Film-Themen-Challenge: Part 2

Thema #36: Female Directors
Film: You were never really here von Lynne Ramsay
Erscheinungsjahr: 2017
Laufzeit: 90 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Kurz zum Inhalt: Der aus dem Golfkrieg traumatisiert zurückgekehrte Joe hat zwei Seiten: Einerseits ist er ein brutaler Killer, der gegen Geld Frauen vor dem Menschenhandel rettet, andererseits kümmert er sich liebevoll um seine altersschwache Mutter. Als er den Auftrag erhält, die kleine Tochter eines Senators aus den Fängen eines Sexrings zu befreien, eskaliert die Situation. Für Joe verschwimmen immer mehr die Grenzen der Realität.

Puuuuuuh. Ich weiß nicht, ob ich in der falschen Stimmung war, aber ich fand den Film wirklich nicht besonders gut. Man wird einfach mitten ins Geschehen geschmissen, dass der gute Joe traumatisierter Veteran ist, wusste ich irgendwie nur aus der Beschreibung. Klar sieht man immer wieder Rückblenden-Schnipsel, aber so richtig klar wird irgendwie nicht, wer er eigentlich ist. Was mir den Zugang zu diesem Charakter einfach fast unmöglich gemacht hat. Es fehlt komplett eine Art Einführung, nicht nur wer er ist, sondern auch, warum er tut, was er tut und für wen.

Zumindest für mich hat der Film wirklich nicht besonders viel Sinn ergeben und ich konnte ihm nicht so richtig viel abgewinnen. Er war jetzt aber auch nicht grottenschlecht. Ich hab nur einfach gar keinen Zugang gefunden und mir hat der Film echt gar nichts gegeben. Für den natürlich grandiosen Joaquin Phoenix, der für diese Rolle geboren scheint, gibt es einen halben Stern extra, so dass ich am Ende

3/5 Sterne vergebe.

7 „Gefällt mir“

Thema: Female Directors
Film: The Edge of Seventeen
Regie: Kelly Fremon Craig
Erscheinungsjahr: 2016
Laufzeit: 104 Minuten
gesehen auf: Netflix

Schöner kleiner Coming of Age-Film mit Hailee Steinfeld und Haley Lu Richardson.

Nadine ist ein schwieriges Kind, hat Probleme mit ihrem älteren Bruder, dem gutaussehenden Sonnyboy der Schule, kommt nicht wirklich gut mit ihrer Mutter klar und ist ziemlich verschroben. Ihr einziger Anker im Leben ist ihre beste und einzige Freundin Krista. Als diese jedoch mit ihrem Bruder anbandelt, scheint ihre ganze Welt noch mehr aus den Fugen zu geraten.

Zum Ende hin wird es mir dann etwas zu melodramatisch und sogar stellenweise unrealistisch.

Obwohl ich es schon in hunderten von Filmen gesehen habe, habe ich noch immer Probleme die Schulstrukturen in Amerika und Suburbs nachzuvollziehen. Und ohne hier in Geschlechterklischees verfallen zu wollen, als Frau/Mädchen kann man sich in vieles wohl besser hinein versetzen.

Hailee Steinfeld macht das gut, Blake Jenner und Haley Lu Richardson sind zwar als Paar nicht ganz glaubwürdig, aber spielen es zumindest gut. Highlights sind Kyra Sedgwick als Mutter und Woody Harrelson als sarkastischer genervter Lehrer.

Einer der besseren Coming of Age-Filme der letzten Jahre, der zum Ende hin etwas zu kitschig wird und abdriftet.

3.5/5

7 „Gefällt mir“

Thema: Female Directors
Film: Little Miss Sunshine
Regie: Jonathan Dayton und Valerie Faris
Erscheinungsjahr: 2006
Laufzeit: 102 Minuten
gesehen auf: Prime

Ich wusste von dem Film eigentlich nur dass der eine Tragikomödie ist, Coming of age und dass jeder ihn richtig, richtig toll findet. Da er dann hier in der Liste auftauchte und auch noch auf Prime verfügbar war, dachte ich „Warum nicht“ und hab ihn mir mal angesehen.

Vage dachte ich mir noch was von wegen road trip und hübsche Bonbonfarben und war irgendwo bei Wohlfühl-Familienfilm.
Nunja, dafür wird ne Menge geflucht :smiley:

Ich war eigentlich direkt in den ersten Szenen schon wirklich von den tiefen Tönen überrascht, die mich da direkt begrüßt haben und ohne jetzt zu viel vorweg nehmen zu wollen: ich hab den Film unterschätzt. Stellenweise hat der mir ganz schön weh getan, stellenweise hab ich mich schmerzlich wiedererkannt und stellenweise hat er mir mein Herz verdammt doll erwärmt.
Und ja er ist in Teilen etwas vorhersehbar, weil halt coming of age auch einfach ein Konzept ist was man kennt. Aber der Film schafft es, dass diese Tatsache einen überhaupt nicht nervt. An einer vorhersehbaren Stelle hab ich sogar ein bisschen „komm schon, tu es“ vor mich hin angefeuert und dann innerlich gejubelt als es so kam.

Kann mal wieder nicht meckern :man_shrugging:
5/5 :sun_with_face:

7 „Gefällt mir“

Thema #36: Female Director
Film: Wadjda von Haifaa Al Mansour
Erscheinungsjahr: 2012
Laufzeit: 97 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime

Das 11 jährige Mädchen Wadjda hat im saudi-arabischen Riad einen großen Traum. Sie möchte sich ein Fahrrad kaufen und ein Rennen gegen den Nachbarsjungen Abdullah gewinnen. Wadjda setzt sich gern über die strengen religiösen Normen hinweg und lotet Grenzen aus. Um Geld für das Fahrrad zu sparen nimmt sie entgegen ihrer Einstellung an einem Koran-Wettbewerb teil…

Der Film ist der erste saudi-arabische Film, der innerhalb der Landesgrenzen gedreht wurde und dazu noch von einer Frau inszeniert. Beim aktuellen Frauenbild in arabischen Ländern kann man schon von einem filmgeschichtlichen Meilenstein sprechen. Dazu beleuchtet Wadjda gefühl-, eindrucksvoll aber auch erschreckend sowohl das Bild der Frau in Arabien als auch den Stellenwert religiöser Normen, das Schulsystem, Familientraditionen ohne dabei zu überladen zu wirken.

Hat mir sehr gefallen und am Ende trotz viel Wut und Kopfschütteln zwischendurch mit einem Lächeln zurückgelassen.

3,5/5 grüne Fahrräder

6 „Gefällt mir“

Thema #36: Female Director
Film: Belle
Regie: Amma Asante
Erscheinungsjahr: 2013
Laufzeit: 105 Minuten
Wo geschaut: Disney+

Okay, der Film hatte meine Aufmerksamkeit, weil ich erst kurz an Die Schöne und das Biest denken musste. In Wahrheit geht es aber hierum:

Der Ausgang für die vermeintlich wahre Geschichte von Belle ist dieses Bild aus dem Jahr 1779, das erste, was eine schwarze und eine weiße Person gleichberechtigt zeigte.

Belle ist die uneheliche (da Ehen zwischen Schwarz und Weiß verboten waren) Tochter eines reichen, Engländers aus gutem Hause. Er gibt sie nach dem Tod ihrer Mutter in die Hände von Verwandten, da er selbst Seefahrer ist. So wächst Belle im englischen Landhaus auf, und genießt die selbe Erziehung wie ihre „Adoptiv-Schwester“ Lizzie - und wird auch zu einer reichen Erbin, als ihr Vater auf See verstirbt und ihr sein Vermögen hinterlässt.
Zur selben Zeit, dass sich Belle und ihre Schwester auf Brautschau begeben, wird ein Fall, in dem Sklavenhändler ihre menschliche Fracht über Bord warfen, heiß vor dem Gericht diskutiert.

Joa, eine lange Einleitung für einen okayen Film. Die eigentlich originelle Geschichte wird ziemlich konventionell und ohne viel Schnörkel erzählt. Liebesgeschichte, Sklaverei, Stände, Rassismus - das alles wird behandelt und bleibt dabei nur mäßig spannend.

Das echte Bild ist dabei mit das interessanteste an der Geschichte. Viel mehr hat der Film nämlich nicht mit der wahren Geschichte gemein - Ereignisse sowohl persönlicher Natur aus dem Leben von Belle als auch bezüglich Sklavenhandels werden bunt durcheinander geworfen und erfunden.

Gespielt ist das ganze gut. Und hey, Tom Felton spielt auch mit. Darf der arme Kerl irgendwie nur Rassisten spielen? :upside_down_face:

Zum Fazit kann ich sagen, ja, Belle, kann man sich schon mal ansehen. Schöne Kostüme, englischer Adel, und eine angenehm wegschaubare Geschichte.

3/5

6 „Gefällt mir“

Systemsprenger

Thema #36: Schaut einen Film einer Regisseurin
Regie: Nora Fingscheidt
Darsteller: Helena Zengel, Albrecht Schuch
Erscheinungsjahr: 2019
Laufzeit: 120 Minuten
gesehen auf: iTunes (geliehen)


Richtig unangenehmer Film über ein Mädchen, dass komplett durchs System fällt, weil niemand mit ihr fertig wird. Gepaart mit der Frage, welche ich mir die ganze Zeit gestellt habe, warum sie so geworden ist, wie sie ist. Der Film ist pure Anstrengung. Weil das Mädchen einen durch ihr Verhalten echt fertig macht, aber eben auch, weil niemand ihr helfen kann oder helfen will (bis auf 2 Personen). Unterstützt wird das von den krassen Situationen die sich fast minütlich ergeben und sich aus scheinbar ruhigen Situationen heraus ergeben oder sich an ruhige Situationen anschließen.

Ich muss einfach sagen, dass mich der Film psychisch echt fertig gemacht hat. Nach den ersten echt anstrengenden 40 Minuten dachte ich, dass erstmal etwas Ruhe rein kommt. Aber nach 60 Minuten (Halbzeit) musste ich erstmal eine kurze Pause einlegen, bevor ich weiter geschaut habe. Die zweite Pause habe ich nach dem Schlittschuh-„Zwischenfall“ eingelegt. Ich war bei den 3 Eislaufszenen davor schon so sehr angespannt, weil ich jedes Mal damit gerechnet habe, dass etwas passieren würde.

Ich gebe diesem Film eine 5/5.

Nicht weil es mein Lieblingsfilm ist und nicht, weil ich ihn unbedingt nochmal sehen will. Sondern weil er so einnehmend, so fordernd, so unverblümt, so direkt, so hart und so gut gespielt ist. Aber der ist wegen dem Anspruch an die Psyche echt nichts für schwache Nerven. Für mich war er echt grenzwertig guckbar.

6 „Gefällt mir“

Karfreitagsthema. Also ganz klar schaut einen Monumentalfilm über Religion und Kreuze; Laufzeit Minimum 3 Stunden :stuck_out_tongue:.

Späßchen. Eigentlich hatte ich auf ein flauschiges Hasenthema geschielt. Gibt überraschend viele Filme mit Hasen als Protagonisten, jeglicher Ausprägung. Und da @boodee ja neuerdings kein Blut mehr sehen will sondern nur noch Hasen eigentlich sehr passend zu Ostern.

Aber ich habe eure Rufe vernommen und ihr bekommt, was ihr wolltet. Gibt es das Hasenthema halt in 20 Jahren wenn ich wieder an Ostern dran bin :grin: (Tatsächlich hab ich schon an das jetzige Thema gedacht als @TIMBOlino1984 das im Kino±Thread angesprochen hat. Aber @boodee hat es ja jetzt auch nochmal im Umfragethread zum Thema gemacht):

Schaut einen Film der auf der FSK-Freigabe-Liste der Kinospielfilme, welche nicht feiertagsfrei sind steht.

Hier die Liste der möglichen Filme als PDF:

Und bevor es heißt ich hab gar nichts mehr gemacht, hier die Liste der möglichen Filme auf Letterboxd:

(Natürlich ohne Garantie auf Vollständigkeit der Liste. Die Orginal-Liste des Letterboxd-Users 12pt9 existiert leider nicht mehr. Also habe ich die des Users The_Fox hier verlinkt).

Ich poste das Thema schon jetzt (also ca. viertel Stunde zu früh), dann hat jeder der Lust darauf hat, den Film an Karfreitag zu schauen, auch 24 Stunden Zeit dies zu tun (ich denke da freuen sich dann auch ein paar Leute). Die Anwaltskosten, wenn wirklich jemand so wagemutig ist und sich „Heidi“ an Karfreitag gibt zahl ich aber nicht :stuck_out_tongue_winking_eye:.

Aber klar egal ob jemand Lust auf den „rebelischen Spaß“ hat oder nicht, die Zeitspanne ist wie immer die gleiche. Heißt: Wenn es für jemand aus Glaubensgründen oder sonst wichtig ist, an diesem Tag solche Filme nicht zu schauen, dann hat er auch noch viele andere Tage zur Auswahl und wem es sowieso egal ist, der kann es ja auch schauen wann er will. Gut für alle also.

Jetzt aber zum Wichtigen: Ich fand das Thema schon beim Beitrag von @TIMBOlino1984 gut, da die Liste echt ziemlich viel Vielfalt bereithält. Egal ob große Klassiker, neuere Filme, viel Lustiges, manch Brutales und auch einige typische Schmuddelfilmchen; es dürfte für alle etwas dabei sein.

Noch wichtiger: Auf Netflix, Sky und Amazon Prime stehen eine Vielzahl der Filme zur Verfügung. Auch auf Netzkino und in den Untiefen des Internets dürfte noch einiges davon zu finden sein.

Am Wichtigsten: Ich sollte mich endlich mal für das Thema von dieser Woche für einen Film entscheiden.

Am aller, aller Wichtigsten: Viel Spaß beim Filme schauen. Besonders bei dem Thema und über die Feiertage :slight_smile: .

10 „Gefällt mir“

Das ist ja mal eine… interessante Auswahl an Filmen…

Absolut. Mich hat die Liste auch überrascht, weil vieles gefühlt wenig Sinn macht, das an Feiertagen zu verbieten.

Neben dem ganzen Schmuddelkram sind doch viele „normale“ Filme zur Auswahl.

Thema: Female Directors
Film: American Psycho
Regie: Mary Harron
Erscheinungsjahr: 2000
Laufzeit: 102 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Im Zentrum der Hndlung steht der Investmentbanker Patrick Bateman. Bateman führt, so kann man durchaus behaupten, ein ziemlich erfolgreiches Leben. Er hat einen sehr guten bezahlten Jobs, wohnt in einem der renommiertesten Appartements New York und hat auch einen gewissen Einfluss in der Stadt. Doch hinter der Fassade des erfolgreichen, attraktiven Bankers schlummert eine dunkle Seele. Seine ganzen Gedanken drehen sich eigentlich nur um zwei Dinge. Blutvergießen und Mord. Zu allem Überfluss ist er leicht reizbar und speziell in der Nacht kann er sich kaum davor zurückhalten, seine brutalen Gedanken in die Tat umzusetzen. So kommt es, nachdem er bereits in einer Nacht einen Obdachlosen erstochen hat, dass er kurz darauf auch seinen Kollegen Paul Allen tötet, da dieser über eine eindrucksvollere Visitenkarte verfügt als er selbst. Danach entsorgt er die Leiche und täuscht vor, dass Allen sich auf einer London-Reise befindet. Kurz darauf beginnt die Polizei den Fall zu untersuchen, wobei auch Bateman ins Visier der Ermittler fällt. Das hindert ihn allerdings nicht daran seine Gewaltfantasien aufzugeben…

Ich muss schon sagen, dieser Film ist wirklich erschreckend. Wenn man bedenkt, das hinter einem äußerlich so perfekten Menschen in Wahrheit ein Monster steckt ist ziemlich beängstigend. Vor allem auch die Art und Weise wie er seine Morde durchführt. Das ist zwar vielleicht nicht so grafisch wie in Saw, „sanft“ ist das aber auch nicht. Allerdings muss ich auch in gewisser Weise der Kritik des Spiegels zum Film zustimmen, denn obwohl der Film es super schafft eine angsteinflößende Atmosphäre aufzubauen, bekommt man keine richtige Antwort auf das „Warum?“, obwohl der Film suggeriert, dass es dazu eine Antwort gibt. Das ist Schade und lässt den Zuschauer am Ende ziemlich leer dastehen, so als ob etwas fehlen würde.

Insgesamt ist das ein ganz guter Film, von dem ich mir aber ein bisschen mehr erwartet habe. Ich vergebe 6,5/10 Blutflecken.

5 „Gefällt mir“

Thema #36: Regisseurinnen
Film: Caramel (Sukkar banat) von Nadine Labaki
Erscheinungsjahr: 2007
Laufzeit: 95 Minuten
Wo gesehen: arte-Mediathek

Mitten in Beirut arbeiten die drei Frauen Layale, Nisrine und Rima in einem kleinen Schönheitssalon. Der Film baut nun einen kleinen Mikrokosmos zwischen den drei Frauen, ihren Kundinnen, den Nachbarinnen, ihren Familien und allerlei weiterer Personen auf. Hauptaugenmerk liegt dabei auf den alltäglichen Dingen die im Kontrast zwischen Tradition und Moderne stehen.

Erst letzte Woche hab ich „Capernaum“ von Frau Labaki gesehen, also hab ich mir gedacht bietet es sich an noch einen Film von ihr anzuschauen und ich fand den Film echt gut.

Der Film würde wohl ziemlich gut als Double Feature mit „Capernaum“ funktionieren. Auch hier gibt es wieder einen realistischen Einblick in den Alltag im Libanon. Statt einen Dokumentarstil fährt die Regisseurin hier aber eher eine ganz leichte Note auf. Schön wie in Karamell verpackt, wirkt nicht nur der kleine Schönheitssalon im Herzen von Beirut sondern auch die Machart des Films, die sehr lustig war. Bei Themen wie Polizeigewalt, unerfüllte Liebe und Sexualität, Krankheit, Alter, festgefahrene gesellschaftliche Strukturen und verkrusteten Traditionen ein Kunststück, dass erst mal gelingen muss.

Wie gesagt ich fand es durchgehend gelungen und kann wenig meckern. Ich hatte viel Spaß und trotzdem noch genug Zeit über viele Dinge den Kopf zu schütteln. Komödie mit perfekter Schilderung des Alltags der Mittelschicht im Libanon.

Aber eine Sache noch: Man stellt Karamellpaste in Schönheitssalons her um damit zu epilieren (und nebenher noch bisle zu naschen)?! Ich weiß nicht ob das noch barbarischer ist als Wachsstreifen oder schon Next-Level-Umweltschutz ist. Verheerende Bildungslücken in Sachen Schönheitssalons bei mir.

7 von 10 Ostereier mit Karamellfüllung

5 „Gefällt mir“

Darkman

Thema #37: Schaut einen Film, der auf der FSK-Freigabe-Liste der Kinospielfilme, welche nicht feiertagsfrei sind, steht
Regie: Sam Raimi
Darsteller: Liam Neeson, Frances McDormand
Erscheinungsjahr: 1990
Laufzeit: 91 Minuten
gesehen auf: iTunes (geliehen)


Ja, früher hat man Dinge anders wahrgenommen … bla bla, bla bla.

Aber der Film hier ist von 1990, nicht von 1960/70. Hier wurde mir ein Sam Raimi Film „ab 18“ in Aussicht gestellt, der sogar bis 2013 indiziert war. Und bekommen habe ich das hier. Das ist doch ein schlechter Scherz. In einer Kritik habe ich gelesen „Sam Raimis erfolgreicher Horror-Schocker spart nicht mit drastischen Bildern“ … alles, was man in diesem Film gesehen hat war einmal Nasenbluten. Kein Witz. Liam Neeson hatte, nachdem er am Anfang einmal verdroschen wurde, einmal Nasenbluten. Mehr gibt es in diesem Film nicht. Und auch kein Blut. Obwohl ständig Leute beschossen werden und haufenweise Zeugs explodiert. Immer wenn Gewalt ausgeübt wird, wird vorher weggeblendet und es passiert nur Offscreen. Ja, gegen Ende sieht man nochmal das entstellte Gesicht von Liam Neeson, aber das war jetzt auch nicht groß schockierend.

Im Film geht es um einen Wissenschaftler (Liam Neeson), der, warum auch immer, fast umgebracht und dabei furchtbar entstellt wird. Zufälliger Weise hat er an einer Methode, menschliche Körperteile zu „drucken“, gearbeitet. Nur halten diese bei Tageslicht lediglich 99 Minuten, bevor diese zerfließen. Also nutzt Liam Neeson diese Technik, um seiner Freundin vorzutäuschen, dass er noch normal aussieht und um sich an den Menschen, die ihm das angetan haben, zu rächen. Dabei „druckt“ er sich auch immer mal wieder andere Gesichter aus, um in deren Rolle zu schlüpfen.

Also beim besten Willen ist dies kein Horrorfilm. Und auch keiner, der auch nur einen Ansatz von Splatter oder so zeigt. Er ist unfreiwillig komisch und geht in dem völligen Overacting unter. Das war mal gar nix.

1/5

5 „Gefällt mir“

Sicher das der ungeschnitten war? Ich erinnere mich da an ein bisschen mehr als Nasenbluten.

Da werden doch am Anfang einem Typen die Finger mit dem Zigarrenschneider einzeln abgeschnitten und man sieht dabei viel.

Da war nie die Kamera drauf. Es war nur angedeutet. Also es wurde gezeigt, wie der Finger rein gesteckt wurde. Als abgeknipst wurde, wurde aber das Gesicht gezeigt, nicht die Hand. Ich hab’s bei iTunes geschaut. Da war es ab 18 eingestuft und laut Schnittberichte.com, was ich gestern extra noch mal geprüft hatte, weil ich auch so verwundert war, ist keine Version stark geschnitten. Mir ist zumindest nicht aufgefallen. Weiß aber auch nicht, welche Version letztendlich die ist, die bei iTunes zu sehen ist.

Ja, der ist jetzt nicht übel brutal, aber die Filme Ende 80er Anfang 90er landeten oft auf dem Index und sind heute ab 16 oder gar ab 12.

Aber 1-2 härtere Aktionen als Nasenbluten hatte ich schon im Kopf, ist aber bei mir schon ne Weile her.

Das einzige, was explizit gezeigt wird ist, als Liam Neeson einem Jahrmarkt-Schausteller die Finger umknickt. Aber ok, war halt eine Gummihand und auch ohne Blut oder sonstigen „Knochen guckt raus“-Szenen.
Mir fehlt natürlich der Blick drauf, ihn damals gesehen zu haben. Aber auch bei der Szene wo Ted Raimi den Kopf aus dem Gulli auf die Straße gesteckt wird, fahren die Autos alle an dem Kopf vorbei. Und als dann das Finale Auto kommt, wird nichts gezeigt, was mit Ted Raimis Kopf passiert.
Bin ja absolut kein Splatter-Fan. Aber das war selbst für mich schon arg wenig. :sweat_smile:

Thema #37: Verboten am Karfreitag
Film: Ach du lieber Harry von Jean Girault
Erscheinungsjahr: 1981
Laufzeit: 85 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime

Zwischen dem Dreh von Louis der Geizkragen und Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe dachte sich Regisseur Jean Girault: „Schieb ich nochmal just ne Hallervorden-Komödie ein“.

Harry App (Didi) ist als Privatdetektiv auf einer Mission, für 70 Mark einen wertvollen Ausstellungshasen samt Omi zu einer Preisverleihung in die Schweiz zu begleiten, als ihm (besser gesagt dem Hasenkäfig) ein gestohlener Renoir untergejubelt wird. Urplötzlich befindet sich Harry in einer typischen Screwball-Slapstick-Klamauk-Krimi-Komödie wieder die grundsolide und voller Nonsens alle Klischees einer 80er Quatschcomedy abhakt. Von Didis Grimassen und ikonischem „Hö Hö Hö“ über reichlich Sexismus (Iris Berben mimt hier die weibliche Protagonistin) und der obligatorischen über die Straße getragenen Glasscheibe (das Glasscheibenbusiness in den 80ern boomte hart) ist alles dabei. Oben drauf gibt es noch Manfred Lehmann als einen der beiden Halunken, die als Priester verkleidet (was vermutlich auch der Grund war weshalb dieser Film auf der Liste stand) versuchen ihr geklautes Gemälde wiederzuerlangen.

Alles in allem hatte der Film ein bis zwei Schmunzler und ist einer der schlechteren Hallervorden-80er-Schinken. Kann man durchaus mal skippen.

2/5 über Elektroschocks ausgelöste Emotionen

Edith: Am Ende bekommen wir dann nochmal den Film als Song zusammengefasst:

https://www.youtube.com/watch?v=FLZ7Nb_xt8E&ab_channel=GroßerFrechdachs

5 „Gefällt mir“

Gestern habe ich zuerst The Crazies (1973) von George A. Romero gesehen, von dem ich mir das kürzlich erschienene Mediabook zugelegt habe, war allerdings ein wenig enttäuscht davon. Für meinen Geschmack kaum Horror und Gore und zu viele „nervig doofe“ Handlungen der Charaktere. Das Klassiker-Potential hat er für mich nicht wirklich. 2,5/5
Heute habe ich mir dann noch einen anderen Film ausgesucht, der ein wenig „crazier“ ist.

Thema #37: Nichtfeiertagsfreie Filme
Film: Ravenous von Antonia Bird
Erscheinungsjahr: 1999
Laufzeit: 101 Minuten
Wo gesehen: Disney+

Relativ schnell offenbart der Film eine wirklich komische, aber interessante Mischung: es ist ein Kannibalenschneewestern im Gewand einer Horrorkomödie.

Guy Pearce spielt einen amerikanischen Soldaten, der sich bei einem Kampf totstellt, von den mexikanischen Gegnern auf einen Leichenhaufen gelegt wird und dadurch ein gegnerisches Lager „von hinten“ überrumpelt. Trotz Feigheit wird er dafür ausgezeichnet, aber in ein Lager in der Sierra Nevada strafversetzt. Eines Tages taucht dort ein ausgehungerter Typ (Robert Carlyle, Trainspotting) auf und erzählt von seinem Trek, der in den Wäldern gestrandet ist. Der Anführer soll nach Wochen des Hungers angefangen haben, die Mitglieder zu töten und zu essen. Sie machen sich auf den Weg, die einzige Überlebende aus den Fängen des Kannibalen zu retten.

Der Film bietet richtig schön blutige Szenen und eine Menge [uruk-hai voice] Menschenfleisch garniert mit teilweise seltsam unpassender aber doch irgendwie treffender Musik. Tonal schwankt er immer mal wieder von der Horror oder Western Ecke in die Klamaukkiste, meiner Meinung nach allerdings nie zu sehr. Es beschädigt zwar die mögliche bedrückende Stimmung, macht allerdings auch Spaß.

Ich bin ganz froh, dass ich vor ner Weile durch, ich glaube, Cinema Strikes Back auf diesen Film aufmerksam gemacht wurde, es sei ein unterbewerteter und zu wenig gesehener Film. Mir sagte er zuvor tatsächlich auch gar nichts, obwohl ich mich ja gerne im Feld der Kannibalen und Western herumtreibe.

Kann man gut gucken. Der Trailer gibt mMn auch schon einen guten Eindruck von der wechselhaften Stimmung.

3,5/5 gut abgehangene Langschweinchen

6 „Gefällt mir“

Wollte ich auch erst sehen, hab den schon ewig auf der Liste, bin aber nochmal umgeschwenkt.

Thema: Nichtfeiertagsfreie Filme
Film: Am Ende ein Fest
Regie: Tal Granit
Erscheinungsjahr: 2014
Laufzeit: 92 Minuten
gesehen auf: amazon prime

Ich habe mir heute mal wieder einen gute Laune-Film angesehen: In „Am Ende ein Fest“ geht es um Euthanasie.

Sein Lächeln wird man über eine lange Zeit jedoch trotzdem nicht verlieren, denn die israelische Tragikomödie geht das Thema durchaus humorvoll und mit einigen Elementen der klassischen Komödie an.

Die Protagonisten leben in einem Heim für betreutes Wohnen, in dem viele alte Menschen zusammen leben, die noch eigene Wohnungen besitzen und sich selbst versorgen, aber verschiedene Mitarbeiter zu ihrer Unterstützung vorhanden sind.

Einer der Freunde ist seit Jahren schwer krank und möchte nur noch sterben, nach langem Hin und her entwickelt Yehezkel eine Maschine, die es den Leuten möglich macht, den Freitod herbeizuführen. Zusammen mit 4 Freunden plant er das alles.

Leider spricht sich das bei anderen alten Leuten sehr schnell herum und sie werden immer wieder gebeten, Leuten beim Sterben zu helfen. Das führt zu einigen skurrilen Situationen.

In den letzten 20 Minuten wird es dann doch mehr als tragisch, trotzdem geht man nach dem vorher gesehenen und dem klugen Ende nicht mit einem Klos im Hals aus dem Film.

Sehr seriös und respektvoll wird hier mit dem Thema, Demenz, diverser Krankheiten und dem Thema Sterbehilfe umgegangen. Es ist nicht wie befürchtet ein Werbefilm für eine Seite, es geht vielmehr darum, einem einen Blick auf beide Seiten der Medaille zu gewähren.

Teilweise urkomisch, teilweise todtraurig, hier hat Regisseur und Drehbuchautor Tal Granit eine hervorragende Mischung gefunden ein sehr schwieriges Thema massenkompatibel aufzugreifen.

4/5

7 „Gefällt mir“

Thema #37: Feiertagsverbot
Film: Top Gun
Erscheinungsjahr: 1986
Laufzeit: 109 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Es war gar nicht soooo leicht auf dieser doch sehr langen Liste einen Film zu finden, auf den ich Lust hatte und den ich noch nie gesehen hab. Gott sei Dank sprang mir dann aber „Top Gun“ ins Auge. Eh eine Filmlücke, die ich mal schließen wollte.

Und ja, der hat echt Spaß gemacht. Klar, es ist ein 80er Film durch und durch, er ist teilweise sehr platt und der wenig subtile Einsatz der immer gleichen Musik ist ein wenig anstrengend. Aber insgesamt hat er mir echt ganz gut gefallen.

3/5 Sterne

7 „Gefällt mir“