Das war natürlich nur ein Test um zu sehen ob es jemandem auffällt
Thema: Schaut einen Film, der eine wahre Begebenheit nacherzählt.
Film: Der Stoff, aus dem die Helden sind
Regie: Philip Kaufmann
Erscheinungsjahr: 1983
Laufzeit: 184 Minuten
Wo gesehen: Blu-Ray
The Right Stuff behandelt die frühe Phase des amerikanischen Weltraumprogramms. Der Film beginnt am 14. Oktober 1947 mit Chuck Yaegers Rekordflug in der Bell X1, einem Raketenflugzeug, mit dem es ihm als ersten Menschen gelingt die Schallmauer zu durchbrechen. In den folgenden Jahren wird dieser Rekord immer wieder gebrochen bis es dann die Russen 10 Jahre später schaffen, einen Satelliten in den Erdorbit zu schießen.
Um den entstandenen Rückstand im Space Race wieder einzuholen, wird im Jahr darauf die NASA ins Leben gerufen und man beginnt ein langes Auswahlverfahren, um die ersten Weltraumpiloten, die man heute als Astronauten kennt, an Bord zu holen. Kandidaten mussten neben einer Vielzahl an Voraussetzungen wie einem abgeschlossenen Studium oder mehreren Stunden Flugerfahrung als Jet- und Testpilot eine Reihe Tests absolvieren. Letztendlich wurden so sieben Piloten ermittelt, welche von der NASA eingestellt wurden. Diese sieben sind Alan Shepard, Gus Grissom, Gordon Cooper, Walter Schirra, Deke Slayton, John Glenn und Scott Carpenter. Durch ihre Teilnahme am Mercury-Programm werden sie als die Mercury Seven bezeichnet.
Der Film behandelt nun die Raumflüge von vier der sieben Astronauten und die Probleme, welche nicht nur die Flüge selbst, sondern auch ihr neuer nationaler Status für die USA mit sich bringen.
The Right Stuff leistet sich bei der historischen Korrektheit einige grobe Schnitzer. Die heftigste Kritik bekam der Film dabei von den Astronauten selbst für den Umgang mit Gus Grissoms Mission. Grissom rückt hier im Vergleich zu den anderen Astronauten in ein ziemlich schlechtes Licht, da sein Flug beinahe in einer Katastrophe endet, als er bei der Wasserung in Panik gerät, wodurch eine Luke abgesprengt wird. Dies sorgt letztendlich dafür, dass die Kapsel mit Wasser volläuft und sinkt. Zwar stimmt es, dass Grissom lange vorgewurfen wurde, er habe das Absprengen der Luke verursacht, doch ist man schon lange vor der Entstehung des Films zu der Schlussfolgerung gekommen, dass Grissom keine Schuld betrifft. Vor allem ist er jedoch nicht in Panik geraten, sondern hat sich bei der Bergung sogar Zeit gelassen, um wichtige Missionsdaten zu notieren.
Nichtsdestotrotz hat mich der Film gut unterhalten. Sogar so gut, dass ich gar nicht wirklich wahrgenommen habe, dass The Right Stuff über 3 Stunden lang ist. Ich vergebe 7/10 abgeschlossene Erdumrundungen.
Thema #18: Nach einer wahren Begebenheit
Film: Thirteen Days
Erscheinungsjahr: 2000
Laufzeit: 145 Minuten
Wo gesehen: Bluray
Die wahrscheinlich gefährlichsten 13 Tage in der Geschichte des Kalten Kriegs zwischen den USA und Russland. Die Kubakrise im Oktober 1962. Die USA finden heraus, dass die Sowjets auf Kuba nukleare ballistische Mittelstreckenraketen stationiert haben, die Städte der USA unmittelbar bedrohen. Ein hochbrisantes, geheimes, politisches, militärisches und diplomatisches Tauziehen beginnt um den drohenden 3. Weltkrieg zu verhindern.
In Thirteen Days werden die titelgebenden 13 Tage der Kubakrise aus Sicht der Amerikaner behandelt. Der Flair der 60er Jahre wird gut eingefangen. Vor allem durch die Nutzung originaler Film- und Fotoaufnahmen der damaligen Geschehnisse. Der Film selbst bleibt sehr nach an den historischen Fakten und wird durch ein paar persönliche Aspekte ergänzt. Soll ja auch nicht all zu trocken werden.
Die Schauspieler wie Kevin Costner oder Bruce Greenwood passen sehr gut auf ihre historischen Rollen und machen ihre Sache gut. Es kommen in den gesamten 145 Minuten eigentlich kaum Längen auf und die wahre Geschichte wird immer wieder erneut spannend. Natürlich ist der Streifen patriotisch angehaucht, schon alleine durch die Perspektive der USA bzw. der fehlenden Sicht der Sowjets.
Insgesamt ein sehr spannender und trotzdem eher ruhiger Polit-Thriller, der sehr nah an der Wahrheit bleibt und trotzdem gut unterhält.
9/10
Geschichtlicher Hinweis: Was im Film leider nicht großartig vorkommt und daher auch nicht so ganz richtig dargestellt wird ist der Fakt, dass zur Lösung der Kubakrise auch vieles von den Sowjets beigetragen wurde. Die friedliche Lösung der Kubakrise führte u.a. zur Verfestigung des Status quo der Teilung der Welt in Demokratie und Kommunismus bzw. pro USA und pro Sowjetunion. Maßgeblich betroffen davon Deutschland. Sie war ein Hauptfaktor, warum die Teilung Deutschlands in der Form durchgeführt werden konnte und bis 1989 andauerte.
Green Book - Eine besondere Freundschaft
Thema #18: Schaut einen Film nach wahren Begebenheiten
Regie: Peter Farrelly
Darsteller: Viggo Mortensen, Mahershala Ali
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 131 Minuten
gesehen auf: Amazon (geliehen)
Ein Road-Movie über eine wachsende Männerfreundschaft im Gewand des 60er-Jahre-Rassismus. Ich fand ihn unterhaltsam erzählt, wenngleich er nicht wirklich originell war. Die gleiche Geschichte gab es bereits in „Ziemlich beste Freunde“ und anderen Werken. Das ungleiche Paar, welches durch die unterschiedlichen Hintergründe aneinander wachsen und jeder vom anderen dazulernt. Dennoch ist es eine tolle Geschichte, die durch den Wahrheits-Bezug nochmal an Tragkraft gewinnt. Das Ende war mir etwas zu schnulzig, trübt den Gesamteindruck aber nicht.
Bei Viggo Mortensen frag ich mich, ob er sich für die Rolle etwas angefuttert hat oder er sich doch hat etwas gehen lassen. Beides wäre ok. Hab es mich nur gefragt.
Schauspielerisch tolle Leistung von beiden, die Geschichte hätte etwas weniger vorhersehbar sein können.
4/5
Wäre es eigentlich okay, wenn ich im Rahmen eines Themas noch einen Film gucke?
Klar, kannst du machen.
In die letterboxd Liste (und soweit ich weiß auch in Macavitys Googledoc) kommt dann allerdings trotzdem nur ein Film pro Teilnehmer und Thema.
Hab selbst ja auch schon öfter mehrere geschaut (z.b. Outrage 1-3 oder Guinea Pig 1-7), nehme dann aber nur den „Hauptfilm“ auf bzw. wenn ein Film bereits von wem anders geschaut wurde, nehme ich den, der „neu“ dabei ist.
Exakt! Immer der erste, der geschaut wird.
Thema: Based on a True Story
Film: Bridge of Spies
Regie: Steven Spielberg
Erscheinungsjahr: 2015
Spieldauer: 142 Minuten
gesehen auf: Netflix
Die letzte Spielfilm-Regiearbeit von Spielberg, die ich nocht nicht vollständig gesehen habe konnte ich nun abhaken.
Bis in die kleinsten Nebenrollen fantastisch besetztes Spionagedrama nach einer wahren Begebenheit.
Es können Spoiler vorkommen, aber hey, es ist ne wahre Geschichte und all das steht auch mehr oder weniger auf dem Klappentext.
James Donovan (Tom Hanks) wird Ende der 50er in den USA dem sowjetischen Spion Rudolf Abel (Mark Rylance) als Pflichtverteidiger zur Seite gestellt. Da er diese „Pflicht“ sehr ernst nimmt, wird er und seine Familie von vielen Bürgern geächtet und sogar attackiert.
Zeitgleich wird ein amerikanischer Spion/Kampfpilot in der UDSSR abgeschossen und in Ostberlin ein amerikanischer Student während des Mauerbaus festgenommen.
Donovan wird als Unterhändler nach Ostberlin geschickt, um einen Gefangenenaustausch zu verhandeln, das gestaltet sich aber nicht als einfach.
Beeindruckende Bildsprache und ein toller Score (nein untypischerweise nicht von Williams sondern vom ebenfalls begnadeten Thomas Newman) runden einen durchgehend spannenden Spionage-Polit-Thriller Ende der 50er ab, der eigentlich komplett ohne Actionszenen auskommt und eine ruhige Erzählweise bevorzugt, die hier auch wunderbar passt und durch das Drehbuch der Coen-Brüder auch trotz sperriger Themen flüssig ist
Verdienter Oscar für Rylance und verdiente 5 weitere Nominierungen im für mich stärksten Filmjahr der letzten Dekade.
4/5
War trotzdem traurig, dass Rylance dem guten Sly den Oscar weggeschnappt hat
Findest du die Leistung in Creed wirklich so gut?
Also Rylance war schon ne Ecke stärker finde ich. Und da waren ja auch noch Ruffalo (Spotlight), Bale (Big Short) und Hardy (Revenant) nominiert, war wie gesagt ein starkes Kinojahr und da hätte ihn wohl jeder bekommen können, aber gerade der Ausdruck den Rylance seiner Figur in den ausschließlich ruhigen Momenten verleiht ist schon was Besonderes. Creed war bestimmt nach Copland seine beste schauspielerische Leistung, aber gegen die oben Genannten finde ich kommt er auch so nicht an.
Sly braucht den Oscar auch nicht, er ist einer der gröten Hollywoodstars überhaupt, er hat ja zig Goldene Himbeeren dafür.
Ehrlich gesagt: Ja. Fand ihn absolut überragend und es rundet die Figur Rocky einfach großartig ab.
Rylance und alle anderen Nominierten waren ohne Frage stark, das stell ich auch Null in Abrede. Aber für die Legacy des Stallone und gerade dafür, was die Figur Rocky für ihn persönlich (und ich geb es zu auch für mich) bedeutet, wäre es halt ein schöner Abschluss gewesen.
Auch wenn das in 2015 komisch klingt ((ähem, Leo bester Hauptdarsteller in Revenant), aber der Oscar sollte immernoch für die beste individuelle Leistung in diesem Jahr stehen und da sollte man nicht die vorherigen Teile bzw. Leistungen mit einfließen lassen.
Ich leibe die Rocky-Filme 1-4, hab jeden davon über 30 Mal gesehen und mag auch Balboa und Creed gerne, aber sine Leistung in Creed war für seine Verhältnisse überragend, aber wie soll man das mit den anderen ins Verhältnis setzen, deren schauspielerische Leistung wohl darüber anzuordnen ist.
Hätte wie gesagt kein Problem mit ihm als Gewinner gehabt, aber diese Konzessions-Oscars mag ich nicht so gerne, wenn man dann sieht was für überragende Darsteller nie einen Oscar bekommen haben, kann man Sly den dann auch nicht dafür geben. Vielleicht bekommt er ja mal Lebenswerk.
Agreed. Ich fand ihn halt in Creed besser als die anderen in Spotlight, Bridge of Spies und Revenant. Bin aber grundsätzlich auch definitiv gegen Konzessions-Oscars.
Thema #18: Wahre Begebenheit
Film: Johanna von Orleans (Joan of Arc) von Victor Fleming
Erscheinungsjahr: 1948
Laufzeit: 132 Minuten
Wo gesehen: Sky
Es wird versucht die Geschichte von Johanna von Orleans möglichst genau nach historischen Fakten zu erzählen … wer den genauen Inhalt des Films kennen will, spielt am Besten die Kampagne in Age of Empires 2 nach .
Ein dicker Historienschinken, der immerhin siebenmal oscarnominiert war und auch zwei Stück gewonnen hat (Kamera, Kostümdesign). Für 1948 hat der Film wirklich viele tolle Set pieces. Da haben mir sehr viele Szenen sehr gut gefallen. Gerade auch die dicke Schlacht in der Mitte des Films ist beeindruckend inszeniert.
Außer den für mich heute noch durch und durch beeindruckenden Look wird es aber ansonsten schon sehr dünn. Es gibt wie gesagt eine große Schlacht und sonst viel Leerlauf. Die Dialoge des Films konnten mich nicht mitreißen und vieles wirkte sehr aufgesetzt. Der extrem hohe Anteil an religiösem Gefasel war auch mit der Zeit recht gewöhnungsbedürftig und dass sagt jemand, der so Filme wie Ben Hur (1959 ) oder Die zehn Gebote (1956) sehr abfeiert.
Zum Thema: Es wurde sich sehr viel Mühe gegeben die historischen Fakten recht detailgetreu einzubauen. Das ist gerade 1948 ja noch nicht so leicht umzusetzen gewesen. Der Fokus liegt stark auf Johanna, die von Ingrid Bergman verkörpert wird. Der Fokus hat mir gut gefallen. Ich hatte bisschen Angst, dass es so wird wie bei Die Bartholomäusnacht, den ich hier für die Challenge gesehen hatte und ja irgendwann vor lauter Henrys (sowohl weibliche als auch männliche) gar nichts mehr geblickt hatte.
Schaut man sich die Namensrollen des Films an, könnte man auch schon wieder das kalte Grausen bekommen, wenn man nicht die Jahre 1429-1431 in Frankreich ausgiebig studiert hat (z.B. 10 verschiedene Johanns (auch mal wieder weiblich und männlich). Aber wie gesagt, dass löst der Film viel besser mit dem schon fast starren Fokus auf Ingrid Bergman und der von ihr verkörperten Johanna.
Da aber ja historische Genauigkeit wichtig für unser Thema war, hat der Film schon einen Mangel aufzuweisen, der mich persönlich aber wenig gestört hat. Ingrid Bergman war zum Zeitpunkt des Drehs 33 Jahre alt, während der Film die Jahre von Johanna thematisiert in denen sie 17-19 ist. So wird Johanna also wohl nicht ausgesehen haben, bei aller Make-Up-Kunst. Ist ja sowieso ein schwieriges Thema aber gerade im französischen Kino oder bei so manchem Arthouse-Zeugs, finde ich es eher fragwürdig wie zum Teil minderjährige Schauspielerinnen agieren sollen, gerade im Kontext sonstiger Diskussionen über so manche Dinge, die Filme doch so falsch propagieren. Aber egal, Frau Bergman spielt die anspruchsvolle Rolle gut, kann aber die zum Teil sehr zähen Abschnitte auch nicht retten. Man muss aber schon zugeben: Die Geschichte von Johanna von Orleans ist halt auch in der historischen Wirklichkeit schon eine sehr, sehr seltsame.
Am Ende bleibt ein recht schön anzuschauender aber doch recht dröger Historienschinken, den man sich schon einmal geben kann aber dann zum Großteil wieder vergisst.
5 von 10 rollende Köpfe vor La Hire (wer Age of Empires 2 gespielt hat, wird schon etwas schmunzeln müssen, wie La Hire auch hier der Superheld ist)
Thema #18: Wahre Begebenheit
Film: Skin von Guy Nattiv
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 119 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime
Bryon Widner ist ein mit (Gesichts-)tattoos übersäter Nazi bzw. Supremacist und Mitbegründer einer rassistischen Gruppierung namens Vinlanders Social Club. Nach einem Brandanschlag auf eine Moschee und dem Kennenlernen einer alleinerziehenden Mutter wächst in ihm der Drang, auszusteigen. Seine „Familie“, die wohl zu den brutalsten und am schnellsten wachsenden Gruppierungen dieser Art zählt, möchte ihm das nicht durchgehen lassen und bedroht ihn und seine neugewonnene Familie. Mit Hilfe eines Menschenrechtsaktivisten und einer FBI-Agentin bekommt er die Möglichkeit, Unterschlupf zu finden und sich in einer zweijährigen schmerzhaften Prozedur sämtliche sichtbaren Tattoos entfernen zu lassen.
Der Film fühlt sich ziemlich authentisch an, hat gut harte Momente und verzichtet über die meiste Zeit auf überzeichnende Mittel oder ähnliches. Soweit ich das bislang lesen konnte, sind die beschriebenen Inhalte tatsächlich so geschehen, was mal wieder fassungslos macht, wie größtenteils ungestört knallhart offen rassistische Organisationen „vor sich hin existieren“, ohne dass dort ein Zugriff erfolgt. Jamie Bell spielt den ungehemmt brutalen „Pitbull“, dessen Gewissen langsam zur Besinnung kommt, derweil sehr überzeugend.
Die Kritik, es würde hier zu viel Empathie für Nazis geschürt werden, kann ich nicht teilen. Meiner Meinung nach wird ziemlich deutlich herausgestellt, dass es um die Wandlung vom „human garbage to human being“ geht.
4/5 geklatschte Glatzen
Ok hier das neue Thema leider keine Weihnachts Rom-Coms, schaut einen Film, bei dem Dan Aykroyd vor oder hinter der Kamera (z.B. Regisseur und/oder Drehbuchautor) beteiligt war.
Ein kleiner Cameo Auftritt würde ich auch gelten lassen, cooler wär natürlich, sein Anteil ist etwas maßgeblicher. Viel Spaß beim Aykroyden!
Wir sind alle sehr enttäuscht von dir