Das ist übrigens durchaus im Sinne der Regeln. Wir hatten damals die Themennennung extra auf Freitag vorgezogen, damit man immer 2 Wochenenden Zeit hat um sich die 1 bzw. 2 Filme bessern einteilen zu können—je nachdem wann man mehr Zeit hat. Nur die Reviews sollten dann weiterhin erst ab Montag gepostet werden, damit sich die Reviews zu 2 Themen nicht überschneiden.
Rabid (1977)
von David Cronenberg
Eine Frau wird nach einem Motorradunfall in einer Schönheitsklinik notversorgt und operiert. Als sie aus dem Koma erwacht, attackiert sie plötzlich Menschen mit einem phallusähnlichen Objekt, das ihr aus der Achsel schießt und infiziert ihre gegenüber so mit einem tollwutähnlichen Virus…
Das hört sich vielleicht etwas abgespaceter an als es eigentlich ist. Es handelt sich eher um einen für einen Zombie-/Vampirfilm zum Realismus neigenden Ansatz inkl. Impfkarte, damit man als geimpfter wieder vor die Türe gehen kann und ähnlichem. Im Grunde geht es also auch viel um das Prozedere in einer Epidemie, nur halt gelegentlich durchbrochen von den Attacken der Infizierten. Macht schon Spaß, aber für einen Cronenbergfilm schon eher ein Plot „by the numbers“.
7/10
Thema: Shot in Montréal
Danke an alle, die sich letzten Woche mit meinem Thema auseinander gesetzt haben
Ich wollte halt kein Thema von der Stange und habe die Reviews alle gerne gelesen. Und die ein oder andere positive Überraschung hat es am Ende ja dann auch noch gegeben.
Thema: Shot in Montreal
Film: Or Unknown Origin
George Pan Cosmatos
Erscheinungsjahr: 1983
Laufzeit: 85 Minuten
gesehen auf: Sky
Huiuiui, der hat mir aber auf viele Arten sehr sehr gut gefallen - schöne Überraschung.
Peter Weller spielt sich hier die Seele aus dem Leib, noch vor Buckaroo Banzai und RoboCop, aber irgendwie eine Mischung aus beiden Rollen.
Ich hab ja nun schon den ein oder anderen Tierhorrorfilm gesehen und es gibt herausragend gute, aber auch unglaublich schlechte Genrevertreter. Unheimliche Begegnung (deutscher Titel) zählt zu Ersteren.
Ich bin nun niemand, der groß Angst vor Ratten hätte, meine Schwester hatte damals zwei als Haustier, die ich natürlich auch auf dem Arm usw. hatte. Aber wenn man hier die Nahaufnahmen und handgemachten Effekte sieht, da läuft es auch mir eiskalt den Rücken herunter. Dazu noch die Gefahr, dass die Ratte immer und überall auftauchen kann (2-3 Jumpscares, die ich normal nicht so mag, aber mir hier sehr gefallen haben) und ihrem Kontrahenten immer einen Schritt voraus zu sein scheint, verstärken das Gefühl gut gemachtem Horrors. Denn man erwartet manchmal einen Angriff der Ratte, und es stockt der Atem, dann passiert jedoch nichts, in anderen Situationen aber urplötzlich.
Die Rahmenstory das Barts Frau mit dem Sohn zu den Schwiegereltern fährt und er in seinem verantwortungsvollen Posten in der Stadt gerade sehr großen Druck hat, dienen nur als Zierde. Hier steht der Kampf Mann gegen Tier im eigenen Haus im Mittelpunkt.
Irgendwie fragt man sich ja da immer, was Bart überhaupt dazu bewegt, so zu reagieren, wie er reagiert. Ich würde doch keinen Fuß mehr in das Haus setzen, wenn eine Ratte alles verwüstet, die Leitungen zerbissen und sogar die Katze umgebracht hat. Er lebt quasi anfangs noch normal weiter und verliert erst nach und nach Verstand und Fassung.
Gore Verbinskis Komödie Mäusejagd hat sich hier glaube ich ein wenig inspirieren lassen.
Kleiner Kritikpunkt: Die Größe der Ratte. Mal kann sie problemlos die Abflussrohre bis ins Klo durchqueren, in den Küchenschrank kriechen oder in das Puppenhaus klettern, mal scheint sie einer Bismratte zu ähneln und in einigen Szenen erscheint sie mindestens so groß wie ein mittelgroßer Hund.
Mit dem Ende bin ich zudem nicht 100% zufrieden, sowohl mit dem finalen Kampf, als auch mit der Abschlussszene.
Aber das ist wirklich eine schöne Perle, ich war mehr als gut unterhalten.
4/5
Oouh
Das ist gut zu wissen
Thema #33: Montreal
Film: The Score von Frank Oz
Erscheinungsjahr: 2001
Laufzeit: 118 Minuten
Wo gesehen: Netflix
Nick (DeNiro) ist ein in die Jahre gekommener Dieb und Tresorknacker, der sich endlich zur Ruhe setzen will, sein Leben mit seiner Geliebten (Angela Bassett) genießen will und sich seiner Jazzkneipe in Montreal verschreiben möchte.
Sein langjähriger Freund und Auftraggeber Max (Marlon Brando in seiner letzten Filmrolle) überredet ihn jedoch, noch einen letzten Coup durchzuziehen. Er soll aus einem Zollhaus ein gut bewachtes Zepter stehlen. Dabei muss er mit 2 seiner Prinzipien brechen: 1. Es ist quasi vor seiner Haustür in Montreal und 2. Er hat einen Partner (Norton)…
Ein eher gewaltfreier Heist-Film, der ausschließlich von seinen Darstellern getragen wird, denn die Story ist wenig spannend und vorhersehbar und bestimmt vorher schon zigmal erzählt worden. Norton und DeNiro machen ihre Sache sehr solide, Brando in diesem Zustand zu sehen war teilweise schon hart anstrengend.
Da gibt es zum Beispiel eine Szene in der Max (Brando) sich eine Flasche Wasser nimmt und diese während des kompletten Gesprächs mit sich rumträgt. Ich kann mir gut vorstellen, dass nicht Max das Wasser benötigt, sondern Brando, der sich immer wieder nachgießt während er nach Luft ringt. Aber ich mag mich auch täuschen.
Die Tatsache, dass ich dann beim Loggen auf letterboxd gemerkt hab, dass ich den Film tatsächlich schon mal gesehen und bewertet hatte, bestätigt dann die Bedeutungslosigkeit.
Hervorzuheben ist neben den Darstellern noch der Score von Howard Shore. Alles in allem ein solider Heist-Film, den man sicherlich mal an einem Sonntag wegsnacken kann, dem ich aber deutlich mehr Filme dieses Genres vorziehen würde.
3/5 never go full retards
Thema #33: Gedreht in Montreal
Film: Immortals
Regie: Tarsem Singh
Erscheinungsjahr: 2011
Laufzeit: 110 Minuten
Wo gesehen: Netflix
Theseus’ (Henry Cavill) Mentor ist in Wahrheit kein alter Mann, sondern Zeus (Luke Evans). So ist er dann auch zu größerem bestimmt, er muss gegen den Minotaurus kämpfen und verhindern, dass Griechenland zerstört wird, und die Titanen befreit werden.
Immortals nimmt sich sehr viele Freiheiten mit den Sagen über die griechischen Götter und den Olymp, viel stimmt da nicht mehr mit dem Original überein, außer die Namen von Zeus, Athena, Poseidon und co. Mir persönlich hätte jetzt eine nähere Umsetzung der Originalgeschichte besser gefallen, da ich die griechische Mythologie ganz spannend finde.
Rausgekommen ist dann ein von der Spannung her okayer Actionfilm, mit wirklich schönen Kampfsequenzen (durchaus brutal und teilweise blutig) und einer guten Darstellung der Schauspieler (ich hatte den Film unter anderem wegen Luke Evans ausgesucht, da ich den ganz gut finde, aber nicht so viel von ihm kenne).
War ganz angenehm zu gucken für ein bisschen Entspannung an einem freien Tag.
3/5
Thema #33: Montreal
Film: Subconscious Cruelty von Karim Hussain
Erscheinungsjahr: 2000
Laufzeit: 81 Minuten
Wo gesehen: bluray
Ich durfte hier mal wieder einen höchst kontroversen Film genießen. Wem Eraserhead zu langweilig und skurril ist, wem A Serbian Film zu explizit und grenzüberschreitend ist oder wem der Heilige Berg zu „verkopfte Kunstscheiße“ ist, für den wird dieser Film mit Sicherheit nichts sein. Bei wem sich anhand dieser ersten zwei Sätze jedoch schon eine kribbelnde Neugier breitmacht, wer stets auf der Suche nach neuen Extremen ist, sich voller Wonne in praktischen Goreeffekten suhlt und wer für einen „Film als Erlebnis“ auch liebend gern auf irgendeine Art einer kohärenten Geschichte scheißt, dem kann ich dieses Stück Kunst nur wärmstens ans Herz legen.
Karim Hussains Regiedebüt ist ein experimenteller Horrorfilm in Form einer vierteiligen Anthologie, deren Abschnitte nichts bzw. nur auf einer Metaebene, miteinander zu tun haben. Der erste zeitlich klar dominierende Part handelt von einer schwangeren Frau und ihrem Bruder, die zusammen leben. Er begehrt sie, kümmert sich um sie, verfolgt jedoch einen von Frauen-, Menschen- und Welthass getriebenen furchtbar abstoßenden Plan. Um „die Schöpfung zu verhöhnen“ will er das Kind seiner Schwester während der Geburt töten. Im zweiten, sehr kurzen, Abschnitt sehen wir einer Gruppe nackter Menschen zu, die sich auf einem frostigen Feldboden wälzen und absurde Geschlechtsakte mit der Natur vollziehen, die aus Bodenlöchern und abgebrochenen Ästen blutet.
Es folgt ein dritter Teil, in dem ein Geschäftsmann zunächst pornoschauend (und ja, explizite Szenen daraus sind, vom Fernseher abgefilmt, zu sehen) masturbiert und im Anschluss von nur partiell sichtbaren Menschen gefoltert und am Genital verstümmelt wird. Im finalen Abschnitt wird das Martyrium eines neumodischen Jesus zelebriert. Geschmückt mit einer Dornenkrone wird er von mehreren nackten Frauen verschleppt, vergewaltigt, zum Teil gegessen und seiner Innereien „zum sexuellen Gebrauch“ beraubt.
Der erste und der dritte Teil werden von einer Erzählerstimme begleitet, die uns an der Gedankenwelt teilhaben lässt oder zumindest prätentiöse Kritik an Gesellschaft und Menschen zum Besten gibt. Das ist nun keine wirkliche Offenbarung, ganz im Gegensatz zu dem Rest des Films, den für mich entscheidenden Dingen: der Soundtrack ist hypnotisch, manisch und alptraumhaft schön. Die praktischen Effekte sind zum Teil zwar sichtbar low budget, zum Großteil aber wirklich überzeugend, dreckig und hart. Bildkompositionen und Kameraarbeit verstärken das ganze fiebertraum- oder albtraumhafte Erlebnis und am Ende folgt mal wieder ein kleines Gefühl von Schuld gepaart mit dem Drang, den nächsten abgefuckten weirdshit zu suchen.
Nach dem Schauen (am Sonntag) habe ich mir dann die im Bonusmateriel enthaltenen Kurzfilme God’s little Girl (interessant aber sehr ruhig) und Divided into Zero (drastisch, verstörend und hart) sowie am Montag das Making of A Subconscious Cruelty Christmas in Spielfilmlänge angeschaut. Und den eigentlichen Film noch ein zweites Mal.
Wie so oft machen die Entstehungsgeschichte und Einblicke in die Dreharbeiten das ganze noch mal auf einer ganz anderen Ebene spannend. Das Leid, das die Schauspieler auf sich genommen haben, die Beschlagnahmungen durch Polizei und Verlag, dilettantische Entwicklung von Prothesen, Dreh- und Schnittarbeiten über sechs Jahre, beginnend im Alter von 19 neben der Schule, etc…
Vielen Dank an @LeSchroeck , der mir den Film zwar nicht wirklich empfehlen wollte, mich aber auf dessen Existenz aufmerksam gemacht hat. Vielleicht interessiert dich ja meine Meinung zu diesem „Machwerk“.
4,5/5 Träume der Entleibung
Trailer ist NSFW: explizite Nacktheit, Gore und Gewalt
Subconscious Cruelty (2000, Canada) Trailer - YouTube
Schade Aber neugierig bin ich jetzt trotzdem
Na dann gönn dir. ^^
Ich war damals im Kino auch fasziniert - ob des gar nicht mal so unüberlegten Wahnsinns. Aber ist halt auch schon zähflüssig und inzwischen auch sichtbar gealtert. Ich sehe mich auch hier gerne wieder zwischen den Stühlen. Kann die Faszination dafür, aber auch die völlige Ablehnung davon verstehen. Nur wie willst Du den wirklich empfehlen? Da musst Du schon sicher sein, dass Dein Gegenüber zu genau den Richtigen gehört, für die der Film gemacht ist - und die ihn dann eben nicht bereits schon kennen.
Das kann alles absolut so unterschreiben. Ich steh auf sowas und kannte ihn glücklicherweise noch nicht. Vielleicht ist es in Zukunft ja mal denkbar, in Genre-Geschehen auch in diese „Abgründe“ vorzustoßen? bin mir relativ sicher, dass auch mir da noch einige Sachen nicht untergekommen sind, auch wenn ich stets auf der Suche bin. ^^
Ist halt dann aber auch immer eine Fragen bezüglich Index usw. Völlig bedenken- wie gefahrlos kann man halt auch nicht über jeden Film reden
Das stimmt natürlich, das altbekannte Problem. Allerdings ist glücklicherweise vieles dieser Sparte ja anerkannte Kunst, wie Nekromantik, Naked Blood oder eben Subconscious.
Thema: Shot in Montreal
Film: Rabid von David Cronenberg
Erscheinungsjahr: 1977
Laufzeit: 91 Minuten
Wo gesehen: Youtube
Eigentlich wollte ich Wait Until Dark schauen, habe dann aber gemerkt, dass nur ungefähr die ersten fünf Minuten in Montreal spielen und gedreht wurden. Deswegen habe ich mich spontan für Rabid entschieden, welcher bereits von @UnclePhil rezensiert wurde. Ich erdreiste mich hier mal, seine Beschreibung der Prämisse zu übernehmen:
Rabid enthält bereits viele Elemente, die Cronenbergs späteres Schaffen ausmachen, doch werden sie hier leider für meinen Geschmack noch nicht effektiv genug herausgearbeitet. Es gibt zweifelsohne interessante Ansätze und gelegentlich atmosphärisch starke Momente, aber es ist mir größtenteils zu chaotisch zusammengestellt. Das passt zwar irgendwie auch zur Entwicklung der Handlung, hat mich aber nie wirklich in diese eintauchen lassen. Die überraschend gute schauspielerische Leistung von Marilyn Chambers trägt den Film dann noch recht gut; alle anderen fallen aber dagegen deutlich ab, was aber wahrscheinlich auch an den flach geschriebenen Charakteren liegt.
Insgesamt ist Rabid für mich der schwächste Cronenberg, den ich bisher gesehen habe, aber immer noch kein schlechter Film.
2,5/5
Thema #33: Montreal
Film: Blutsverwandte (Les liens de sang) von Claude Chabrol
Erscheinungsjahr: 1978
Laufzeit: 96 Minuten
Wo gesehen: Netzkino
In einer regnerischen Nacht in Montreal stürmt die blutverschmierte Patricia in die Polizeiwache. Ihre Cousine wurde auf dem Weg nach Hause bestialisch zusammengestochen und ermordet und sie konnte gerade noch verletzt fliehen. Donald Sutherland als Detektiv Carella macht sich auf die Spurensuche und schlittert in einen tiefen Sumpf aus allerlei menschlichen Abgründen.
Die erste Stunde des Films hat mir richtig gut gefallen. Klassischer Krimi, 70er Flair, atmosphärisch, detaillierte Polizeiarbeit, sehr spannend – mag ich sehr. Passend zum Thema nimmt Montreal eine zentrale Rolle in dem Film ein. Der Film fußt nämlich auf einem Roman, der aber in New York spielt. Chabrol meinte aber New York sei für den Film den er drehen will zu hektisch und er versetzte die Handlung ins intimere Montreal. Hoffe schwer für @MaxFx in Montreal streikt die Müllabfuhr nicht so häufig, wie in dem Film hier .
Nach einer knappen Stunde hat der Film einen stilistisch harten Cut. Irgendwie war der sogar etwas zu erwarten, ich hab mich nämlich schwer gewundert, dass so ein Nouvelle Vague Regisseur wie Chabrol, so einen typischen 70er Hollywood-Krimi dreht. Der Film wird danach als Rückblende erzählt, die jetzt mehr an die typischen französischen Filme der 70er erinnert. Statt genaue Detektivarbeit gibt es jetzt, Lügen, Liebe, Sex, Intrigen. Auch das französische Kino mag ich sehr. Jedoch war der Teil bei Weitem nicht mehr auf dem hohen Niveau, wie der 1. Abschnitt. So gibt es schon noch 1, 2 Spannungsspitzen aber der Film zerläuft sich, wie ich finde, etwas.
Alles zusammengenommen kommt für mich aber noch ein ordentlicher Film heraus, der durch die 1. Stunde aber sicher Potential für noch mehr hatte.
6 von 10 Tagebucheinträge
Thema: Montreal
Film: Arrival
Regie: Denis Villeneuve
Erscheinungsjahr: 2016
Laufzeit: 117 Minuten
Wo gesehen: YouTube
Im Zentrum der Handlung steht die Lingustin Dr. Louise Banks. Sie wird mit einer Reihe weiterer Wissenschaftler vom US-Militär rekrutiert, denn es ist das eingetreten, was sich die Menschheit bisher nur in ihren kühnsten Träumen vorstellen konnte. Aliens sind auf der Erde gelandet. Mit insgesamt 12 Raumschiffen, die überall auf der Erde verstreut sind, gilt es nun den Erstkontakt vorzunehmen und die Frage aller Fragen zu klären: Warum sind die Aliens auf der Erde gelandet? Was wollen sie?
Doch dieser Frage auf dem Grund zu gehen ist nicht gerade einfach. Die Aliens kommunizieren nach einem komplett anderen Schema als es Menschen tun und gemeinsam mit ihrem Kollegen, dem Physiker Ian Donnelly, beginnen die beiden die Sprache der Aliens zu entzerren.
Ich muss direkt sagen was einem hier geboten wird ist ganz großes Kino. Das ist wohl einer der spannendsten und packendsten Filme, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Großer Anteil daran hat die Atmosphäre des Films. Am Anfang ist alles noch gewissermaßen konfus und durcheinander, da niemand sagen kann, was es mit diesen Aliens auf sich hat. Doch das wandelt sich mit der Zeit und dem Kontakt mit den Aliens. Es bleibt ein bisschen unheimlich und undurchsichtig, aber niemals bedrohlich oder erschreckend. Es hält einem wirklich am Ball und lässt einen mitfiebern und mitdenken, was die Aliens sagen und denken. Wie löst man dieses Rätsel? Zudem hängt der Film noch einen ganzen Subplot rund um Louises verstorbene Tochter Hannah in die Handlung ein. Was zunächst wie eine Methode rüberkommt, Louises Charakter darzulegen, sorgt letztendlich für eine beeindruckende Auflösung, einem wirklich tiefgreifenden Aha-Moment.
Von diesem Film kann sich selbst Christopher Nolan mal ein Scheibchen abschneiden. Er ist sehr intelligent gemacht und handelt von komplexen Themen, macht diese aber dem Zuschauer naheliegend und verwirrt ihn nicht. Das kriegt er zwar normalerweise auch hin, aber speziell Tenet hat da in dem Bereich den Vogel abgeschossen.
Also wenn ihr diesen Film noch nicht gesehen habt, gönnt euch den wirklich mal. Ich bin wirklich baff gerade. Ich vergebe 9/10 .
Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger
Thema #33: Schaut einen Film, welcher (teilweise) in Montreal gedreht wurde
Regie: Ang Lee
Darsteller: Suraj Sharma, Irrfan Khan, Rafe Spall
Erscheinungsjahr: 2012
Laufzeit: 127 Minuten
gesehen auf: Netflix
Ich hab ein Problem mit dem Film. Der Film sieht künstlich aus. Sehr künstlich. Das beginnt schon mit dem Vorspann. Die ganzen Tiere, davon sind doch die meisten am Computer entstanden oder ? Und auch der Vater von Pi. Ich meine diese Proportionen, der ist doch auch am Computer entstanden, oder ?
Und auch die Umgebung und die Landschaften … sieht so künstlich aus. Ich weiß es nicht, wenn das doch alles real sein sollte, finde ich es um so verwirrender, das für mich die Realität künstlich aussieht. Dieser Umstand hat mir den Einstieg jedenfalls unnötig schwer gemacht. Und kann es sein, dass der Film auch eine 3D-Version hat. Manche Szenen schreien jedenfalls danach. Und das teilweise Dinge über den schwarzen Balken hinaus gingen hat mich auch irgendwie mehr gestört, als das es genutzt hat
Kommen wir zum Film. Den fand ich stellenweise zu langweilig und langatmig erzählt. Da hat mich ein „Cast Away“ mehr gepackt. Auch wenn der Film ab dem Moment, wo es dann mal zum „Schiffbruch mit Tiger“ kommt, interessanter wird. Weil man irgendwie das Gefühl von Pi teilt. Er ist eine Gefahr, aber leid tun tut er einem trotzdem irgendwie. Aber das Ende hat mich dann doch sehr berührt. Nur so zur Notiz.
Für mich dennoch leider nur so mittel, weil der Film zu selten packend und emotional wird. Zumindest für mich.
3/5
PS: Aber lustig, dass der erwachsene Pi im deutschen von Ilja Richter gesprochen wird (er hat auch Timon aus KdL gesprochen) und der junge Pi auf eine Insel voller Erdmännchen trifft
Wirklich interessant zu sehen, wieviele der Drehorte aus den Filmen welche ihr schon geschaut habt Ich schon gesehen habe oder zumindest weiss wo sie sind
Hab sogar zwei Bilder auf meinem Handy gefunden welche die Locations aus den Filmen zeigen:
The Score (@Drake4849 )
Life of Pi (@TIMBOlino1984 )
Freitag. Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und mir fürs neue Thema @Morissa herbei.