Thema: Name ist Programm
Film: Fanny und Alexander von Ingmar Bergman
Erscheinungsjahr: 1982
Laufzeit: 188 Minuten
Wo gesehen: BluRay
Ingmar Bergmans letzter Kinofilm erschien in einer 3-stündigen Fassung (den habe ich gesehen) und einer fünfstündigen TV-Fassung (den ich vermutlich auch noch sehen werde).
Fanny und Alexander erzählt einen Auszug aus dem Leben der Familie Ekdahl im frühen 20sten Jahrhundert.
Die beiden Kinder Fanny und Alexander wachsen in einem wohlbehüteten, harmonischen, familiären Umfeld auf, einer wohlhabenden Großfamilie. Dies wird im ersten Teil der Geschichte erzählt, welches stark an einen Kostümfilm erinnert.
Nach dem plötzlichen Tod des Familienvaters heiratet die verwittwete Mutter Emilie den Bischof Edvard…und das Leben der Kinder nimmt eine dramatische Wende.
Fanny & Alexander ist keine leichte Kost, auch wenn er anfangs so daherkommt. So wirkt er zu Beginn wie ein Opus, ein Kostümfilm mit humoristischen Einlagen (dafür sorgen vor allem die beiden Onkel Gustav Adolf und Carl). Alles wirkt so wohlbehütet. Das liegt aber daran, dass wir den Film aus den Augen der Kinder, speziell Alexander sehen. Dies wird im Verlauf des Film immer wieder deutlich gemacht (wie möchte ich an dieser Stelle nicht verraten).
Mit dem Tod des Vaters wird der Film komplett auf links gedreht und hat einen sehr beklemmenden Verlauf.
Dabei ist Fanny & Alexander atemberaubend gefilmt. Viele Einstellungen wirken wie Kunstwerke aus der damaligen Epoche. Jede Einstellung trägt klar zur Stimmung bei. Die Musik ist fantastisch und in einigen Szenen hart unangenehm.
Wie bei allen Filmen Bergmans spielt natürlich auch Religion, Glaube und Fantasy eine ganz entscheidende Rolle -> gerade die Abgründe des Glauben werden hier deutlich beleuchtet.
Auf jeden Fall ist Bergmans letzter auch einer seiner besten Filme -> 4/5