Thema #9: Antihelden/ Antiheldinnen
Film: American Psycho
Regie: Mary Harron
Erscheinungsjahr: 2000
Laufzeit: 1h 41min
https://youtu.be/FyS0RjX-0Gk
Diese Woche gab es für mich mal wieder einen Klassiker. Ein Film, den man gesehen haben sollte, aber der auch wieder nicht so überzeugen konnte, leider. Ich hab mir viel mehr erhofft und erwartet und bekommen habe ich einen Film, bei dem ich mich gefragt habe, ob der geschnitten wurde, da alles wirklich Interessante und ihn zum Psycho machende nicht im Film war.
Er zerhackt einen Menschen und man sieht nur, wie Blut in sein Gesicht spritzt. Nicht mal nach dem Tod sieht man, wie die Leiche zugerichtet wurde. Was soll mir daran Angst machen? Oder als er sich zwei Prostituierte in die Wohnung holt. Erst vögeln sie und dann sieht man, wie er zu seinem „Spielzeug“ geht. Er holt Folterwerkzeug raus, man denkt sich: Okay, jetzt zeigt er also sein böses Gesicht…und Cut. Die Frauen gehen etwas lädiert aus der Wohnung und fertig. Da hab ich mich echt gefragt, ob der Film geschnitten ist, aber dem ist wohl nicht so. Alles, was einem wirklich angst einjagen könnte, wurde einfach weggelassen.
Auch die bekannte Szene mit der Kettensäge wirkte auf mich einfach sehr belanglos, vorhersehbar und es kam keinerlei Spannung auf. Man saß nicht da und wurde nervös, weil man nicht wusste, was passieren wird, sondern man saß da und frage sich, was als Nächstes vom Klischeetablett serviert wird. Man hat nicht sympathisiert mit Patrick, man war nicht hin und hergerissen zwischen Wahnsinn und Spannung und man war nicht davon überrascht, dass er sich das alles nur eingebildet hat. Man hat das alles schon besser gesehen. Wenn ich an Psychopathen Denke, die man nicht einschätzen kann und denen man misstrauen muss, dann denke ich eher an den Joker, Hannibal Lecter oder meinetwegen auch an John Nash aus „A Beautiful Mind“, denn auch wenn der kein Killer war, so konnte man bei ihm nie zwischen Genie und Wahnsinn unterscheiden und war sich nie sicher, ob etwas wirklich passiert oder nur eingebildet ist. American Psycho ist kein schlechter Film, aber es fehlte für mich einiges, damit es ein wirklich richtig guter Film wird.
Lachen konnte ich aber immerhin auch, denn es gab wieder den Stormtrooper effect. Die super ausgebildeten Polizisten, die wöchentlich oder täglich Schießübungen haben, schaffen es nicht, einen Mann zu treffen. Natürlich treffen sie ihn nicht, denn das ist alles nur eingebildet, aber es wirkte einfach so albern, wie ein ungeübter Schütze im Laufen Menschen umballert und die ausgebildeten Polizisten treffen nicht mal die Wand neben ihm. Mein liebster Tod war der einer Oma, hätte sie sich noch den Handrücken an die Stirn beim Sterben gehalten, dann wäre das Slapstick pur.
Ich kann dem Film viel und wenig gleichermaßen abgewinnen. Ich hab einfach einen richtigen Psychofilm erwartet und gehofft, dass ich mich unwohl dabei fühle Patrick zuzusehen, aber dem war nicht so. Es kommt keine Spannung auf und es passiert immer genau das, was man erwartet. Das hat man in älteren, aber auch jüngeren Filmen schon besser gesehen, aber American Psycho hat sicher durchaus den weg für moderne Psychothriller bereitet.
6/10
Edit:
Thema #8: KI
Film: #9
Regie: Shane Acker
Erscheinungsjahr: 2009
Laufzeit: 1h 19min
https://youtu.be/9P2iyMsOMvM
Letzte Woche gesehen und leider mein Review vergessen. Ich brauch aber auch nicht viel zu diesem Film sagen: #9 ist und bleibt einer meiner absoluten Lieblingsfilme. Den Ursprung als studentische Abschlussarbeit wurde daraus ein düsterer und nachdenklicher Animationsfilm, der leider viel zu unbekannt ist.
Ich liebe ihn und kann mir den Film immer wieder ansehen ^^
10/10