ja, da liegt wahrscheinlich der hund im pfeffer begraben während du den hasen in der pfanne verrückt hast
Das Lied vom Tod ist ganz und gar keine Dollar-Trilogie.
Ich kann da jetzt schlecht gegenargumentieren, denn was du an sich sagst, stimmt.
Aber: Der Film hat eine andere inention von Sergio Leone mit auf den Weg bekommen, als die Dollar-filme
Die musik ist nicht so krass, individuell, ungewohnt, wie bei den dollar-filmen.
Bronson hat nicht diese Eastwood-Aura (Sergio wollte eigentlich auch Eastwood für diese Rolle haben, wenn ich mich richtig erinnere. Aber A verstanden sich Leone und Eastwood nach den Dollar-filmen ja nicht mehr so prächtig, und B war Eastwood gerade beim Dreh für Hang’em High beschäftigt. Leone wollte dann noch irgendwas um-modeln, sodass the good, the bad and the ugly die drei handlanger am anfang spielen, aber das verlief auch im sand, glaube ich).
Charles Bronson ist nicht Eastwood, ja. Aber er hat etwas eigenes, finde ich. Wirkt emotionaler, mit etwas mehr Tiefgang, während Eastwood einfach der obercoole Badass ohne Hintergrund war. Eastwood hat sozusagen ja eine Art „Idealrolle“, die eigentlich zu krass ist um sie in einen Film zu packen, trotzdem so verkörpert.
Bronson fährt da eine weniger krasse schiene und wirkt etwas mehr approachable, er ist ja auch getrieben von seiner Vergangenheit. Und das Lied vom Tod war auch der Durchbruch von Bronson, sprich da war er noch am Anfang seiner Karriere, genau wie Eastwood.
Die Death Wish-Filme sind halt schon auch legendär, wenn man mich fragt, Der erste ist noch ein krasser Thriller, aber spätestens ab dem 3. Film nehmen die sich nicht mehr ernst und machen Witze über sich selbst, ja, die Filme verlaufen eigentlich immer nach dem gleichen Muster.
Paul Kersey ist glücklich mit Frau und Kind, irgendwelche Kackbratzen vermiesen ihm das, er wird ans Limit getrieben, überschreitet dieses und killt alle..
„He pulls himself up by his mustache, yes, slowly but surely mild mannered Paul Kersey gives way to Charles fuckin’ Bronson.“
im zweiten Film lernt er eine neue frau kennen, aber, wer hätts gedacht, die wird auch schnell gekillt, damit Paul Kersey gas geben kann. Und im 3. ist das dann schon Normalität
Die einzige Death Wish-Regel: To be related to Charles Bronson means to die. End of story
der Razorfist hat gute Reviews über die Death Wish- & Dirty Harry-Filme, Black Rain, City Cobra und lauter so zeugs
Henry Fonda ist hingegen wirklich überragend, ja.
Noch dazu, wenn man bedenkt, dass es zu diesem Zeitpunkt seine allererste und bis heute einzige Rolle als Antagonist ist. Ansonsten ist ja Fonda eher der Charakterschauspieler, der rechtschaffene, moralische ausgelotete Charaktere spielt.
Im Grunde hat das Lied vom Tod eine andere Intention von Leone mitbekommen, soweit ich weiß.
Da ging es nicht mehr drum harte, schräge, „realitätsnahe“, epische Western mit einer Komposition aus Bild und Musik in Spanien zu drehen.
Das Lied vom Tod hat ja Leone teils teils drehen lassen. Zum einen in Spanien, auch Almeria, aber zu einem großen Teil auch in Amerika, sieht man ja am Monument Valley.
(Kleiner Funfact #1 am Rande: Das „Dorf“, wo Henry Fonda/Frank im Film wohnt und sich mit Mortimer trifft, diese Behausung, die in den Stein gehauen ist, ist nahe bei der ältesten Indianersiedlung in Nordamerika, soweit ich weiß war die Uni doch zu was gut. Kam in der Vorlesung das Bild dran, und ich so „Mooooooment, das kenn ich“
Leone hatte bei dem Lied vom Tod eher die Intention eine Art „Nachruf“ an den amerikanischen Western und „historisch“ gesehen den Ausklang des Wilden Westens zu Inszenieren.
Das sieht man schon am Topos von der Eisenbahn, die am Ende des Film connected wird, damit werden Ost- und West-küste schnell und sicher erreichbar, das Attribut „Wild“ im Wilden Westen somit eliminiert.
Frank und vor allem Harmonica und allen voran Cheyenne sind ja noch Gangster/Revolverhelden „der alten Schule“, aber Frank am wenigsten und Cheyenne am meisten.
Cheyenne hat ja auch noch einen moralischen Kompass, sagt, meine Männer töten keine Leute, bzw. würden so etwas nie tun, und Frank lässt sich ja von Mortimer bezahlen und führt für ihn (Kinds-)Morde aus.
Mortimer steht auch für die „Moderne“, bzw. Mortimer repräsentiert ja in gewisser Weise die Gefahr für Cheyenne und Harmonica, da er den Wilden Westen mit der Eisenbahn plättet.
Irgendwo sagt sogar Bronson, dass solche Männer wie er, Frank und Cheyenne die letzten ihrer Art sind, und das Ende vom Film läutet ja auch wie schon gesagt durch das schließen der schienen den anfang vom Ende des Westens ein.
edit: ja, wurde n bisschen länger.