Titel: Triangle Of Sadness
Thema: Insel
Erscheinungsjahr: 2022
Laufzeit: 147 min
‧ Drama/Komödie ‧
Technisch, handwerklich tolle Arbeit. Kamera, Sets, Ausstattung und Sound wirklich gut.
Inhaltlich hat es ein hohen Gehalt an Fremdschämen, was ich durchaus schwer ertragen kann, aber ich konnte mehr Lächeln als Kopfschütteln.
Die ekelhaften, aber meist nicht böse gemeinten, Allüren dieser Menschen empfand ich sowohl interessant, amüsant als auch sehr entrückt von meiner Welt und Lebenswirklichkeit. Einige verhalten sich wie Kinder. Unerzogene und echt dumme Kinder, die gewohnt sind zu bekommen, was sie wollen.
Beispiel:
Eine Frau bittet darum, dass die Segel gesäubert werden. Der Captain erklärt ihr, dass es sich um ein motorisiertes Schiff handelt und keine Segel hat. Nach Rücksprache mit ihrem Mann besteht die Frau darauf, dass es Segel gibt. Der Captain lenkt ein und sagt, dass er in diesem Fall natürlich dafür sorgen wird, dass die Segel gesäubert werden.
Die Dialoge und allgemein das freche, spitzzüngige Drehbuch machten es mir einerseits schwer und andererseits hat der Film mich belustigt.
Der absolute Knaller war, als „New Noise“ von Refused bei Putzarbeiten und dem darauf folgenden lief. Da hatte ich mich sofort in Abigail verliebt.
Über den weiteren Handlungsverlauf möchte ich nicht mehr sagen, es wäre schade für die die den Film noch gucken wollen.
Ich glaube, das ist ein Film, den ich auf keinen Fall nochmal sehen kann, aber für einmal ist es eine lohnende Angelegenheit.
3,5 von 5
Titel: Escape From Alcatraz
Thema: Insel
Erscheinungsjahr: 1979
Laufzeit: 112 min
‧ Drama ‧
Ungefähr die erste Stunde hat es mir recht schwer gemacht, konzentriert zu bleiben. Es lag evtl. an meiner aktuellen Stimmung und Lebenssituation und hätte an anderen Tagen faszinierend und packend wirken können. Die sehr gemächliche Art ist nicht immer etwas für mich. Zweifellos sind die handwerklichen Punkte, wie Kamera und Schnitt, sowohl für die Zeit als auch allgemeingültig sehr gut gemacht.
Allerdings wird in der ersten Hälfte auch ein bisschen der Zustand und die Behandlung der Insassen auf Alcatraz gezeigt. Das ist schon nicht unwichtig, hat mich aber eher wenig getroffen. Als jemand, der schon viele Filme gesehen hat und im 21sten Jahrhundert lebt, hab ich wohl schon so viel Heftigeres gesehen, sodass mich das hier kaum juckt.
Die exzellente zweite Hälfte (das markiere ich nicht als Spoiler, weil…siehe Titel des Films) dieses Films verleiht ihm insgesamt eine höhere Wertung, da die Alcatraz-Insassen ihren Ausbruch planen und schließlich durchführen. Sie vermeiden knapp mehrere verhängnisvolle Ereignisse, während die Spannung in diesen Szenen außergewöhnlich gut umgesetzt wird.
Clint Eastwood überzeugt in seiner eher zurückhaltenden Darstellung des Charakters „Frank Morris“, und die meisten der Insassen sind allesamt besondere Typen, gespielt von richtig guten Darstellern wie z.B. Roberts Blossom, Paul Benjamin und Larry Hankin
Auch das Personal und der Chef des Gefängnis wurden sehr gut bis ok dargestellt. Hervorheben möchte ich Patrick McGoohan.
Die Darsteller, die Charakteren und Dialoge, den genau beobachteten Details des Gefängnislebens (reine Spekulation), das Timing der Ereignisse, die zur Flucht führen, sind ziemlich gut. Ich denke, dass man an all diesen Punkten und deren Zusammenwirken erkennen kann, wie selten eine solche Kunstfertigkeit wirklich ist.
Am Ende muss ich, trotz echt starker Atmosphäre, wegen dem immer wieder in mir aufkommenden Gefühl der Trägheit weniger Punkte geben, als der Film wahrscheinlich objektiv verdient hat.
3,5 von 5