Film-Themen-Challenge: Part 2

Ich geh auch auf jeden Fall auf offenenes Ende … Mehr geht bei der momentanen Stimmung auch nicht.

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Titel: The Man Who Knew Too Much
Thema: Schaut einen Film aus dem Geburtsjahr deines ältesten (Groß-)Elternteils
Erscheinungsjahr: 1956
Laufzeit: 120 min
FSK ? ‧ Thriller/Drama ‧


Hitchcock hat mich hier ziemlich enttäuscht. Ich habe schon viel stärkere Filme von ihm gesehen, wie Vertigo, Psycho und Die Vögel. Das mag daran liegen, dass „Der Mann, der zu viel wusste“ über weite Strecken ein amüsanter Familienfilm zu verkörpern versucht, oder daran, dass einige Passagen so offensichtlich vor einer Leinwand gedreht wurden. Einige andere Szenen scheinen dagegen tatsächlich in Marokko oder London gedreht worden zu sein.

Die Geschichte selbst empfand ich als nicht sehr spannend oder aufregend. Es hat sicher schon bessere schauspielerische Leistungen gegeben, aber die Darstellung der Eltern ist gut. James Stewart ist wiederholt von Hitchcock eingesetzt worden und Doris Day hatte ihre Fähigkeiten schon vor 1956 anderweitig unter Beweis gestellt. Leider zieht sich alles für meinen Geschmack zu sehr in die Länge, ist mit zu vielen uninteressanten oder ablenkenden Szenen gespickt und sorgt erst später für echte Spannung. Außerdem sind die Bösewichte meiner Meinung nach lächerlich fade.

Dennoch kann ich die hohe Qualität von Regie, Kamera und Musik nicht leugnen. In diesen Bereichen kann der Film punkten.

Am Ende, trotz einer ikonischen Sequenz, die allerdings schon 1956 bekannt war (Hitchcock hat hier seinen eigenen Film von 1934 neu verfilmt), konnte ich mich der Enttäuschung nicht erwehren. Von mir gibt es aber trotzdem 2,5 von 5

Zusätzlich noch spontan Lust drauf gehabt, da mir der quasi in die Hand gedrückt wurde, nachdem ich über die Challenge erzählte.

Titel: Vampyr
Thema: Schaut einen Film aus dem Geburtsjahr deines ältesten (Groß-)Elternteils
Erscheinungsjahr: 1932
Laufzeit: 73 min
FSK ? ‧ /Mystery/Horror ‧

Die Handlung wird etwas schwammig präsentiert und die Schauspieler kann ich nur als etwas dilettantisch bezeichnen. Sie wird nur durch Texteinblendungen wirklich vorangetrieben. Ein Gefühl der Bedrohung und Verwirrung wird vor allem durch die Kamera, die Tricks (z.B. auch rückwärts abgespielte Passagen) und die Musik erreicht.

Ich kann wirklich nur sagen, dass der Film auf jeden Fall bemerkenswert ist und ich weiß, dass er als einer der besten Horrorfilme aller Zeiten gilt. Ich fand es zwischenzeitlich wirklich anstrengend und beinahe wie Arbeit, diesen Film zu gucken. Trotz nur 73 Minuten ist er für meine Sehgewohnheiten und meinen Geschmack stellenweise furchtbar zäh. Ich gebe keinen Bonus, weil ein Film alt ist, ich habe nicht wohlwollend im Kopf “ja, aber betrachtet man die damaligen Möglichkeiten…” Das ist, wie gesagt bemerkenswert, aber ändert nur wenig daran, dass ich heute nur sehr wenig Spaß am Schauen gehabt habe. Nun ist nicht immer nur Spaß ein Punkt um einen Film zu bewerten, doch hat dieser durchaus einen beachtlichen Anteil.

Mir persönlich fällt es schwer, eine Bewertung abzugeben. Also gehe ich einfach mal fünf Filme in die jüngste Vergangenheit, schaue mir meine Bewertungen an und überlege, wie ich „Vampyr“ rein aus dem Bauch heraus einstufen würde. Das Ergebnis ist 2 von 5

Übrigens ist es hier ein eiserner Pfahl, also eher wie bei Geistern, der dem Vampir schaden kann. Interessant.

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Thema: Geburtsjahr der (Groß-)Eltern
Film: Shadow of a Doubt von Alfred Hitchcock
Erscheinungsjahr: 1943
Laufzeit: 108 Minuten

Handlung
Eine durchschnittliche Familie in der kalifornischen Kleinstadt Santa Rosa ist dem monotonen Alltagstrott verfallen. Um diesen zu entfliehen plant die älteste Tochter, Charlie, ihren Onkel, ebenfalls Charlie, einzuladen. Zufälligerweise plant dieser ebenfalls die Familie für eine Weile zu besuchen und bringt Charme und dunkle Geheimnisse mit.

Meinung
Mir hat der Film gut gefallen. Er sah schön aus, die Figuren gefielen mir und ältere Filme find ich sowieso meist recht hübsch.
Bei der Geschichte hatte ich anfangs noch meine Schwierigkeiten. Die Story erschien mir erstmal ziemlich vorhersehbar, da auch bereits von Anfang an klar ist, dass der Onkel eher auf der Flucht ist als aus Nettigkeit seine Familie zu besuchen. Und die Familie wirkte dann erstmal recht naiv und auch das Verhältnis zwischen Charlie und Charlie wirkte etwas seltsam flirty auf mich :smile:
Mit der Zeit wurde der Film dann aber interessanter für mich und es gab auch doch noch ein paar Überraschungen und Charakterentwicklungen.

Filme aus der Zeit der Eltern und Großeltern find ich auch tatsächlich immer ganz spannend. Noch interessanter als das Geburtsjahr finde ich es allerdings, wenn die Schauspieler:innen im Alter der Eltern/Großeltern sind und es sich so immer ein bisschen wie eine Zeitreise in deren Jugend anfühlt. Deswegen hat es mich dann auch sehr gefreut, dass Teresa Wright, welche Charlie spielt, im selben Jahr geboren ist wie meine Großmutter.
Auch so ein paar Kleinigkeiten, die heute anders sind find ich spannend. Dass Ann (die jüngere Tochter) nicht so viel lesen soll damit sie ihre Augen nicht kaputt macht hätte ich als Kind wohl niemals zu hören bekommen :beancomfy: Gelesen hat sie übrigens Ivanhoe und später soll sie die Geschichte von Dracula erzählen. Ich weiß nicht ob mir das mehr sagen soll als dass sie gerne und viel liest, aber da die Geschichte in einer Letterboxdreview mit Dracula und Vampirgeschichten verglichen wird fand ichs erwähnenswert :beancomfy:

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Thema: Filme aus dem Geburtsjahr unseres ältesten Großelternteils

Die Abenteuer des Prinzen Achmed (1926)
von Lotte Reiniger

Prinz Achmed wird von einem von einem fiesen Zauberer verzauberten fliegenden Pferd ungewollt und zunächst unkontrolliert in weite Ferne geflogen, wo er immer wieder von den miesen Tricks des Zauberers abgehalten wird, zurück nach Hause zu fliegen, um sowohl seine Schwester, als auch die Prinzessin Peri Banu, die er auf seiner ungewollten Reise kennengelernt hat, vor dem bösen Zauberer zu retten…

Die Abenteuer des Prinzen Achmed ist der drittälteste jemals gedrehte und der älteste noch erhalte Animationsfilm mit Spielfilmlänge (die ersten beiden vom Italiener Quirino Cristiani sind verschollen bzw. verbrannt). Dabei wurden von der deutschen Regisseurin Lotte Reiniger (und ihrem Team) in 3 Jahren Arbeit ca. 250.000 Einzelbilder mit Hilfe des sogenannten Scherenschnitt-Silhouettenfilmverfahrens animiert: dabei werden Flache Puppen aus einzelnen ausgeschnittenen Pappteilen mittels Stop-Motion-Verfahren animiert (danke an Werner Wikipedia für diese kurze Erläuterung).

Das Ergebnis ist visuell wirklich fantastisch und unglaublich zeitlos meiner Meinung nach, was wohl auch einfach an diesem sehr reduzierten Stil liegt, der nicht in gleicher Geschwindigkeit altert wie ein Animationsfilm, der auf hochaufgelöste Details setzt, die dann 10 Jahre später schon nur noch wie die geringeraufgelöste, weniger detailierte Variante des nun mit aktuellem technischen Standard produzierten wiederum höher aufgelösten und mit mehr Details versehenen Vergleichsanimationsfilm wirkt.

Jedenfalls mochte ich den Stil, die Musik und auch die englische Erzählerstimme, mit der ich den Film geschaut habe,—und speziell ihre Aussprache und den Namen der Prinzessin Peri Banu sehr. Für die Geschichte hat Lotte Reiniger wohl mehrere Geschichten aus der “Tausendundeine Nacht”-Sammlung kombiniert, was sich auch in der sehr episodenhaften und kurzweiligen Erzählweise mit mehreren kleinen Abenteuern an unterschiedlichen Orten—unter anderem gehts nach China—und kleinen Nebenfiguren—unter anderem treffen wir auf den guten alten Aladin und seine Wunderlampe—widerspiegelt. Alles ganz nett, vielleicht ein bisschen sprunghaft und unspektakulär auf erzählerischer Ebene—ähnlich wie in einem klassischen Märchen halt. Aber es kommt halt durch die Animation sehr schön zum Leben.

7/10

p.s. durch die häufigen Handlungsortewechsel und einen Kampf zwischen zwei Magiern, die sich u.a. mit Feuerbällen beschießen und sich dabei in verschiedene Wesen transformieren, ist es manchmal fast ein bisschen so, als würde man eine ganz frühe Variante eines James Bond-Films und eines Superheldenfilms sehen :wink:

Trailer:

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Thema #133: Film ohne Happy End
Film: Die Königin und der Leibarzt
Erscheinungsjahr: 2012
Laufzeit: 128 Minuten
gesehen auf: AppleTV (Leihe) (Hätte ich gewusst, dass AppleTV ihn nicht im Original hat, sondern auch nur synchronisiert, hätte ich mir die Leihgebühr gespart und ihn auf Prime geschaut… :expressionless:)

„Die Königin und der Leibarzt“ erzählt die Geschichte von Johann Friedrich Struensee, Leibarzt von König Christian von Dänemark, Aufklärer - und Liebesaffäre der Königin Caroline Mathilde.

Die Ausgangslage schreit ja schon förmlich nach: Das kann nicht gut ausgehen. Tut es dann am Ende auch nicht. Weiter geh ich jetzt gar nicht auf die Story ein.

Für mich, die ja wirklich ein großer Verfechter für die gute Qualität der deutschen Synchron-Arbeit ist, war es (leider) trotzdem wirklich schwierig, den Film synchronisiert zu schauen. Spätestens, als König Christian das erste Mal den Mund aufmacht, war ich echt komplett rausgerissen. Ich weiß natürlich nicht, ob er im Original auch so redet, aber das war schon… grenzwertig.

Aber wenn ich das jetzt mal beiseite schiebe, fand ich den Film insgesamt schon wirklich gut. Ich find Alicia Vikander und vor allem Mads Mikkelsen halt auch wirklich toll - da hatte der Film von Anfang an schon mal Pluspunkte :wink:

Die Geschichte ist ja auch recht nah an den historischen Ereignissen, was es für mich gleich noch spannender macht. Wusste bis zum dem Film nicht wirklich was über diese Geschichte und wie weit Dänemark eigentlich schon war - bevor sie dann erst einmal wieder einige Schritte zurückgefallen sind.

Wer Historien-Filme über Monarchen mag, der wird mit dem Film sicher ebenso seinen Spaß haben wie ich. Und in so einem Kontext kann ich ein „Non-happy end“ auch ganz gut ertragen.

3,5/5 Sterne

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Spoilergefahr: Überraschenderweise bringt es das Thema mit, dass man dann weiß, dass der angesprochene Film kein Happy End besitzt.

Thema #133: Film ohne Happy End
Film: A Perfect World von Clint Eastwood
Erscheinungsjahr: 1993
Laufzeit: 138 Minuten
Wo gesehen: Sky

Kevin Costner kidnappt einen kleinen Jungen und wird von Clint Eastwood und Laura Dern verfolgt.

Ein Roadmovie von Clint Eastwood, welches für mich irgendwie immer ziemlich unter dem Radar lief. Erst recht, wenn man sich überlegt, dass er auch noch selber mitspielt und mit Laura Dern und Kevin Costner zu der Zeit zwei echte Schwergewichte an Bord hat.

Das Roadmovie folgt meist in zwei verschiedenen Teilen einmal Kevin Costner und dem kleinen Jungen (T. J. Lowther) und Clint Eastwood sowie Laura Dern die meist zu spät dran sind.

Den Teil um Kevin Costner fand ich recht stark. Der Film ist da ein ziemliches Gesellschaftsdrama und recht ergreifend. Wer Filme von Clint Eastwood kennt, der wird hier Bewährtes sehen. Ich finde seine Emotionalisierung doch in vielen seiner Filme recht ähnlich und auch seine Fragestellungen. So weiß man wie ich finde, schon recht genau, was man von dem Film dabei erwarten darf. Ich mag es meist recht gern. Auch wenn die Machart und der Aufbau schon ziemlich oft Malen nach Zahlen ist.

Der mehr thrillerhafte (aber ein ganz Seichter) Teil um Clint Eastwood und Laura Dern wirkte für mich dagegen bei weitem nicht so ausgebaut. Man könnte jetzt meckern wie ungenutzt Laura Dern in dem Film ist aber sich selbst hat der gute Clint ja auch ungenutzt rumliegen lassen. Also der Teil fällt für mich schon etwas ab.
Alter Polizist, kommt nicht mehr mit der modernen Welt klar. Trifft auf moderne Laura Dern. Paar Kabbeleien.

Am Ende sagt Laura Dern zu Clint Eastwood: „Sie haben doch alles richtig gemacht.“ Clint Eastwood: „Ist das so? Ich habe keine Ahnung mehr“. Clint Eastwood gibt einem hier eine Menge zum zweifeln, er selbst hat aber keine Lösung – an unperfect world.

Gerade wenn also alles zusammenläuft fand ich den Film wieder stärker. Dann kann auch der Thriller-Teil vom Drama profitieren.

Insgesamt ein bewährter, ruhiger, typischer Eastwood. Manchmal für mich etwas zu gemütlich unterwegs aber doch meist herzergreifend.

„Perfect World“ ist kein perfekter Film aber für mich doch ein ganz guter.

7 von 10 Masken

9 „Gefällt mir“

Thema #133: Kein Happy End
Film: H2S von Roberto Faenza
Erscheinungsjahr: 1969
Laufzeit: 81 Minuten

Bei letterboxd und imdb ist ne Laufzeit von 85 Minuten angegeben. Es gibt allerdings keinen Schnittbericht und dieser Film ist scheinbar so unbekannt (81 Logs bei letterboxd), dass ich nix zu einer potenziell zensierten Fassung finde. :smiley: Wurde in Italien wohl kurz nach Veröffentlichung verboten und erst Jahre später im Ausland gezeigt. Naja, wie auch immer.

Der Spaß geht los in einer dystopischen Technokratie, Freiheit des Individuums ist Schmutz, Fortpflanzung ist nur ausgewählten Leuten gestattet etc. Recht schnell geht’s aber zu einer Lehrveranstaltung, wo die Jugendlichen indoktriniert werden, sich aber dagegen auflehnen und einen kleinen Aufstand anzetteln. Sie planen einen Anschlag auf den Statthalter, bei der Probe geht was schief, Tommy, unser Protagonist haut ab und…
Plötzlich sind wir in den schneebedeckten Bergen, Tommy hat es sich mit einer Frau und einem Sennenhund in einer dreieckigen, mit einem Gesicht bemalten, Hütte bequem gemacht. Die Inneneinrichtung ist ein mushroomfarbener Riesengegenstände-Traum, in kurzen Lederhosen hüpfen sie durch den Schnee oder vergnügen sich mit Tier-Rollenspielen im Bett. Irgendwann gehen sie sich gegenseitig aber auf den Sack und verkleiden die ganze Bude mit Alufolie, bevor es zurück in die Zivilisation geht. Irgendwann im Abspann angekommen hören wir neben Ennio Morricones Soundtrack noch die letzten Sekunden einer wortwörtlich tickenden Zeitbombe.

Der Film ist wirklich eine wilde Nummer. :smiley: Es geht relativ gewohnt dystopisch 1984-artig los, streift noch ein bisschen Clockwork Orange (kam zwei Jahre später) Ästhetik und dreht dann ganz schnell ab in ein buntabsurdes Sci-Fi-Märchen, das mit allen Zellen brüllt, ein 68/69er Kunstwerk zu sein.
Ich hatte sehr viel Spaß damit, es gab auch mal wieder ein Häschen für mich und immer wieder tolle Musik von Morricone und eine Menge merkwürdiger Bilder.

4,5/5

mal schauen, ob man irgendwo Hinweise auf andere Schnittfassungen findet. :beanlurk:

8 „Gefällt mir“

Thema: Filme ohne Happy End
Film: Auf der Suche nach einem Freund für das Ende der Welt
Regie: Lorene Scafaria
Erscheinungsjahr: 2012
Laufzeit: 101 Minuten
gesehen auf: Freevee (ca. 5 Mal Werbung zwischen 30 Sekunden und einer Minute)

Ich habe eine Review gelesen, in der stand sinngemäß „Erwartet habe ich eine seichte Steve Carrel-Komödie, bekommen habe ich eine ausgewachsene Lebenskrise“. Das mag drastisch und überspitzt klingen, aber sinngemäß sehe ich das ähnlich.

Während des Schauens ist mir irgendwann dann doch aufgefallen, dass ich den Film schonmal vor etlichen Jahren gesehen habe, mich aber nur noch schemenhaft an einzelne Fetzen erinnern konnte.

Kurz zum Plot: Urplötzlich wird der Menschheit erklärt, dass in drei Wochen die Welt untergehen soll. Der eher langweilige Durchschnittstyp Dodge wird daraufhin von seiner Frau unsanft verlassen, seine Freunde (von vielen Comedystars der 00er verkörpert) fallen ausgelassene Drogenparties samt Partnertausch, nur er hat keinen Lebenswillen mehr. Am nächsten Morgen trifft er auf seine Nachbarin und beschließt sie zu seiner Familie zu bringen. Auf ihrer Reise treffen sie viele seltsame Personen und erleben skurrile Dinge.

Am Anfang geht das schon in Richtung Comedy, wandelt sich dann zu einem Roadtrip samt Romanze, aber alles unter dem Deckmantel großer Melancholie.

Steve Carrel und Keira Knightley machen das natürlich sehr gut, aber den Plot umgibt eine ziemliche Belanglosigkeit. Man hat wohl zu viele Genre in ein kurzes Drehbuch zwängen wollen. Zwischendurch bekam ich sogar Garden State-Vibes.

Eigentlich wäre hier so einiges drin gewesen, aber am Ende werde ich den Film wie damals auch relativ schnell wieder vergessen haben.

Das ausbleibende Happy End verrät eigentlich schon der Titel. Zum Schluss schlägt der Asteroid auf der Erde ein.

2.5/5

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Thema: Filme ohne Happy End
Film: Im Westen nichts Neues von Edward Berger
Erscheinungsjahr: 2022
Laufzeit: 147 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Verblendet von Propaganda und geleitet von Männlichkeitsidealen, Heroismus und Patriotismus bis Nationalismus eilt die nächste Fuhre deutscher Jugendlicher 1917 an die Westfront. Darunter befinden sich Paul Bäumer und seine Freunde. Dass sie nicht wie geglaubt in ein paar Wochen siegreich in Paris stehen, werden sie nur allzu bald feststellen, wenn sie die Realtität der Kriegsmaschinerie trifft.

Genau diese Kriegsmaschinerie ist der Aspekt am Film, der mir am besten gefallen hat. Wenn hier am Anfang die Kleidung gefallener Soldaten gesammelt, geflickt und an die nächste Fuhre Jugendlicher ausgeteilt wird, verfehlt das definitiv nicht seine Wirkung. Davon hätte ich gerne mehr gesehen, ebenso von der Propaganda und anderen Aspekten wie dem Heimaturlaub, die anscheinend in der Buchvorlage eine bedeutende Rolle spielen. Ich habe das Buch nicht gelesen, werde ich aber wahrscheinlich nachholen, denn diese Aspekte klingen doch interessanter als das, was mir der Film nun geboten hat.

Zweifelsohne ist der Film technisch überzeugend und mit der notwendigen Härte umgesetzt, wobei mich allerdings der Score stark genervt hat. Ich sehe zu einem gewissen Grad die Intention dahinter, aber für mich ist es leider gar nicht aufgegangen und hat mich jedes Mal rausgerissen. Die Immersion wäre im Kino zudem gewiss stärker gewesen und auch so gab es ein paar sehr bedrückende Szenen.

Insgesamt fühlte es sich dennoch für mich zu sehr nach einem „Best of“ anderer Kriegsfilme wie Saving Private Ryan, Full Metal Jacket, 1917 oder Come and See an. Immerhin wird hier nichts beschönigt oder heroisiert, ich fand die Darstellung der Franzosen, welche hier überwiegend grausamer agieren, dennoch etwas fragwürdig. Auch die Einbindung der Verhandlungen über den Waffenstillstand sowie die Zuspitzung am Ende haben sich nicht ganz organisch für mich eingefügt. Zudem schwankte der Film für meinen Geschmack zu sehr zwischen „ich soll Interesse an den Protagonisten haben und mit ihnen mitfühlen“ und einem Ansatz, der eher an Dunkirk erinnert und sich auf die Sinnlosigkeit des Krieges ohne wahre Protagonisten fokussiert.

Insgesamt würde ich dennoch empfehlen, den Film zu schauen, und ich hätte ihn doch gerne im Kino gesehen.

3/5

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@anon60791430

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Mein Thema diese Woche ist inspiriert durch meine letzten beiden Filme, die ich hier für die Challenge geguckt habe. Da wir die Briten aber in diesem Part schon abgehandelt haben, gibt es entsprechend eine kleine Einschränkung… Ihr könnt es euch jetzt sicher schon denken, worum es geht:

Schaut einen Film über eine:n real existierende:n Monarch:in / ein Königshaus - die britischen ausgenommen.

Viel Spaß! :beancute:

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Geht es da um real existierende Königshäuser? Ansonsten würde ja jedes Märchen zählen :thinking:

Ich mein, alleine die Weihnachts-Rom Coms über Prinzen in nem Land deren Wirtschaft nur auf Weihnachten ausgerichtet zu sein scheint :beanjoy:

Ja, bitte. Ich ergänze noch!

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Auch schon gestorbene bzw. aus vergangenen Epochen oder nur aktuelle noch lebende?

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Falls jemand eine Liste findet, wäre ich dankbar :beanlurk: ich bekomme bei meinen suchergebnissen 90% britische royals :smiley:

Ich weiß noch nicht, was ich gucken möchte - aber dürften es auch Kaiser:innen sein? Zähl unter Monarchie, oder?

Schönes Thema auf jeden Fall :smiley:

Gerne auch bereits verstorbene - oder auch bereits nicht mehr existierende Monarchien.

Klar, zählt für mich auch. :slight_smile:

Ich suche auch schon… sobald ich was finde, poste ich es selbstverständlich umgehend!

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Achso: Und falls es am Ende zu schwierig ist (ich hab das tatsächlich vorher nicht recherchiert), dann würde ich wohl doch auch erfundene Monarch:innen zulassen. Aber mir wär recht, wenn erstmal jeder versucht, einen Film über echte zu finden.

Ich hab hier mal gezielt nach „roman emperors“ gesucht.

Da sind zumindest ein paar echte dabei, hab jetzt noch nicht alle gecheckt.

EDIT

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Das ist zwar nicht eine Liste über Monarchien direkt, aber da man hier Filme sortiert nach der historischen Epoche hat und sich das oftmals, speziell bei vielen Settings bis vor ein paar hundert Jahren, ja stark überschneidet, kann man es denke ich ganz gut als Ausgangspunkt nehmen, zumindest für Historienfilme und dann nachgucken ob es sich um Monarchen / Monarchien handelt:

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