Film-Themen-Challenge

Thema: Sam Rockwell
Film: Welcome to Collinwood von James und Anthony Russo
Erscheinungsjahr: 2002
Laufzeit: 86 Minuten
Wo gesehen: DVD

Safecracker’s oder Diebe haben’s schwer -> so lautet der deutsche Titel. Diebe haben’s schwer ist das italienische Original aus dem Jahr 1958.

Auf meiner DVD steht in großen Lettern: Five Guys. One Safe. No Brains.

Das fasst den Film ganz gut zusammen. Im beschaulichen Collinwood in Cleveland finden sich mehr oder weniger durch Zufall und Verplappern fünf Kleinganoven (u.a. Sam Rockwell als halbstarker Kirmesboxer, William H. Macy und David Jeter) zusammen, um einen sogenannten Bellini durchzuziehen. Damit ist nicht die Musikformation gemeint, die uns Samba di Janeiro eingebrockt hat. Ein Bellini ist ein todsicheres Ding. Ein großer Coup. Sie wollen bei einem jüdischen Geschäftsmann einbrechen und einen Safe knacken. Da niemand von ihnen weiß wie das geht, nehmen sie bei einem querschnittsgelähmten, ganzkörpertätowierten George Clooney einen Crash Kurs. Sam Rockwell muss sich derweil an die heiße Nachbarin ranschmeißen, um Zugang zum Nachbargebäude zu erlangen…

Welcome to Collinwood ist einer dieser Herzensfilme. Skurrile Charaktere, “etwas” überzogen, grandios gespielt, werden in ein zum Scheitern verurteilte Mission geworfen. Dieser Film hat so viele kleine Gags, die mich jedes Mal kriegen. Ein Coen-Light würde ich sagen. Besonders erwähnenswert auch Luiz “Your mother’s a whore” Guzman als Cosimo, der einen Mullinski braucht, um aus dem Knast zu kommen.

Sam Rockwell und William H. Macy sind ohnehin zwei meiner Favoriten und Clooney gefiel mir persönlich gerade in diesen selbstironischen Rollen wie z.B. in Oh brother… immer am besten.

Collinwood ist mein persönliches Kleinod, was ich immer gern zwischendurch mal wieder besuche.

4/5 Mullinskis

4 „Gefällt mir“

Thema: Sam Rockwell
Film: Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
Regie: Martin McDonagh
Erscheinungsjahr: 2017
Laufzeit: 115 Minuten
Wo geschaut: BluRay

Als ich den Film 2018 im Kino sah, war ich einfach nur sprachlos. Ich fand ihn fantastisch, habe mich aber gefragt, ob ich es verkrafte, ihn jemals noch einmal anzusehen. Mir war klar, es wird eine Weile dauern.

Aber gut, genug der Vorrede, fangen wir mal mit der Handlung an.

Sieben Monate sind vergangen, seit die Tochter von Mildred Hayes vergewaltigt und ermordet wurde. Die Polizei unter der Leitung des beliebten Chiefs Willoughby hat keine Spur vom Täter. Da kommt Mildred die Idee, drei Werbetafeln an einer abgelegenen Straße zu mieten, um eine eindringliche Botschaft zu senden.

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Damit kommt Bewegung in die beteiligten Personen, ob Polizei, Mildreds restliche Familie und Freunde, ja selbst den Ort an sich.

Puh. Dieser Film. Dieser Film. Dieser Film … macht für mich alles richtig. Er schafft für mich eine absolut perfekte Gradwanderung zwischen Dramatik und etwas leichteren Momenten. Die Charaktere wirken alle unglaublich real, trotz einer gewissen Skurrilität. Der Film kostet die dramatischen Momente aus, nimmt sich aber auch Zeit für die kleinen Dinge. Immer, wenn der Film Gefahr läuft, zu deprimierend zu werden, werden kleine Akzente gesetzt, die die Stimmung leicht kippen lassen – teils ins dramatische

Der gesamte Cast spielt unheimlich toll, nicht nur Frances McDormand und Sam Rockwell, die jeweils den Oscar für ihre Rollen erhalten haben (Woody Harrelson hatte für seine Rolle in diesem Film ebenfalls Oscar-Nominierung erhalten), selbst die kleineren Rollen sind fantastisch besetzt.

Zwischendrin gibt es auch einen fantastischen Long Shot, viel Feuer, und überhaupt passiert einfach die ganze Zeit etwas.

Was kann ich noch sagen? Nun. Ich habe ein Hirn wie ein Sieb manchmal. Auch wenn mich ein Film nach dem Sehen sehr beschäftigt – oft weiß ich schon kurze Zeit später die Handlung maximal noch in den Grundzügen, wenn überhaupt. Nicht so bei Three Billboards. Hier hat sich mir fast alles eingebrannt. Ich hätte den Film wahrscheinlich immer noch ausführlich nacherzählen können, und das ist glaube ich das allergrößte Kompliment, was ich einem Film geben kann.

Damals, nach dem ersten Gucken, hatte ich nur ein kleines Problem damit, wie schnell eine bestimmte Charakterentwicklung passiert – aber jetzt fand ich auch das stimmig umgesetzt. Dieser Film lässt mich einfach alles fühlen – er ist einfach eine komplette Achterbahnfahrt der Gefühle.

Ich habe meine Wertung seit der ersten Sichtung noch nach oben gesetzt. Besser kann man es für mich nicht machen.

5/5

9 „Gefällt mir“

Mein Film des Jahres 2017! Ganz groß!

4 „Gefällt mir“

Thema: Sam Rockwell
Film: Ganz weit hinten (The Way, Way Back) von Nat Faxon und Jim Rash
Erscheinungsjahr: 2013
Laufzeit: 99 Minuten
Wo gesehen: Sky

Tolles Thema, da ich auf Sam Rockwell erst seit Three Billboards richtig aufmerksam bin. Finde bisher auch, dass es der beste Film aus dem Jahr 2017 ist (scheine mit der Meinung hier ja nicht alleine zu sein :slightly_smiling_face:).

Der 14-jährige Duncan hat es nicht leicht: Der neue Freund seiner Mutter ist ein echtes Arschloch zu ihm. Seine Mutter selber ist sowieso in der totalen Midlifecrisis und seine neue große Stiefschwester Steph ist der typische Alptraum für einen introvertierten 14-jährigen. Beste Voraussetzungen also für den anstehenden, gemeinsamen Sommerurlaub. Die Katastrophe scheint ihren Lauf zu nehmen, wäre da nicht Sam Rockwell als crazy Wasserparkmanager, der Retter in der Not.

Coming-of-Age-Film der toll besetzt ist. Viele Jungdarsteller aber auch Toni Collette, Allison Janney, Steve Carell und eben Sam Rockwell. Gerade die Jugendlichen, also die Hauptfiguren in einem Coming-of-Age-Film, können da teilweise nicht mithalten und fallen schauspieltechnisch schon etwas ab. Überhaupt wenn man sieht mit was für Perlen man im Coming-of-Age-Genre die letzten Jahre so verwöhnt wurde, fällt dieser Film schon ziemlich ab. Ist aber gar nicht so schlimm, da der Film für mich viel mehr eine Komödie ist:

Fast schon beängstigend passend zum Thema: Es dauert fast eine halbe Stunde bis Sam Rockwell zum ersten mal in Erscheinung tritt: Schön am Pac-Man-Automat zockend. Bis dahin war der Film ziemlich, ziemlich mäh; sieht man mal von dem schönen Opening ab. Es wurden einem nacheinander Stereotype der Extraklasse serviert: Introvertierte Teenager in der Emo-Phase auf der einen versus Wir-ficken-alles-was-nicht-bei-3-auf-dem-Baum-ist-Teenager auf der anderen Seite. Dazu garniert; typische Erwachsene in der Midlifecrisis auf dem Campingplatz: Dauerbesoffen über das verkorkste Leben philosophierend und dringender auf der Suche nach den nächsten Drogen als die Teenager. Der Retter in der Not aus dem 0815-RTL2-Samstagmorgenfilm war also auch für mich Sam Rockwell, nicht nur für unseren Filmcharakter.

Mit dem auftreten von Rockwells Charakter gibt es noch einen Stereotyp, aber eher aus filmischer Sicht: Ein typischer gute Laune Quatschcharakter. Und verdammt ist der gut gespielt. Praktisch bei jeder Szene die mit Sam Rockwell folgt hab ich lachen müssen.Die Sprüche sind großartig und er verleiht dem Charakter trotzdem noch eine liebevolle Note. Lob auch an die zwei Regisseure, die auch das Drehbuch geschrieben haben. Unterhaltung der Extraklasse in der letzten Stunde.

So bleibt dann auch der ganze Film: Als reine Coming-of-Age-Story heute sicher nicht mehr so toll. Als amüsante Komödie mit liebevollem Hintersinn (sehr toll dabei die Perspektivveränderung: Am Anfang hat man wie Duncan irgendwann einen Hals auf alle, weil sie echt nervig sind. Am Ende ist man mehr so Whatever. Care. Lifes good. Was der Wasserparkmanager Duncan eben gezeigt hat) aber richtig gut.

7 von 10 Wasserrutschen (Man hat man nach dem Film Bock ins kühle Nass zu springen)

7 „Gefällt mir“

Light Sleeper (1992)
von Paul Schrader

Tagebuchschreibender Protagonist. Verschmutzte Welt. Typischer Schrader-Film. Mochte das ganze Drogenein- & -verkauf-Prozedere und die Held-in-der-Sinnkrise-Geschichte. Der ganze Ex-Frau-Storystrang wirkte dagegen eher unrund.

7/10

Thema: Sam Rockwell
2 „Gefällt mir“

Es ist Freitag. :beangasm: Doch @Sebbe ist verschollen. :pleading_face: Ich würde also sagen, dass wohl @MoeMorrison an der Reihe ist. :eyes:

Ich habe leider das leise Gefühl, dass es hier in letzter Zeit ein wenig still geworden ist. :beansad:
Vielleicht könnten wir mit Thema 150 auch den Thread abschließen und eine neue Runde eröffnen. Möglicherweise gibt es dann ein paar mehr neueinsteiger, die aktuell vielleicht von den ~6500 posts abgeschreckt werden. :grimacing:

8 „Gefällt mir“

Ja, denke das könnten wir tun. In den “Was habt ihr als letztes gesehen”, oder “Kino+” Threads sind da schon einige Leute, bei denen ich mir das vorstellen könnte, das sie Bock haben.

7 „Gefällt mir“

Ui, dabei war ich in letzter Zeit auch etwas ruhiger. Wollte eigentlich letzte Woche wieder einsteigen mit Juan Of The Dead, aber kam nicht mehr dazu :sweat_smile:

Ich überlege mir mal etwas für kommende Woche, reiche letzte Woche nach und dann geht es nach Missouri. :grin:

3 „Gefällt mir“

Ich glaube wir alle sind süchtig und brauchen Hilfe. Wir müssen ganz schnell In die Klinik

Schaut einen Film, der in einer Klinik spielt (egal ob als Setting oder nur ein kleinerer Teil). Dabei ist es egal, was für eine Art von Klinik es ist, ob z.B. ein Krankenhaus oder eine Irrenanstalt, alles ist erlaubt.

Die letzten beiden Links sind ohne Gewähr, da habe ich nach Keywords gesucht und bin mir nicht sicher, ob die unbedingt zu den Filmen passen.

8 „Gefällt mir“

Hier, dezent verspätet, mein Beitrag zum letzten Thema. Zuerst habe ich letzten Sonntag erneut [REC]² gesehen, aber dann habe ich mich erinnert, dass er ja aus Spanien kommt. Der Film ist aber immer noch sehr gut als eine Fortsetzung.

Thema: Lateinamerika
Film: Juan Of The Dead
Regie: Alejandro Brugués
Erscheinungsjahr: 2011
Laufzeit: 92 Minuten
Wo gesehen: Prime

In Kuba ist die Kacke am Dampfen. Eine Krankheit macht sich breit, die die Leute in Zombies verwandelt. Doch die kubanische Regierung sagt, dass es von den USA unterstützte Dissidenten sind. Also wenn die das sagen, muss es ja stimmen…Juan und seine Kumpel versuchen aus der Situation Geld rauszuholen und bieten einen Dienst an: “Juan Of The Dead! Wir bringen ihre Liebsten um!”. Sie kümmern sich um die Dissidenten, für einen kleinen Obolus, versteht sich.

Dieser Film lebt mehr von seinen beknackten Figuren, als vom Plot an sich. Unter den Figuren gibt es u.a. einen Transvestiten, der einen hünenhaften Muskelprotz an ihrer Seite hat, der aber beim kleinsten Anblick von Blut sofort umkippt und sich deshalb beim kämpfen die Augen verbinden muss. Oder den amerikanischen Preacher Jones, der auch in der deutschen Synchro fast nur englisch spricht.

Die Geschichte reißt keine Bäume aus, aber sie langweilt auch nicht. Einige Gags funktionieren dabei auch ziemlich gut (Beispiel: “Das Haus versperrt den Sonnenaufgang”) aber einige schießen ins Leere. Am besten funktioniert dabei der polit-satirische Unterton durch die kubanische Regierung. Die Szenerie in Kuba sieht auch schön aus, auch wenn man bei manchen Szenen den Greenscreen merkt. Und wer es braucht bekommt auch ein wenig Gesplattere obendrauf.

Alles in einem ist Juan Of The Dead ein kleiner, feiner Film, den man zwar nicht gesehen haben muss, den ich aber dennoch empfehlen würde.

3 von 5

6 „Gefällt mir“

Thema: Sam Rockwell
Film: Conviction
Regie: Tony Goldwyn (ja MGM Goldwyn)
Laufzeit: 110 Minuten
Erscheinungsjahr: 2010
gesehen auf: Netflix (heißt Betty Anne Waters)

Ich dachte erst ich hätte den noch nie gesehen, aber mir fiel schnell auf, dass dem nicht so ist.

Eines der besten Dramen der letzten 20 Jahre. In sehr ruhiger Erzählweise verfolgen wird in Conviction das Leben einer Frau, die versucht ihren unschuldig im Knast sitzenden Bruder zu entlasten erzählt.
Darstellerisch ist das sowohl von Hillary Swank als auch von Sam Rockwell unglaublich gut. Selten habe ich Schauspieler ihren Figuren eine solche Tiefe geben sehen.
Melissa Leo hat im Folgejahr ja den supporting-Oscar für The Fighter bekommen, ansonsten hätte sie ihn hierfür erhalten müssen. Eine wunderbar hassenswerte Staatsanwältin.

Fliegt meines Erachtens ziemlich unter dem Radar, wer aber mal wieder ein gutes Drama nach einer wahren Begebenheit sehen möchte, der ist hier richtig.

4/5

7 „Gefällt mir“

Noch nie was von gehört und direkt auf die Watchlist gepackt. Danke!

1 „Gefällt mir“

Thema: Sam Rockwell
Film: Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
Regie: Martin McDonagh
Erscheinungsjahr: 2017
Laufzeit: 115 Minuten
Wo geschaut: Amazon Leihe

@Kazegoroshi hat in ihrem Text den Plot schon angerissen, also erspare ich mir das.

Ich habe den Film bis eben gerade gesehen und weiß ehrlich nicht, was ich schreiben soll. Bei Juan Of The Dead wusste ich recht schnell, welche Punkte ich ansprechen will und was ich dazu sagen möchte. Aber hier? Hier gibt es so viel, über das ich reden möchte und sehr viele Punkte, bei denen ich mir einfach nicht sicher bin, was ich schreiben oder darüber denken soll. Vielleicht muss ich einfach mal eine Nacht darüber schlafen und alles sacken lassen. Aber das ist ein enormer Pluspunkt für diesen Film.

Ansonsten könnte ich jetzt wahrscheinlich nur einige der Punkte von @Kazegoroshi wiederholen wie die gute Schauspielleistung oder die tolle Produktion.

Schaut ihn euch an.

4.5 von 5

7 „Gefällt mir“

Der Film kommt zufälligerweise nachher noch auf ARD (0.05 Uhr).


Wer also kein Netflix hat und morgen nicht früh raus muss oder das Teil einfach gerne Aufnehmen will, hat schnell die Chance dazu.

2 „Gefällt mir“

Thema: Sam Rockwell
Film: Grow up!?
Regie: Lynn Shelton
Erscheinungsjahr: 2015
Laufzeit: 100 Minuten
Netflix

Der Cast hat echt super und holt aus der seichten und sehr vorhersehbaren Geschichte heraus. Die Chemie stimmt und die Zuschauer*innen sympathisieren mit den Figuren. Dadurch hat dann der Film auch das Herz am richtigen Fleck und ist ganz nett, wenn man einen leichten Film weggucken will.

6/10

7 „Gefällt mir“

Inside (2007)
von Alexandre Bustillo & Julien Maury

Eine schawngere Frau will noch kurz ne ruhige Ncaht zu Hause verbrnigen, bevor morgen die Entbindung bevortseht, als plötzlich eine andere Frau verscuht, in ihr Haus einzudringen, um ihr ihr ungebornees Baby zu entreißen…

Entcshuldigt bitte meine Reccehtscrheibung, es lässt scih so schlecht schreiben, wenn maan in Fötusstellung auf dem Boden liegt, in Abnetracht mancher Bilder, die Inside hier abfeuert. Der ist auf jeden Fall schön böse & schön blutig und hat sich das Label “New French Extremity” reichlich verdient. Ich mochte viele kleine Ideen (Stichwort: Luftröhre fixen) und wie mit den Lichtverhältnissen immer wieder Stimmung aufgeladen wird, die sich dann auf wundervoll unangenehme Art und Weise entlädt. Ich liebte den Endshot und Béatrice Dalles Performance als fiese Villainess (wie sie sich immer so schön verrückt-frustiert ärgert, wenn irgendwas nicht so klappt, wie sie es sich vorstellt—herrlich). Großartiger Film.

8/10

Thema: In die Klinik - Filme mit Szenen in Krankenhäusern
6 „Gefällt mir“

Das behind the scenes/making of und der audiokommentar sind auch sehr zu empfehlen. :slight_smile: hatte ihn nach dem ersten Schauen direkt noch mal mit Kommentar geguckt. :smile:
Schönes ding.

1 „Gefällt mir“

Danke für den Tipp, vielleicht schau ich da mal rein.

1 „Gefällt mir“

Thema: In die Klinik
Film: Frances von Graeme Clifford
Erscheinungsjahr: 1982
Laufzeit: 140 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime

Angelehnt an die echte Lebensgeschichte der Schauspielerin Frances Farmer spielt sich hier Jessica Lange in der titelgebenden Rolle die Seele aus dem Leib. Was für eine große Performance…mehr dazu später.

Frances Farmer hatte schon immer ihren eigenen Kopf. Als Atheistin und Linkssympathisantin hat sie es in den konservatieven USA der frühen 30er Jahren nicht leicht. So rasselt sie immer wieder mit der Presse aneinander. Sie will Schauspielerin sein, am Theater…lässt sich aber durch ihre überambitionierte Mutter (auch fantastisch gespielt durch die mir bisher unbekannte Kim Stanley) in die Arme eines Hollywood-Studios treiben.
Unglücklich in Hollywood entflieht Frances irgendwann nach New York, um am Broadway wieder Theater zu spielen, nur um von der Riege Hollywoods mithilfe ihrer Mutter und der Presse Stück für Stück demontiert zu werden - ja sie wird in den Wahnsinn getrieben.
Der Zerfall endet in diversen Kliniken, wo sie u.a. mit übergriffigen Wärtern und lobotomisierenden Ärzten konfrontiert wird.
Der einzige, der jahrelang zu ihr steht ist der Reporter Harry York (einfühlsam gespielt von Sam Shepard)…

Jessica Lange ist eine große Aktrize die m.E. viel zu sehr unter dem Radar fliegt. Mit Frances gelang ihr ihr Meisterstück. Oscarnominiert (und nur durch Meryl Streep in Sophie’s Choice geschlagen) beweist sie hier alle Facetten der Schauspielkunst.

Leider hat mir das Pacing der Geschichte ein bisschen das Sehvergnügen (wenn man es in so einem Film überhaupt Vergnügen nennen kann) verhagelt. In unwichtigen Szenen zu langgezogen und in anderen, interessanten Szenen zu abgehackt.

Trotz allem bleibt ein durchaus sehenswerter Film.

Gefreut haben mich auch Kurzauftritte eines blutjungen Kevin Costner und eines Jonathan Banks.

3,5/5

5 „Gefällt mir“

Thema: In die Klinik
Film: One Flew Over the Cuckoo´s Nest von Miloš Forman
Erscheinungsjahr: 1975
Laufzeit: 133 Minuten
Wo gesehen: iTunes

Der wegen Gewalt- und Sexualdelikten straffällig gewordene Häftling Randle McMurphy (Jack Nicholson) wird vom Gefängnis in eine Nervenheilanstalt verlegt, um seinen Geisteszustand zu überprüfen. Man vermutet, er täusche eine geistige Erkrankung vor, um dem Arbeitsdienst im Gefängnis zu entgehen. Im folgenden inspiriert er andere Patienten, gegen das strikte “Regime” der Oberschwester Mildred Ratched (Louise Fletcher) aufzubegehren.

Es ist immer schwierig einen so hoch angesehenen, von vielen geliebten Film nachzuholen, ohne die Erwartungen zu hoch zu schrauben. Im Moment kann ich meine Gedanken noch gar nicht richtig einordnen und ich werde mindestens eine weitere Sichtung brauchen, um alle Eindrücke zu verarbeiten.
Ohne Zweifel kann ich die herausragende Leistung von Jack Nicholson anerkennen, aber auch der restliche Cast spielt überaus überzeugend und Louise Fletcher bietet bravourös den Gegenpol zu der Performance von Nicholson.

Der Film ist unterhaltsam, schockierend, berührend, vielleicht auch manipulativ, aber regt auf jeden Fall zum Nachdenken an. Er hat mich nicht komplett weggeblasen, aber das kann ja noch beim nächsten Mal kommen.

4/5

6 „Gefällt mir“