Film-Themen-Challenge: Part 2

Thema #145: Kunst auf der Leinwand
Film: Kwaidan
Regie: Masaki Kobayashi
Erscheinungsjahr: 1964
Laufzeit: 183 Minuten
Wo gesehen: Criterion Channel

Nachdem ich schon die letzten Wochen ueberlegt hatte wieder einzusteigen, dachte ich mir bei diesem Thema ist wohl der beste Moment um es wieder zu versuchen.

Es hat auch wirklich gedauert bis ich einen Film gefunden habe. Nach stundenlanger Suche auf der Website Shotdeck, gepaart mit staendigen Nachschauen ob die Filme auch auf einem meiner Streaminganbieter verfuegbar sind, bin ich dann bei ‚Kwaidan‘ gelandet. Einen Film, welchen ich schon vor laengerer Zeit angefangen habe, aber nie beendet. Der Regisseur des Filmes ist ‚Masaki Kobayashi‘, welcher mit ‚Harakiri‘ einen meiner Lieblingsfilme, sowohl visuell, als auch erzaehlerisch, gemacht hat.

Kwaidan erzaehlt keine zusammenhaengende Geschichte, sondern ist ein ‚Anthology Horror Film‘, bestehend aus 4 traditionellen, japanischen Maerchen, welche sich alle rund um Geister drehen.

Die Stories:

#1 The Black Hair
Ein Waffenschmied welcher in Armut lebt, trennt sich von seiner Frau um eine andere Frau hoeheren Status zu heiraten. Diese neue Heirat bringt ihm aber nicht das ersehnte Glueck, also versucht er wieder zu seiner ersten Frau zurueckzukehren.

#2 The Woman of the Snow
Zwei Baumfaeller werden auf ihrem Weg zurueck von einem Schneesturm ueberrascht. Waehrend sie in einer kleinen Huette zuflucht suchen, begegnen sie einer mysterioesen Frau.

#3 Hoichi the Earless
Hoichi ist ein junger und blinder Musiker, welche besonders begabt ist die sogenannte ‚Biwa‘ zu spielen und dabei ueber eine altes Maerchen zu singen. Eines Tages wird er von einem Samurai aufgesucht, welcher ihn bittet fuer seinen Meister zu spielen.

#4 In a Cup of Tea
Ein Schriftsteller welcher einen Besuch von seinem Publisher erwartet, erzaehlt ueber eine Geschichte von einem Krieger, welcher mit seinem Meister einen Halt in einer Stadt macht, und dabei einen Geist in einer Tasse sieht.

Der Film hat mir auf jeden Fall gut gefallen. Es ist ein Film, welcher die Mythen Japans gut einfaengt, ohne dabei zu viel fuer den Zuschauer aufzuloesen. Nach jeder einzelnen Geschichte sitzt man erstmal da und denkt sich: „Was war das denn gerade?“
Zum Thema des visuellen:
Es wird auch nicht davor gescheut, auf visueller Ebene artistisch etwas auszuholen. Mal haben wir extreme Farben im Licht, gepaart mit bemalten Hintergruenden am Set(welche mich zugegeben Anfangs etwas rausgrissen haben) welche zu sehr interessanten Bildern fuehren und mal sehr subtile Cinematography, die jedoch nicht zu weniger interessanten Shots fuehren. Manche Kompositionen und Kamerafahrten waren wirklich fantastisch.

4/5

8 „Gefällt mir“

Kein Muttertag? So viele Kulthorrorfilme verpasst, @boodee

Thema #145: Kunst auf der Leinwand
Film: Regen in den Bergen (Kong shan ling yu) von King Hu
Erscheinungsjahr: 1979
Laufzeit: 117 Minuten
Wo gesehen: arte-Mediathek

China in der Zeit der Ming-Dynastie: In einem buddhistischen Bergkloster spürt der alte Abt, dass die Zeit des Abtritts gekommen ist. Für die Beratung zur Wahl seines Nachfolgers wurden hohe weltliche Würdenträger und ihre Gefolgschaft eingeladen: Der reiche Kaufmann Wen, der mächtige General Wang und der weise Gelehrte Wu. Doch sind diese viel mehr an einer uralten Schriftrolle des Klosters interessiert und weniger an der Zeremonie für den Nachfolger. Dunkle Wolken ziehen auf.

Ein nebliger Lorbeerwald, einige einfallende Sonnenstrahlen, nur das Rauschen der Blätter und das Knacken einiger Zweige, traditionelle chinesische Musik – willkommen in der Kunst des Wuxia-Film von King Hu. Mal wieder ein toller Film von diesem Regisseur, der mir sehr zu liegen scheint. Ähnlich wie in „Alle Männer des Königs“, den ich dieses Jahr von ihm bereits für die Challenge geschaut habe, bedeckt er mich wieder mit Namen und Figuren, bis einem der Kopf raucht, diesmal aber doch etwas behutsamer (und zum Glück optisch mit allerlei Unterschieden gesegnet).

Es rollt sich ein interessanter Klosterfilm auf, der in der ersten Hälfte einige Heistmomente bereit hält, die richtig spannend sind. In der zweiten Hälfte gibt es dann mehr Kampfduelle und die Wuxia-Freunde kommen auf ihre Kosten auch wenn der Film, typisch für Hu, schon wieder den ruhigeren Pfad des Genres beschreitet.

So lebt der Film auch hier mehr von der Spannung, wann denn durch das Dickicht der Wälder mal wieder ein „fliegender Mönch“ vorbeischaut. Thematisch und von der Grundgeschichte ist der Film dagegen, ganz anders im Vergleich zu „Alle Männer des Königs“ - sehr ruhig, spirituell und ganz leise in seinen Anliegen. Ohne viel drüber zu reden will der Film einen Blick werfen, auf die Gier der Menschen nach Geld und Macht, möchte Vergebung aufzeigen und Verzicht. Ein, da muss man schon drauf gefasst sein eben doch sehr religiöser Film, eben ein buddhistischer.

Einige beeindruckende Choreographie gibt es natürlich auch zu bestaunen und mit Hsu Feng, als „weiße Füchsin“, die Hauptdarstellerin in vielen King-Hu-Filmen.

Gerade den 15-minütige-Eröffnungslauf, teilweise ganz ohne Dialog, hab ich jetzt noch mehrmals im Hintergrund laufen lassen. Ich fand den Film eine tolle Erfahrung und hatte das Gefühl, weil der Film so still und ruhig, gerade in seinen Anliegen, gehalten ist, dass man sowas gar nicht mehr gewohnt ist. Entweder man wird heute zugeschüttet mit den Dingen oder man hätte daraus heute einen mindestens 4-stündigen Slow-Cinema-Film gemacht. Alles auch mit seiner Berechtigung aber ich fand den Film da recht einzigartig mit seiner Herangehensweise auch wenn einen (mich) das dann schon fast wieder überfordert, mit allem Schritt zu halten und die meditativen Elemente auch ganz kurz, anstatt in 20 minütigen Longtakes, serviert zu bekommen.

Ich hätte gerne mehr Regen ( :crazy_face:) und noch mehr der tollen Landschaftsaufnahmen gehabt. Trotzdem ein schöner, kontemplativer Film der Heist- und Wuxia-Genre in Einklang mit einem spirituellen Klosterfilm bringt und Leben im Einklang mit der Natur aufzeigt.

8 von 10 Nebelschwaden

6 „Gefällt mir“

Das Thema passte super zu meinem Filmgeschmack, ich liebe Filme bei denen die Szenen für sich stehend schon kleine Kunstwerke sind. Ich glaub ich hab das sogar ähnlich formuliert schon in Reviews hier geschrieben. Da ich insbesondere Naturlandschaften und Lichtstimmungen schön finde, wollte ich eigentlich einen Film mit schöner Natur und schönen Lichtbildern nehmen, hab mich dann aber doch für einen entschieden, der die Kunst an der Wand bereits im Film selbst enthält.

Thema: Kunst auf der Leinwand
Film: La casa lobo (The Wolf House) von Cristóbal León und Joaquín Cociña
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 75 Minuten

Handlung
Der Film startet mit einer Art Werbefilm die den Anschein erweckt von der Sekte Colonia Dignidad zu stammen, die sich mit dem darauffolgenden Film erhofft, ihren schlechten Ruf ein wenig aufzuwerten.
Der eigentlich Film ist allerdings ein düsteres, albtraumhaftes Märchen aus Wandmalereien und Pappmaché, das von Maria handelt, die der Kolonie entflohen ist und sich in einer Hütte im Wald versteckt hat. In der Hütte findet sie zwei Schweine und außerhalb der Hütte lebt ein böser Wolf.

Meinung
Der Film gefiel mir durch seine Kreativität und Einzigartigkeit sehr. Alles spielt sich in dem Haus im Wald ab und die gesamte Geschichte wird mit Hilfe der Wandmalereien, Pappmaché, den Möbeln im Haus und einigen anderen Basteleien in Stop-Motion erzählt. Durch die märchenhafte Geschichte erinnert auch der Spannungsaufbau an klassische Märchen, was für den ein oder anderen möglicherweise etwas langweilig ist, wenn man sich nicht für die Animationen begeistern kann.
Der geschichtliche Hintergrund spielt eigentlich keine allzu klare Rolle im Film. Es gibt viele Hinweise, die andeuten, wo der Film spielt, was man ohne Hintergrundwissen allerdings nur schwer erkennt. Und die ständige Angst vorm Wolf, das Grauen, das Maria draußen erwartet und das Trauma in ihr.

6 „Gefällt mir“

Thema Geburtstag
Film: The Rocky Horror Picture Show
Regie: Jim Sharman
Erscheinungsjahr: 1975
Laufzeit: 100 Minuten
Wo gesehen: Disney+

Verfilmung des Musicals „The Rocky Horror Show“ und einer DER Kult-Klassiker schlechthin, die bei mir immer liegen blieben.

Ich werde dem Film keine klassische Punkte-Bewertung geben, sondern stattdessen folgende Bewertung aussprechen:

schlechter Film, aber tolle Unterhaltung.

Abriss Handlung
Ein frisch verlobtes Paar biegt auf dem Weg zu einem alten Bekannten falsch ab und landet im Schloss von Dr. Frank N. Furter. Der ist ein Alien vom Planeten Transsexual in der Galaxy Transyvania und ein verrückter Wissenschaftler der sich Rocky, einen Gespielen, erschaffen hat. Die Geschehnisse im Schloss eskalieren und am Ende entkommt das junge Paar knapp mit dem Leben.

Warum ist der Film schlecht?
Obwohl die Handlung echt simpel ist UND sogar ein Erzähler existiert der sie immer mal wieder zusammenfasst, fiel es mir oft schwer ihr zu folgen, weil sie nicht sehr gut erzählt ist. Das Ende ist ein bisschen merkwürdig platziert und hat eigentlich gar keinen Einfluss auf die Narrative, es wirkt etwas willkürlich abgeschnitten. Einige der Effekte waren wohl schon in den 70ern schlecht und das Pacing ist mal zu schnell, mal zu langsam. Zudem gibt es hier und da ein paar Szenen die irgendwie zusammengewürfelt und wenig sinnvoll scheinen.

Aber
Was ich oben kritisiert habe ist im Grunde halb egal. Der Film will eigentlich überhaupt nicht „gut“ sein. Er ist ziemlich dämlich und absurd und merkwürdig und bescheuert und geradezu absurd übersexualisiert und das ist auch schon alles was er sein will. Der Film strotzt nur so von subtilen Anspielungen und übertrieben offensichtlichen, mit dem Holzhammer eingekloppten referenzen auf alles und nichts, ist komplett überbordende Reizüberflutung und wenn man sich darauf einlässt eine ziemlich wilde Party. Und wer Bock auf eine abgedrehte Party hat ohne nachher den Driss putzen zu müssen, der kann dieses Unterhaltungswerk echt genießen.
Nur das Ende hätte ich mir etwas ausgeschmückter gewünscht. Dem Film hätte ein richtiger Abschluss gut getan, so war dann halt einfach etwas abrupt schluss und was aus unseren Helden wird? wat weiß ich denn…

Oh ein Geburtstag kommt natürlich auch vor: schließlich wurde Rocky ja gerade erst „geboren“ da darf man schon mal zelebrieren - wie wärs denn mit einem Geburtstagsbraten? Oder vielleicht lieber nicht, wenn man keine kannibalistischen Veranlagungen hat…

5 „Gefällt mir“

Thema #146: Geburtstag
Film: Death Game von Peter S. Traynor
Erscheinungsjahr: 1977
Laufzeit: 87 Minuten

Ich bin über diesen Film gestolpert, der mit Knock Knock von Eli Roth geremaket wurde, was mir gar nicht bewusst war. Den fand ich auch schon nicht schlecht, hatte mit Keanu Reeves und Ana de Armas allerdings auch recht leichtes Spiel, kein Totalausfall zu werden. Aber zum Original…

George „feiert“ seinen 40. Geburtstag allein zuhause. Seine Frau und Kinder sind wegen eines Notfalls (ich glaube Blinddarmentzündung des Sohnes, der zu Besuch bei den Großeltern oder so ist) außer Haus. Es gießt in Strömen und plötzlich klingelt es an der Tür und zwei völlig durchnässte junge Frauen stehen vor der Tür, sie hätten sich verlaufen und würden kurz ihre Freunde anrufen, die sie abholen würden. Nun. Es wird sie niemand abholen. Georges Gastfreundschaft ausnutzend verführen sie ihn zunächst zu einvernehmlichem Sex, doch bereits am nächsten Morgen wird es weird und ein gewalttätiges Spiel nimmt seinen Lauf.

Soweit ich mich an das Remake erinnere, wurde es schon ziemlich direkt mit kleinen „neuzeitlichen“ Anpassungen (Handys und so) kopiert. Das Opfer, George, ist hier aber deutlich bemitleidenswerter und das Original hat einfach mal wieder dieses wohlige 70er Gefühl durch seine Bilder und die Musik.
Die Gewalt ist jetzt nicht sonderlich überbordend und ein Gore- oder Torturepornstreifen ist es definitiv nicht, ich würde es vom psychologischen Terror in der Richtung von Funny Games verorten. Mit mehr Exzess aber weniger Härte und ohne Bruch der vierten Wand.

Das Ende fand ich gleichermaßen stumpf-albern, aber auch irgendwie schön subtil und auf weirde Art sozialkritisch, wenn man von Absicht ausgeht. Ich habe mir nicht die kompletten Audiokommentare angehört, nur um das Ende zu wiederholen und zu hören, was dazu gesagt wird. In dem Kommentar mit dem Regisseur wurde dazu irgendwie gar nichts gesagt, ich glaube aber eine Darstellerin meinte, es sei ein nachträglich drangepapptes Ende gewesen, das so gar nicht geplant war. Es hat mich verwirrt. :smiley:

Was ich meine: Wenn die beiden Frauen den Tatort verlassen und eine Straße passieren, kommt aus dem Nichts ein Kleintransporter mit überhöhter Geschwindigkeit um die Ecke und fährt sie über den Haufen: Freeze Frame Ende. Es ist aber nicht irgendein Van, sondern ein SPCA-Wagen, den man zwar nur wenige Sekunden sieht, aber irgendwie wusste ich noch, dass diese Abkürzung für eine internationale Tierschutzorganisation steht. Das hat dann augenblicklich meine Interpretationsmaschine angekurbelt. :smiley: Dass Übeltäter am Ende eines Filmes „durchs Universum“ ihre „gerechte Strafe erfahren“ ist ja ein gängiges Ding, aber soll es uns sagen, dass sie nicht für Freiheitsberaubung, Mord, Folter blablubb bestraft werden, sondern wegen Tierquälerei? Weil „der Mann“ ein Tier ist? Vielleicht auch weil eine Vergewaltigung durch zwei Frauen für einige Männer klischeehaft doch ne ganz geile Sache wäre („wo ist denn das Problem? Genieß es doch“) und auch der männliche Zuschauer, der es heiß fand ein Tier ist? Ich glaube, da geht die Interpretation ein paar zu viele Ecken weiter, aber hey. Ist n großer Spoiler-Block geworden. :florentin: Grüße an alle, die es gelesen haben.

:beanlurk:

4/5 gleichzeitig laufende Musikwiedergabegeräte

5 „Gefällt mir“

Oh, ich merk grad, eigentlich hätte ich dich ja noch dazwischen rutschen lassen können. :smiley: Hatte da aber ja schon das Thema genannt. Naja. In ein paar Wochen dann. :florentin: Willkommen zurück. :beancomfy:

hatte ehrlich gesagt nicht mal aufm Schirm, das Muttertag kommt. Vadder und ich hatten aber vergangene Woche Geburtstag, deshalb war es präsent und Freitag war ich am Kuchenbacken etc. :smiley: Kaufmans Mother’s Day kenn ich zumindest schon.^^ Denke mal, du meinst noch den von Sicheritz? Klingt nach der deutschen Trashgore Ecke und ist zumindest schon auf meiner Watchlist. :smiley:

1 „Gefällt mir“

Lass mich erstmal Motivation beweisen, dass ich auch wieder dauerhaft dabei bin :stuck_out_tongue:

Hey Leute. Sorry für meine unangekündigte Abwesenheit. Ich würde dann ab jetzt gerne wieder einsteigen.

3 „Gefällt mir“

Du hast ja nicht mal „lange genug“ gefehlt, um aus der Liste zu fallen. :smiley:
Aber wb :beancomfy:

Oh, es ist ja auch schon wieder Freitag. @anon60791430 ist dran. :beancomfy:

1 „Gefällt mir“

Ha, hatte ich es also doch richtig im Kopf. Sehr gut, hab mir nämlich auch schon was überlegt, was nahezu gemalt ist für die kommende Woche (auch wenn der Sonntag noch zur alten gehört).

Liebe @Filmthemen-Challenge Gruppe,

bitte schaut diese Woche einen Film, bei dem es um eine Mutter und/oder einen Vater geht oder um die Beziehung zu ebenjenen.

Es reicht also nicht, dass einfach Mütter / Väter vorkommen, ihre Rolle als Mutter / Vater sollte schon im Fokus stehen. Oder eben die Beziehung zwischen Kindern und Mutter / Vater / Eltern.

Viel Spaß :slight_smile:

9 „Gefällt mir“

Also jede Rom Com, wo die Schwiegereltern besucht werden :smiley:
Gibt auch ne recht neue auf Netflix mit „You People“

Thema: Geburtstag
Film: Happy Death Day und Happy Death Day 2U
Regie: Christopher Landon
Erscheinungsjahr: 2017 / 2019
Laufzeit: 96 Minuten / 101 Minuten
gesehen auf: amazon prime

@anon60791430 Mir ist egal welchen du in die Liste einträgst.

Ich hab in letzter Zeit irgendwie einige mittelgute Horrorfilme gesehen und hatte dann mal Lust bei dem Thema Happy Death Day zu sehen.

Teil 1:

Happy Death Day ist eine kurzweilige Kombination aus klassischem Teenie-College-Slasher und Groundhog Day. Ein wenig mehr Blut hätte dem ganzen vielleicht ganz gut getan, aber das passt dann wohl ins Genre, zumindest gibt es 2-3 ganz interessante Todesarten.

Diese tatsächliche Anspielung Trees, als sie die ganzen Geschehnisse auf lustige Art voraussagt und auch ihr Redemption-Tag sind wirklich gut gemacht. Auch schafft es Christopher Landon hier immer wieder dem Zuschauer verschiedene potenzielle Täter zu präsentieren und kleinere Twists einzubauen.

Das Ende habe ich leider lange vorausgesehen, aber den Film an sich fand ich durchaus unterhaltsam.

Jessica Rothe spielt die unsympathische Hauptrolle übrigens hervorragend.

3.5/5

Teil 2

Der Film setzt dort an, wo uns Teil 1 zurückgelassen hat, nur diesmal aus einer anderen Perspektive. Ich finde es sehr interessant, dass man einen Erklärungsversuch für die Zeitschleife einbringt und durch die verschiedenen Blickwinkel erhält man ganz neue Perspektiven.

Leider hat Teil 2 mit einem Horrorfilm fast gar nichts mehr zu tun und zwischenzeitlich mutiert diese ansonsten launige Fortsetzung viel zu sehr in Richtung Drama.

Die auch schon in Teil 1 aber hier noch mehr vorkommenden Szenen im Krankenhaus sind sehr offensichtliche Anspielungen auf Szenen in den Fluren und dem Radio-Studio aus Scream 2.

Der Esprit aus Teil 1 fehlt ein wenig nach dem unterhaltsamen Beginn, die Suizid-Szenen sind wirklich einfallsreich und haben mich mehrmals zum schmunzeln gebracht, danach wird es mir leider etwas zu verkopft und wenig spannend.

Am Ende habe ich fast das Gefühl man wolle sich noch ein Türchen für Teil 3 offen lassen, aber vier Jahre nach Teil 2 wohl nicht mehr wirklich abzusehen.

Ich war trotzdem unterhalten.

3/5

9 „Gefällt mir“

Thema: Geburtstag
Film: Happy Deathday von Christopher Landon
Erscheinungsjahr: 2017
Laufzeit: 97 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime

Wie @Morissa hab ich mir auch diesen Teenie-Slasher gegönnt, da ich a) momentan kaum zum Filme schauen komme und voll im Pre-Babystress bin und b) etwas leichtes brauchte ohne viel nötigen Gehirnschmalz.

Genau das habe ich bekommen: Einen Murmeltierslasher, der mich stark an all die 90er und frühern 00er-Horrorfilme erinnert hat und durchaus (zumindest streckenweise) zu unterhalten wusste.
Die Hauptdarstellerin Jessica Rothe trägt den Film m.E. sehr gut, alle notwendigen Klischees werden bedient.
Kann man sich durchaus mal geben.

3/5 Cupcakes

9 „Gefällt mir“
Thema: Geburtstage

Logan’s Run (1976)
von Michael Anderson

Die Geschichte von Logan’s Run spielt im 23.Jahrhundert in einer abgeschotteten, sich selbst versorgenden, unter einer Art Kuppel befindlichen Stadt (der Rest der Erde ist u.a durch Kriege und Umweltkatastrophen mittlerweile unbewohnbar geworden), in der die Menschen an ihrem 30. Geburtstag sterben müssen.
Nur einige wenige werden durch eine Art Lotteriesystem ausgwählt und dürfen ihr Leben “erneuern”. Der titelgebende Held Logan gehört zu einer Art Polizei, die flüchtende Menschen aufspürt und wird damit beauftragt, einen geheimen Ort namens “sanctuary” aufzuspüren, der Menschen, die vor ihrem 30. Geburtstag zu entkommen versuchen, Zuflucht bieten soll…

Logan’s Run ist eine dieser Buchverfilmungen, denen man anmerkt, dass sie auf einem vermutlich deutlich besserem Roman basieren, bei dem bei der Verfilmung einfach viel verloren gegangen ist bzw. viel “Fleisch” rausgekürzt werden musste.

So treffen Figuren oft abrupte für mich nicht wirklich homogen mit der Story wirkende Entscheidungen und das ganze Worldbuilding wirkt auch oftmals irgendwie unvollständig. Was schade ist, weil die dystopische Welt und ihre Ideen zugleich eine der großen Stärken des Films für mich ist. Die zweite ist das wirklich tolle Setdesign und die vielen verschiedenen kleinen Sets, die uns die Welt Stück für Stück ein bisschen näher bringen.

Die Darsteller und Dialoge sind dagegen nicht so pralle, aber die beiden letztgenannten Punkte reißen für mich persönlich dann doch viel wieder raus.

6/10

9 „Gefällt mir“

Thema #146: Geburtstage
Film: 18 Geschenke (18 regali)
Erscheinungsjahr: 2020
Laufzeit: 115 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Elisa bekommt während ihrer Schwangerschaft die tödliche Krebsdiagnose und entscheidet sich, ihrer Tochter bis zu deren Volljährigkeit Geschenke zu hinterlassen.

Soviel zum Inhalt. Und eigentlich bekommt man auch genau das, was man erwartet, wenn man diese Zusammenfassung liest: einen sehr rührenden, schönen, emotionalen Film. Es ist ein kleiner, ein unaufgeregter Film, der jetzt nicht revolutionär anders ist und doch sehr ans Herz geht.

Die Schauspieler:innen waren zumindest mir alle unbekannt, ich weiß nicht, ob sie in Italien einen Namen haben. Mir haben aber alle drei, die Eltern wie auch die Tochter, sehr gut gefallen. Gerade Benedetta Porcaroli als Tochter Anna ist so herrlich wütend und gleichzeitig zerbrechlich.

Wer Lust hat auf einen kleinen, italienischen, herzerwärmenden und ein bisschen traurigen Film, der sollte „18 Geschenke“ auf jeden Fall eine Chance geben.

3,5/5 Sterne

9 „Gefällt mir“

Thema #146: Geburtstage
Film: Das Fest (Festen) von Thomas Vinterberg
Erscheinungsjahr: 1998
Laufzeit: 101 Minuten
Wo gesehen: Paramount+

Ein reicher Hotelier feiert seinen 60. Geburtstag auf seinem Landsitz und die ganze Familie ist eingeladen. Omas, Opas, Onkel, Tanten, Kinder, Enkel – noch und nöcher. Es soll ein ausgelassenes Fest werden, doch spätesten nach dem Hauptgang vergeht vielen der Appetit. Beim Dessert vergeht dann allen der Appetit.

Thomas Vinterberg ist kein Freund vieler Worte in seinen Filmtiteln: „Der Rausch“, „Die Kommune“, „Die Jagd“ und eben als Start der Dogma 95 Filmbewegung, „Das Fest“.

Alles zusammengenommen ist das hier ein richtig ekliger Film. Eklige Charaktere (die eklig wurden, weil sie von ekligen Charakteren aufgezogen wurden) und noch mehr noch viel ekligere Charaktere, werden mit einer ekligen Wackelkamera und einer ekligen Bildqualität, direkt aus der Hölle, durch eine Handlung getrieben, die man mit einem Wort beschreiben kann: Eklig.

Man ahnt es schon: Ekligkeit in Perfektion. Diesem Film kann ich wirklich keinen Vorwurf machen. Ich hab das Gefühl, dass was er machen wollte hat er in einer überragenden Art gemacht. Es ist ein Film mit einer Menge Magenschlägen und er zieht die Grausamkeitsschraube schon ziemlich an.

Persönlich würde ich sagen Vinterberg hat bei mir mit „Die Jagd“ genau den Film gemacht, den ich am genialsten finde: Erschreckend und realistisch. Mit vielen Magenschlägen aber filmisch in einer unfassbaren Genialität und Ruhe dargelegt. Der Rausch war mir dagegen zu harmlos und nicht bissig genug. Das Fest ist das genau Gegenteil: Mir eine Spur zu heftig und manchmal eine Spur zu überspitzt aber leider eben mehr als nur ein kleiner wahrer Kern auch in diesem Film.

Im Vergleich mit letzter Woche muss ich aber persönlich sagen, der Film hat mir schon auch einige Nüsse zum knacken gegen und viel zum nachdenken. War aber eben visuell und audiovisuell, sowie von einigen Szenen extrem belohnend. Das fehlt hier natürlich gänzlich (soll aber ja auch fehlen).

Ein großes Extralob bekommt der Film aber von mir für unser Thema: Ich finde wie er das alles in so eine typische Geburtstagsfeier (die unter uns gesagt schon unter normalen Umständen genau so eklig sein kann, wie hier am Anfang gezeigt), eingebettet hat war schon Extraklasse. So richtig dieses Gefühl:

„Übrigens Schwester Y hat sich vor 2 Monaten umgebracht, wegen Schulden“ -

„Tatsächlich? Reich mir doch mal bitte den Portwein“ -

„und wusstest du, dass Onkel X wegen Mordes an seiner 2. Ehefrau sitzt?“ -

„hatte der schon wieder ein Frau? Man serviere die Crème Brûlée“ -

„und Opa hat seine 2 Kinder übrigens 10 Jahre lang immer wieder vergewaltigt.“ -

„versau mir jetzt nicht den Trinkspruch, danach muss die Polonaise starten. Der Zeitplan!“.

Wenn man mal wieder richtig auf seinem Sofa leiden will: Hier kann man es noch ohne Hoffnung auf Erlösung tun. Für alle Freunde des schwarzen und schwärzesten Humors wohl ein Lehrstück und Wegbereiter vieler zynischer Arthouse-Filme von heute.

7 von 10 Gänge-Menü

8 „Gefällt mir“

Thema #146: Geburtstag
Film: Sleeping Beauty
Regie: Clyde Geronimi, Wolfgang Reitherman, Eric Larson, Les Clark
Erscheinungsjahr: 1959
Laufzeit: 75 Minuten
Wo gesehen: Disney+

Fuer diese Challenge habe ich mich mal wieder an einen Disney Klassiker gewagt. Ich muss ja gestehen, ich bin nie mit Disney aufgewachsen und habe bis heute viele der alten Disney Animationsfilme nicht gesehen. Ich glaube ueber die Story muss man bei diesem Film nicht viel sagen: Eine junge Prinzessin wird nach ihrer Geburt von der boesen Maleficient verflucht. Vor ihrem 16. Geburtstag soll sie sich an einem Spinnrad verletzen und sterben. Dank drei netter Feen wird der Fluch aber abgeschwaecht und sie soll stattdessen nur in einen Schlaf verfallen. Und die einzige Moeglichkeit den Fluch aufzuheben, ist durch ihre wahre Liebe gekuesst zu werden. Der Koenig veranlasst nun, alle Spinnraeder zu verbrennen, und gibt seine Tochter in die Obhut der drei Feen.

Irgendwie weiss ich nicht so recht, was ich von dem Film halten soll. Ich muss gestehen, dass ich mit den aelteren Animationfilmen von Disney, vor allem was die Erzaehlstruktur angeht, manchmal ein Problem habe. Schon bei anderen Filmen hatte ich das selbe Gefuehl das ich jetzt auch wieder hatte, dass die ersten 2/3 kaum etwas passiert, im letzten drittel dann aber richtig Gas gegeben wird. Ein anderer Aspekt war fuer mich die Art Direction. Diese ist zwar an sich recht schoen, aber manche Sachen fuehlten sich doch etwas komisch an, so zum Beispiel die schon fast geometrischen Baeume und Felsen im Wald.

Andere Aspekte haben mir wiederum ganz gut gefallen. Allen voran Maleficient selbst. Direkt bei ihrem ersten Auftritt wird eine wirklich starke Praesenz etabliert und macht sie zu einer wirklich furcheinfloessenden Gegenspielerin, trotz der meiner Meinung nach schwachen Motivation die Prinzessin zu verfluchen. Und auch aus visueller Sicht gibt es einiges positives hervorzuheben. Irgendwie mochte ich den Einsatz von DOF, die Farben und vor allem das Characterdesign. Grundsaetzlich etwas, dass mir bei aelteren Disneyfilmen besser gefaellt als bei den neueren, die vergleichweise realistischeren Proportionen des Koerpers.

Ingesamt gleicht sich der Film deshalb sehr stark fuer mich aus, fuer mich ueberwiegen weder die schlechten, noch die guten Aspekte.
Daher von mir eine

5/10

7 „Gefällt mir“

Thema #146: Geburtstage
Film: What’s Eating Gilbert Grape? (Lasse Hallström)
Erscheinungsjahr: 1993
Laufzeit: 118 Minuten
Wo gesehen: BluRay

Gilbert Grapes geistig behinderter Bruder Arnie steht kurz vor seinem 18. Geburtstag, was einem Wunder gleicht. Nach dem Tod des Vaters kümmert sich Gilbert um ihn, die fettleibige Mutter, und bleibt dabei selbst auf der Strecke.

Diese Woche wieder was von der langen Watchlist abgehakt. Und was ein Film. Die Charaktere erscheinen mir einfach unglaublich greifbar, real, und zum Mitfühlen.

Und ja, Leonardo DiCaprios Darstellung ist der Wahnsinn. Ich meine, wäre es nicht der Leo, den ich halt kenne, ich wäre sicher, sie hätten wirklich jemand mit mentaler Einschränkung gecastet. Die restliche Cast hat mir auch absolut zugesagt, und wie gesagt, die Geschichte kommt sehr realistisch daher.

Das Buch, auf dem der Film basiert, basiert ja wohl auch wenigstens teilweise auf den Erlebnissen des Autors - und man merkt das auch, finde ich.

Eine gute Mischung aus Drama und herzerwärmenden Szenen, die BluRay darf erstmal bei mir wohnen bleiben.

4/5

10 „Gefällt mir“