World Challenge 2020

Film #9
Land: Südkorea
Film: Parasite
Du meine Güte, was für ein Film. Zum Glück hat sich das Kino hier noch entschieden, ihn nun doch eine Woche lang zu zeigen.

Wie schon bei den USA hätte man für Südkorea noch viele andere Filme finden können, aber wenig wird Parasite übertreffen können, und hätte ich ihn im letzten Jahr gesehen, wäre er mit Midsommar mein Film des Jahres gewesen.
Hier stimmt alles, ich weiß gar nicht, was man hier herausstellen sollte. Die Bilder sind grandios, die Schauspieler allesamt fantastisch, die Musik und deren Abwesenheit könnten nicht besser passen. Zur Handlung möchte ich nichts sagen, aber wie Bong Joon-ho es schafft, Themen aufzugreifen und miteinander zu vermengen und dabei zwischen den Genres hin- und herzuspringen, ist meisterhaft.
Und alles greift so wunderbar ineinander um ein großes Ganzes zu schaffen.

Ich kann die Zweitsichtung auf Blu-ray fast nicht erwarten.

4,5-5/5

3 „Gefällt mir“

Land: Deutschland
Film: Das weiße Band von Michael Haneke
Wo gesehen: Amazon Prime Video

Norddeutschland kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs: In einem Dorf ereignen sich mehrere mysteriöse Unfälle und andere Grausamkeiten. Eine Erklärung könnten die unterdrückten und misshandelten Kinder des Dorfes liefern.
Eine große Stärke des Films ist seine Authentizität, man fühlt sich als Zuschauer in das Dorfleben der damaligen Zeit zurückversetzt, als Zucht und Ordnung auch in Form von Gewalt an Kindern noch an der Tagesordnung stand. Dabei wird ein kritischer Blick auf religiöse Strenge und Erziehung geworfen. Die Inszenierung und nicht zuletzt das Schwarz-Weiß-Bild schaffen dafür eine unbehagliche, düstere Atmosphäre, welche mich über die komplette Laufzeit gefesselt hat. Dass die Verkündung des Kriegsbeginns am Ende einer Erlösung gleichkommt, spricht für den Film.
Haneke verarbeitet hier viele Themen, die mit der Einordnung in den historischen Kontext eine noch stärkere Wirkung entfalten, weswegen ich eine Weile gebraucht habe, um das Gesehene zu verarbeiten.

4/5

Land: Österreich
Film: Das finstere Tal von Andreas Prochaska
Wo gesehen: Amazon Prime Video

Ein einsamer Reiter erreicht ein Dorf in den österreichischen Alpen, das von der Brenner-Familie beherrscht wird. Der Fremde wird misstrauisch beäugt, darf gegen einen Beutel Münzen aber den Winter über bleiben.
Das klingt nicht nur wie ein typischer Westernplot, sondern entfaltet sich auch genauso. Trotzdem kam bei mir über die Laufzeit von fast 2 Stunden keine Langeweile auf. Dafür sorgen die eisige, düstere Atmosphäre, das relativ unverbrauchte Setting und die durchweg überzeugenden darstellerischen Leistungen. Auch inszenatorisch birgt der Film viel Potential und liefert einige starke Bilder, aber leider liegt hier für mich auch der Knackpunkt. Denn in entscheidenden Momenten wird viel zu dick aufgetragen, was mich immer aus dem ansonsten starken Sog des Films gerissen hat. Besonders deutlich wird dies während eines Kampfes im letzten Drittel des Films, der für mich durch unpassende Einbindung eines Songs und exzessiven Zeitlupeneinsatz zerstört wurde.
Insgesamt ein Film mit viel Potential, dessen Qualität zwischen seinen stärksten und schwächsten Momenten leider sehr stark schwankt.

3/5

3 „Gefällt mir“

Film #10
Land: Mexiko
Film: Amores Perros von Alejandro González Iñárritu

Ein Unfall in den Straßen von Mexiko City wirft das Leben der Beteiligten aus den Bahnen, wenn es das nicht schon vorher war. Der Film zeigt im Folgenden, wie es zu dem Unfall kommen konnte und wie er sich auf die Personen ausgewirkt hat, die allesamt eine besondere Beziehung zu Hunden haben, daher der Name des Films.
Es gibt unzählige Filme, die sich mit einer solchen Folge von Ereignissen beschäftigen, oftmals wird episodenhaft von den Einzelschicksalen erzählt, die dann irgendwie zusammenlaufen. So auch in Amores Perros, der zum Großteil in den eher ärmlicheren Vierteln von Mexiko Stadt spielt und vor allem die Themen Kriminalität und Gewalt behandelt.
In der ersten der drei Episoden war ich auch noch voll dabei, das war interessant und super gespielt von den Darstellern, doch in der zweiten Episode verliert mich der Film und konnte mich dann auch nicht wieder einfangen. Dafür war er mir mit 2 1/2 Stunden auch zu lang und in seiner Gesamtheit einfach nicht interessant genug von den Figuren her. Die Schauspieler*innen machen ihre Sache aber super, und an sich ist Amores Perros auch ein gutes (Sozial-) Drama, nur mir persönlich etwas zu dröge.

3/5

3 „Gefällt mir“

Land: Lettland
Film: Putin´s Witnesses von Vitaly Mansky
Wo gesehen: Mubi

In den besten Momenten ist Putin´s Witnesses unterfüttert mit Archivmaterial und teils sehr persönlichen Interviews ein interessanter Einblick in die Umstände, die zu Putins Aufstieg führten, und in sein erstes Jahr als Präsident. Leider finden sich nur wenige dieser Momente in den 103 Minuten Laufzeit, da der Regisseur auch leicht irritierende Aufnahmen seiner Familie und viele Aufnahmen der Familie von Boris Jelzin einstreut, während diese auf die Wahlergebnisse wartet. Der Informationsgehalt ist somit für die Laufzeit eher gering und die Begrenzung auf Putins erstes Amtsjahr erscheint mir angesichts der Veröffentlichung in 2018 als zu wenig.

2,5/5

2 „Gefällt mir“

Land: Irland
Film: Im Namen des Vaters

Es geht um vier Jugendliche, die eine Gefängnisstrafe für einen Bombenanschlag der IRA bekommen obwohl sie unschuldig sind. Mit Gewalt und Drohungen werden sie dazu gezwungen Geständnisse zu unterschreiben.
Im Fokus steht dabei Gerry Conlon, einer der 4 Verurteilten und die Beziehung zu seinem Vater.
Wer Gefängnisfilme und Gerichtsfilme mag, wird hier auf seine Kosten kommen. Ich fand den echt super.
Basiert auf wahren Begebenheiten bzw auf der Biografie des Hauptcharakters. Für mich so ein Film, nach dem man direkt eine Stunde mit googlen beschäftigt ist und sich über den echten Fall und die echten Personen informiert.

4,5/5

Land: Österreich
Film: Ich seh Ich seh

Zwillinge sind sich nach einer Operation ihrer Mutter nicht mehr sicher ob es wirklich ihre Mutter ist oder ob sie ausgetauscht wurde.
Den fand ich echt creepy. Durch die stimmungsvolle Musik und das seltsame Verhalten der Mutter ist man sich nie sicher was jetzt eigentlich Sache ist. Erinnerte mich ein bisschen an The Invitation von der Stimmung her.
Das Ende fand ich leider etwas enttäuschend. Insgesamt trotzdem gut.

3,5/5

2 „Gefällt mir“

Land: Neuseeland
Film: Jojo Rabbit von Taika Waititi

2 „Gefällt mir“

Land: Philippinen
Film: Maria
Regie: Pedring Lopez
Jahr: 2019
Laufzeit: 90 Minuten
gesehen auf: Netflix

Man fusioniere die Origin Story von Frank Castle, John Wick und vielen anderen bekannten Actionfiguren, schicke diese als wunderschöne Frau in die Philippinen und lassen sie ihren eigenen Rachefeldzug starten.

Wie man es von solchen Filmen von den Philippinen kennt folgt hier ein gut choreographierter Kampf auf den nächsten. Zudem wird wieder nicht an schonungsloser Brutalität und jeder Menge Blut gespart.

Die Story ist natürlich vom Reißbrett. Ein Rachefilm wie man ihn schon häufig gesehen hat. Dazu baut man irgendwann den amüsanten Sidekick ein und untermalt alles mit harter Rockmusik. Warum es genau in dem Moment in dem der Abschlusskampf beginnt plötzlich in Zeitlupe anfängt zu regnen erfüllt natürlich jegliches Klischee.
Zum Ende deutet sich eine Fortsetzung an, könnte ich mir durchaus vorstellen und würde sie mir auch ansehen, auch wenn ich wie immer Probleme mit diesem englisch-philippino-Mischmasch hatte.

Kein Meilenstein, aber wenn man Lust auf einen Rachefilm hat durchaus gut gemacht und unterhaltsam.

3.5/5

4 „Gefällt mir“

Land: Rumänien
Film: Oh, Ramona
gesehen auf: Netflix

Eine wie keine trifft Teenie-Filme aus den 80ern und mutiert in Rumänien zu einem Softporno, der eigentlich jeder Frau den “Schlampenstempel” aufdrückt. Im westlichen Kino hätte dieser Film in der heutigen Zeit keine Chance gehabt und das Studio wäre mindestens Opfer eines Shitstorms geworden. Wer das bei Netflix abgesegnet hat? Mutig mutig.

Nerd wird von Schulschönheit zum Playboy gemacht und kann auf einmal alles flachlegen, was er möchte. Mehr gibt es nicht zu sagen.

Für die Sexszenen gibt es einen Punkt mehr.

1.5/5

1 „Gefällt mir“

Film #11
Land: Iran
Film: Taste of Cherry
Mr. Badii will durch Suizid sterben und fährt daher durch die Außenbezirke von Teheran und die umliegende staubige, wüste Felsumgebung auf der Suche nach jemandem, der ihm dabei behilflich ist.
Es sind die Menschen, die er trifft, und wie sie auf sein monetäres Angebot reagieren, wie sie mit seinem tödlichen Beschluss umgehen, wovon Taste of Cherry handelt. Dabei erfährt man wenig bis nichts über den großartig gespielten Protagonisten, der Film transportiert seinen Inhalt vor allem über Monologe und die weiten Bilder der Berghänge um Teheran. Sehr eindringlich gefilmt, hauptsächlich innerhalb des Autos des Protagonisten, was ihn umso intensiver macht.
Ich fand ihn sehr, sehr gut, wenn auch recht minimalistisch.

4/5
Den Film bekommt man so quasi überhaupt nicht (irgendwie auch seltsam für einen Film, der die Goldene Palme gewonnen hat), aber vor ein paar Wochen hat ihn jemand auf YouTube in HD und mit englischen Untertiteln hochgeladen, falls jemand Interesse hat (@UnclePhil vielleicht, du hast ihn auch auf der Watchlist, hab ich gesehen).

Film #12
Land: Belize
Film: 2012: Curse of the Xtabai
So, jetzt musste ich zum ersten Mal spezifisch nach Filmen aus einem Land suchen, alle bisherigen hatte ich eh auf der Watchlist oder sonstwie auf dem Schirm.

In einem Dorf in Belize bricht eine Art Krankheit (?) aus, die sich schnell verbreitet, gleichzeitig hat die Schülerin Nehanda seltsame Träume, in denen sie die Lösung für die Krankheit bzw. den Fluch sieht. Also geht sie mit ein paar Mitschülern, einem Lehrer und einem Guide, der wohl eigene Pläne verfolgt, in den Dschungel auf der Suche nach einer Höhle, in der wohl das Heilmittel zu finden ist. Blöd nur, dass im Wald anscheinend auch die sagenumwobene Gestalt Xtabai unterwegs ist, die nicht besonders gut gelaunt ist…

Also, nun, was soll man sagen. An sich ist der Film, als Film an sich, relativ katastrophal, gerade zu Beginn. Laiendarsteller, winziges Budget, es sieht alles sehr billig aus, gerade die Action- und “Horror”-Sequenzen leiden am stärksten darunter, was für einen solchen Genrefilm natürlich der Todesstoß ist. Es ist auch nicht hilfreich, dass man etwa zehn Personen als Protagonisten hat, aber die natürlich nicht etabliert werden. Dazu noch Englisch-Kreolisch als Sprache, was zunächst auch sehr gewöhnungsbedürftig ist, zum Glück gibt es Untertitel.
Doch jetzt kommt das große Aber: Nach so 30 Minuten, wenn sie dann im Wald sind und man sich an die miese Optik gewöhnt hat, ist das alles gar nicht so schlecht, und der Schluss in der Höhle funktioniert auch ganz gut.
Die Schauspieler sind alle nicht besonders gut, bis auf die eine Protagonistin, Nehanda Higinio, die das echt gut macht, und nicht nur für das, was es sein will, sondern einfach gut. Hat leider außer diesem Film, wie alle anderen, nichts mehr gemacht.

2012: Curse of the Xtabai scheint wohl der erste und bisher einzige rein belizische Film zu sein, er ist nicht wirklich gut, aber so als Erfahrung kann man das schon mal machen.

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Und hat mal jemand die Amazon Channels ausprobiert? Ist das so unkompliziert wie es klingt?
Würde für die Challenge nämlich evtl. den realeyz-Kanal abonnieren, da gibts sehr viele internationale Filme. Ansonsten würde ich vllt. mal über MUBI nachdenken.

Ja, ich hatte ein paar Amazon Channels ausprobiert. Ist wirklich recht unkompliziert.

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Okay, super, dann teste ich da bald mal was, danke!

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Danke für den Tipp, hab von dem Regisseur schon Certified Copy gesehen, den ich auch empfehlen kann, und wollte demnächst mal Close-up von ihm sehen. Vielleicht hab ich dann im Zuge dessen auch Bock auf Taste of Cherry.

1 „Gefällt mir“

@Sebbe Danke für den Hinweis bezüglich Taste of Cherry. Habe die Filme von Abbas Kiarostami schon länger auf meiner Watchlist und hatte bisher nur Certified Copy gesehen.
Leider konnte ich für mich persönlich nicht so viel aus Taste of Cherry ziehen, auch wenn ich die Herangehensweise an das Thema interessant finde und respektiere. Ich kann auch keine konkrete Bewertung abgeben, aber würde den Film dennoch weiter empfehlen. Davon muss man sich ein eigenes Bild machen, ist auf jeden Fall ein besonderes Seherlebnis.

Land: UK
Film: Lean on Pete von Andrew Haigh
Wo gesehen: Amazon Prime Video

Nicht der typische herzerwärmende Indie-Coming-of-Age-Roadtrip, den man anfänglich vielleicht noch erwartet. In der Tat bietet der Film nicht nur einen Einblick in das Seelenleben seines Protagonisten, fantastisch nuanciert gespielt von Charlie Plummer, sondern auch in die Seele des ärmeren Teils der amerikanischen Gesellschaft. Dabei wird nicht vor den dunklen Seiten zurückgeschreckt und dennoch bleibt Hoffnung.

3,5/5

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Film #13
Land: El Salvador
Film: El Salvador: The People Will Win

Eine Doku über El Salvador und die Beziehung zwischen dem Volk und der Regierung, die vor allem durch staatliche Unterdrückung und sich dagegen wehrende Proteste und linke Revolution gezeichnet ist.
Inwiefern der Film wirklich unabhängig und in seiner Darstellung der Akteure wahrhaftig, kann ich nicht wirklich beurteilen, aber es war auf jeden Fall interessant, etwas über El Salvador und seine politische Geschichte zu erfahren, weil ich darüber wirklich absolut nichts wusste. Es werden teilweise recht harte Gewalt und Leichen gezeigt, daher nicht einfach zu kucken, aber die Doku hat mich angeregt, mal ein bisschen was über El Salvador zu lesen (nachdem mir einmal mehr bewusst geworden ist, wie wenig ich über Orte, Länder, Völker, Geschehnisse in der Welt weiß :pensive:).

Film #14
Land: Singapur
Film: The Eye

Original des US-amerikanischen gleichnamigen Remakes (mit Jessica Alba), das ich nur so mittelmäßig fand. Ein Kracher ist das Original jetzt auch nicht, aber ich würde es dem Remake vorziehen.
Eine blinde Violinistin bekommt eine Hornhauttransplantation und kann fortan wieder sehen, jedoch nimmt sie jetzt Gestalten und Menschen wahr, die scheinbar gar nicht da sind. Schließlich macht sie sich auf die Suche nach der Spenderin, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.
Kann man mal machen, aber als Horrorfilmfan bekommt man nichts wirklich Neues außerhalb des üblichen Geistergrusels geboten. Der dramatische Unterton der Geschichte hebt ihn aber ein bisschen von anderen Horrorgruslern ab.

3/5

Film #15
Land: Irland
Film: On the Edge

Ich liebe die Filme von John Carney, und On the Edge könnte da einer meiner liebsten werden!
Nachdem Jonathan in Folge des Selbstmordes seines Vaters mit derselben Absicht eine Klippe hinabfährt, kommt er in eine psychiatrische Anstalt, wo er andere suizidale Personen kennenlernt und enge Beziehungen zu ihnen aufbaut.
Filme in psychiatrischen Kliniken sind oftmals schwierig, ich habe da oft das Gefühl, dass die Charaktere mit ihren Leiden nicht wirklich ernstgenommen und stattdessen als quirky aber verletzliche oder „kaputte“ Menschen dargestellt werden, gerne dann unterstützt von plötzlichen, krassen, viel zu überdramatisierten Szenen. Das macht On the Edge nicht, er nimmt die Schmerzen seiner Figuren ernst, hat trotzdem positive Momente, ist lustig, ohne die leidenden Personen zu trivialisieren. Dazu noch die, wie immer in Carneys Filmen, tolle Musik (und das wunderbare irische Englisch :green_heart: ), sehr stimmig alles, wie Liebe, Schmerz, Tod und Suizid hier behandelt werden.
Könnte tatsächlich allgemein zu einem meiner Lieblingsfilme werden.

4,5/5

Edit: Oh, Singapur ist gar nicht in der Liste, ups :sweat_smile: Naja, ich lass ihn trotzdem mal hier stehen.

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Land: Mexiko
Film: 7:19 von Jorge Michel Grau

So, mal die Filme der letzten Wochen abarbeiten.

Land: Vietnam
Film: Furie
gesehen auf: Netflix

Gute Actionszenen, toll choreographierte Kampfszenen und tolles Setting.

Furie ist die vietnamesische Antwort auf Taken im Martial Arts-Gewand. Ist für zwischendurch wirklich kurzweilig, aber auch nicht spektakulär.

Land: Ägypten
Film: Regatta
gesehen auf: Netflix

Mehr als ärgerlich.

Ich fand eigentlich das sich das sehr gut anhört. Die Slums von Kairo werden von einer Gruppe Schwerverbrechern kontrolliert.

Aber leider ist der Film nicht mal ansatzweise spannend und es passiert sehr häufig einfach nichts. Ich hoffte auf Bandenkriege, Aufstände, Polizeiarbeit usw. Aber davon sieht man leider kaum was.

1/5

Land: Marokko
Film: Unterwegs mit Jacqueline
gesehen auf: Servus TV

Warum Produktionsland Marokko obwohl es in Algerien spielt? Die Szenen wurden in Marokko gedreht.

Ein algerischer Bauer hat ein großes Ziel. Er ist sich sicher das seine Kuh Jacqueline die beste auf der Welt ist. Jahrelang bewirbt er sich bei der Pariser Landwirtschaftsmesse um einen Startplatz im Kuh-Wettbewerb. Eines Tages erhält er tatsächlich eine Einladung. Das (ihn sonst eher ablehnende) Dorf gibt ihm einen Kredit für die Reise. Mit der Fähre geht es nach Marseilles, dann zu Fuß in Richtung Hauptstadt.

Sehr unterhaltsame Feel-Good-Komödie um den Bauer Fatah und seine Kuh Jacqueline. Sie schliddern auf ihrer Reise von einer skurillen Situation in die Nächste und lernen viele lustige Charaktere kennen. Schöner Sonntags-Film.

3.5/5

Land: Ghana
Film: Potato Potahto
gesehen auf: Netflix

Oh Gott war das schrecklich. Dabei war die Prämisse ja eigentlich gar nicht so schlecht.

Ich liste einzeln auf:
Schauspieler: 0/5* (Die kann man alle eigentlich nicht mal so nennen)
Story:1/5* (Die Idee war gut, die Umsetzung ungenügend)
Score: 0/5* (ich habe nie eine unpassendere Musikuntermalung erlebt)
Unterhaltung: 0.5/5
In mir ansteigende Wut wenn ich wieder drüber nachdenke: 5/5

0.5/5

Land: Norwegen
Film: 22. Juli
gesehen auf: Netflix

Der Film hat leider ein Problem - und das ist Paul Greengrass. Ich hatte schon häufiger das Gefühl er weiß nicht, wann es gut ist. Sitzt man in den ersten 40 Minuten schockiert mit offenem Mund da, so zieht sich der Rest des Films leider ein bisschen wie Kaugummi. Das Erzähltempo hätte man wirklich anziehen können.

Trotzdem ist es ein absolut sehenswerter Film über die Tragödie in Norwegen 2011. Viele tolle unverbrauchte Darsteller, ein tolles Setting und die packende Geschichte sind eine Sichtung wert, auch wenn er ein paar Längen hat.

Land: Dänemark
Film: Nymphomaniac Vol 1
gesehen auf: Netflix

Hab mal einen alten Beitrag von mir nach der Kinosichtung damals konserviert. Ich kann das immer noch so unterschreiben:

Tja, wer Shia LaBoeufs erigiertes Glied sehen möchte, muss sich bis zum Ende gedulden.
Ansonsten sind die Sexszenen unspektakulär. Auch wenn bisher kaum jemand in einem Kinofilm so unverblümt Genitalien und Oralverkehr zeigte, ist es doch nichts, was ein erwachsener Mensch nicht schon gesehen oder gemacht hätte.
Was nun also so schockierend sein soll muss wohl alles in Teil 2 gelandet sein, hier hat mich nichts sprachlos gemacht. Wer hier Erotik erwartet wird wohl enttäuscht, sexuell anregend ist es nämlich nicht. Schwierig zu bewerten, da ich irgendwie doch etwas anderes erwartet habe. Es war nicht langweilig, aber auch nichts was einen vom Hocker reißt. Ich gebe mal 3.0. In Verbindung mit dem 2. Part kann man sicher besser beurteilen, da es ja eigentlich als Ganzes gesehen werden muss. Hier hört der Film quasi einfach in der Mitte auf, es kommt ziemlich abprupt.

3/5

Volume 2

Den zweiten Teil finde ich besser, da einfach mehr erzählt wird, das wirklich skandalöse verstehe ich aber immer noch nicht.

3.5/5

Im gesamten würde ich dem Werk wohl 3.5 Sterne geben. Nicht von Triers bester Film, aber wirklich sehenswert.

Land: Peru
Film: Die letzte Stunde
gesehen auf: Netflix

Klassischer Cop/Detektivfilm. Zwei Undercover-Polizisten sind auf der Jagd nach Abimael Guzman, dem Anführer des Sendero Luminoso (Leuchtender Pfad). Diese maoistische Terrororganisation die sich auch als “Kommunistische Partei Perus” sieht, versetzte in den 80ern und 90ern ganz Peru in Angst und Schrecken und ist für unzählige Anschläge und Massaker verantwortlich. Im Film sehen wir wie zwei Cops Guzman das Handwerk legen.

Handwerklich sehr guter Film der einer klaren Linie folgt. Wer Polizeifilme mag macht hier alles richtig. Nach einer wahren Begebenheit.

3.5/5

Land: Argentinien
Film: We are No Animals
gesehen auf: Netflix

Wer John Cusack beim Masutrbieren zusehen möchte, ist hier richtig,
Schauspieler hat die Schnauze voll von Hollywood und möchte mit einem Regisseur (Alejandro Argenti - der wirkliche Regisseur des Films) in Argentinien einen Film über Juan Peron drehen.

Der Film ist stellenweise sehr weird und hat eine merkwürdige Erzählstruktur, aber die Darsteller machen das allesamt gut und man hat so etwas jetzt noch nicht hundertfach gesehen.

3/5

Land: Chile
Film: Much Ado about Nothing
gesehen auf: Netflix

Ein junger Mann aus gutem Hause möchte Urlaub im Strandhaus seiner Eltern machen. Er verbringt den Sommer mit viel Alkohol, Gras, Koks und Frauen. Nach einer exzessiven Partynacht kommt es zu einem fatalen Unfall, bei dem ein Fischer stirbt.
Alle Jugendlichen beschuldigen Vincente, der sich aber an nichts mehr erinnern kann, da er dicht und betrunken war. Es stellt sich heraus das der Fahrer der Sohn des mächtigsten Politikers der Gegend ist. Dieser möchte seinem Sohn helfen und tut alles dafür, das der Verdacht auf Vincente bleibt.

Der Regisseur Alejandro Fernández Almendras will mit der Verfilmung des realen Falls darauf aufmerksam machen, wie korrupt und löchrig das System rund um Politik und Polizei in Chile ist.

4/5

Land: Uruguay
Film: El Pepe - Ein Leben an höchster Stelle
gesehen auf: Netflix

Politdokumentation über das Leben und Wirken des ehemaligen Präsidents Uruguays Jose “El Pepe” Mujica mit vielen interessanten Einblicken in die Welt des “ärmsten Präsidenten der Welt” (Er behielt von den 12.500$ Gehalt nur 10% und spendete den Rest) vom Guerilla-Kämpfer über den 14-jährigen Gefängnisaufenthalt bis zum Präsidemtenamt.

Leider wirkt das Interview, bei dem der Reporter Kustiruca und El Pepe Zigarre rauchend und lachend wie zwei alte Freunde zusammen sitzen und sich gegenseitig beweihräuchern. Leider zu eindimensional und unreflektiert, aber trotzdem interessant.

2.5/5

Land: Paraguay
Film: Leal
gesehen auf: Netflix

Ehemaliger Colonel gründet an der Grenze zwischen Paraguay und Argentinien eine Spezialeinheit, die den Drogengeschäften Einhalt gebieten will. Aber auch Korruption und Verrat sind hier an der Tagesordnung.

Schöner rauer Actionfilm vom Reißbrett. Er folgt den Regeln der Actionfilme der 80er und 90er und zeigt sehr viel Gewalt und Explosionen. Leider sind die Darsteller nicht aus der obersten Schublade.

3/5

Land: Brasilien
Film: Bruna Surfergirl - Confessions of a brazilian Callgirl
gesehen auf: Netflix

Bruna wird zur Edelprostituierten und findet das super. Sie ist hochnäsig, selbstverliebt, unfreundlich und aggressiv. Ihr Aussehen ist ihr Kapital, und das ist ja ganz gut.
Es gibt ein paar sehr peinlich Sexszenen, aber irgendwie erzählt der Film trotz seiner teilweise dokumentatorischen Erzählweise kaum etwas.

Zeitverschwendung. 1.5/5

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Wow schon ne Menge geschafft. :slightly_smiling_face:

Land: Finnland
Film: The Happiest Day in the Life of Olli Mäki von Juho Kuosmanen
Wo gesehen: Mubi

Sommer 1962 in Finnland: Der talentierte, bescheidene Boxer Olli Mäki erhält die Chance auf den Weltmeistertitel im Federgewicht gegen den US-Amerikaner Davey Moore. Während seiner Vorbereitung auf den Kampf steigt das Interesse der Medien immer weiter, doch merkt Olli auf einer Pressekonferenz, dass er sich in Raija verliebt hat und ihm der Kampf vielleicht gar nicht so wichtig ist.

Basierend auf Olli Mäkis Biographie und in schwarz-weiß auf echtem 16mm-Filmmaterial gedreht erhält man hier einen kleinen, sympathischen Film, der sich durch Ruhe, Wärme und Feingefühl auszeichnet. Zudem fehlt größtenteils die übliche Dramaturgie eines Sportfilms und es wird mehr wert auf die Frage gelegt, ob ein Sieg um den Preis von Privatsphäre, Freundschaft/Liebe und Gesundheit überhaupt erstrebenswert ist. Hat mir durchaus gefallen, aber mich in seiner Unaufgeregtheit auch nie wirklich mitgerissen.

3/5

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Ja, Südamerika hab ich schon einiges. Problematisch wird es dann eher wenn es da an Surinam oder Französisch Guayana geht.

Bei Afrika wird es auch irgendwann eng. Ich werde wohl nochmal irgendeinen Streaming Anbieter zusätzlich brauchen.

Land: Panama
Film: Escobar: Paradise Lost
gesehen auf: amazon prime

Ich wollte den eigentlich für Kolumbien sehen, der wurde aber in Panama gedreht :smiley:

Leider weder romantischer Film, noch Actionfilm, noch Trailer, noch Drama. Der Film macht einfach zu viele Baustellen auf und weiß nicht so ganz was er sein möchte. Am Anfang nur Liebesgeplänkel, am Ende dann Actionthriller. Um Pablo Escobar geht es hier eigentlich kaum.

3/5

Land: Venezuela
Film: Esta Todo Bien - Alles ist gut
gesehen auf: amazon prime

Als das Gesundheitssystem in Venezuela zusammenbricht stehen viele sehr unterschiedliche Menschen auf einmal vor riesigen Problemen, denn das geht nun jeden etwas an.

Packende Dokumentation zu einem Thema, dass man sich in unserer heilen Welt kaum vorstellen kann in Südamerika aber wirklich so passiert ist und immer wieder passieren kann. Sehr gut inszeniert, ließ mich am Ende mit viel Interesse an dem Thema zurück, obwohl wirklich an einigen Personen viel erläutert wird, werde ich mir noch einiges dazu anschauen.

4/5

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