Thema #133: Geburtsjahr des älteren Elternteils
Film: Robin Hood, der rote Rächer (The Men of Sherwood Forest) von Val Guest
Erscheinungsjahr: 1954
Laufzeit: 77 Minuten
Wo gesehen: TV-Aufnahme (Sky)
Im Sherwood Forest wird ein Mann ermordet, der eine seltsame Statue bei sich trägt. Was hat es damit auf sich und wie sind Robin Hood, Bruder Tuck und Little John in die Sache verwickelt?
Ältestes Großelternteil wäre bei mir 1914. Hab ich jetzt auch mal ausgelassen, obwohl mit „Cabiria“, da ja wohl auch ein recht interessanter und berühmter Film akzeptabel verfügbar ist. Aber so richtig will ich den auch noch nicht sehen, in dem Wissen, dass da in Cannes 2006 bereits die vollständig restaurierte dreistündige Version zu sehen war, für uns gibt es bisher aber immer noch nur eine alte zweistündige Version. Mim Pöbel kann mans ja machen…
Also 1954 und eine frühe Robin-Hood-Verfilmung der Hammer Studios noch bevor die mit ihren Low-Budget Horrorfilmen berühmt wurden. Hab auch schon spätere Robin-Hood-Filme von denen gesehen und da merkt man optisch schon deutlich, dass hier noch gar kein Budget da war. Regisseur war außerdem Val Guest, der später zum Beispiel die „Quatermass“-Filme gedreht hat.
Trotz keiner Kohle und keinen richtig großen Stars hat man in heimischen Wald und Wiesen einen ganz charmanten und flotten Abenteuerfilm hingelegt. Der Rahmen mit Prinz John, König Richard und dem Sherwood Forest ist zwar bekannt, die Geschichte um eine Statue und dessen Geheimnis birgt aber zumindest leichte detektivische Spannung. Sonderlich tief oder so geht die Geschichte aber nicht und ein paar Rumpler muss man auch verzeihen.
Besonders positiv hervorheben möchte ich Bruder Tuck, der hier völlig freidrehen darf und am Ende das mittelalterliche Roulettspiel und Strip Poker erfindet. Abgefahren.
Typisch leichter und kurzweiliger Robin-Hood-Film. Wer den frühen mit Errol Flynn mag, dessen Qualität ja irgendwie nie erreicht wird, so auch hier nicht, bekommt hier ein schönes Abenteuerfilmchen.
Viel mehr lässt sich da nicht sagen, deshalb noch ein Absatz zum Thema. 1954 ist mir aufgefallen, dass so manch großer Regisseur absoluter Workaholic wurde (oder lag da soviel auf der Halde rum?). Hitchcock hat in dem einen Jahr mit „Fenster zum Hof“ und „Bei Anruf Mord“ einfach mal zwei Klassiker veröffentlicht. In beiden spielt nebenbei noch Grace Kelly mit, die im selben Jahr noch ihre halbe Gesamtfilmografie abgedreht hat, den Oscar als beste Hauptdarstellerin mitgenommen hat und gefühlt pro Monat einen Film rausgehauen hat.
Auch Kenji Mizoguchi hat in dem einen Jahr mit „Sansho“, „Eine Frau von der Mann spricht“ und „Die Legende vom Meister der Rollbilder“ einfach mal drei große Filme gedreht. Zuviel Zeit 1954?
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