Film-Themen-Challenge

Thema: Filme, die in Berlin spielen
Film: Victoria von Sebastian Schipper
Erscheinungsjahr: 2015
Laufzeit: 138 Minuten
Wo geschaut: Netflix

Die junge Spanierin Victoria trifft während einer Clubnacht auf vier junge Männer, die sich ihr als “echte Berliner” vorstellen, und zieht mit ihnen durch das nächtliche Berlin.

Dies wurde in einer einzigen Kameraeinstellung gedreht, was an einigen Stellen zwar für gewisse Limitationen sorgt, zugleich aber eine starke Sogwirkung auf mich ausgeübt hat. Dazu tragen auch die authentischen Dialogen bei, denen zu Beginn etwas anstrengend zu folgen ist, wenn in einem Mix aus Deutsch und Englisch durcheinander geredet wird, und die nach kurzer Eingewöhnungszeit eine gute Atmosphäre kreieren.

Um diese während der Dreharbeiten teilweise noch spontan angepassten Dialoge überzeugend zu vermitteln, braucht es auch die richtigen Schauspieler und diese liefern in Victoria alle eine überzeugende Leistung ab. Frederick Lau und Franz Rogowski mag ich sowieso und spielen wie erwartet stark auf. Gleichzeitig muss man aber die mir bisher unbekannte Laia Costa hervorheben. Ihre Performance als Victoria war für mich sehr entscheidend für die Immersion; selten habe ich in letzter Zeit so sehr mit den Protagonisten eines Films mitgefiebert.

Wirkliche Kritikpunkte liefert der Film für mich erst in der zweiten Hälfte. Hier eskaliert mir die Situation etwas zu sehr und gewisse Handlungen der Figuren waren für mich nicht mehr ganz nachzuvollziehen. Nichtsdestotrotz sorgte die in der ersten Hälfte aufgebaute Bindung zu den Figuren und die besondere Machart dafür, dass ich auch hier gespannt am Ball blieb.

4/5

Habe mir im Anschluss noch M angesehen, was einen starken Kontrast gebildet, aber mich nicht minder begeistert hat. Kann @boodee und @Kazegoroshi in ihren Reviews nur zustimmen. Besonders beeindruckt hat mich, wie mit relativ einfachen Mitteln eine sehr eindringliche Atmosphäre geschaffen wird, und wie für die Zeit des Films sehr mutige Themen angesprochen werden, die auch heute noch sehr aktuell sind.

4,5/5

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wollt eig auch M schauen :sweat_smile:

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Mach doch, ist doch okay :slight_smile:

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Thema: Filme, die in Berlin spielen
Film: Fucking Berlin von Florian Gottschick
Erscheinungsjahr: 2016
Laufzeit: 96 Minuten
Wo geschaut: Netflix

Sonja kommt nach Berlin, um Mathe zu studieren. Als sie dann mit Ladja zusammenkommt, verschieben sich ihre Prioritäten. Exzessive Parties müssen natürlich finanziert werden und irgendwann stehen die beiden vor der Prämisse, dass sie Geld brauchen. Dringend. Deswegen startet Sonja als Webcam-Girl, tut sich aber schwer damit Job, Uni und Liebesleben unter einem Hut zu halten.

Viel mehr zur Story will ich eigentlich gar nicht sagen, in welche Richtung es sich bewegt, wenn eine Steigerung eintreten soll, kann man sich wohl denken.

Tatsächlich hatte ich gar keine allzu hohen Erwartungen an den Film. Nach den ersten paar Minuten habe ich eigentlich schon gar nichts mehr erwartet und war fast überzeugt davon, dass ich ihn langweilig finden würde.
Tat ich aber tatsächlich nicht. Ja, der Film ist autobiografisch, entsprechend finde ich es verschmerzbar, dass storytechnisch kein Feuerwerk abgefeiert wird. Der Film plätschert ein wenig vor sich hin, schleicht sich durch die Handlung, fand ich aber absolut in Ordnung. Was die Story vielleicht ein wenig vermissen lässt, machen die Charaktere absolut wett. Meiner Meinung nach ist jede einzelne Figur wunderbar besetzt, was die Charaktere so sympathisch macht, dass ich sehr viel zu verzeihen bereit war.

Insgesamt war es nicht mein Lieblingsfilm, auch nicht der größte, den ich jemals gesehen habe. Aber für die kurze Zeit, die er gedauert hat, war ich sehr gut unterhalten.

4/5

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Thema: Filme, die in Berlin spielen
Film: M - Eine Stadt sucht einen Mörder
Erscheinungsjahr: 1931
Laufzeit: 117 Minuten
Wo geschaut: Amazon Prime

Ein wirklich progressiver Film. Sowohl in seiner Themenwahl, seiner technischen und künstlerischen Umsetzung, als auch in seiner grundlegenden Aussage.

Anfangs erwartete ich einen “für seine Zeit” gut umgesetzten Krimi mit 1-2 außergewöhnlichen Szenen - weit gefehlt. Natürlich muss man anmerken, wie beeindruckend es eigentlich ist, dass einer der ersten Tonfilme Deutschlands direkt so etwas wie ein akustisches “Thema” etabliert. Wenn man sieht, welche Möglichkeiten es heute in technischer Hinsicht gibt, und wieviele davon nicht ausgelotet werden, wurde bei “M” einfach alles rausgeholt was ging.

Ich mochte jede einzelne Phase und Ebene des Films. Die anfängliche Ungewissheit, die Darstellung und Aufbereitung der polizeilichen Ermittlung, das hochkochende Klima mit Schuldzuweisungen in der Bevölkerung, der hochspannende Heist… aber das Finale hat mir dann wirklich die Schuhe ausgezogen.

Jetzt weiß ich:
“M” ist kein großartiger Film “für seine Zeit” - sondern ein großartiger Film.

9/10

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Thema: Filme, die in Berlin spielen

Cabaret (1972)
von Bob Fosse

1931, Berlin zur Zeit der Weimarer Republik. Vor dem Hintergrund des sich ausbreitenden Nationalsozialismus lernen sich eine amerikanische Cabaret-Sängerin und ein britischer Linguist kennen und lieben. Zwei Menschen, die auf den ersten Blick ganz verschiedene Charaktere sind und auch verschiedene Vorstellungen vom Leben und von Beziehungen zu haben scheinen…

Cabaret ist ein Musicalfilm ganz nach meinem Geschmack: Die Gesangsnummern sind nicht nur super, sondern ergänzen sich hervorragend mit den “anderen Szenen” und bilden eine Einheit als Gesamtwerk, nichts fällt qualitätsmäßig gegenüber dem anderen Teil ab oder wirkt als hätte da eigentlich jemand nur wirklich Bock auf oder Ahnung von einem von beidem gehabt. Auch dass sie hauptsächlich auf einer kleinen Bühne und somit selbst eher “klein” und auf wenige Performer konzentriert sind, gefiel mir sehr gut und passte zur eigentlich sehr persönlichen Geschichte der Beziehung der beiden Hauptfiguren zueinander.

Denn der Film ist für mich keiner, der den aufkommenden Nationalsozialismus als Hauptthema hat, sondern zunächst mal eine Liebesgeschichte und eine Geschichte über Toleranz und die Emanzipation von gesellschaftlichen Normen, wenn es um persönliche Bereiche wie Liebe und Sexualität geht. Die Rolle des Nationalsozialismus funktioniert aber hervorragend als langsam aus dem Hintergrund tretende Bedrohung und mit seiner alles vereinnahmenden, beschränkenden und intoleranten Ideologie als starker Kontrast zu den oben genannten Werten.

Sehenswert ist Cabaret aber nicht nur wegen dieser Themen, der tollen Musik, der besonders in einigen Musicalnummern großartigen Cinematographie und der sehr originalgetreu und reichhaltig wirkenden Ausstattung, sondern auch weil er jede Menge Witz hat (der sehr britisch-höfliche Diss “you’re about as fatale as an after dinner mint!” blieb mir besonders in Erinnerung) und zwei wirklich spektakuläre Performances: Zum einen Joel Grey, der als “Master of Ceremonies” seine wahnsinnig ausdrucksstarke Mimik zur Schau stellen kann, und zum anderen natürlich Liza Minnelli, die ihrer Figur Sally Bowles das sprichwörtliche “Leben einhaucht”, wie man einer Figur nur Leben einhauchen kann und auch viel zur über weite Strecken unbeschwerten und lebensbejahenden Atmosphäre des Films beiträgt.

8/10

p.s. Der Film ist unter den Filmen, die den Oscar als “Best Picture” nicht gewinnen konnten (The Godfather gewann in jenem Jahr), der Film mit den meisten Oscars aller Zeiten, nämlich 8.

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Guten Morgen, hier spricht Ihr wöchentlicher Erinnerungsdienst. Achtung Achtung! @Timpingbert ist dran, ein Thema zu benennen.

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Oha, eh, mhh. Kommt im laufe des Tages okay.
Spätestens um 19 Uhr ist es da.

Okay. :grin:

Mist, hätte doch schon gestern andeuten sollen, wer dieses Wochenende dran ist. :simonhahaa:

Burt Reynolds-Filme?

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Eigentlich keine schlechte Idee.

Thema für nächste Woche:
Schaut euch als Gedenken an Burt Reynolds einen seiner Filme an.

Am besten nackt auf einem Bärenfell.

9 „Gefällt mir“

Bei mir wirds wohl das Original zu “The longest Yard”, da ich “Deliverance” vor kurzem erst gesehen hab. Wer den noch nicht kennt -> gucken. Heißt auf dt. “Beim Sterben ist jeder der Erste”.

Bin immer noch traurig, da ich vor allem mit Bandit aufgewachsen bin und Burt einer der Helden meiner Kindheit war.

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Ging dann ja doch schneller als erwartet. :grin: nach drakes Vorschlag hab ich schon mal kurz auf Wikipedia geschaut und festgestellt, dass ich nichts davon in bewusster Erinnerung habe oder vielleicht auch noch nie einen gesehen habe. :smiley:
Hat jemand ne konkrete (meinen Geschmack treffend, bei prime erhältlich, echte Klassiker oder geheimtipps) Empfehlung? :smiley:

Deliverance wird dir gefallen. Gibts bei Amazon für 2,99 zum leihen

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Wollte heute sowieso Deliverance schauen :grinning:.

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Hmmm… Was können die Reynoldserfahrenen zu ein ausgekochtes schlitzohr sagen? :smiley: ich las etwas von spektakulären autocrashes, Verfolgungsjagden und geschmacklosen Gags. Außerdem ist der in prime enthalten.^^
Klingt zwar nicht nach meinem geliebten bösen oder hartem Stoff aber nach klamauk mit Bier.^^

Ich hab den lange nicht gesehen und weiß nicht, wie der gealtert ist. Früher hatte ich allerdings oft sehr viel Spaß mit dem Film.

Thema: Filme , die in Berlin spielen
Film: Lola rennt( engl.: Run Lola Run)
Jahr: 1998
Länge: 81 min

Handlung: Manni verliert bei einem Kurier Job(für einen Hehler )100k DM und ruft seine Freundin Lola an. Dort erklärt er wie verzweifelt er Ihr das er das Geld in min braucht und so verzweifelt das er am überlegen ist eine Laden auszurauben. Lola versucht es Ihm auszureden und merkt wie verzweifelt Manni ist. Um Manni vor einem Fehler zu bewahren, beschließt Lola Ihren Vater zu fragen und Läuft los…

Joa, hab mich jetzt doch für was anderes entschieden, da „Lola rennt“ sowieso noch auf meiner Wall of Shame lag, konnte ich Ihn zumindest mal nachholen. Da ich in den nächsten 2 Tagen auch nur sporadisch zu erreichen bin, kommt mein Review jetzt schon^^.

Zu aller erst kann man wohl sagen, dass das Konzept des Films echt interessant ist und den Film etwas an Originalität gibt. Besonders löblich sind die Kameraschnitte, die den Film eine Zusatz Pointe geben und durch das Film Konzept noch eine besondere Würze gibt^^. Zum OST kann man noch sagen, das er wirklich gut zum Film passt. Guter Film, der mich gut Unterhalten hat und den ich endlich von meiner Wall of Shame streichen kann.^^

Rating: 4/5

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Thema: Filme, die in Berlin spielen
Film: Der Himmel über Berlin (von Wim Wenders)
Erscheinungsjahr: 1987
Wo geschaut: Amazon Prime

Die beiden Engel Damiel und Cassiel wandern durch die Straßen Berlins, um den Gedanken der Bevölkerung zu lauschen. Ihre einzige Möglichkeit, “Kontakt“ mit den Menschen aufzunehmen, besteht darin, dass sie durch sprichwörtliches Handauflegen, die Gedanken der Menschen in positive Bahnen lenken. Damiel reicht das aber nicht mehr, denn er sehnt sich danach, auf physischer Basis, am Leben teilzunehmen…

Mein erster Wim Wenders Film und, um mal gleich vorwegzunehmen, wie er mir gefiel, wahrscheinlich auch, vorerst, mein Letzter.
Der Film hat für mich das große Problem, dass, sobald die Darsteller anfingen zu reden - was bei diesem sehr dialoglastigen Film oft passiert (minutenlange Monologe inklusive) - ich komplett auf Durchzug geschaltet habe.
Viele (vermeintlich poesievolle) Worte, wenig Inhalt. Es gibt vereinzelte Lichtblicke, indem das Gesagte mich tatsächlich zum Nachdenken angeregt hat, jedoch waren diese Momente, die seltenen Ausnahmen.
Einer der Lichtblicke mal als Beispiel:

Was ist denn am Frieden, dass er nicht auf die Dauer begeistert und, dass sich von ihm, kaum erzählen lässt.

Positiv hervorheben möchte ich aber die Kameraarbeit, die, mit schwebenden Kamerafahrten, zu begeistern weiß. Ebenso überzeugen die Darsteller und versuchen, aus den qualvoll langen Dialogen, das Beste herauszuholen.

Kurzgesagt: Geschwätziges Kunstkino, das als Stummfilm, viel besser funktioniert hätte.

Wertung: 2.5/5

10 „Gefällt mir“

Victoria
Thema: Film, der in Berlin spielt
Regie: Sebastian Schipper
Erscheinungsjahr: 2015
Laufzeit: 140 Minuten
Wo geschaut: Netflix

Ich hatte keine wirklichen Erwartungen an Victoria bzw. dachte ich, dass der Film mir wohl nicht so gefallen würde. Aber ganz im Gegenteil, ich fand den richtig stark.
Durch den kontinuierlichen One Shot war ich von Minute 1 an direkt dabei und völlig in den Film versunken. Ich hatte das Gefühl, mit den Protagonisten durch die Straßen von Berlin zu ziehen. Jeder war mir auf eine gewisse Art und Weise sympathisch, und besonders hat es mir die etwas unbeholfene Beziehung zwischen Victoria und Sonne angetan. Das hat sich alles so echt angefühlt, gerade weil beide Englisch miteinander reden mussten und damit oft nicht so genau ausdrücken konnten, was sie eigentlich sagen wollten, und der Film hat sich in diesen Momenten so unfassbar authentisch angefühlt. Allein schon wegen des Schauspiels lohnt sich der Film meiner Meinung nach, gerade Laia Costa als Victoria macht das echt super.

Die Eskalation, auf die der Film dann im weiteren Verlauf zusteuert, muss man nicht mögen und kann man sehr übertrieben finden, ich fand es als konsequentes Weiterspinnen dieses Rausches, dieses Sogs, der sich durch den One Shot ergibt, eigentlich ganz passend.
Noch besser hätte mir der Film gefallen, wenn er 15 bis 20 Minuten kürzer gewesen wäre und damit ein bisschen überschüssiges Story-Fett eingespart hätte, aber auch so empfand ich Victoria als sehr unterhaltsam.

4/5

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