Film-Themen-Challenge: Part 3

Schließe mich sowohl deiner Empfehlung von A White, White Day als auch deiner Meinung zu Godland an. Fand den auch ein bisschen enttäuschend. Es war aber die Art der Enttäuschung, wo man trotzdem noch den Glaube behält, das einem auch der nächste Film von dem Regisseur wieder super gefallen wird, falls du verstehst was ich meine (glaube es kommt sogar demnächst wieder ein neuer FIlm von Hlynur Pálmason).

Müsste mir auch endlich mal diesen Winter Brothers (?) von ihm ansehen. Hast du den zufällig mitlerweile schon gesehen?

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Weiß nicht, ob das genau die Szene ist, die du meinst, aber bei Notorious hat er das jedenfalls komplett auf die Spitze getrieben. Sowieso einer der unterbewertetsten Hitchcocks meiner Meinung nach.

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Hab es gerade vor einer Sekunde oben noch angefügt :smiley:. Ja Notorious war’s wohl:

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Ja, auf jeden Fall. Bin weiterhin gespannt, was er als nächstes angeht und Winter Brothers möchte ich auch noch sehen. Der war kurzzeitig mal bei Mubi verfügbar, aber ich habe es verpasst, den zu sehen.

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Thema: Fernweh
Film: Tabu
Regie: Friedrich Wilhelm Murnau
Erscheinungsjahr: 1931
Laufzeit: 84 Minuten
gesehen auf primevideo

Murnaus letzter Film und wie alle ir bekannten Werke zuvor absolut beeindruckend. Murnau ist ohne Zweifel einer der prägendsten Regisseure der Stummfilmzeit, gerade in den 20ern und 30ern galt der deutsche Film gemeinhin als der Beste, weshalb Hollywood auch die großen deutschen Namen wie eben Murnau oder Fritz Lang in die USA lockte.

Bereits Murnaus erster Film Sunrise konnte 1929 bei der allerersten Preisverleihung drei Goldjungen absahnen, sein letzter Film Tabu gewann einen für die beste Kamera. Leider starb Murnau bereits vor der Fimpremiere bei einem sehr tragischen Verkehrsunfall im Alter von 42.

Tabu erzählt uns die Geschichte von Matahi und Reri, die irgendwo auf einer kleinenInsel bei Tahiti und Bora Bora zusammenfinden und das große Glück gefunden zu haben scheinen. Leider gibt es auf diesen Insel eine Tradition, das immer eine junge Frau zum Schutze des Volkes zur ewigen Jungfrau erklärt wird uns somit für alle Männer tabu ist. Die liebe zwischen den beiden scheint stärker, auch Soldaten und andere Schwierigkeiten können sie kaum trennen.
Dazu kommt das der beste Perlentaucher weit und breit Malahi von finanziellen Mitteln keinerlei Ahnung hat und von den neuen Kolonialherren ausgenutzt wird, bis er selbst in der Schuldenfalle sitzt und sogar Probleme mit dem Gesetz bekommt.
Über die gesamte Filmdauer versucht der Häuptling mit allen Mitteln und seinem erfahrensten Krieger Reri den metaphorischen Keuschheitsgürtel anzulegen, was am Ende zu einer Tragödie führt.

Hervorragende. Kameraarbeit und Musikuntermalung des Stummfilms, der auch fast nur über diese Ebenen erzählt wird, da es auch kaum Texteinblendungen gibt.

Nicht Murnaus bestes Werk, aber absolut empfehlenswertes Stummfilm-Kino.

3.5/5

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Es ist Freitag, meine Freunde. Ich ping mal @Filmthemen-Challenge an, in der Hoffnung @boodee hat schon aktualisiert.

Da wir uns ja noch in der Findungsphase befinden, wähle ich ein Thema, zu dem man eigentlich überall was finden sollte und es auch gratis genügend Auswahl gibt.

Thema: Schaut einen Rape and Revenge-Film.

Hierzu zitiere ich aus der wikipedia:

Derartige Filme folgen im Wesentlichen einem dreiaktigen Handlungsmuster:

  • Akt I: Ein (meist weibliches) Opfer wird vergewaltigt oder gefoltert und liegengelassen, der oder die Täter halten sie mitunter für tot (mitunter stirbt die Frau jetzt oder an den Folgen).
  • Akt II: Das Opfer überlebt und kommt wieder zu sich (oder stirbt, wird entdeckt und die Familie nimmt Rache).
  • Akt III: Die Frau (oder ihr Stellvertreter) nimmt Rache, wobei ehemalige Peiniger z. T. getötet, entehrt oder selbst vergewaltigt werden*

Da gibt es natürlich auch immer mal wieder Abweichungen. Wichtig ist, die Person muss geschändet und nicht nur entführt oder so geworden sein. Die Person muss nicht selbst Rache nehmen.

Da kann man die großen Klassiker wie Straw Dogs, Deliverance oder Death Wish schauen, man kann sich am aktuellen Kino abarbeiten mit Promising Young Woman oder Mandy, oder man stöbert einfach ein wenig durch zahlreiche Listen.

Schaut nach Europa (Irreversible, Die Jungfrauenquelle), schaut nach Asien (Lady Snowblood, Art of the Devil) usw… Ihr findet schon was.

Ansonsten einfach nachfragen. Es sind übrigens nicht zwingend alles Horrorfilme.

Und für die Neuen: In dem Fall habe ich dies Liste einfach so von einem letterbox-User übernommen, es kann auch sein, dass nicht jeder Eintrag auch zum Thema passt, also vielleicht vorher in Erfahrung bringen.

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Thema #2: Fernweh
Film: Violent von Andrew Huculiak
Erscheinungsjahr: 2014
Laufzeit: 102 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime

Die junge Dagny (Dagny Backer Johnsen) blickt zurück auf ihre ersten Schritte allein in der "Groß"stadt und fünf wichtige Menschen, die ihren Lebensweg gekreuzt haben.
Viel mehr will ich eigentlich nicht vorweg nehmen, denn ich bin völlig ohne Vorwissen in diesen Film eingestiegen, der in Norwegen spielt, einen Ort, den ich mit Ruhe, fabelhaften Landschaften und Einsamkeit verbinde. Einen Ort, an dem ich in dieser hektischen Zeit gern mal einen oder zwei Gänge runter schalten würde.

Der Film hat mich mit seiner Melancholie schnell in seinen Bann gezogen und ich habe sehr viele Parallelen zu Lynchs A Straight Story gespürt, den ich ja großartig finde.
Dagny Johnsen spielt hier herausragend gut und wir lernen viel über Freundschaften, Familie, was im Leben eigentlich wirklich wichtig ist, unerfüllte Liebe, die im Wahn enden kann und ganz viel Zwischenmenschliches.

Ein Film zum Abtauchen und Nachdenken.

4/5 Ass pubes in the face of a Goblin

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Thema #2: Fernweh
Film: Your Voice -KIMIKOE- きみの声をとどけたい (ich möchte deine Stimme hören)
Regie: Ito Naoyuki
Erscheinungsjahr: 2017
Laufzeit: 94 Minuten
Wo geschaut: Netflix

In einer japanischen Küstenstadt beleben Freundinnen den lokalen Mini-Radiosender wieder, um eine bestimmte Person aufzuwecken.

Ich möchte eigentlich fast immer nur am Meer und/oder in Japan Urlaub machen, da war das Setting hier natürlich sehr passend. So wählte ich diesen Anime - toll war er allerdings nicht.

Nicht nur war der Stil (ich mag es nicht, wenn die Charaktere keine Nasen haben) nicht meins, die Geschichte fing zwar ganz nett an, wenn auch schon etwas überirdisch mit den Kotodama (Wortgeistern quasi) an - im Lauf der Zeit wurde es aber immer nerviger und auch die Botschaft empfinde ich für Leute, die vielleicht wirklich in so einer Situation sind geradezu zynisch.

3/5

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Witzigerweise war das meine zweite Wahl was ich zu Fernweh gucken wollte. Hab da aber was wo die Stadt an sich besser erkennbar ist

Den habe ich auch überlegt zu gucken. Ich wollte halt auch Japan als Ort nehmen und musste dabei direkt an einen Animefilm denken. Nur scheinbar gibt es davon ga nicht so viele auf Netflix und die meisten davon habe ich schon gesehn.

Thema #2: Fernweh
Film: Hello World
Regie: Tomohiko Ito
Erscheinungsjahr: 2019
Laufzeit: 98 Minuten
Wo geschaut: Bluray (gibt es auch bei Amazon Prime Video)

In Kyoto von 2027 führt der Schüler Naomi Katagaki ein sehr introvertiertes Leben bis er sein 10 Jahre älteres Ich trifft und er ihm erklärt das er innerhalb kürzester Zeit mit der unscheinbaren Ruri Ichigyou zusammen kommen muss. Fand an sich die Orte die von Kyoto gezeigt wurden sehr schön wie z.b. die Torii Schreine da ich ja Japan so sehr liebe. Der Film zieht sich aber wie Kaugummi und hatte bis auf das Ende nicht so viel Spaß mit dem.

3 von 5 blaue Zauberhände

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Thema 2: Fernweh
Film: Der schlimmste Mensch der Welt
Regie: Joachim Trier
Erscheinungsjahr: 2021
Laufzeit: 128 Minuten
gesehen auf: Prime Video

War zwar bereits vor 2 Jahren mehrere Wochen in Skandinavien, vor allem Norwegen, unterwegs, was meine „Sehnsucht“ auf eine weitere Reise dorthin aber deutlich gesteigert hat. Der Hauptgrund dafür sind zwar eher die Natur/Berge, aber Oslo (wo der Großteil des Films spielt) ist definitiv auch eine erneute Reise wert.

Der Film selbst hat mir gut gefallen, auch wenn er meiner Meinung nach ein paar Schwächen hat, die ich aber nicht wirklich benennen kann. Das könnte daran liegen, dass ich diese Woche recht wenig Zeit habe und deshalb Teile des Films eher nebenbei gesehen habe. Werde den Film vermutlich irgendwann nochmal schauen, wenn ich dem Film mehr Aufmerksamkeit widmen kann.

(im Moment) 4/5

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Thema #2: Fernweh
Film: Die Karte meiner Träume (The Young and Prodigious T.S. Spivet) von Jean-Pierre Jeunet
Erscheinungsjahr: 2013
Laufzeit: 105 Minuten
Wo gesehen: arte-Mediathek

Ein zehnjähriger Junge auf einer abgelegenen Farm in Montana ist das Genie der Familie und Wunderkind. Als er einen Durchbruch bei der Perpetuum-mobile-Forschung hinlegt, beginnt eine abenteuerliche Reise durch die USA.

Eine Reise wie hier quer durch die USA, hauptsächlich mit dem Zug durch die verschiedensten, eindrucksvollen Naturlandschaften; das wär nicht schlecht. Auch sonst ist der Film recht geographisch unterwegs, mit viel Kartographie und dabei einigen optischen Spielereien – ist auch als 3D-Film gedreht. Einen passenden und schönen Soundtrack gibt es auch noch dazu.

Die Story von dem Film klingt aber beeindruckender als der Film sie letztendlich rüberbringt. Ist schon bisschen Malen-nach-Zahlen-Wohlfühlkino gewesen.

Recht enttäuschend waren die schauspielerischen Leistungen, weiß nicht ob das teilweise mit dem 3D zu tu hat (wobei die Optik sonst ja sehr gut rübergekommen ist) aber irgendwie hat mich der Cast recht durchgehend ziemlich enttäuscht mit ihrem Spiel.

Ein Film, der das Herz am rechten Fleck hat. Die Storyumsetzung kommt dabei zwar nicht wirklich über den Familien-Fernsehfilm-Standard hinaus aber die Idee und audiovisuelle Umsetzung dagegen schon.

6 von 10 Karten

8 „Gefällt mir“

Thema #2: Fernweh
Film: Um ein Schnurrhaar
Regisseur: Junichi Sato und Tomotaka Shibayama
Erscheinungsjahr: 2020
Laufzeit: 105 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Die junge Miyo Sasaki ist Hals über Kopf in ihren Mitschüler Kento Hinode verliebt, doch dieser wirkt nicht gerade interessiert ihr und versucht sie so eher so gut wie möglich zu ignorieren. Um aber trotzdem ein bisschen mehr Zeit mit ihrem Schwarm verbringen zu können, setzt sie eine Maske ein, die sie einige Zeit vor dem Einsetzen der Handlung von einem mysteriösen Maskenverkäufer erhalten hat. Mit dieser Maske kann sich Miyo in eine kleine, süße Katze verwandeln, um die sich der tierliebe Hinode sehr gerne kümmert, besonders nachdem sein treuer Hund erst kurz zuvor gestorben ist.

Durch dieses Spiel haben beide eine ganz gute Zeit, doch all das kommt mit einem Preis. Der Maskenverkäufer sucht immer wieder Miyo auf und versucht sie davon zu überzeugen, sich dauerhaft in eine Katze zu verwandeln, da so ihr Leben viel angenehmer sein könnte. Denn die Maske verschleiert nicht nur Miyos wahre Identität, sie maskiert auch ihre zahlreichen Probleme, die sie in ihrem täglichen Leben plagt. Und so scheint mit der Zeit dieser Deal immer schmackhafter zu werden, doch ist es das wert sein wahres Wesen und seine wahre Identität aufzugeben?

Ich fand es sehr gut umgesetzt wie der Film es schafft über seine gesamte Dauer immer düsterer zu werden. Der Film startet recht unbeschwert, doch mit der Zeit werden immer mehr Probleme offengelegt, unter denen nicht nur Miyo sondern auch die anderen Charaktere leiden. Der Film wird dadurch immer ernster und beklemmender und es stellt sich die Frage, wie man mit der Situation umgehen soll. Und das ist es auch was der Film einen lehren will.

Der Film wird mir dabei manchmal etwas zu kitschig, doch insgesamt wurde dieses ganze Szenario sehr charmant umgesetzt. Um ein Schnurrhaar kann stellenweise schon ziemlich harter Tobak sein, doch am Ende lässt der Streifen den Zuschauer mit einem Lächeln und einer klaren Perspektive zurück.

Und dafür vergebe ich 8/10 Katzenleben.

PS: Wie man sich denken kann, ging es mir bei diesem Fall um Japan als Land, dass ich mal bereisen möchte. Es ging mir dabei weniger um einen bestimmten Ort in Japan, weshalb ich mich nicht weiter spezifiziert habe, zumal ich anscheinend sowieso die meisten Anime-Filme auf Netflix schon gesehen habe und meine Auswahl auf dieser Plattform daher sowieso schon ziemlich ausgedünnt war. Da bin ganz froh so doch noch einen Film gefunden zu haben, der mir gut gefallen hat.

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Mehr aus dieser Katzenwelt wäre ganz gut gewesen, der Rest war schon sehr kitsch, was nicht heißt, das ich ihn nicht mochte. Hab ich irgendwann für die Challenge auch mal gesehen. Und der Hintergrund ist ja mehr als fragwürdig. Stalking ist ja untertrieben.

Da ist was dran. :sweat_smile:

Thema #2: Fernweh
Film: Palos Brautfahrt (OT: Palos brudefærd)
Regisseur: Friedrich Dalsheim
Erscheinungsjahr: 1934
Laufzeit: 81 Minuten
Wo gesehen: DVD (ebenfalls verfügbar über YouTube)

Palos Brautfahrt ist ein ostgrönländischer Spielfilm, der Fiktion und Dokumentation geschickt verwebt, um eine Liebesgeschichte im Kreise der Inuit zu erzählen. Navarana ist die schönste Frau von Ammassalik und wird von den beiden befreundeten Robbenfängern Palo und Samo umworben. Die beiden geraten in Streit bis einer der Brüder Navaranas eingreift und die beiden Kontrahenten dazu drängt, die Streitereien auf traditionelle Weise beizulegen - in einem Gesangswettbewerb. In dessen Verlauf droht Samo zu unterliegen und sticht
seinen überlegenen Konkurrenten nieder. Der verwundete Palo wird durch einen Schamanen gesund gepflegt und nimmt im Anschluss eine gefahrvolle Kajakreise auf sich, um
zu Navarana zu gelangen.

Der deutsche Regisseur Friedrich Karl Dalsheim inszeniert die Reise halbdokumentarisch und zeigt unverfälscht das Leben und die Kultur der Inuit.
So sind neben der fiktionalen Liebesgeschichte viele Alltagsszenen aus dem Leben der Inuit zu sehen. Robbenjagd
und Fischfang, die Verfolgung eines Eisbären, traditioneller Trommeltanz und Gesang der Frauen, der Abbau einer Sommerhütte und der Bau eines Winterhauses, die medizinische Versorgung durch Schamanen, etc. Möglich wurde dies durch den Polarforscher und Ethnologen Knud Johan Victor Rasmussen, der die filmische Expedition initiierte und sowohl Skript beisteuerte als auch das Ensemble aus den Bewohnern Ammassaliks auswählte.

Palos Brautfahrt zeigt die wunderschöne und fast unberührte Natur des Polarkreises. Eine Kultur, Landschaft und Klimazone, die seit Jahren bedroht ist und eine Region, die ich gerne wieder bereisen möchte, weil sie kontinuierlich verschwindet und dieses Verschwinden wohl leider nicht aufgehalten werden kann.

Der komplette Film (ohne UT).

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Thema #2: Fernweh
Film: Darjeeling Limited
Regisseur: Wes Anderson
Erscheinungsjahr: 2007
Laufzeit: 91 Minuten
Wo gesehen: Disney+

Wes Anderson hat für mich mit Grand Budapest Hotel leider sein Mojo verloren, seit diesem Film können mich seine Filme einfach nur noch wenig begeistern. Sein Formel hat sich für mich komplett abgenutzt und seine Filme sind nur noch leere Hüllen nach Schema F. Sicher ein paar nette Bilder, aber die Skurrilität der alten Filme ging völlig verloren.

Darjeeling Limited hat viel von dieser Skurrilität, man wird in eine Familienreise geschmissen von drei Brüdern die ihre Mutter in Indien suchen/besuchen wollen. Doch eins sind sich die Brüder nicht und diese Reibung vermischet Anderson mit einem Kulturclash.
Sicher kann man dem Film vorwerfen Indien als stellenweise rückständig und nur exotische darzustellen, was ich nicht so empfand. Viel mehr wird vieles einfach gezeigt und eher die Brüder als ‚westliche Touristen fallen als unangenehm auf‘ gezeigt.

Ich mochte den Film und die Chemie von Wilson, Brody und Schwarzmann fügt sich perfekt zusammen und lässt den Film fast improvisiert wirken. Dazu die „alten“ Schauwerte von Anderson die nie zu gestellt wirken.

3,5 :tea:

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Ich hab eigentlich sehr viele Orte, die ich gerne bereisen würde und hab auch schon sehr oft Lust auf Reisen bekommen, weil ich einen Spielfilm oder eine Doku gesehen hab :heart_eyes: Früher hab ich auch regelmäßig nach Dokus angefangen Urlaube zu planen. Geschaut wo ich übernachten könnte, wie ich hinkomme, wie die Preise sind, was ich gerne sehen würde. Da ich allerdings bisher nie eine dieser Reisen umgesetzt habe wars auch irhendwie ein deprimierendes Hobby :smiling_face_with_tear:

Bei meinen Filmen hab ich mich daher einerseits für eine weiter entfernte, und damit eher unwahrscheinliche, Reise entschieden und einmal für eine Reise von der ich ja doch hoffe, dass ich sie in den nächsten Jahren realisiere.

Die unrealistische Reise führte mich nach Vietnam. Dort will ich bestimmt schon seit über zehn Jahren hin. Inspiriert durch eine Doku die irgendwann mal auf arte lief und immer wieder in Erinnerung gerufen, weil ich so gerne vietnamesisch koche. Einen Film zu finden der dort spielt stellte sich allerdings als weniger einfach heraus als gedacht. Hab dann aber zumindest eine Doku gefunden, die ich schauen konnte und die hübsche Naturbilder versprach: Abenteuer Vietnam (Iris Gesang, 2020). Die erwarteten Bilder gab es auf jeden Fall. Super viele, super schöne Naturlandschaften und auch einige hübsche Stadtaufnahmen. Auch der Fokus auf Umweltthemen gefiel mir gut. Womit ich mich allerdings so gar nicht anfreunden konnte, war der Deutschlandfokus. Andauernd wurde auf eine Herausforderung aufmerksam gemacht und dann kam eine deutsche Person ins Bild, die sich der Aufgabe verschrieben hat, diesem armen Land bei diesem Problem zu helfen. Auch der Vietnamkrieg wurde kurz erwähnt und wie vielen Menschen doch die Deutschen geholfen haben. Ich kann ja durchaus nachvollziehen, dass es für eine deutsche Regisseurin leichter ist, Kontakt zu deutschen Personen aufzunehmen und vielleicht gibt es auch gute Dinge, die deutsche Menschen in Vietnam gemacht haben. Aber in der Menge empfand ich das doch als ziemlich unangenehm und irgendwie schade um die ansonsten doch sehr schönen Bilder.

Weil eine Reise nach Vietnam allerdings, wie erwähnt, eh in weiter Ferne liegt, hab ich mich für meine reguläre Einreichung für den Urlaub in Nordfrankreich entschieden. Dort möchte ich auch schon lange hin und das ist ja eigentlich nichtmal allzu weit weg. Ich muss nur einmal die Zeit und das Geld finden und Menschen, die mitkommen, weil ich alleine doch nicht reisen will. Kann doch nicht so schwer sein :bless:

Thema: Fernweh
Film: Un long dimanche de fiançailles (A Very Long Engagement) von Jean-Pierre Jeunet
Erscheinungsjahr: 2004
Laufzeit: 133 Minuten

Handlung
Mathilde und Manech wachsen in einem kleinen Ort in der Bretagne auf. Mathilde kann sich seit einer Kinderlähmungserkrankung nur noch humpelnd fortbewegen und als Manech sie fragt, ob sie Schmerzen hat, reagiert sie zunächst abweisend. Er erzählt ihr vom Leuchtturm seines Vaters und wenig später begleitet sie ihn dorthin. So sind werden sie erst beste Freund/innen und später ein Liebespaar. Dann kommt es zum ersten Weltkrieg und Manech wird eingezogen und kommt auch nach Kriegsende nicht zurück. Mathilde findet heraus, dass er zu fünf Leuten gehörte, die aufgrund von Selbstverstümmelung zum Tode verurteilt worden sind. Doch glaubt sie nicht, dass er tot ist und begibt sich auf die Suche nach der ganzen Geschichte.

Meinung
Wie so viele zählte ich in meiner Jugend Le Fabuleux Destin d’Amélie Poulain zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Und seitdem hatte ich auch immer vor, Un long dimanche de fiançailles zu schauen, es kam aber irgendwie bis jetzt nie dazu. Der Film hat vieles, das mir auch schon bei Amélie gefiel. Der Beginn mit der Erzählstimme, die einzelnen Figuren, die alle erstmal ihre kleine Beschreibung bekommen, die ganze quirlige Erzählweise des Films, die pittoresken Orte und die charmante Überzeichnung des Geschehens. So sehr wie Amélie konnte er mich allerdings nicht überzeugen. Es geschah mir doch deutlich zu viel (zu viele Personen, zu viele Zeitsprünge, zu viel Hintergrund), sodass ich auch teilweise überhaupt nicht mehr mitkam, wer nun wer ist und was getan hat und wohin die Reise eigentlich gerade geht. So bekamen die einzelnen Figuren auch teils leider nicht allzu viel Persönlichkeit. Außerdem bin ich inzwischen einfach nicht mehr so der Fan, von teilweise doch sehr kitschigen Liebesgeschichten. Diese Beziehungen, die schon als Kindheit beginnen und die nie jemand anderen geliebt haben, teils nichtmal andere Freund:innen hatten, empfinde ich als ziemlich unrealistisch. So fällt es mir dann auch immer etwas schwer, mit den Personen mitzufiebern. Und, auch wenn die Bilder ansich wieder sehr schön aussahen, waren es mir manchmal doch ein paar viele Filter. Ich wollte doch die schöne Landschaft sehen! Am Ende hatte ich aber dennoch Spaß mit dem Film und hab auf jeden Fall Lust darauf, jetzt in einem kleinen Häuschen an der Küste Nordfrankreichs zu sein, mit Kuchen und Buch und wenn ich dem Film trauen kann, seh ich vielleicht sogar Basstölpel :heart_eyes: :dove:

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Thema #2: Fernweh
Film: J.G.A. Jasmin Gina Anna
Erscheinungsjahr: 2022
Laufzeit: 118 Minuten
Wo gesehen: Prime

Jasmin organisiert mit ihren Freundinnen Gina und Anna den JGA für eine Freundin. Alle anderen Mädels haben abgesagt, weil sie schon Kinder haben. Als sie ihre Freundin abends zum saufen abholen wollen, stellt sich heraus das auch diese schon schwanger ist und so gar keine Lust drauf hat den JGA zu feiern. Da die Flüge nach Ibiza aber schon bestellt sind und nicht mehr storniert werden können, beschließen sie kurzerhand alleine nach Ibiza zu fliegen.

Ich hatte den Film damals schon im Kino gesehen und finde Anfang und Mitte richtig gut. Nur das Ende hat wie alle dt. Rom Coms immer das Problem viel zu groß sein zu wollen. Trotzdem musste ich wieder öfters herzhaft lachen. Insbesondere die gesamte Jungs-Truppe liebe ich, insbesondere Axel Stein.
Wenn man sich auf Ibiza hypen will für den anstehenden Urlaub, ist der Film eher nichts. Da Ibiza für die Drei zur Albtrauminsel wird und auch der Film nie beabsichtigt, die Insel irgendwie schön darzustellen. Alles wirkt trist und kommerzialisiert.

Für mich ne 3,5 von 5. Etwas unter den Herfurth-Filmen.

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