Film-Themen-Challenge: Part 2

Kann aber gut sein, dass es davon auch eine deutsche Verfilmung gibt. Ich erinnere mich auf jeden Fall, dass wir eine Verfilmung mal in der Schule gesehen haben und es war nicht im Englischunterricht.

edit: (kann natürlich auch ne deutsche Synchro gewesen sein)

Ach super, danke!

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Ist nicht fast jeder Film in Nordkorea verboten oder war es zumindest mal? :smiley:

Thema: Out of the Box - Matthias Schweighöfer
Film: Army of the Dead
Regie: Zack Snyder
Erscheinungsjahr: 2021
Laufzeit: 2h 28min

Ich hab mir Matthias Schweighöfer als meinen Out of the Box Schauspieler ausgesucht. Normalerweise kennt man ihn hier aus den typischen Schweighöfer/Schweiger Feel good Filmen, es ist also ungewöhnlich ihn in einem internationalen Zombiefilm zu sehen. Eins zu aller erst: er hatte für mich die beste und glaubwürdigste Rolle. Aber zuerst zum Film: der streckt sich leider extrem und es kommt keine richtige Zombie Stimmung auf. Weder ist der Film gruselig, noch ist der Film sehr Aktiongeladen, also alles im allen ein sehr seichter Film dem ne Stunde weniger besser getan hätte.
Die Zombies waren entweder zu untätig und haben stellenweise an die Krankenschwestern aus Silent Hill erinnert, nur in weniger gruselt, oder die Zombies waren wenig Zombie und zu sehr super Menschen. Dieser Misch hat das ganze recht langweilig gemacht und man hat immer darauf gewartet das mal was passiert.

Jetzt aber zu meinen Highlights des Films, das waren zum einen die Effekte und die Optik und auch Matthias Schweighöfer. Zuerst zur Optik: ich habe mir anschließend zum Film das Making-Of angesehen und war wirklich beeindruckt wie viel Liebe zum Detail in diesem Film steckt. Das eine Zombiepferd im Film ist z.B. tatsächlich ein echtes Pferd, welches ne aufwendige Maske bekommen hat. Auch für den Tiger hat man sich viele Gedanken gemacht. Das alles hat man auch gesehen.

Jetzt zu Matthias. Er hatte in meinen Augen die Glaubwürdigste Rolle. Sind wir mal ehrlich: keiner hat Lust sein Leben aufs Spiel zu setzen. Man ist dann kein großer Ballerheld der ohne Furcht durch gefährliche Gegnerhorden läuft, sondern man hat Angst, ist schreckhaft und sieht und hört überall Gefahr. Genau das Spiegelt Matthias wieder. Auch das er im deutschen von sich selber gesprochen wurde finde ich eine sehr gute Entscheidung. Es gibt nichts schlimmeres als deutsche Schauspieler in internationalen Filmen, die dann nicht mit der eigenenen Stimme synchronisiert werden. Auch allgemein hat die Rolle von Matthias die Stimmung des nicht ganz ernst gemeinten Films aufgelockert und er war zwar etwas nervig, aber doch irgendwie sympathisch.

Alles in allem war der Film keiner den ich nochmal gucken muss oder will. Matthias Schweighöfer wird in Deutschland viel für seine Rolle belächelt und das kann ich nicht nachvollziehen. Ich finde er hat seinen Job gut gemacht und im making-of war ich positiv davon überrascht wie gut sein englisch ist.
Also schlechter Film, aber gute schauspielerische Leistung.

4/10

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Thema: Out of the Box - Jim Carrey
Film: The Number 23
Regie: Joel Schumacher
Erscheinungsjahr: 2007
Laufzeit: 1h 38min

Normalerweise kennt man Jim Carrey als One-Man-Show in Komödien oder Tragikomödie wie Ace Ventura, Die Maske, Bruce Allmächtig, Der Ja-Sager, Der Dummschwätzer oder die Truman Show. The Number 23 ist aber ein klassischer Mystery-Thriller, der ernste Töne anschlägt und indem nicht Carreys komödiantische Mimik und Gestik gefragt ist.

Walter Sparrow glaubt das Leben zu kennen, bis der Roman The Number 23 es völlig verändert. Je mehr er sich in die Biografie des Protagonisten Fingerling einliest, desto grössere Parallelen entdeckt er zur eigenen, desto mehr ist auch er besessen von der Zahl 23, die Fingerling in den Absturz trieb. Um seinen eigenen zu verhindern, sucht Walter den Autor des Buchs und erfährt Verblüffendes.

Das Wichtigste zuerst, schafft es Jim Carrey auch als verängstigter aber neugieriger und immer bessesener werdender Protagonist, die Zuschauer zu überzeugen? Jein. Ja er spielt seine Rolle eigentlich im Grunde passend und gut. Leider fehlt irgendwie immer mal das Quäntchen Wahnsinn welches seine komödiantische Rollen so auszeichnen. Aber insgesamt schafft es Carrey die Message rüberzubringen und authentisch zu wirken.

Die Story des Films ist spannend angelegt und kommt auch in einer passenden Geschwindigkeit voran. Die immer wieder eingestreuten Szenen, die den Inhalt des Buches The Number 23, aus dem Walter vorliest, widerspiegeln, nehmen der Spannung zwar immer mal etwas Drive, wirken sich aber nicht allzu sehr auf das Pacing aus. Trotz der komplexer werdenden Geschichte mit einem richtig guten Twist, kann man ihr ohne große Probleme folgen.

Visuell und audiotechnisch kann man hier nicht den Hollywoodbombast erwarten, ein gewisses düsteres Film Noir Flair kommt aber definitiv rüber und passt zur Story.

Alles in allem funktioniert der Film mit Jim Carrey sehr gut, er bleibt durchweg spannend und visuell passend.

4/5 vergilbte Buchseiten

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Kann gut sein, weiß ich nicht genau. Aber falls sie es noch sein sollten, zählen sie ja nicht.

Thema: Out of the Box - Charlie Sheen
Film: Highway Heat / The Chase- Die Wahnsinnsjagd
Regie: Adam Rifkin
Erscheinungsjahr: 1994
Laufzeit: 88min

Vielleicht nicht ganz getroffen, aber habe mir mal einen Charlie Sheen Film angeschaut, bevor er nur noch der 2,5 Men Charlie war.

Der Film ist ein kurzweiliger B-Movie über einen zu unrecht Verurteilten Mann, der vor dem Gefängnis flieht und aus Zufall eine Millionärstochter entführt und plötzlich ist die ganze Polizei von Newport Beach ihm in ihrem BMW auf den Fersen.
Auffällig dabei ist, dass für einen B-Actionmovie doch erstaunlich viel Medien- und Gesellschaftskritik enthalten ist, was oftmals zum Humor beiträgt.
Die Liebesstory ist dagegen recht schwach, aber in der wenigen Zeit auch einfach nicht logisch erklärbar, aber dem Genre entsprechend.
Sheens Leistung war okay, aber nicht herausragend. Vielleicht ist da aber auch die Synchro Schuld. Insgesamt hätte aber auch ein Dicaprio wohl nicht mehr aus der Rolle herausholen können.

3 von 5 typischer Sonntag Nachmittag Film

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Den hab ich vor kurzem auch gesehen und fand den ganz unterhaltsam :slight_smile:

Joa unterhaltsam ist er, aber emotional müsste er mich noch mehr packen, um über ne 3 zu kommen.

Ne 3 reicht da ja auch vollkommen für. Mehr will der Film auch gar nicht sein, meiner Meinung nach.
Das „erste“ Ende hätte ich tatsächlich besser gefunden.

Ja, ich hasse sowas in Filmen. Das ist einfach zu billig und sollte verboten werden.

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Black Sunday (1960)
von Mario Bava

Eine Hexe wird von ihrem Bruder auf dem Scheiterhaufen verbrannt (genau genommen, nur halb verbrannt, weil es anfängt zu regnen). 200 Jahre später erwacht sie wieder zum Leben und sinnt auf Rache…

Mario Bavas Debütfilm, der 1960 in Großbritannien aufgrund des Gewaltgrades indiziert wurde und 1968 wieder freigegeben (könnte mir vorstellen auch aufgrund der Eröffnungsszene, vielleicht die beste Szene des Films und das nicht unbedingt wegen des Gewaltgrades). Handlungsmäßig Standardkost, ist das wieder ein Film, der durch Bavas Inszenierung (u.a. wunderschönes hochkontrastiges Schwarz-weiß) mal wieder auf ein neues Level gehoben wird und wo es einfach nett ist, in diese schön dunkle Gothic-Horror-Atmosphäre reingezogen zu werden.

7/10

Thema: Ehemals indizierte Filme

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Thema #45: Ehemals verbotene Filme
Film: Mountain of the Cannibal God von Sergio Martino
Erscheinungsjahr: 1978
Laufzeit: 103 Minuten
Wo gesehen: YouTube

The film was banned in the U.K. until 2001 for its graphic violence and considered a „video nasty“.

Wikipedia

Bei dem Thema stürze ich mich doch gern in das gewohnt berüchtigte Terrain der italienischen Kannibalenfilme. Wie so viele Filme dieser Zeit enthält auch dieser leider reale Szenen von Tiertötungen, die zum einem ärgerlich sinnlos sind und zum anderen für mich solche Verbote tatsächlich rechtfertigen. Wie im obigen Zitat zu lesen, wurde der Filme 2001 von der Liste der Video Nasties gestrichen, nachdem entsprechende Szenen entfernt wurden.

Eine Frau (Ursula Andress) und ihr Bruder machen sich auf eine angebliche Rettungsmission, ihren Ehemann Henry zu suchen, der auf einer Dschungelinsel von Neu Guinea verschollen sein soll. Vor Ort heißt es, er habe einen verfluchten Berg erkunden wollen und sei dann wohl dem Fluch zum Opfer gefallen. Mit Hilfe einer Hand voll Einheimischer folgen sie dem verschollenen Anthropologen in die Berge und müssen bald feststellen, dass in den Wäldern tatsächlich aggressive Kannibalen rumrennen, beginnen sie zu jagen und die Leiche von Henry als Gottheit anbeten.

Wenn man schon den einen oder anderen dieser Filme gesehen hat, weiß man was auf einen zukommt und wird nicht großartig überrascht. Von der filmischen Umsetzung und schauspielerischen Qualität ist er jedenfalls am oberen Ende anzusiedeln. Es gibt ein paar nette Goreszenen und abgehackte Glieder, die bereits angesprochenen Tierszenen braucht aber einfach kein Mensch. Ebenso diese Masken/Helme der Kannibalen. Die sehen wirklich einfach dämlich aus und wirken so dermaßen unpraktisch, dass ich vermute, die Leute darunter mussten blind spielen. Der Twist, wenn man ihn so nennen möchte, wird übrigens vom deutschen Titel schon vorweggenommen, ist aber auch an sich schon ganz schön Banane.

Sicherlich kein Film, den ich jedem empfehle, für Freunde der italienischen Kannibalenunterhaltung aber ein netter, etwas quatschiger Klassiker.

2,5/5 Sabbersuppen

7 „Gefällt mir“

Thema #45: Ehemals verbotene Filme
Film: Maniac von William Lustig
Erscheinungsjahr: 1980
Laufzeit: 88 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime

Wir erleben die Geschichte des schizophrenen Serienkillers Frank, der im dreckigen, dunklen, verruchten New York der frühen 80er auf eine Killing-Spree geht. Dabei tötet er junge Damen, skalpiert sie und schmückt mit besagtem Skalp und den Klamotten der Verschiedenen Schaufensterpuppen, die er bei sich in der Wohnung ausstellt. Die Gründe für seinen Wahn entblättern sich im Laufe des Films. Psycho lässt grüßen.

Maniac ist einer dieser Filme, die bei uns im jugendlichen Alter unter der bekannten Ladentheke gehandelt wurden. Ein typischer Splatter mit ultrabrutalen praktischen Effekten aus dem Blutkübel von keinem Geringeren als Tom Savini (der hier auch eine kleine Rolle übernimmt, die einem den Kopf wegbläst).

Die Story hat man mittlerweile schon zigmal gesehen, Regisseur Lustig samt Hauptdarsteller Joe Spinell durchaus überzeugend in Szene. Der Score und die dunkle Atmosphäre tragen positiv zum Gesamtwerk bei.

Negativ war leider die furchtbare deutsche Synchro (mehr stand mir bei Prime leider nicht zur Verfügung aber über dieses Thema könnt ich ohnehin kübelweise abkotzen) und die höchstens mittelmäßigen Darstellerinnen -> vor 25 Jahren hätte ich aber auf sowas nicht besonders geachtet.

Zum Thema Indizierung / Beschlagnahmung: Der Film wurde kurz nach Veröffentlichung beschlagnahmt und erst Ende 2019 durch die FSK freigegeben. Wenn ich nicht falsch informiert bin ist auf Amazon Prime die ungeschnittene Fassung erhältlich.

Lustig(er) <- Pun Intended -> Side-Fact: Der Song Maniac (bekannt aus Flashdance) soll durch den Film inspiriert gewesen sein.

3,5/5 skalpbekleidete Schaufensterpuppen

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Thema #45: Ehemals verbotene Filme
Film: A clockwork orange
Erscheinungsjahr: 1971
Laufzeit: 131 Minuten
Wo gesehen: Amazon (Leihe)

Canada - Banned in Alberta and Nova Scotia. Both provinces have lifted the ban with Alberta doing it in 1999

Ireland - Banned in 1973, passed uncut in 1999

North and South Korea - Banned in 1971 for it’s depictions of violence and gang rape, ban was lifted in South Korea

Malaysia - Banned in 1971 due to explicit sexual and violent content, censored version released several years later

Singapore - Banned in 1971, ban was lifted in 2011

South Africa - Banned between 1971 and 1984 under the Apartheid regime, cut was made for over 21

Vieles habe ich von „A clockwork orange“ schon gehört. Meistens, was für ein Meisterwerk es sei oder ähnlich euphorische Liebesbekundungen. Ich kenne einige Leute, die sich wahlweise Alex DeLarge nennen oder sich als Alex DeLarge verkleidet haben. Kurzum: Meine Erwartungshaltung war relativ hoch.

Leider konnte der Film sie für mich nicht erfüllen. Ich finde den Film teilweise zäh, ich finde ihn fast durchgehend auf eine Art seltsam, die mir nicht gefallen hat und woher eigentlich diese Begeisterung für den Charakter Alex DeLarge kommt, erschließt sich mir gar nicht.

Die Geschichte hat auf jeden Fall großes Potenzial, ich finde die Prämisse spannend und gut. Ich finde die Message des Films schlüssig. Ich fand einige Szenen sensationell und der Einsatz von Musik ist großartig.

Aber insgesamt war es für mich leider nicht mehr als ein ganz guter Film.

3/5 Sterne

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Thema: Ehemals verbotene Filme
Film: Rififi
Regie: Jules Dassin
Erscheinungsjahr: 1955
Laufzeit: 115 Minuten
gesehen auf: amazon prime

Finland - Banned in 1955 for it’s depiction of cracking safes, fearing copycat crimes. Ban was lifted in 1959

Die Mutter aller Heist-Filme.

Truffaut meinte mal Dassin hätte hier den besten Kriminalfilm gemacht, den er je gesehen hätte, und das obwohl die Vorlage die schlechteste Novelle sei, die er je gelesen hätte.

Der Film war kurz davor in Frankreich auf dem Index zu landen, weil die Perfektion des Verbrechens Nachahmer auf den Plan rufen könnte. Unter Anderem Finnland setzte ihn deshalb einige Jahre darauf.

Wahrscheinlich gibt es keinen Heist-Film, der nicht irgendetwas von Rififi abgekupfert hat. Obwohl ich bisher nur die Einbruchszene kannte, erkennt man auch ansonsten vieles wieder.

Aber die Einbruchszene ist das eigentlich ikonische an der Verfilmung. Diese kommt 32 Minuten ohne ein einziges Wort, ohne Musikuntermalung und Soundeffekte aus. Man hört nur die spärlichen Geräusche der 4 Protagonisten während des Einbruchs und einmal einen versehentlichen Klaviertastenton. Man hält selbst den Atem an, da man auch nicht möchte, dass die Geräusche gehört werden. Man sieht die Schweißtropfen im Gesicht der Einbrecher, die Panik vor der Flucht, die Anstrengung mit dem Safe - Fantastisch, da gibt es nichts anderes zu sagen.

Ich habe ein paar kleinere Probleme mit einigen Szenen zuvor, gerade im Nachtclub oder Tonys Wohnung, denn die hätte es meiner Meinung nach in dieser Form nicht geben müssen.

Als der Coup an sich durch war, habe ich mich erst gefragt, was denn nun in den verbleibenden 40 Minuten noch passieren soll, das ist aber alles sehr packend inszeniert und auch durch die hervorragenden Darsteller glaubhaft rübergebracht.

Rififi zählt nicht umsonst als Meilenstein der Filmgeschichte. Nur wenige Film Noir-Kompositionen bieten einem eine solche Dichte und Komplexität, die sich aber durch gute Kniffe und Stringenz wie ein Wettlauf anfühlt. Aber vor Allem die Einbruchszene sollte jeder Filmliebhaber mal gesehen haben.

4.5/5 :orange_heart:

10 „Gefällt mir“

Thema: Ehemals verbotene Filme
Film: Brief Encounter von David Lean
Erscheinungsjahr: 1945
Laufzeit: 86 Minuten
Wo gesehen: Criterion Channel

Ireland - Banned in 1945 for being „too permissive of adultery“, ban has been lifted

Laura Jesson steckt in einer harmonischen, jedoch leidenschaftslosen Ehe mit zwei Kindern. Jeden Donnerstag fährt sie mit der Bahn in eine nahegelegende Stadt, um dort einzukaufen. Eines Tages trifft sie am Bahnhof auf den ebenfalls verheirateten Arzt Alec Harvey. Doch es bleibt nicht bei einer kurzen Begegnung und schon bald verabreden sie sich zu wöchentlichen Treffen, um u.a. gemeinsam essen oder ins Kino zu gehen.

Brief Encounter ist wieder einmal ein Film, an dem ich nichts wirklich kritisieren kann, der mich trotzdem aber nicht so ganz erreicht hat. Die Erzählstruktur des Films ist intelligent gewählt und das eingesetzte Voiceover ist sehr effektiv darin, die Gedanken und Gefühlswelt der Protagonistin zu vermitteln. Spoiler zum Ende: Dass sich am Ende die Szene vom Anfang im für den Zusehenden neuen Kontext wiederholt, ist eine clevere Klammer, bei der ich spüre, dass sie mich eigentlich emotional sehr ergreifen müsste, aber der Effekt leider nur im geringen Maß eintrat. Ich suche immer noch nach Gründen, warum meine Reaktion auf das Ende so schwach ausfiel, kann es aber nicht greifen. Vielleicht war es die für mich nicht so stark ausgeprägte Chemie zwischen Celia Johnson (Laura) und Trevor Howard (Alec) oder die zeitliche Distanz, wobei die Liebesgeschichte im ähnlich alten Casablanca eine solche Wirkung auf mich hatte, dass mir das Ende mit all seinen Emotionen trotz erst einer Sichtung immer noch ins Gedächtnis gebrannt ist.

Insgesamt ist Brief Encounter ein sehr gut umgesetzter, für seine Zeit gewagter Film, dessen „Meisterwerk“-Status sich mir aber erst noch erschließen muss.

3,5/5

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:smiley: man sollte ja meinen alle US Filme wären in Nordkorea einfach als Propaganda gebannt

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Ich bitte dich @Leelo. Das ist ja wohl das wesentlich schlimmere Verbrechen!!! :beanwat:/

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Brokeback Mountain

Thema #45: Schaut einen Film, der verboten ist oder war
Regie: Ang Lee
Darsteller: Heath Ledger, Jake Gyllenhaal, Anne Hathaway
Erscheinungsjahr: 2000
Laufzeit: 124 Minuten
gesehen auf: Prime


Ich wollte Film gucken, der jetzt nicht wegen seiner Gewalt verpönt ist. Und ich wollte einen Film gucken, der es außerhalb von Deutschland schwer hatte. Deshalb fiel meine Wahl auf „Brokeback Mountain“.

Wo und warum war der Film verboten ?

Der Film wurde kurz nach seinem erscheinen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, China und den Bahamas verboten. So erklärte u.a. das Informationsministerium der Arabischen Emirate, dass der Film „die Werte und Moral der Gesellschaft vernichten würde“.
Zudem wurden bei einer TV-Auswertung in Italien homosexuelle Handlungen aus dem Film herausgeschnitten.

Ich denke zum Inhalt des Filmes muss ich nicht viel sagen. Zwei Cowboys ziehen auf einen Berg um dort Schafe zu hüten. In der Einsamkeit kommen sich beide Männer näher. Ich wollte erst „kommen sich langsam näher“ schreiben, aber das trifft es aber leider nicht ganz. Das wäre auch mein einziger Kritikpunkt. Beginnt der Film langsam und ruhig, kommt die erste gemeinsame Nacht doch sehr abrupt. Da wäre mir ein langsameres Tempo wohl lieber gewesen, als einfach den Schalter von 0 auf 100 zu stellen.

Jedenfalls ist das anfängliche Abenteuer schnell vorbei, beide verlieren sich aus den Augen, heiraten (eine Frau) und bekommen Kinder, ehe sie sich nach 4 Jahren wieder treffen und erneut eine stürmische Affäre beginnen und sich von dort an mehrmals im Jahr heimlich treffen. Der Film handelt dabei viele Jahrzehnte ab und erzählt immer wieder vom scheitern beider in einer homosexuell-feindlichen Welt, in welcher beide sich zu behaupten versuchen. Und grade Ennis (Heath Ledger) hat immer wieder Probleme damit, sich seine wahren Gefühle einzugestehen.

Eine berührende , sehr traurige und weitestgehend ruhig erzählte Liebesgeschichte, über eine Liebe, welche zur damaligen Zeit nicht sein durfte und leider auch heute noch vielerorts nicht akzeptiert wird, was man auch am Verbot dieses Filmes sieht.

Schade ist natürliche darüber hinaus, dass durch das „Verbot“ dieser Beziehung nicht nur beide Männer in einer unglücklichen Welt gefangen sind, sondern beide auch ihre Frauen (und Kinder) in eine unglückliche Beziehung reingezogen haben.

Mir hat der Film sehr gefallen und er ist mir sehr ans Herz gegangen, wenngleich ich, wie eingangs beschrieben, den „Start“ dieser Beziehung etwas holprig überhastet gefunden habe. Aber womöglich war genau das auch die Absicht des Films.

4/5

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