Alles klar
Hab auch schon einen parat. Hoffe jetzt nur noch, dass meine Recherche richtig war, und es sich wirklich nur um eine Nacht handelt. Aber ich denke ja.
Ok, von der folgenden Liste kenne ich alle und die passen auch:
Eine andere Letterbox-Liste
Hier mal ein paar Geheimtipps, kenne selbst nur 2 davon.
Ansonsten fallen mir noch ein paar Teenie-Komödien ein: Can’t hardly wait, Superbad, Project X
Bisschen härter: Judgement Night, Suicide Kings, Sushi Girl
Horror: Evil Dead, Black Christmas, Die Purge-Reihe
Mir fallen auch noch ein paar Klassiker ein: Die Klapperschlange, Big Trouble in Little China, Rocky Horror Picture Show.
Aber auch Cocktail für eine Leiche müsste passen, Spiel auf Zeit oder Victoria.
Mir würden noch einige einfallen, hab da aber mal nen schönen Forenthread zu gefunden.
Vielleicht muss man individuell mal schauen, ob der Film wirklich passt.
Edit: Oh, ich hatte noch einen Filter bei der Listenansicht drin, du hast ja doch mehr Filme drin, als ich dachte. Vielleicht konnte ich trotzdem noch jemandem helfen.
Thema: Yummy - Filme über Essen
Film: Okja
Regie: Bong Joon-Ho
Erscheinungsjahr: 2017
Spielzeit: 121 Minuten
gesehen auf: Netflix
Es geht nicht ums Essen direkt - und Yummy ist hier mit Sicherheit erst Recht wenig. Es geht eher um einen fiktiven Weg vom Essen, das bei uns auf dem Teller landen soll.
Ich habe irgendwie seit Jahren von dem Film ganz anderes erwartet, als ich nun bekommen habe.
Ein Großkonzern möchte genmanipulierte Superschweine auf den Markt bringen, möchte dies aber so verschleiern, als dass man so tut, das 26 natürlich geborene Jungschweine zu Bauern in die ganze Welt gebracht werden, damit diese sie großziehen.
So landet eines davon (Okja) in Südkorea und wächst mit der kleinen Mija auf. Nach 10 Jahren holt sich der Konzern aber seinen Besitz zurück. Mija macht sich auf den beschwerlichen Weg über Seoul bis nach New York um ihre beste Freundin zu retten und nach Hause zu bringen. Unterstützung erhält sie dabei von einer Tierschutzgruppe - aber die Widrigkeiten scheinen zu groß.
Die erste halbe Stunde könnte aus einem Ghibli-Film in real stammen. Das Mädchen und ihr Schwein tollen auf dem Berg und im Wald herum und erleben kleinere Abenteuer. Hier sieht alles wirklich wunderschön aus, vor Allem die Animation des titelgebenden Tieres.
Dann wird es fast zu einem Actionfilm, bei dem Mija und ihre neuen Unterstützer alles daran setzen, Okja zu befreien.
Zwischenzeitlich gibt es eine markerschütternd schockierende Szene als Okja erstmals auf einen Artgenossen trifft.
Der Schlussakt ist für Leute die nah am Wasser gebaut sind sicherlich schwer ansehbar und noch schwieriger zu verstehen, wie nah dort vieles doch an der Realität ist.
Die Rollen sind fantastisch besetzt. Ob die junge Hauptdarstellerin, eine Tilda Swinton als Vorstand des Konzerns in einer Doppelrolle mit ihrer rechten Hand Giancarlo Esposito, Jake Gyllenhall als abgedrehter Fernseh-Tierarzt oder die Tierschützer um Paul Dano, Steven Yeun und Lily Collins - perfektes Casting.
Bong Joon-Ho mit einem für ihn eher untypischen Film. Glücklicherweise verzichtet er hier auf die von ihm oft eingesetzte Situationskomik und stellt ganz das Verhältnis zwischen Wesen und Kind in den Vordergrund, es erinnert manchmal fast ein wenig an E.T…
Vielmehr schafft er hier eine gute Mischung aus Kapitalismuskritik, Action und einem Film über Freundschaft fürs Herz.
Absolute Empfehlung, die vielleicht den ein oder anderen nochmal über seinen Fleischkonsum nachdenken lässt.
4/5
Vielen Dank für die Mühe, ein paar Listen dafür raus zu suchen!
Bin auch schon fündig geworden. Hab zwei Filme, die ich auf jeden Fall schauen möchte. Vielleicht schaff ich ja sogar beide nächste Woche.
Thema #15: Yummy - Filme über Essen
Film: Charlie und die Schokoladenfabrik (1971) von Mel Stuart
Erscheinungsjahr: 1971
Laufzeit: 100 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime Video
Wer kennt die Geschichte von Willy Wonka nicht. Ein Süßigkeitenfabrikant lädt fünf Kinder zu Besuch in seine auf der ganzen Welt bekannte Schokoladenfabrik ein, bei welchem die Kinder Süßigkeiten mampfen und das eine oder andere Missgeschick passiert. Wow, was eine Zusammenfassung, ich sollte Filmkritiker werden.
Für die Challenge wurde hier die Originalverfilmung angeschaut, da ich das Remake aus den 2000er Jahren mit Johnny Depp bereits kannte. Das 1971er Original kann natürlich nicht mit den Effekten und der Technik des Remakes mithalten. Muss es aber auch gar nicht. Die Schauspieler sind durchweg sympathisch, die Szenenbilder sind charmant-einfach und die Geschichte natürlich familiengerecht schön. Merkwürdig sind nur die vielen Cuts in der deutschen Version, da damals wohl gedacht wurde, man bräuchte die Hälfte der Lieder, die gesungen werden, nicht und einige Szenen wurden als nicht familiengerecht eingestuft und rausgeschnitten. In der heutigen deutschen Version sind diese teilweise wieder enthalten, jedoch dann nur mit Untertiteln.
Alles in allem ein schöner Originalfilm, den man sich mal anschauen sollte und der dem Remake, soweit man die beiden Filme vergleichen kann, an Charme und Freude in nichts nachsteht.
Da wollte ich doch grade glatt mein dieswöchiges Review in dem Gedanken posten, „diese Woche bin ich aber spät dran“, um dann feststellen zu müssen, dass das ja der Film für nächste Woche ist und ich also eigentlich recht früh dran bin .
Ich habe heute 3 Horrorfilme gesehen, nur um dann festzustellen, dass sie gar nicht nur in einer Nacht spielen, wie die Beschreibungen vermuten ließen. Bin dann jetzt an Nummer 4.
Haha .
Bei mir bezeichnet sich der Film zum Glück innerhalb des Films indirekt selbst als Odyssey. Der passt also wie die Faust aufs Auge.
Thema #15: Yummy - Filme über Essen
Film: Charlie und die Schokoladenfabrik
Regie: Tim Burton
Erscheinungsjahr: 2005
Laufzeit: 1h 54min
Ein Winterklassiker, der einfach perfekt zu diesem Thema passt. Ich kenne den Film offensichtlich schon, hatte aber große Lust ihn mal wieder zu sehen und da er zum Thema passt, war er der Film meiner Wahl.
Ich liebe Tim Burtons Art Geschichten und Charaktere zu erzählen, ihnen Leben einzuhauchen und wie er mit der Fantasie der Menschen spielt. Charlie ist ein Film, den man immer wieder sehen kann und dem man nie überdrüssig wird, auch wenn die Lieder nicht immer cringe frei sind, so hat der Film doch seine Momente.
Da viele ihn gesehen haben werden, kommt von mir kein langes Review. Meiner Meinung nach eignet er sich einfach perfekt, um ihn immer wieder im Winter anzusehen.
8/10
Thema: Yummy - Filme über Essen
Film: Soylent Green
Regie: Richard Fleischer
Erscheinungsjahr: 1973
Spielzeit: 97 Minuten
gesehen auf:
Erst mal der Deutsche Titel … Jahr 2022 … die überleben wollen
Die Prämisse des Film war mir natürlich schon Bekannt, aber nun wollte ich ihn doch mal von meiner Liste streichen.
Irgend wie wirkte er für mich so wie eine schlechte Mischung und 1984 und Brazil. Man hat eine Dystopie die nicht so richtig erklärt wird, da sind komische Reiche, der Protagonist ist ein Cop dem man mögen soll, der aber sofort alles klaut was ihn unter die Finger kommt. Es wird nichts so richtig erklärt und Sympatie kommt bei keinem auf, auch weil Charlton Heston diesen Film einfach nur runterspielt.
Am ende, finde ich, muss man den Film nicht kennen, es reicht die Prämisse zu kennen und der Rest ist bekannte 70er Jahre Zukunfts-Dytopie.
2/5
Naked (1993)
von Mike Leigh
Hobbyphilosoph & Arbeitsloser/Obdachloser (bin nicht ganz sicher was genau) Johnny, nebenberuflich Arschloch, lässt sich auf der Suche nach Schutz vor der Kälte durch die Nacht treiben, quatscht fremde Leute an und voll, schläft mit manchen von ihnen und drückt ihnen nebenbei seine ganz eigene Sicht auf die Welt aufs Auge…
Highlights sind für mich einige gute Dialogzeilen (und fluchen in bestimmten englischen Akzenten ist sowieso immer seine ganz eigene Poesie) und die abstoßend-depressive Stimmung des Films (Simon würde wohl sagen, ein echter „Schröck-Film“ das ganze). Genremäßig würde ich Naked in Richtung des britischen „kitchen sink realisms“ oder „social realisms“ verordnen (Leigh scheint dem Film durch eine Art American Psycho - Figur als wohlhabendes „Gegenstück“ zum verarmten Protagonisten auch eine ökonomische Dimension geben zu wollen), auch wenn für mich durch manche Entscheidungen, Musikuntermalung oder Figuren schon auch immer wieder eine gewisse Künstlichkeit oder Stilisierung in den Film Einzug erhält.
7/10
Thema: Nocturnal OdysseysThema #16: Nocturnal Odysseys
Film: The Vast of Night von Andrew Patterson
Erscheinungsjahr: 2019
Laufzeit: 91 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime
In einer Stadt in New Mexico in den späten 50ern gehen der junge Radiomoderator Everett und die Mitarbeiterin einer Telefonzentrale, Fay, merkwürdigen Geräuschen auf die Spur, die eventuell von einem unbekannten Flugobjekt stammen könnten.
Die Geschichte ist sicher nicht neu, wird hier aber sehr atmosphärisch verpackt und löste bei mir heftige „Outer Limits / Twighlight Zone“- Vibes aus. Die z.T. sehr langatmige Story wird technisch durch teilweise coole Kamerafahrten, leider aber auch durch unnötige Schnittgewitter begleitet. Man merkt hier doch deutlich, dass es sich um ein Regiedebut handelt obwohl ich dem Stil von Patterson auch einiges gutes abgewinnen kann.
Die Optik ist individuell und wagt Neues, was ich pauschal schon mal gutieren kann.
Leider konnte mich „The Vast of Night“ nicht vollends packen daher nur
3/5 Ommamonologen
Ready or not - Auf die Plätze, fertig, tot
Thema #15: Schaut einen Film der in einer einzigen Nacht spielt
Regie: Matt Bettinelli-Olpin, Tyler Gillett
Darsteller: Samarah Weaving, Mark O‘Brien, Andie MacDowell
Erscheinungsjahr: 2019
Laufzeit: 96 Minuten
gesehen auf: sky
Geführt wird der Film als Horrorkomödie. Ich würde ihn eher als recht blutigen Psycho-Thriller bezeichnen. Weil „Horror“ gibt es hier nicht wirklich. Es gibt keinerlei Erschrecker, eben nur Blut. Und was den Humor angeht, der ist sehr dezent gesetzt und wirkt in den wenigen Momenten eher sehr gewollt und fehlt am Platz. Kurzum habe ich in dieser Horrorkomödie weder Horror noch Komödie gehabt. Und er war trotzdem recht unterhaltsam. Nicht wirklich schlüssig erzählt, aber unterhaltsam. Warum macht jetzt die ganze Familie bei diesem Humbug mit ? Eine hat als Begründung genannt, sie will nie wieder Arm sein. Aber naja, der Rest (außer Vater und Tante) scheint eh nicht so ganz davon überzeugt zu sein, was sie da tut. Tut es aber trotzdem …
Wenn man keine tiefgründige Geschichte erwartet sondern mit seichter Unterhaltung durchaus zufrieden ist, dann kann man hierbei seinen Spaß haben. Auch wenn ich mir deutlich mehr „Horror“ gewünscht hätte. Also ruhig die Masken aus der Einleitung wieder anziehen. Mehr heimliche Verfolgung statt immer sehr offene Aufeinandertreffen zu inszenieren. Von mir aus auch die Kinder mehr einbeziehen. Einfach gruseliger sein. Und den Humor bitte streichen. Den habe ich nicht gebraucht. Man kann sich als Film auch ohne Humor nicht all zu ernst nehmen.
Das Ende fand ich nicht sehr toll. Das wirkte auf mich eher so, als wenn man nicht wusste, wie man das Finale jetzt gestalten soll und wie sie jetzt wieder entkommen kann. Das Übernatürliche am Ende wirkte auf mich wieder mal fehl am Platz.
3,5/5
Thema: Nocturnal Odysseys
Film: After Hours von Martin Scorsese
Erscheinungsjahr: 1985
Laufzeit: 97 Minuten
Wo gesehen: Amazon Video (Leihe)
Nach einem langweiligen Tag im Büro trifft Paul in einem Café auf Marcy und erfährt nach einem kurzen Gespräch ihre Telefonnummer. Später am Abend vereinbart er ein Treffen in ihrer Wohnung, wird dort allerdings zunächst nur von ihrer Mitbewohnerin Kiki empfangen. Als er deren Loft später verlässt, wird sein Heimweg aufgrund verschiedenster Umstände zu einer „nächtlichen Odyssee“ durch die New Yorker Innenstadt.
Die Atmosphäre des Films lässt sich nur schwer beschreiben, da hier verschiedenste Genreelemente gekonnt vermischt werden und durch diverse Wendungen die Erwartungshaltung immer wieder unterlaufen wird. Das sorgt für ein sehr unterhaltsames, abwechslungsreiches Seherlebnis, auch wenn einige Sequenzen schwächer ausfallen bzw. das Konzept sich für mich trotz der recht kurzen Laufzeit nicht über den kompletten Film trägt.
Was mich jedoch immer wieder in den Film gesogen hat, ist die Inszenierung, die zudem das Spiel mit den Erwartungen noch verstärkt. Hat mir schon sehr gefallen, was Scorsese und Michael Ballhaus hier in ihrer ersten Zusammenarbeit abliefern. Der Schnitt durch Thelma Schoonmaker und der von Howard Shore komponierte Score in Kombination mit ein paar bekannten Songs tun dann ihr Übriges.
Ob After Hours nun eine Millieustudie, eine psychologische Studie des Protagonisten, eine Reflexion Scorseses über den erschwerten Start der Dreharbeiten von The Last Passion of Christ oder doch etwas ganz Anderes ist, kann ich nicht sagen. Es gibt allerdings ein paar wiederkehrende Symboliken, auf die ich bei einer zweiten Sichtung mehr achten möchte. Man kann sich aber auch einfach mit dem Protagonisten durch diese sehr spezielle New Yorker Nacht treiben lassen.
3,5/5
Neben @Drake4849 habe ich ebenfalls The Vast of Night gesehen. Kann mich eigentlich allen genannten Punkten anschließen. Der Film wurde mit der Zeit spannender, aber der ist teilweise sehr konfus geschnitten. Gegen Ende hab ich bei fast jeder Schwarzblende gedacht, dass der Film vorbei ist. Konnte mich insgesamt auch nicht vollends packen, aber kann man sich anschauen.
Ich habe zuvor 4 Filme gesehen, die laut Beschreibung zu 100% passten, aber dann doch nicht nur in einer Nacht spielten.
Jetzt hat es doch geklappt
Thema: Nocturnal Odysseys
Film: The Invitation
Regie: Karyn Kusama
Erscheinungsjahr: 2015
Spieldauer: 100 Minuten
gesehen auf: Netflix
Ein Paradebeispiel des atmosphärischen Horrorfilms. Bevor man ihn sieht sollte man sich bewusst sein 70 bis 80 Minuten Beklemmung, Foreshadowing (der guten Art) und viel Mindfuck zu bekommen. Es ist alles sehr ruhig und oft etwas wirr erzählt, hier sollte man keinen Rückblick und keine Szene verpassen.
Ein Zusammentreffen mit der Ex gestaltet sich immer etwas schwierig, hier sind die Vorzeichen aber noch komplizierter.
Will wird mit seiner neuen Partnerin von seiner Exfrau, mit der er zusammen einen Sohn verloren hat und ihrem neuen Partner zu einem Dinner geladen. Dort trifft er auch nach Jahren wieder auf seinen alten Freundeskreis.
Von Beginn an beschleicht Will (und den Zuschauer) ein ungutes Gefühl. Er kehrt nach langer traumatischer Zeit wieder in das Haus in den Hollywood Hills zurück, in dem er einst mit Frau und Kind lebte und als dann ein Gast nicht auftaucht, alle Türen aus fadenscheinigen Gründen von innen verschlossen werden und im Haus vieles nicht mehr so ist, wie es einst war.
Als dann ein völlig fremdes Paar dazu stößt, wird alles bei viel Wein, Wahrheit oder Pflicht und einem schrägen Video noch verwirrender.
Auch wenn der Schlussakt Genrekennern erwartbar erscheinen mag, kann der Film sowohl mit dem Stimmungsaufbau zuvor als auch mit vielen Kniffen gen Ende punkten.
Wirklich interessanter atmosphärischer Horror-Mix, der trotz seiner Ähnlichkeit zu vielen Filmen vieles gut und neu macht.
4/5
Thema #16: Nocturnal Odysseys
Film: Night on Earth von Jim Jarmusch
Erscheinungsjahr: 1991
Laufzeit: 123 Minuten
Wo gesehen: Sky
Eine Nacht, fünf Städte, fünf Taxis, fünf Begegnungen – Der Episodenfilm der Taxifahrer nimmt uns nach Los Angeles, New York, Paris, Rom und Helsinki und zeigt uns nicht nur den ein oder anderen skurrilen Taxifahrer sondern auch nicht weniger sonderbare Fahrgäste.
Was haben extrem vom Leben gebeutelte und stockbesoffene Finnen; in Kürbisse masturbierende und hochrangige Geistliche Italiener; in Frankreich lebende Blinde und von Rassismus betroffene Afrikaner; ostdeutsche „Originale“ und Afroamerikaner in Brooklyn; The-normal-way-of-life-Menschen und die High Society in Los Angeles gemeinsam? …
Alle fahren sie mit dem Taxi durch die Nacht .
Wenn die Themen hier so weitergehen, dann krieg ich die Filmografie von Jarmusch bald durch. Mein sechster Film von ihm bis jetzt und ich sag mal so: Für mich bisher mit Abstand der Beste.
Die fünf Episoden sind sehr unterschiedlich und zum großen Teil auch sehr skurril. Ist aber wohl in jedem Jarmusch-Film so. Oft ist mir das zu skurril, hier war es zu großen Teilen aber einfach nur lustig. Überhaupt bis auf Episode 1, die für mich insgesamt etwas abfällt, musste ich bei jeder Episode gut Lachen. Absoluter Höhepunkt die Episode in Rom, die ist für mich schon ein kleines Meisterwerk. Allerdings ist gerade die Episode auch etwas anstrengend. Ich hab selten solche schnellen Untertitel erlebt, da Benigni hier wirklich im feinsten Dauerfeuer Italienisch runterrattert. Ich glaube es wäre gar nicht möglich Deutsch auch nur halb so schnell zu sprechen. Dagegen war das Finnisch danach geradezu beruhigend.
Neben dem Humor wurde in jeder Episode aber auch immer noch ein ernsthafter Kern angesprochen. Das ist natürlich manchmal schwer auszubalancieren, gerade wenn der Humor so drüber ist wie hier. Die Episode in Frankreich handelt z.B. viel mit dem Umgang um Behinderung und thematisiert noch viel Rassismus. Nicht die einfachsten Themen aber vielleicht ist der humorige Ansatz an solche Themen manchmal auch ganz gut.
Die verschiedenen Episoden sind auch zum großen Teil Verneigungen von Jarmusch an seine Lieblingsregisseure. Gerade in New York – Spike Lee, Rom – Federico Fellini und Helsinki – Aki Kaurismäki war das schön zu sehen. Anscheinend ist die komplette Los-Angeles-Episode an John Cassavetes angelehnt. Vielleicht hab ich sie deshalb nicht so richtig genießen können, da ich den Herren nur als Schauspieler kenne, er aber wohl auch einige Filme gedreht hat. Hab ich nicht Einen davon gesehen, im Gegensatz zu den drei Herren von denen ich oben geschrieben habe.
Zum Thema passt der Film wunderbar, denn in allen Episoden kommt dieses Gefühl von „Mitten- in-der-Nacht-allein-sein“ auf, dazu ein schöner Soundtrack und entspannte Bilder aus verschiedenen Metropolen – toll.
Egal ob der Slapstickhumor der New-York-Episode, der tiefgreifende Humor der Paris-Episode (Béatrice Dalle spielt die blinde Frau überragend), die schon fast obszöne Rom-Episode oder der tiefschwarze Humor aus Finnland. Comedy im Episodenformat – für mich ganz groß.
8 von 10 für alle Taxifahrer da draußen
Thema: Nocturnal Odysseys
Film: Stirb Langsam
Regie: John McTiernan
Erscheinungsjahr: 1988
Laufzeit: 131 Minuten
Wo gesehen: Netflix
Ho ho ho Motherf*ckers. Es ist Weihnachten. Das Fest der Liebe und der Versöhnung. Und Versöhnung ist es, die den New Yorker Polizisten John McClane nach Los Angeles treibt. Er hat es sich mit seiner Frau verkracht, welche beruflich an die Westküste gezogen ist um dort (mit Erfolg) Karriere zu machen. Nun möchte er den Streit schlichten, um das Weihnachtsfest gemeinsam mit der Familie zu feiern.
John trifft seine Frau auf der Weihnachtsfeier der Firma bei der sie arbeitet, doch die Feier erfährt kurz nach seiner Ankunft ein jähes Ende. Eine Gruppe von westdeutschen Terroristen unter der Führung von Hans Gruber überfällt das Gebäude und nimmt alle Leute im Gebäude als Geisel, mit Ausnahme von John der entwischen kann.
In einem Katz und Maus-Spiel versucht McClane nun die Terroristen aufzuhalten, die es auf die Millionen-Schätze abgesehen haben, welche in dem Gebäude aufbewahrt werden, während die Terroristen selbst versuchen John zu finden und ihn auszuschalten.
Ich muss direkt sagen, dass sich Stirb Langsam keine großen Schwächen leistet. Der gesamte Film ist sehr spannend inszeniert und lässt die Action immer wieder in sehr gut verdaulichen Appetit-Häppchen aufblitzen, die allein schon für sehr gutes Popcorn-Kino reichen würden. Obendrauf ist der Film aber auch recht intelligent, was man nicht zuletzt auch dem Hauptcharakter John McClane zurrechnen kann, der sich einige Tricks ausdenken muss, um Informationen über die Terroristen zu sammeln, ohne dabei selbst entdeckt oder gar getötet zu werden. Generell sind die Charaktere sehr gut geschrieben mit einer klar identifizierbaren Persönlichkeit und Handlungsweise. Solch starke Charaktere, dessen Namen man auch nicht sofort wieder vergisst, sind etwas, was ich in heutigen Filmen sehr vermisse und ich gerne mal wieder etwas öfter sehen würde.
Ich kann eigentlich nicht wirklich was schlechtes über den Film sagen. Der Film hat mir echt eine Menge Laune gemacht. Ich vergebe 9/10 Schweinebacken.
Thema: Noctunal Odyssees
Film: Absolute Giganten
Regie: Sebastian Schipper
Erscheinungsjahr: 1999
Dauer: 80 Minuten
Gesehen auf: Prime Videos
Für meine erste Teilnahme habe ich mir einen Klassiker Filme über Freundschaft und eine wilde Nacht zusammen ausgesucht.
Floyd, Ricco und Walter sind Hamburger Jungs und seit langer Zeit enge Freunde. Floyd, der bis vor kurzem aufgrund einer Bewährungsstrafe in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt war, entschließt sich auf einem Containerschiff anzuheuern und Hamburg daher für längere Zeit zu verlassen. Aus Angst vor der Reaktion der anderen beiden erzählt Floyd ihnen erst an seinem letzten Tag von seiner baldiger Abreise. Nach kurzem Schock beschließen die drei eine letzte gemeinsame Nacht zu verbringen. Mit Walters frisiertem Ford Granada und mit der jungen Telsa im Schlepptau liefern sie sich Verfolgungsrennen, riskieren viel bei einem Tischkicker-Turnier, feiern und erleben die verschiedenen Aspekte des hamburger Nachtlebens.
Ich kannte den Film bereits seit einigen Jahren und habe die Challenge als Anlass genommen zu überprüfen, ob ich den Film auch immernoch so gerne mag.
Und ja:Für mich bleibt es ein fantastisches Werk über den Aufbruch aus dem Bekannten, was ich durch meinen eigenen Weggang aus Hamburg noch mehr fühle, Freundschaft, die unendlichen Möglichkeiten einer einzigen Nacht und das Phänomen dieser Stadt mit all seinen schmutzigen Seiten.
4,5 von 5 s