Film-Themen-Challenge: Part 2

Stimmt, da hatte ich schon was geschrieben. :smiley: da fasse ich mich ja idr kürzer als hier :florentin:

Ich hab mich tatsächlich an den ganzen unlogik Sachen so gar nicht gestört :smiley: (außer das rum schreien während man sich versteckt/flüchtet.) Der ganze Rest mit den stehaufmännchenmeuchlern bin ich aus vielen gialli etc einfach gewohnt, das juckt mich meist nicht mehr. :smiley:

Vielleicht ist bei mir die quote an unologischen gialli auch einfach größer gewesen oder so, wer weiß. :smiley:

Jo, auch auf prime. Grad mit dem ersten kill und der entsprechenden mucke dazu hatte der Film mich eh schon gehookt.^^

Verständlich :smiley: aber grad so autoszenen wie auch verfolgungsjagden find ich eh immer alle extrem unspannend. :smiley: da ists mir dann auch meistens lieber wenn dann einfach direkt der crash oder so da ist oder jemand zu blöd zum fliehen. Bringt mehr Zeit für brutalität. :florentin: (hätt aber auch ruhig mehr geben dürfen. Der Hund war aber auch klasse. Die puppenschnauze hat mich n bisschen an 80s tierhorror erinnert. ^^)

3 „Gefällt mir“

Ich finde, was Dark Glasses vorallem fehlt, ist dieses sehr bewusste und gekonnte Spiel mit Ästhetik. Er hatte eben, bei aller hanebüchenen Albern- und Roughheit dieser Fime, einfach mal ein feineres Gespür für eben ästhetische Setzungen.
Suspiria, Profondo Rosso, Tenebre und vorallem Opera sind einfach wahnsinnig schöne, auch rauschhafte Filme - find ich.
Dark Glasses hingegen wirkt eben auf mich eher, wie ein Epigone, der sich dem Giallo und Argento annimt.
Das konnte Argento jedenfalls mal besser, aber das ist ehrlicherweise auch schon länger her.

Nene, die meisten Gialli sind krude zusammengestückelte Flickenteppiche, wo ständig eine neue Figur eingeführt wird und Fährten(meist recht ungeschickt gelegt) werden, nur um dann am Ende plötzlich was ganz anderes zu enthüllen, ohne, dass es vorher erwähnung fand.
Was ja auch irgendwie sympatisch und charmant und vorallem sehr witzig ist.
Und sehr Misogyn sind viele Gialli. Nicht nur, weil hauptsächlich Frauen die Opfer sind.
Auch wenn ich eine große Schwäche für diese Filme hab, aber das muss man schon immer wieder richtig einordnen und sich bewusst machen.

2 „Gefällt mir“

Thema #131: Elektronische Tanzmusik
Film: Dark Glasses von Dario Argento
Erscheinungsjahr: 2022
Laufzeit: 86 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime

Ja… Wie gesagt habe ich ebenfalls diesen Film gesehen und jetzt ja eigentlich auch schon das meiste geschrieben, was ich zu sagen hatte… :smiley:

Noch kurz zur Story, die glaub ich noch nicht wirklich angerissen wurde: Diana ist eine Prostituierte und wird von einem Serienkiller angegriffen und später im Auto verfolgt, was zu einem Unfall führt, durch den sie erblindet und die Eltern eines kleinen Jungen getötet werden. Der Killer überlebt und verfolgt sie weiter.

Es geht am Anfang direkt los mit einem schönen wirklich ordentlich saftigen Mord zur „Techno Mucke“, die auch im späteren Verlauf wiederkehrt, wenn der Killer unterwegs ist. Gibt leider nur wenige Tötungen, die, die es gibt, sind aber weiterhin sehr saftig und schön praktisch. Die Handlung ist über weite Strecken sehr konstruiert, aber das war ja auch schon Thema.^^

Hmm ja, das stimmt, Hauptaugenmerk von Argento war das Farbenspiel und allgemein das Spiel mit den Bildern. Aber ich würde fast vermuten, dass das ganze sehr praktische Gründe hat: alle seine „wichtigen“ Filme kommen aus den 70ern und 80ern (der jüngste, den ich gesehen habe ist jedenfalls von 87) und da hat man ja einfach noch ganz anders Filme gedreht mit ganz anderen Mitteln zur Verfügung.
Ich würd vermuten, dass der 80 jährige Argento einfach nicht ganz beim „digitalen Drehen“ angekommen ist. Und um „oldschool“ zu drehen, muss man heute vermutlich ein Tarantino sein, der alles finanziert bekommt, was er gern hätte. :smiley:

Aber ja. Ich mochte ihn ganz gern. Kurzweilige Unterhaltung einer alternden Ikone, die im Schatten alter Werke klein wirkt.

3,5/5

9 „Gefällt mir“

Ich hab ja irgendwie den Eindruck, er ist einer von den Altregisseuren, der das Digitale und die Convenience davon sogar sehr mag, nur beherrscht ers einfach nicht.

Thema: Elektronische Tanzmusik
Film: Berlin Calling von Hannes Stöhr
Erscheinungsjahr: 2008
Laufzeit: 105 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime

Lars Eric Paulsen ääähm Paul Kalkbrenner spielt den Techno-DJ Ickarus, der mit seiner Freundin durch Europa von Club zu Festival zu Club tourt und kurz vor seinem nächsten Album-Release steht. Um den ganzen Stress durchzuhalten pumpt er sich mit allerlei Drogen zu u.a. auch mit PMA-haltigem Ecstasy, bis er eines Morgens komplett mit Joghurt beschmiert in einem Restaurant frühstückt und daraufhin in eine Nervenklinik unter der Leitung von Corinna Harfouch eingeliefert wird…

Vorab: Paul Kalkbrenner liefert hier richtig gut ab als Schauspieldebütant. Der Film zeigt darüberhinaus nicht abgehoben und super geerdet Einblicke in die Berliner Techno- und Clubszene sowie den Umgang mit Psychosen.

Dann gibt es noch so kleine Momente, wo Ickarus in der Bahn steht und das Geräusch der sich öffnenden Türen samt Signalton wahrnimmt und zuhause direkt in einem Song verarbeitet.
Ich bin zwar nicht der größte Liebhaber von elektronischer Musik, konnte aber Berlin Calling so einiges abgewinnen. Authentisch, zwischen Humor und Dramatik schwankend und unterfüttert mit wummernden Musikstücken.

3,5/5 Goa-Gebhards

9 „Gefällt mir“

Thema: Elektronische Tanzmusik
Film: Théo et Hugo dans le même bateau (Olivier Ducastel, Jacques Martineau) - Übersetzt etwa: Théo und Hugo im selben Boot
Erscheinungsjahr: 2016
Laufzeit: 96 Minuten
Wo geschaut: Mubi

Zu elektronischer Tanzmusik lernen sich Théo und Hugo kennen - allerdings tanzen sie nicht dazu, sondern haben Sex. Nach der Party/Orgie kommt der Morgen, und die Umstände sind miserabel. Ist da mehr Anziehung, zwischen den beiden, als einfach nur Begehren?

Ja. also die ersten 20 Minuten sind eine einzige Gay-Sex-Party. Für mich als heterosexuelle Frau echt … schick anzusehen. Ich hab ehrlich nicht erwartet, wie explizit der Film ist. Die Szene ist aber unheimlich toll gefilmt, mitten in dem ganzen Geficke (anders kann man es nicht nennen) merkt der Zuschauende trotzdem sofort - zwischen den Hauptcharakteren besteht eine Anziehung, die weit über das sexuelle hinausgeht.

Danach nimmt der Film dann eine neue Richtung ein. Die beiden wandeln durch die Stadt, und lernen sich besser kennen. Egal, was das Schicksal ihnen in den Weg wirft - dieses Gefühl von Nähe bleibt. Paris bei Nacht sieht auch wundervoll aus. Ich hab jetzt richtig Sehnsucht nach der Stadt.

Hat mir viel mehr gefallen, als ich erwartet habe. Ich bin immer noch davon fasziniert, wie der Film über den Porno zu Beginn zu den Hauptcharakteren zu ihrer Geschichte wandelt, so wie die beiden durch Paris wandeln.

4/5

8 „Gefällt mir“

Wenn ich mich nicht täusche und einen Neuzugang/Rückkehrer in den letzten zwei Monaten übergangen habe, bin ich nun an der Reihe. ^^

Ich mache ja aktuell wieder meine eigene kleine Challenge, aus jedem Jahr einen Film zu schauen. Daran wollte ich euch jetzt auch ein bisschen teilhaben lassen und zunächst eigentlich „Schaut einen Film aus dem Geburtsjahr eures ältesten Großelternteils“ als Thema wählen. Das hätte aber wohl für die meisten wieder Stummfilme bedeutet, worauf einige ja nur sehr begrenzt Lust haben. Außerdem hätte es für mich einen weiteren Film aus 1926 bedeutet, ich bin aber ja schon in den 50ern angekommen… :smiley: Wer’s trotzdem macht bekommt von mir ein imaginäres Fleißsternchen.

Das vielleicht etwas leichtgängigere Thema ist: Schaut einen Film aus dem Geburtsjahr eures älteren Elternteils. (oder ältesten Großelternteils)

Für eine easy letterboxd-Übersicht entsprechender Jahre einfach das „xxxx“ durchs Jahr ersetzen: https://letterboxd.com/films/year/xxxx/

@Filmthemen-Challenge

4 „Gefällt mir“

Ok, 1912 lasse ich mal aus :smiley: Da habe ich aktuell nicht so die Lust drauf.

1961 ist aber eigentlich ein ganz gutes Jahr. Meine Eltern sind beide in dem Jahr geboren.

1934 oder 1958. Dann mal schauen, was es da so gibt.

Da hatte ich ne kleine Ausnahme gemacht und keinen Film mit ordentlicher Länge, sondern was kurzes geschaut, weils so interessant aussah. :smiley:
Kannst ja als kleine zugabe noch schauen. ^^

Werd da wahrscheinlich auch mal einen langfilm nachschieben, wenn ich mal wieder nen stummfilm brauche. ^^

Meine sind auch aus dem gleichen Jahr. 1956.^^

Den hab ich geschaut:

Cooler film :grin:

Da führt eigentlich kein Weg an

vorbei. Erster Film (von drei neben Schweigen der Lämmer und Einer flog über das Kuckucksnest) der alle 5 Hauptoscars gewonnen hat und Mutter aller Screwball-Komödien.

Meine Freundin kann mit alten Filmen normalerweise wenig anfangen, aber den fand sie auch heute noch sehr erfrischend.

Dann nehme ich 1958. Die andere Alternatve wäre 1925 und naja, da hätte ich jetzt nicht so Lust frauf.

Hmm. 1922 oder 1951. Mal schauen.

Erstmal recherchieren, wann meine Eltern geboren sind. Wie nervig :beanmad:

Ich glaube 1909 lass ich mal aus :smiley: dann 1949.

Thema #131: Elektronische Musik
Film: Berlin calling
Erscheinungsjahr: 2008
Laufzeit: 105 Minuten
gesehen auf: Amazon Prime

Genau wie @Drake4849 habe ich mich für „Berlin calling“ entschieden - und kann mich eigentlich auch der Meinung größtenteils anschließen.

Paul Kalkbrenner fand’ ich auch wirklich sehr überzeugend und die Musik hat mich echt auch komplett abgeholt. Auch diese „kleinen Momente“, die Drake erwähnt, hatte ich und fand sie auch echt schön.

Ein netter Film mit echt guter Musik (wenn man sie denn mag), tollen Momenten und einem guten Kalkbrenner, aber auch so ein paar weirden Szenen und Wendungen, die ich so irgendwie nicht ganz gecheckt hab.

Für mich sind es am Ende

3/5 Sterne

8 „Gefällt mir“

Titel: Human Traffic
Thema: Elektronische (Tanz)musik
Erscheinungsjahr: 1999
Laufzeit: 99 min
FSK 18 ‧ Komödie/Drama ‧


Ich war damals, in meiner Schulzeit, immer extrem abgeneigt gegenüber meiner Meinung nach, stumpfsinnigen, blöden Techno. Insbesondere House und Trance waren mir wegen der simplen, gleichförmigen und unkreativen Beats komplett zuwider. Bis heute sind Momente, in denen Snaredrums langsam hochfahren und somit einen Energieschub suggerieren, ein rotes Tuch. Sowas schließt nahezu umgehend die ganze Band aus meiner Welt aus. Beispiele von früher wären da Marusha, Dune, Music Instructor, Scooter….sowas eben. Ich hoffe niemanden zu sehr zu verärgern. Ich kann fies sein, was Musik angeht. Jaja, Geschmackssache etc, aber manches…da ist eben kein Geschmack.

Mittlerweile bin ich tatsächlich ganz gerne bei Electronica unterwegs. Vornehmlich Turntabelism, Trip-Hop, härtere Acid House/Breakbeats wie von The Prodigy oder Genremixe wie Apollo 440 oder Asian Dub Foundation. Aber der Film hat mir auch Lust auf die alten Big Beats von Fatboy Slim oder etwas Drum ́n ́Bass wie von Roni Size gemacht. Ich könnte sehr lange über Musik schreiben, das hätte dann aber nur noch wenig mit dem Film zu tun.

Zitat:

Ultimately, we just wanna be happy. Yeah, yeah.

Hang on…what,what the fuck was i just talking about?

Das als Essenz des Films stehen zu lassen würde evtl. bereits ausreichen. Natürlich ist da mehr. Die Geschichte und die Darstellungen an sich. Eine bemerkenswerte Story ist kaum vorhanden, was jedoch soweit ok ist, da die Situation, das Milieu und vor allem die Freundschaften der Gruppe im Fokus stehen und mir sogar die komplett ziellosen Labereien ab und zu interessant vorkommen. Siehe das Thema Star Wars oder die “Spliff Politics”. Einiges vom Humor hat mir Spaß gemacht, anderes fand ich eher abstoßend.

Da ich selbst und im Umfeld schon sehr viel Scheiße mit Drogen, Sucht, psychichen Problemen und dem ganzen Drumherum erlebt habe, sehe ich Drogenfilme evtl. etwas anders, als die durchschnittlen Zuschauer. Vielleicht aber auch nicht, nur sonst wird wenig darüber geredet. Weiß ich nicht genau. Letztlich stehe ich solchen Filmen auf jeden Fall immer ambivalent gegenüber. Bei Human Traffic finde ich es einerseits völlig dämlich, was dort meistens geredet wird, andererseits weiß ich, dass es so nunmal wirklich ablaufen kann. Wieder einerseits finde ich es erfrischend, dass nicht ein Drogentod oder ein Autounfall unter Einfluss im Mittelpunkt steht, andererseits kommt mir aber der extreme Konsum, der hier gefeiert wird, doch zu leicht und unbeschadet davon.

Nun wirkt Vieles davon aufgrund meines Bias so negativ auf mich.Das kann bei Anderen ganz verschieden ankommen, jedoch sorgt es, trotz allem, dass der Film gut macht, dafür dass ich auf keinen Fall mehr als 2,5 Sterne geben kann. Diese stammen aus Szenen wie z.B. dem Verkaufsgespräch Koops im Plattenladen. Solche und ähnliche Momente, wie das Gespräch über Impotenz und die umgedichtete Nationalhymne, sind die, die den Film punkten lassen.

Am Ende bleibt dann beim Abspann wenig übrig, aber schlimme oder verschwendete Zeit war es auch nicht.

9 „Gefällt mir“

Thema #131: Elektronische Tanzmusik
Film: The Batman von Matt Reeves
Erscheinungsjahr: 2022
Laufzeit: 177 Minuten
Wo gesehen: Sky

In Gotham treiben mal wieder eine Menge Schurken ihr Unwesen. Der Riddler, der Pinguin und eine Reihe weiterer Bekannte. Zeit für Batman und Catwoman in Aktion zu treten. Doch egal ob Mensch oder Superheld, jeder hat eine Vergangenheit.

Ich sag jetzt gleich mal als Vorwarnung, dass ich mir den Film aus der geposteten Liste geschnappt hab, ich bin aber absolut kein Batman-Fan. Die Batmanfilme sind für mich eigentlich seit jeher ein Kuriosum. Grob überschlagen: Sowohl die älteren, bunten, comichafteren aus den 90ern (die alten Sachen aus den 40ern und den Adam West kenne ich nicht), die Nolan-Filme oder später die Zack-Snyder-Sachen; ich war nie von irgendwas besonders extrem begeistert.

Das jetzt theoretisch besonders bei Superheldenfilmen nichts so Erwähnenswertes. Aber gerade Teile der 90er-Batmanfilme und besonders die Nolan-Filme haben ja schon mehr so den Ruf, von filmischen Gesamt-Meisterwerken, weit vor dem ganzen Marvel-Zeugs und sonstigen maskierten Gestalten. Naja nicht für mich und ich hab bis heute auch noch keine für mich solide Begründung gehört, warum denn ausgerechnet dieser Fledermausmann filmisch diesen anderen Männern und Frauen sosehr überlegen sein soll.

Aber umso besser wird vielleicht ein ganz neuer, anderer Batman. Mit Pfeife und Deerstalker auf, in typischer Sherlock-Holmes-Manier? Naja.

Will ich im Prinzip genau so etwas wie hier sehen? Für das Superheldenuniversum neue Genres? Ja. Ich bin zum Beispiel großer Freund von dem „Joker“ Film. Kontroversen hin, Kontroversen her. Dieses „King of Comedy“ und „Taxi Driver“ in ein Superheldenuniversum pflanzen und dabei eben das alles noch viel weiter passend an das Universum zu übertreiben und auf die Spitze zu treiben – das hat für mich fantastisch gepasst und funktioniert.

Hier viel „Zodiac“, bisschen „Sieben“ und „Saw“ (wobei ich finde dem Film fehlt für die beiden letztgenannten die Härte, wobei das jetzt wieder ein anderes Fass wäre) in ein Superheldenuniversum tragen? Gerne aber das muss dann halt auch von der Qualität gelingen, was für mich nicht so richtig funktioniert hat.

Irgendwie fehlt dem Film ganz simpel dafür einfach die Krimispannung. Was im Joker an Drama eben locker mit „King of Comedy“ oder „Taxi Driver“ mithalten konnte, kommt der Krimi hier halt für mich nicht über so eine solide Tatort-Folge, Colombo-Folge oder Ähnliches hinaus.

Aber jetzt mal Vergleiche hin, Vergleiche her. Was stellt „The Batman“ selber so auf die Fledermausfüßchen?

Die audiovisuelle Wucht, ähnlich eines „Dune“ oder dem neuen „Blade Runner“. Wer jetzt sowieso hauptsächlich deswegen den Film anschaut, der vergisst mein Geschreibsel am Besten noch schneller als sowieso schon, denn er wird auch hier wieder auf seine Kosten kommen. Ich dagegen bin da nur teilweise dabei. Sicher hat mich „The Batman“ auch in der ein oder anderen Situation beeindruckt. Aber ein bisschen bin ich diesem Zeug da auch überdrüssig. Wummernder Sound, mit einer Playliste, die hauptsächlich aus einem Nirvana-Lied und 20 Ave-Marie-Interpretationen besteht (okay im Club, der immerhin gefühlt 15 mal besucht wird, gibt es die geforderte Elektromusik). Naja.
Ohne Ende Unschärfen, die natürlich die Stimmung des Films aufnehmen sollen. Noch viel mehr naja.
Trotz fast 3 Stunden Laufzeit viel zu wenig Ruhephasen in der Bildsprache. Da gibt es von mir kein naja mehr sondern ein nein. Noch bevor die Intro-Credits-Rollen, hab ich den Besten Einblick in dieses Gotham bekommen. Einige tolle Aufnahmen, mit Bevölkerung, mit ruhigen Gassen etc. - sie waren danach nie wieder gesehen. Stattdessen 50 Schnitte über irgendwelche Rätselkarten…

Weiter zum Subtext des Films. Auch da löst Batman bei mir meist einen müden Gähner aus. Dieser Batman hat sich aber natürlich vorgenommen am Zahn der Fledermaus zu lecken und so kommt das Ganze dann auch leider daher. Wie ich mir das Drehbuch so vorstelle: Hm okay das sind jetzt knapp Dreistunden Krimi im Superheldenuniversum was fehlt noch? Also wir haben hier 10 Sätze, in denen wird Rassismus und Kapitalismus jeweils kritisch angesprochen, in verschiedenen Ausführungen. Okay also ich geh mal Mittagessen schieb die einfach mit je 20 Seiten Abstand mal rein, sollte reichen.

Ich bin ein Freund der Aufarbeitung von solchen Themen in Filmen, aber das war hier leider ziemlich halbgar. Liegt möglicherweise aber an dem eben sowieso schwachen Dialog-Drehbuch. Wenn mein Krimi nur mäßig ist und jeder Smalltalk noch recht nichtssagend, dann kann ich auch schwer erwarten, dass der Film weit über Korruption, Korruption. Korruption! Hinausgeht (und zu sagen, na aber wart mal ab, was in Teil 3 noch so an Nuancen hinzukommen werden, ist mir dann halt schon zu billig).

Bevor es jetzt zu hart wird: Das sind alles Kritikpunkte, warum ein recht solider Film (genug Budget um einigermaßen was herzumachen war ja schon da) eben für mich nur schwer zu einem guten Film wird.

Bevor ich noch mit einer positiven Note ende (ja ich war auch mit etwas überragend zufrieden in dem Film) noch ein allgemeiner Einschub, einer Beobachtung – wie immer nur aus meiner Sicht: In der Rezession von „The Batman“ wurde ja viel über Film noir geschrieben und jetzt mal abseits vom Allgemeinpublikum (wo der Film ja interessanterweise schon auch anscheinend etwas abgeflacht zu sein scheint. Hab das nicht verfolgt aber wenn man jetzt so liest, dass das Teil schon nach genügend zählbaren Bewertungen und einiger Zeit auf IMDb bei 9,1 und auf Platz 3 rumgegammelt hat und jetzt mittlerweile recht weit von den Top250 entfernt ist, im Gegensatz zu z.B. einem „Joker“ oder einem „Dark Knight“) wurde dann auch ziemlich viel über Noir diskutiert. Was ist Noir und wie viel Noir ist „The Batman“? Dann sag ich: Vielleicht ist „The Batman“ zu viel Noir für die heutige Zeit und Themen aber natürlich passend viel Noir für den Look und den Style. Was?

Naja, wenn ich mir die alten Noir-Filme anschaue, dann sind das meist die Filme die überzeugen durch: Extrem coole Schauspieler und Schauspielerinnen (da komm ich zum Schluss noch dazu), einer geilen Atmosphäre und Bildsprache, harte Jungs und schöne Mädels; böse Femme Fatale und verunsicherte Bubis. Alles super Sachen, jedoch eins, eins hatten diese Noir-Fime so gut wie nie (und klar sehen das manche auch anders): Ein geiles Dialog-Script, hintersinnige (nicht coole!) Dialoge und politisch (starke!) Akzente (wie auch wenn Robert Mitchum in jedem Film „bochkahhdhiahnkffhafjhfhshfhnfnsajhfhfnjsjsdhd“ nuschelt (heißt natürlich; „Ich hab dich lieb du süße Maus“ :crazy_face:). In sofern ist dieser leise ASMR-artige Dialogsound bei dem Film hier ja auch schon wieder sehr passend auf den Noir - jedoch weniger um starke Dialoge und Ansichten zu fechten und nein Argumente werden natürlich nicht besser, je lauter man sie schreit).

Das starke politische, die geschliffenen Dialoge - das hat man schon damals den Dramen im großen A-Bereich und dem Western meist im B-Bereich überlassen. Gibt natürlich auch Noir-Dramen und Noir-Western und da würden wir jetzt auf 100 Seiten Noir-Diskussion kommen aber der typische Noir-Krimi, abgeleitet aus den Heftchen der 30er, der hat für mich seine Stärken einfach immer woanders gehabt. Insofern für mich in der Retrospektive nur ein bedingter Zufall, dass der Film von Reeves hier genau dort die größten Schwachstellen hat. Das wäre eine Mammut-Aufgabe geworden das hier zu leisten, welche er aus meiner Sicht nicht geschafft hat. Die Ebenen alle zu verzahnen ist aber eben auch extrem schwer in meinen Augen. Zu schwer für diesen Film.

Aber ich hab gesagt ich ende positiv: Schauspieler und Schauspielrinnen (wie ich auch in den alten Noir-Filmen angesprochen habe) sind klasse und jetzt nicht nur gut. Zeitgeistdiskussionen hin oder aber ich würde einen Robert Pattinson jederzeit einem Christian Bale als Batman vorziehen, ich hab aber nicht einen Twilight-Film gesehen (Vielleicht gerade deshalb oder auch nicht?).

Dabei ist der ja noch lange nicht das Beste an dem Film. Colin Farrell als Pinguin ist einfach nur wild, dass muss die neue Stufe der Technik sein. Ich denke gerade mal an die Fatsuits und Oldface-Masken von Leonardo DiCaprio vor gut 10 Jahren in J. Edgar. Alpträume der Schlechtigkeit bei mir. Alpträume. Und jetzt sieht Colin Farrell einfach mal so aus. Auch ansonsten ein Super Cast und was macht dieser Paul Dano da schon wieder – in den Videobotschaften hab ich jederzeit erwartet, dass ein Bowlingpin durch den Bildschirm fliegt und ihm sein missionarisches Gelaber austreibt – upps falscher Film.

Cast und Schauspiel kriegt aber definitiv eine 1, vielleicht keine 1+ wie im „Joker“ aber reicht ja auch.

Das heißt am Ende gute 6 oder schlechte 7 Punkte, je nachdem ob es in Gotham mal wieder regnet oder nicht. Das wurde jetzt auch nur mal wieder etwas mehr, weil ich davon überzeugt bin in dem Film ging viel mehr und ich Hoffnungen in das Prinzip von neuen Genres im Superheldenuniversum habe. Hätte ein modernes Meisterwerk werden können. Wurde es für mich leider nicht.

7 von 10 Kreuzworträtsel

8 „Gefällt mir“

Interessante Review. Hab „The Batman“ auch diese Woche gesehen. von mir ein paar Punkte mehr (4,5 wie „The Dark Knight“ und „Joker“) aber das Meiste sehe ich genauso wie du. Das Thema Noir und Neo-Noir ist so schwammig, dass ich es schwierig finde die klar zu definieren oder , falls gewisse Merkmale nicht dabei sind einen Film komplett auszuschließen. Beispiel Blade Runner (2049)

Die Dialoge fand ich persönlich allerdings wirklich toll.

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Thema: Elektronische Tanzmusik

Requiem For A Dream (2000)
von Darren Aronofsky

Aronofsky erzählt hier die tragische Geschichte von vier Drogensüchtigen auf dem Weg nach unten. Das ganze sehr herzzerreißend & traurig und mit Hilfe einer ganzen Busladung an kleinen filmischen Kniffen, wo ich mir auch leicht hätte vorstellen können—gerade weil ich ja jetzt schon einige seiner anderen Filme gesehen habe—, dass das alles irgendwie fehl am Platz auf mich wirkt, bei so einer Geschichte. Aber ich muss sagen, das hat sich hier doch hervorragend ergänzt und hat für mich wohl die bisher emotionalste Geschichte von ihm Ergeben. Bin also durchaus positiv überrascht.

8/10

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