Thema #37: An stillen Feiertagen verboten
Film: Der rote Korsar (The Crimson Pirate) von Robert Siodmak
Erscheinungsjahr: 1952
Laufzeit: 105 Minuten
Wo gesehen: Sky
1783 segelt Burt Lancaster als roter Korsar durch die Karibik und kapert eine Fregatte der königlichen Marine. An Bord befindet sich jedoch kein Gold sondern nur eine gigantische Waffenlieferung. Nun heißt es die Waffen irgendwie zu Gold zu machen. Schnell geraten die Piraten zwischen die Fronten des Königs, der Rebellen, ihres Ehrenkodex und ihrer Gefühle.
Ein farbenfroher und extrem überdrehter Swashbuckler. Besonders die kleinen Dörfer an den Inselküsten sahen wunderbar und detailverliebt aus. Ansonsten ist der Film von hinten bis vorne nicht ernst zu nehmen. Schon in den ersten Minuten bricht Burt Lancaster die 4. Wand und redet mit den Zuschauern: Hier erwartet ihn viel Quatsch. Stimmt. Aber noch mehr Spaß.
Insgesamt also mehr Komödie als ernsthafter Piratenfilm. Lancaster darf zusammen mit seinem Freund Nick Cravat mal wieder alle Stunts selber ausführen und zusammen treiben die zwei allerlei Schabernack während sie ihre Doppel- und Dreifachsalti ausführen.
In der Mitte des Films wird es auch mal etwas langweiliger. Die alten Piratenfilme haben einfach immer eine recht absurde Liebesgeschichte (die ich hier aber noch okay finde) und wenig ambivalente Figuren zu bieten (eigentlich schade, weil man ja mit den „bösen“ Piraten eigentlich eine Chance hätte da mal mehr Hintergrundtiefe hineinzubringen (wie es ja viele Western z.B. trotz des immer klassischen Schema F trotzdem schaffen)).
Im Vergleich zu einigen gefeierten Klassikern mit Erroll Flynn und Konsorten, kann ich das diesem Film aber schwer übel nehmen.
Allein die letzten 20 Minuten haben mich schon entschädigt. Es wird der Kampfpanzer, das U-Boot, das vollautomatische Maschinengewehr und natürlich der Kampfbomber erfunden – klar was auch sonst 1783 in der Karibik.
Ich glaub wenn man 1953 so 12/13 war und den Film gesehen hat, dann hat man erst mal 3 Wochen auf der Wiese oder der Straße versucht, ein paar lustige Bewegungen zu machen und dabei so zu grinsen wie Burt Lancaster.
Womit wir zum Schluss auch schon beim Thema wären: Der Film ist perfekt für Jugendliche und wo manch Erwachsener vielleicht vor lauter Quatsch den Kopf schüttelt, hat man da als junger Mensch noch mehr Spaß dran. Zum Verbieten gibt es hier nichts.
Vielleicht wollte man den Zuschauern an ruhigen Tagen den Schock ersparen auch noch einen der berühmtesten Filmfehler zu sehen: Neben U-Boot und Kampfbomber hat sich nämlich auch noch ein modernes Kreuzfahrtschiff an den Horizont des Meeres nach 1783 verirrt. Verrückt.
Bei dem Film muss ich auch daran denken wieviel Spaß einem noch die ersten beiden Fluch der Karibik Teile gemacht haben und wie hart es da dann bergab ging. Schade .
Von mir gibt es noch knappe, aber besonders für die letzte, knappe halbe Stunde verdiente
7 von 10 Buddeln voll Rum