Thema: David Lynch
Film: The Straight Story
Erscheinungsjahr: 1999
Laufzeit: 112 Minuten
Wo geschaut: Amazon Prime
Wie zur Hölle kann man hier Richard Farnsworth nicht den Oscar für den besten Hauptdarsteller geben?
Der vielleicht untypischste David Lynch Film ist vielleicht sogar einer seiner Besten. Auf jeden Fall einer meiner Liebsten. Eine Schande, dass ich jahrelang an diesem Film vorbeigelaufen bin.
Lynch nimmt uns mit auf eine besondere Reise. Der körperlich gebrechliche Alvin Straight (Richard Farnsworth in seiner letzten Rolle vor seinem Tod) macht sich auf eine Reise, um seinen Bruder (den er über zehn Jahre nicht gesehen hat) zu besuchen, da dieser einen Schlaganfall erlitten hat - um ihn noch ein letztes Mal zu sehen. Da Alvin keinen Führerschein hat tritt er diese Reise nach Wisconsin auf einem Rasenmäher an. Er trifft auf dieser Reise immer wieder auf Menschen, denen er einen Teil seiner Lebensgeschichte anvertraut…auch um mit sich selbst ein wenig Frieden zu schließen.
Unfassbar rührend nimmt “The Straight Story” einen mit auf dieser ungewöhnlichen Fahrt. Fantastische Darsteller - allen voran natürlich ein fantastischer Richard Farnsworth, aber auch Sissy Spacek als seine Tochter - verleihen diesem Road Trip ein Leben, das authentischer nicht sein könnte.
Zurückzukommen auf meine Ursprungsfrage kann ich nicht verstehen, wie man hier Kevin Spacey für “American Beauty” den Oscar geben konnte, wenn man diese Performance von Farnsworth gesehen hat. Ein großer Abgesang auf einen großen Charakterdarsteller.
“The Straight Story” hat mich unglaublich bewegt, feuchte Augen inklusive. 4,5/5 auf letterboxd // 9/10 auf imdb