Der Lars von Trier Film, der seit Ewigkeiten ungesehen in meinem Regal steht, ist übrigens ebenfalls Dancer in the Dark, dort wird er allerdings auch noch ein Weilchen schlummern. Obwohl ich großer Fan seiner Filme bin und nur empfehlen kann, sich da mal gründlich durch die Filmografie zu wühlen.
Für mich wurde es ein anderer ewiger „Begleiter“.
Thema #23: Soll ich’s wirklich machen oder lass ich’s lieber sein?
Film: Antikörper von Christian Alvart
Erscheinungsjahr: 2005
Laufzeit: 122 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime
Alvarts Crossover zwischen Dorf-Tatort, Sieben und Schweigen der Lämmer hing jetzt seit Ewigkeiten ganz am Ende meiner Prime-Watchlist. Heißt: bei jedem Durchscrollen der Liste bin ich am Ende wieder bei Antikörper gelandet und die Reaktion war jedes mal die gleiche: „Ach… nöö… Irgendwann vielleicht mal.“ Bei diesem Thema war dann eigentlich klar, dass seine Zeit gekommen ist.
Gabriel Engel, ein Serienmörder und -vergewaltiger, wird in der Eröffnungsszene verhaftet und im Folgenden verhört. In einem Kaff lehnen sich die ach so braven Bürger gegen den Dorfpolizisten (Wilke Möhring) auf, da dieser den Mord an der zwölfjährigen Lucie aufklären möchte. Dafür nimmt er dann auch Kontakt mit seinen alten Kollegen in Berlin auf, die den obigen Verdächtigen in Gewahrsam haben, der auch mit dieser Tat in Verbindung gebracht wird.
Während die erste Szene mich auf einen schönen Genrestreifen hat hoffen lassen, entwickelte sich das ganze für mich etwas ernüchternd in eine Richtung, die man leider mit „das fühlt sich so deutsch an“ beschreiben muss. Die Verhörszenen sind eigentlich echt cool, sind allerdings recht spärlich gesät und dafür gibt es viel zu viel von den nervigen Dörflern und der etwas angespannten Familiensituation. Insgesamt kommt es leider nicht wirklich darüber hinaus, sich wie ein Tatort, der „auf Schweigen der Lämmer macht“, anzufühlen.
Was mich aber wirklich ein bisschen geärgert hat, war das Ende. Obacht, heavy Spoiler: Ich hatte gehofft, dass das harte Ende des völlig sinnlosen erweiterten Suizids durchgezogen wird, stattdessen gibts ein affiges „göttliches Wunder“ und fucking CGI-Rehe kommen aus allen Büschen. Plötzlich happy end. Wtf? Das war einfach schade.
Das Ende ziehts für mich eigentlich weiter runter, aber irgendwo mag ich den Film dann doch nicht „abstrafen“…
3/5 Quadrate zu viel