Sind aber leider 80% aus Nigeria Aber habe mir mal über einige etwas durchgelesen, sind gute Sachen dabei.
Bei der Suche auf Netflix ist das wirklich blöd zu filtern, da man wenn man bspw. Ägypten eingibt, auch Filme angezeigt bekommt, die nur dort spielen, aber nicht als Produktionsland gelten. Wäre vielleicht tatsächlich nicht schlecht, wenn wir ab jetzt immer dabei schreiben, wo wir den Film gesehen haben, dann haben die Anderen auch schon einen Ansatzpunkt.
Aber bisher sind alle meine Filme von Netflix.
Ich hoffe es steigen noch weitere Leute ein
Bis jetzt macht es echt Spaß nach Filmen in den verschiedenen Ländern zu suchen
Welcher Film hätte deiner Meinung denn dafür rausgehört? Dieses Jahr sind die fremdsprachigen Filme einfach deutlich stärker als die amerikanischen.
Ist “The Farewell” überhaupt ein fremdsprachiger Film? Bei den Oscars würde der ja schonmal nicht zugelassen, wenn man seiner Linie treu bleibt.
Zwei Filme aus einem Land? Ich weiß ja nicht. Ein Film auf Wolof wie Atlantique wäre ja mal etwas anderes gewesen.
Ich spreche den Nominierten gar nicht die Qualität ab (habe bisher aber erst drei davon gesehen), aber hier haben wir mal eine Geschichte, die vieles anders macht und aus einem Land kommt (wenn auch mit französischen Geldern mitproduziert), aus welchem man nicht immer so hohes Niveau erwartet.
Film #1
Land: Belgien
Asterix und Kleopatra
Tatsächlich einer der Asterix-Filme, die ich früher nie gesehen habe. Vielleicht liegt es daran, dass er mir nur okay gefallen hat. An Story gibt es nicht viel, dafür umso mehr Slapstick, irgendwie kommt er mir viel quatschiger vor als die späteren Filme und vor allem noch nicht so ausgereift in seiner Gesamtheit. Der direkte Nachfolger, Asterix erobert Rom, gefällt mir da um einiges besser, ist wohl auch mein liebster aus der Reihe.
Aber nun ja, es ist Asterix, und im Großen und Ganzen ist das alles charmant und macht schon Spaß.
3/5
Film #2
Land: Ungarn
Die Werckmeisterschen Harmonien
In einem ungarischen Dorf lebt der unscheinbar und einfach wirkende Zeitungsträger János ein kleines Leben, erledigt Arbeiten für die meist älteren Bewohner. Dann kommt eines Tages eine Attraktion in das Dorf, eine „Ausstellung“ mit einem Wal und einem seltsamen, als Prinz angepriesenen Menschen, von dem man nichts näheres weiß. Dann geschehen seltsame Vorkommnisse, die sich viel über Hörensagen verbreiten, die Menschen verhalten sich komisch, und dann soll eine Kommission wieder für Recht und Ordnung sorgen, was auch immer das bedeutet. János, der von dem Wal fasziniert ist, versucht dabei, einen Überblick über das Dorf zu behalten und mitzubekommen, was denn eigentlich vor sich geht.
Es ist kalt, es ist düster, ein bisschen schmutzig und dörflich klein. Die Stimmung ist nicht mal mehr melancholisch, kein ländlicher Dorfkitsch, alles wirkt fast schon depressiv.
Mein erster Film von Béla Tarr, und irgendwie hab ich mir seine Filme so vorgestellt. Es gibt sehr lange Einstellungen, laut Wikipedia nur 39 in den 145 Minuten, teilweise passiert nichts im Bild, mal bewegt sich nur die Kamera, verändert ganz langsam ihre Position und schafft einen neuen Blickwinkel. Vor allem der Wechsel von Licht und Schatten fällt hier immer wieder auf. Die schwarz-weißen Bilder sind toll, obwohl nichts Tolles gezeigt wird.
Alles, was der Film macht, macht er eher unterschwellig; er ist mysteriös, ohne ein großes Mysterium zu haben, ist traurig, ohne offensiv traurige Szenen zu zeigen. Man hat ständig das Gefühl, als würde gleich die Welt untergehen, doch dann kommt irgendeine kleine Szene, die ebenso einfach wie schön ist.
Ein in seiner Klein- und Limitiertheit überaus imposanter Film.
4/5
Film #3
Land: Spanien
The Nameless
Die Tochter eines Ehepaares ist verschwunden, nun wird eine Mädchenleiche gefunden, alles deutet auf die Tochter hin. Jahre später erhält die Mutter einen Anruf von einem Mädchen, das behauptet, ihre Tochter zu sein. Die Spuren, denen die Mutter daraufhin nachgeht, führen sie zu einem englischen Kult, der sich mit der transzendentalen Macht von Pein und Schmerz beschäftigt und dadurch etwas Größeres erreichen will.
Ein netter, kleiner Thriller mit Horroranleihen, der ein spannendes Rätsel aufbaut, in das größere Mächte involviert zu sein scheinen. Ist die Tochter tot oder nicht, sind übernatürliche Mächte am Werk, oder ist einfach alles nur Quatsch und Einbildung? Das alles erzählt der Film auf nicht besonders aufregende Weise, aber weiß trotzdem zu unterhalten. Und er hat glaub ich die ekelhafteste Leiche, die ich je in einem Film gesehen hab.
Er hat, vor allem von der Härte, nichts mit dem tollen Martyrs zu tun, aber zwischen den Konzepten der beiden Filme kann man schon eine starke Verbindung sehen, auch das Ende ist irgendwie fast eins zu eins gleich. Fand ich interessant.
3,5/5
Land: Kambodscha
Film: First they killed my Father
gesehen auf: Netflix
Hier hat Frau Jolie in ihrer fünften Regiearbeit aber wirklich mal abgeliefert. Nachdem mir ihre bisherigen Sachen weniger gefielen und ich sie als Person seit ein paar Jahren auch recht fragwürdig finde, hat sie mich hier aber wirklich gekriegt.
Der Film beginnt nach dem Vietnamkrieg, als die USA sich nach letzten Flächenbombardements aus Vietnam und Kambodscha zurückzogen.
Ein Vater, der hochrangiger Militär ist und seine vielköpfige Familie werden nach der Revolution der Roten Khmer vertrieben. Da sie sich als normale Arbeiter tarnen, werden sie nicht hingerichtet.
Sie sind nun Flüchtlinge, müssen unter der neuen kommunistischen Führung alle Habseligkeiten abgeben, alle einheitliche Kleidung tragen und werden nun wie in Arbeitslagern zu harter körperlicher Arbeit unter Gewalteinwirkung und kommunistischer Propaganda in der Schule gezwungen.
Da der englische Titel es ja schon spoilert: Irgendwann kommt heraus, was der Vater vorher beruflich gemacht hat und wird vor allen hingerichtet. Die Mutter schickt die Kinder nun alle in verschiedene Richtungen fort, damit sie nicht auch getötet werden. Sie müssen von nun an als “Waisen” auf Feldern arbeiten bzw. werden als Kindersoldaten ausgebildet.
Ganz harter Tobak, den ich mir hier mal wieder aufgesetzt habe. Der Film ist komplett auf kambodschanisch, hat aber eine wirklich gute Synchro, denn das konnte ich mir nicht lange geben. Die Kinderdarsteller hätten meiner Meinung nach jeden Nachwuchspreis der Welt verdient gehabt. Gerade die Hauptfigur Loung Ung (der Film ist der Biografie dieses Mädchens nachempfunden, die auch mit Angelina Jolie das Drehbuch schrieb und ausführende Produzentin war) ist fantastisch gespielt. Wie ein Mädchen zwischen 5 und 10 Jahren einen solchen Schrecken, eine solche Trauer, eine solche Verzweiflung rüberbringen kann ist eigentlich unglaublich.
Der Film sorgt nur in den ersten fünf Minuten für gute Laune. Danach folgt ein Schlag in die Magengrube dem Nächsten. Hierbei wird auch wenig geschönt. Man sieht wie Kinder verprügelt werden, Hinrichtungen, sogar Steinigungen, Minen legende Kinder unter 10 Jahren, vor Allem aber die Ausweglosigkeit der Menschen gegenüber des neuen Regimes. Großes Kino, nur das Ende hat mir gar nicht gefallen. Das ging mir dann alles zu schnell und bot keinen Hintergrund.
Mehrere Millionen Menschen wurden zwischen 1975 und 1979 von der Roten Khmer per Genozid getötet. Ich persönlich hatte immer nur den Vietnam im Blick und dachte Kambodscha sei nur eine Randnotiz gewesen. Hier sieht man jedoch in Ansätzen, was dort passierte.
4.5/5
Kann man bei Netflix denn irgendwie nach Ländern filtern? Das wär schon mal ganz praktisch.
Wie gesagt
Aber ich hatte halt einfach mal “Afrikanische Filme” eingegeben und mir da ein paar rausgesucht. Bei moviepilot im Filmarchiv kann man nach Produktionsland und Netflix filtern. Aber da sind auch nicht alle Filme gelistet.
Ich mach mal weiter mit dem Wohlfühlkino:
Land: Mexiko
Film: Babel von Alejandro González Iñárritu
Wo: Netflix
Mehrere Handlungsstränge verknoten sich in Marokko, als dort ein Gewehrschuss abgegeben wird, der weitreichende Folgen hat. Pech und schlechte Entscheidungen verfolgen diese verschiedenen Geschichten immer weiter und sind teilweise ein echter Schlag in die Magengrube.
Der Film hat mich richtig gepackt. Ich fand alle Geschichten der verschiedenen Schauplätze gelungen, auch wenn die Story in Japan nur entfernt was mit den anderen zu tun hat.
Beim Schauen hatte ich so ein richtiges Unwohlgefühl, was sich immer weiter ausgebreitet hat. Allein der Gedanke, in einem Land schwer verletzt zu sein, wo eine ausreichende medizinische Versorgung kein Standard ist, ist für mich ein Alptraum.
Achtung! Spoiler zum Ausgang der Geschichte Zugegeben: Dass die Geschichte um Cate Blanchett und die Kinder ein Happy End bekommt hätte nicht unbedingt sein müssen
4,5/5
Land: Kanada
Film: Incendies von Denis Villeneuve
Wo: Google Filme
Es geht um das Testament einer Mutter, in dem sie ihren Sohn und ihre Tochter darum bittet, 2 Briefe zu überreichen. Einen an den Vater der Geschwister, von dem sie dachten er sei tot. Einen an ihren Bruder, von dem sie nichts wussten. Erst wenn diese Briefe übergeben werden, will die Mutter mit Grabstein beerdigt werden.
Nun folgt der Film abwechselnd den Geschehnissen der Mutter in der Vergangenheit, die in einen Bürgerkrieg im nahen Osten verwickelt ist, und in der Gegenwart, in der die Geschwister nach Bruder und Vater suchen und herausfinden wollen, was damals passiert ist.
Der Film hat mir sehr gut gefallen. Die Szenen und auch die Auflösung sind tragisch und hart. Aber wie von Denis Villeneuve gewohnt unglaublich gut inszeniert. An gewisse Szenen werde ich mich noch in Jahren erinnern.
4/5
Babel steht bei mir auch noch weit oben auf der Watchlist. Incendies habe ich letztes Jahr gesehen, wie von Villeneuve gewohnt echt gut, aber der zieht auch so hart runter
Kann man den irgendwo online finden? Ich suche schon sehr lange. Ich hatte den Film einmal verpasst als ich in der Nähe von Düsseldorf wohnte und der Film in der Black Box des Filmmuseums ausgestrahlt wurde. Dafür hab ich mir den Soundtrack schon oft angehört.
Wobei ich sehe gerade bei Amazon kann man nun wohl mal wieder die DVD ein wenig günstiger bekommen.
Leider nur in mäßiger Qualität auf YouTube. Ich würde jetzt im Nachhinein auch empfehlen, den lieber wo anders mit ordentlichem Bild zu gucken. Davon ne Blu-ray wäre der Wahnsinn, würde ich sofort kaufen.
Ich hatte bisher über die Frage gar nicht nachgedacht, würde aber schon ja sagen. Es sind ja immerhin auch Filme, nur halt auf ihre eigene Art.
So lange Spielfilmlänge haben sollten sie zählen oder? Ich habe 3 dokumentarische Filme aus Sierra Leone im Blick. aber Blood Diamond (10 Jahre nicht gesehen, war doch Sierra Leone, oder?) als Spielfilm zählt dann nicht.
Land: Senegal
Film: Atlantique von Mati Diop
Wo gesehen: Netflix
Spätestens seit der Oscar-Shortlist und verstärkt durch die lobenden Worte von @Morissa war mein Interesse an diesem Film geweckt. Leider konnte er mich dann nicht so ganz überzeugen.
Atlantique ist auf jeden Fall kompetent gemacht; einige Bilder, der Score und auch die Darsteller haben mir sehr gefallen. Die Atmosphäre, auf die der Film baut, hat mich jedoch immer nur in kurzen Momenten gepackt, hauptsächlich in den Szenen mit Horror-Elementen. Da hat auch nicht der x-te Anblick des Ozeans geholfen, auch wenn er mit schöner Musik untermalt ist. Um mich andersweitig bei der Stange zu halten, sind zudem die Charaktere und ihre Beziehungen für mich zu wenig ausgearbeitet. Der Sozialkommentar bleibt dann noch als interessantestes Element, bietet aber auch nicht so viel Neues und verliert sich etwas im Genremix.
Insgesamt ein solider Debütfilm mit guten Leistungen des Casts, besonders Hauptdarstellerin Mame Bineta Sane, von der ich in Zukunft gerne mehr sehen würde.
3/5
Ja, kann ich auch verstehen. Vor Allem im zweiten Drittel ist der nicht so einfach. Einen Tag später hatte ich auch nochmal darüber nachgedacht, ich war wohl einfach in der Stimmung in dem Moment. Trotzdem bleibe ich bei meiner Golden Globe und evtl Oscar-Aussage.
Land: Italien
Film: Investigation of a citizen above suspicion von Elio Petri
Wo: Blu-Ray
Es geht um einen hoch angesehenen Inspektor bei der Polizei, der einen Mord begeht und dabei absichtlich zahlreiche Beweise hinterlässt, die auf ihn hinweisen. Egal ob Fingerabdrücke, eine Faser seiner Krawatte oder Blutspuren an seinen Schuhen. Die Ermittlungen konzentrieren sich aber auf alles nur nicht auf ihn. Denn niemand würde auf die Idee kommen, oder es auch nur wagen eine so wichtige Person zu verdächtigen. Teilweise wirkt es sehr absurd.
Ich hatte vor dem Film erwartet, dass es eher in Richtung Katz und Mausspiel geht, bei dem er im Hintergrund die Fäden zieht und mit den Ermittlern spielt. Aber es ist eher Satire an Polizei und Autorität.
Insgesamt hat der Film mir gut gefallen, zwischendurch gibt es aber auch zähe Stellen. Der Themesong ist übrigens von Ennio Morricone.
Was ich aber noch herausheben will, was nicht nur auf diesen Film zutrifft: Die unglaublich gute Arbeit der Restaurierung. Der Film ist einfach gestochen scharf. Man erkennt zwar am Ton, dass es kein aktueller Film ist, aber alleine von der Bildqualität könnte es auch ein Film von 2020 sein.
3,5/5
Film #4
Land: Japan
Film: Shoplifters
Ein wunderbarer Film über Familie und Menschlichkeit, wahrscheinlich schon jetzt einer der Filme dieses Jahres für mich.
4,5/5
Hier ein bisschen ausführlicher:
Film #5
Land: Kanada
Film: Polytechnique
Denis Villeneuve verfilmt hier wohl sehr akkurat den Hergang des Amoklaufs an der Polytechnischen Hochschule in Montréal 1989, bei dem ein Mann aus Frauenhass 14 Frauen erschossen, mehrere weitere verletzt und sich dann selbst getötet hat. Der Film ist genau so bedrückend wie man es sich vor diesem Hintergrund vorstellen kann. Er schenkt seine Aufmerksamkeit vor allem den Opfern, liefert keine fadenscheinige Rechtfertigung für die Taten, sondern macht klar, dass hier ein Mann aus purem Hass und Verblendung heraus andere Menschen ermordet hat.
Schlägt in seiner Nüchternheit doch auf den Magen, vor allem weil Villeneuve auch hier zeigt, dass er wahnsinnig gut inszenieren kann, trotz der Abscheulichkeit des Gezeigten.
4/5
Film #6
Land: USA
Film: Booksmart
Die USA hätte man sich auch aufsparen können, da gibt es ja nun wirklich genug Optionen, aber ich bin mir sicher, vieles wird dieses Jahr bei mir nicht über Booksmart hinauskommen.
Unglaublich lustig, ich hab teilweise Tränen gelacht, immer super sympathisch in allem, was der Film macht, und vor allem auch bei den Figuren, endlich mal sinnvoll eingesetzte Referenzen an Popkultur und Zeitgeschehen, und bei alldem schafft es der Film noch, eher sensible Themen zu verarbeiten ohne aber jemals irgendwie mit der großen Moralkeule zu kommen.
Toller Film von Olivia Wilde und vielleicht die beste Komödie, die ich in den letzten paar Jahren gesehen habe.
4,5/5
War ein guter Filmtag gestern.
Film #7
Land: Taiwan
Film Yi Yi
Ein episch anmutendes Liebes- und Familiendrama in Taipei Ende der 90er, das sich extrem viel Zeit nimmt, um die verästelten Beziehungen zwischen den Figuren genau auszuleuchten. Im Grunde gibt es drei verschiedene Handlungen, die jeweils von einer Altersgruppe innerhalb einer städtischen Familie verkörpert werden, ein Junge im Grundschulalter, seine Teenager-Schwester und der Vater, und alle haben sie in gewisser Weise mit der Liebe zu kämpfen.
Der Film ist wirklich sehr gut, aber mir etwas zu langsam und zu lang, mitreißend ist er nämlich nicht wirklich, im Gegensatz zu etwa Es war einmal in Amerika, der ähnlich lang ist. Die Figuren gingen mir nicht ganz so nahe wie ich das gehofft hätte. Bei einem Rewatch würde er mir aber wahrscheinlich doch besser gefallen, kann ich mir vorstellen.
So oder so aber ein sehenswerter Film von einem tollen Regisseur.
3,5/5
Zählen Miniserien wie Chernobyl, die auf letterboxd vorhanden sind?