / Musical

Ich starte mal mit einem Wikipedia-Zitat:

Der Regisseur und Drehbuchautor Damien Chazelle gab in einem Anfang Januar 2015 veröffentlichten Interview mit dem britischen Daily Telegraph La La Land als ein „Herzensprojekt“ an und beschrieb es, als ob „Gene Kelly auf Thelonious Monk“ träfe.

Long story short: Seh ich nicht so.

Gewählt hab ich den Film weil ich Musicals zwar liebe, Musicalfilme aber durchaus hit and miss sind (und wenn sie daneben gehen, dann gerne HART für mich. Und romantische Filme kränkeln bei mir zumeist daran, dass ich alles und jeden unsympathisch und schlimm finde. La La Land hat allerdings wahnsinnig gute Kritiken und einen vielversprechenden Cast, also hätte das ganze auch ein Juwel sein können. Manch ein Kritiker sprach gar davon dass dieser Film das Musicalgenre neu erfunden oder revolutioniert hätte. Dass die Romanze gar keine Romanze sei sondern der Generation Y klug den Spiegel vorhalten würde.

Also eventuell doch was für mich?
Nein.

Der Film hat für mich einige Schwächen:

  • beide Hauptcharaktere halte ich für total unsympatisch. Sie leiden am „Main Character Syndrom“, halten sich für wichtiger und interessanter als sie sind und nerven nicht nur mich quasi sobald sie reden (oder singen), sondern auch Nebencharaktere die sie als solche behandeln. Da wird schon mal jemandem für eine Tanznummer die Tür vor der Nase zugeknallt
  • Die Musik ist sehr mittelmäßig. Es gibt keinen wirklichen Ohrwurm-Hit und DER EINE Song, den jeder Musicalfilm hat, hat leider nur einen (zwar schönen) Akkord, den sie dauernd wiederholen, sodass es mir irgendwann im Laufe des Films zu repetitiv wurde
  • Das Musical ist nicht immer gut produziert. Bei manchen Szenen ist das Lip Sync komplett daneben. Das hätte man neu abdrehen müssen.
  • Der Film hat keinen Flow. Man wechselt von Szene zu Szene aber es ist nicht mitziehend, sondern abgedreht, abgehakt, nächste Location.
  • Manche Szenen sind einfach nur weird. Mitten drin brechen die beiden auf einmal die 4. Wand, gucken einen an und fangen dann an zu fliegen. komplett ohne Einleitung oder tollen Übergang. Es ist alles Realität. und dann nicht mehr. Aber dann direkt wieder.

Was für mich Potential hatte war das Ende (Spoiler ahead)

Das Ende zusammengefasst

Der Film „traut“ sich nämlich das tolle Paar am Ende NICHT zusammen kommen zu lassen. Beide wählen die Karriere statt ihrer Liebe zueinander (ihr erinnert euch - der Spiegel der Millenials vorgehalten wird. Hier ist er.) und 5 Jahre später hat er einen erfolgreichen Club gegründet und sie ist erfolgreiche Schauspielerin, verheiratet mit einem Kind. In einer Traumsequenz sieht man das Leben, welches die beiden hätten führen können, wären sie zusammen geblieben. Und genau diese Sequenz sind die verpassten Chancen für mich:
Die Traumsequenz enthält die schönsten Bilder des ganzen Films. Sie haben Setcharakter wie auf einer Musicalbühne, aber mit super fließendem Wechsel zwischen den Sets, wie es in echt nicht möglich wäre. Das ist cool, das ist mal wirklich neu und anders und das hätten sie sich nicht für die letzten zerquetschten Minuten aufheben müssen… Dafür enthält der Hauptfilm jede menge langweilige Sets von leeren Straßen, na toll!
Die zweite verpasste Chance ist das alternative Leben selbst. Das ist nämlich nahezu identisch. Die Moral soll vermutlich sein, dass es nicht nötig gewesen wäre sich zu trennen. Sie hätten zusammen glücklich sein können. Aber das impliziert entweder sie wären jetzt unglücklich mit ihren getrennten Leben, was sie aber nicht sind, sie sahen beide glücklich aus. Oder aber es ist ziemlich belanglos. Ich hätte es schöner gefunden, wenn der Film mehr Selbstbewusstsein in seine Entscheidung gelegt hätte, dass die beiden sich für sich selbst statt für einander entscheiden. So wars am Ende dann nur wischi-waschi.

Zurück zum Eingangszitat: Ich verstehe dass der Film Gene Kelly meets Jazz sein wollte. Aber 4 lieblose (und fast gleich aussehende) Steppeinlagen mit leicht versetzten Steppsounds (hupps) sowie John Legend in einer Nebenrolle reichen dafür einfach nicht…

Die Prämisse hätte mir tatsächlich gefallen, wenn sie für mich funktioniert hätte. Darum geb ich Punkte für die Idee - mehr aber nicht

2/5

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Thema #129: New year, new me
Film: The power of the dog
Erscheinungsjahr: 2021
Laufzeit: 128 Minuten
gesehen auf: Netflix

Das gewählte Genre, zu dem ich sonst sehr, sehr selten greife, zumindest auf jeden Fall nicht von mir aus, sondern höchstens auf Empfehlung, weil ich damit wirklich gar nichts anfangen kann und mich nichts daran reizt: Western.

Es hätte aber im konkreten Fall auch sein können: Filme mit Jesse Plemons und/oder Kirsten Dunst - die finde ich nämlich beide richtig schrecklich. :see_no_evil:

Nichts desto trotz hab ich „The power of the dog“ gewählt. Weil man ja nun wirklich viel Gutes darüber gehört hat, immerhin hatte er zahlreiche Oscar-Nominierungen. Und wegen Benedict Cumberbatch, den ich wirklich sehr mag.

Nun, was soll ich sagen? Leider hat Benedict Cumberbatch den Film für mich auch nicht gerettet. Ich fand den Film leider in erster Linie langweilig. Er ist so wahnsinnig langsam und kommt irgendwie überhaupt nicht vom Fleck. Außer vielleicht so in den letzten 20-30 Minuten, aber da hatte er mich zum einen schon verloren, zum anderen bin ich vielleicht der Grundprämisse auch ein wenig überdrüssig. Ich habe wirklich genug von toxischer Maskulinität auf Grund von unterdrückter Homosexualität. Ich bin die erste, die „hier“ schreit bei tollen Geschichten rund um LGBTQ+ - aber das habe ich jetzt wirklich schon allzu häufig in diversen Settings und Zeiten gesehen. Gebt mir neue Geschichten, gebt mir kreative Geschichten, aber gebt mir nicht zum 1.000.000 Mal den toxischen Mann, der in Wirklichkeit nur nicht zu seiner Sexualität steht.

Zudem kann ich, wie eingangs erwähnt, Plemons und Dunst leider auch nichts abgewinnen, weswegen ich das Schauspiel der beiden, bzw. natürlich speziell Dunsts Spiel jetzt auch eher nervtötend fand. Der ganze Charakter hat mich wahnsinnig gemacht.

Und dass dann am Ende der Sohn für sie den Onkel tötet… Nee, hat mich nicht überzeugt. Ach, ich weiß doch auch nicht… es tut mir auch wirklich leid, ich hätte den Film sehr gerne gemocht. Er hat mich nur einfach wirklich aus genannten Gründen so gar nicht gekriegt.

Die Punkte, die ich ihm gebe, kriegt er für die tollen Bilder, für die Musik und für Benedict Cumberbatch - und weil ich einsehe, dass mein Abneigung sehr subjektiv geprägt ist. Bei der Aussage, dass die Prämisse wirklich, wirklich ausgelutscht ist, bleibe ich aber.

2,5/5 Sterne

9 „Gefällt mir“

Thema #129: New year, new me
Film: Superhost
Erscheinungsjahr: 2021
Laufzeit: 83 Minuten
gesehen auf: Prime

Ja, da ich Horrorfilme eigentlich nicht so mag, da ich doch gerne mal Angst bekomme und dann die gesamten 90min mit beklommenen Gefühl zusehe, meide ich sie eigentlich^^

Naja Prime hat mir Superhost vorgeschlagen, also mal versucht. Es geht um ein Influencer-Paar, das davon lebt Ferienhäuser zu bewerten. Ihr neuestes Objekt ist ein abseits gelegenes Haus im Wald mit einer doch sehr enthusiastischen Gastgeberin.

Der Anfang war gut und ich fühlte mich direkt beklommen, danach dümpelt der Film aber viel zu lange rum, ohne das wirklich was passiert. Da würden andere Filme des Genres vermutlich irgendeine Nebenperson killen, aber in dem ganzen Film spielen nur 4 Leute mit, da wird das wohl schwer.
Naja das Ende ist relativ unspektakulär mit ner Prise Gesellschaftskritik.
Was man dem Film zu Gute halten muss, dass er bisher Influencer noch am Positivsten in allen von mir geschauten Filmen dargestellt hat.

Trotzdem nur ne 2 von 5 für mich.

9 „Gefällt mir“

Horror war mein zweiter Pick, aber ich hab mich dann tatsächlich nicht getraut, irgendwas zu schauen, von dem ich gar keine Ahnung hatte, wie schlimm es wird. Chapeau, dass dus gemacht hast.

2 „Gefällt mir“

Mich macht ja nur atmosphärischer Horror und Jump Scares fertig. Gore ist mir relativ gleich.

2 „Gefällt mir“

Jo, geht mir auch so. Gerade auf Jump Scares komm’ ich gar nicht klar. Und wenn ich dann nicht weiß, was mich erwartet, wie schlimm es ist, trau ich mich auch einfach nicht an den Film ran.

2 „Gefällt mir“