Film-Themen-Challenge

:tired_face:

2 „Gefällt mir“

Übrigens fällt mir gerade auf, dass man bei dem aktuellen Thema auch wunderbar mal wieder The Handmaiden (die taschendiebin) empfehlen kann. :grin: wer ihn noch nicht gesehen hat: los los. :smiley:

Edit: oh, oder die Lone Wolf and Cub Reihe, die ich hier, glaube ich, auch schon gesehen habe. :smiley: so viele schöne Filme. :grin:

7 „Gefällt mir“

Thema: Period Films

Ordet (1955)
von Carl Theodor Dreyer

1925 im ländlichen Dänemark. Zwei Väter wollen ihre Kinder nicht heiraten lassen, weil sie jeweils einer andere Auslegung des christlichen Glaubens folgen. Auch innerhalb einer der Familien gibt es unterschiedliche Überzeugungen: Ein Sohn ist gläubig, einer (mit schwangerer Frau) hat dem Glauben abgeschworen und der dritte hat eine geistige Behinderung und hält sich für eine Reinkarnation Jesu Christi…

Ich muss schon sagen, dass so sehr ich eher langsame Filme mag, fiel es mir hier doch zu Beginn recht schwer, richtig reinzufinden in den Film, denn hier ist nicht nur “der Film an sich” langsam sondern auch die Sprechgeschwindigkeit scheint nochmal reduziert (ich erinner’ mich jedenfalls nicht, dass das in anderen dänischen Filmen so war, was dann eher durch die Eigenschaften der Sprache begründet wäre) und auch wie langsam sich die Charaktere bewegen, trägt nicht gerade zu einer Minderung bei.

Aber als der Film mich dann irgendwann gepackt hat, war ich total fasziniert. Letztlich dreht sich alles im Film um den Glauben seiner Charaktere, ihre verschiedenen Interpretationen dessen und wie sie sich auf ihr Miteinander auswirken. Das ist es dann auch was den Film trägt und interessant macht.

Auch wenn ich mich irgendwann einmal leicht geärgert habe, dass der Film in 1 oder 2 Details nicht einen anderen Weg eingeschlagen hat, die ihn für mich sogar noch ne ganze Ecke besser gemacht hätten, war ich doch sehr angetan von dem was ich letztlich bekommen habe.

8/10

8 „Gefällt mir“

Thema: Period Films
Film: There Will Be Blood von Paul Thomas Anderson
Erscheinungsjahr: 2007
Laufzeit: 158 Minuten
Wo geschaut: Amazon Prime Video

Während Daniel Plainview 1898 noch alleine Silber in einer abgelegenen Mine schürft, hat er sich 1911 mit seinem Unternehmen bereits im Ölgeschäft etabliert, welches später einmal sein Adoptivsohn H. W. übernehmen soll. Eines Abend bekommt er Besuch von Paul Sunday, der von großen Ölvorkommen unter dem Land seiner vermeintlich ahnungslosen Familie in Kalifornien berichtet. Plainview wittert das große Geschäft und begibt sich mit seinem Sohn zur Sunday Farm, um das Land zu erwerben. Hier stellt sich ihm einzig Pauls obzessiv religiöser Zwillingsbruder Eli entgegen, welcher den Preis nach oben treibt und eine Spende für seine Kirche verlangt. Kurz darauf beginnt Plainview mit den Bohrarbeiten und dem Kauf des umliegenden Landes.

There Will Be Blood beginnt stark mit intensiven Bildern des Silberschürfens und später der Ölförderung, die den Zuschauer in Kombination mit der eingesetzten Musik zu fesseln wissen. Allerdings wird die Musik für meinen Geschmack an einigen Stellen zu aufdringlich und repetitiv eingesetzt, sodass diese Wirkung im Laufe des Films etwas abflacht.

Ähnlich hat es sich auch mit meinem allgemeinen Investment in den Film verhalten. So war ich zu Beginn noch total gefesselt und fasziniert von der Inszenierung, was in einer grandiosen Szene (Bohrunfall) seinen Höhepunkt findet. Diese ist unglaublich intensiv und grausam wie wunderschön zugleich und hat mich etwas an Lessons of Darkness von Werner Herzog erinnert, den ich vor wenigen Tagen gesehen habe.

Nach der Katastrophe hat der Film jedoch trotz spannender Personenkonstellationen, besonders die Interaktionen zwischen Daniel und Eli, mein Interesse etwas verloren, weil sich die Charakterentwicklung auch bedingt durch Zeitsprünge für mich etwas zu schnell vollzog und ich die Motivation der Charaktere an wenigen Stellen nicht ganz nachvollziehen konnte.

Nichtsdestotrotz liefern insbesondere Daniel Day Lewis als Daniel Plainview und Paul Dano als Eli Sunday eine faszinierende Schauspielleistung ab, die dann in einer grandiosen finalen Szene zugespitzt wird.

There Will Be Blood ist nach Phantom Thread erst mein zweiter Film von P. T. Anderson und bot ähnlich wie dieser sowohl Aspekte, die mir sehr gut gefallen haben, als auch schwächere Stellen, die mein Seherlebnis leicht getrübt haben, aber bei einer zweiten Sichtung auch verfliegen könnten. Auf jeden Fall macht er mir Lust, auch die weiteren Filme von P. T. Anderson nachzuholen.

4/5

9 „Gefällt mir“

irgendwie höre (lese) ich diesen Namen in letzter Zeit ständig… :smiley: Habe nur irgendwann mal Inherent Vice angefangen, aber leider früh bei eingepennt. Und letztens habe ich mir Boogie Nights gekauft… Mal sehen. Von dem was ich so höre geht er doch son bisschen in die Coen-Brüder Richtung, oder?

Ist ein großer Kritikerliebling und gehört sicher zu den angesehensten Regisseure dieses Jahrhunderts.
Coen-Brüder Richtung ja ein bisschen. Etwas was alle seine Filme verbindet ist sicherlich, dass er auf Charakter zentrierte Filme setzt.
Man bekommt einen sehr genauen Einblick in die jeweiligen Figuren.
Kann seine Filmographie nur empfehlen!

4 „Gefällt mir“

Hmja, klingt nach etwas, das mir gefallen könnte. :smiley: Er hats aber, mein ich, nicht so mit Gewalt, oder? :slight_smile:

Kommt drauf an. Es gibt schon auch sehr krasse Szenen. Gerade There will be blood hat ein heftiges Ende.

2 „Gefällt mir“

So weit ich das mit zwei gesehenen Filmen beurteilen kann, setzt er nicht auf Gewalt als Stilmittel, aber an passenden Stellen wird sie mit realistischer Härte eingesetzt, z.B. beim Ende von There Will Be Blood.

3 „Gefällt mir“

3 „Gefällt mir“

Thema: Period Films
Film: All quiet on the Western Front (dt.: Im Westen nichts Neues)
Erscheinungsjahr: 1930
Laufzeit: 136 Minuten
Wo geschaut: DVD

Dieser Klassiker lag schon lange auf meinem Pile of Shame. Ein Film, den man umbedingt mal gesehen haben sollte.
Er gilt als einer der ersten Anti-Kriegsfilme und schildert den ersten Weltkrieg aus der Sicht einer Gruppe junger, deutscher Männer, mit denen man die körperlichen, vor allem aber seelischen Strapazen erlebt, die ein solcher Krieg mit sich bringt.

Ich war echt beeindruckt von der technischen Umsetzung. Für einen Film von 1930 waren gerade die Kampfszenen unglaublich gut inszeniert.
Zusätzlich hinterlässt “Im Westen nichts Neues” bei mir einige der intensivsten Filmszenen.

Die Szene mit dem Franzosen und Paul im Schützengraben ging mir echt nah und macht sehr deutlich, wie unsinnig Kriege sind. Und als Paul den toten Kameraden Kat noch zum Lazaret getragen hat, lief mir sogar eine Träne über die Wange.

Als Trivia sei noch zu sagen, dass es eine vertonte und eine Stummfilmversion gibt und er in Deutschland insgesamt 3 oder 4 mal neu synchronisiert wurde. Ich hab ihn mir auch bewusst in der deutschen Version angeschaut (was ich normalerweise sehr selten tue), um zu sehen, wie diese Jahre später umgesetzte Synchro funktioniert -> Test bestanden.

Jedem, der sich für Anti-Kriegsfilme interessiert lege ich “All quiet on the Western Front” ans Herz. Sicherlich ein Meilenstein der Kinogeschichte und auch verdient mit dem Oscar ausgezeichnet.

4-4,5/5

8 „Gefällt mir“

Hat vielleicht noch jemand Nachholbedarf bei Kubrick? Paths of Glory oder Barry Lyndon. :grin:

2 „Gefällt mir“

Ich habe ja die leise Hoffnung, dass meine Bestellung morgen oder spätestens übermorgen noch kommt. Ansonsten muss der Backup-Film ran.

einer der letzten die ich immer noch vor mir herschiebe

Der ist klasse. :slight_smile:

Ja kann ich mir denken, Kriegsfilme sind nun eh nicht so mein Nr. 1 Thema und die sind dann auch selten was, was man sich mal aus spaß anschaut.

Ist ein antikriegsfilm. :grin: aber ja. Spaßig ist er nicht. :smiley:

Thema: Period Films
Film: Ben-Hur (William Wyler)
Erscheinungsjahr: 1959
Laufzeit: 212 Minuten
Wo geschaut: BluRay

Puh. Was soll ich sagen? Ben-Hur sollte man als Filmfan wohl mal gesehen haben. Der ganze Umfang, die Geschichte, das Wagenrennen - ja, das ist alles episch. Epic.

Trotzdem hatte ich so meine Probleme mit der Geschichte. Dafür, dass der Film so extrem lange geht, werden viele Teile der Geschichte nur erwähnt, nicht gezeigt (z.B. wie Ben-Hur eigentlich lernt, einen Pferderennwagen zu fahren).
Das ganze religiöse (nicht umsonst ist der Untertitel “A Tale of Christ”) war mir dann am Ende aber doch zu viel. Am Anfang wirkte es irgendwie organischer in die Geschichte integriert. Und ja, die Geschichte soll auf die Versöhnung, die Jesus in die Welt brachte, hinauslaufen, aber das war doch schon recht plakativ.

Die Beziehungen von Ben-Hur zu Messala und auch zu seinem Ziehvater Quintus Arrius fand ich aber interessant. Die Romanze mit seiner Ex-Sklavin aber aufgesetzt.

Und tatsächlich brauche (und möchte) ich auch keine minutenlange klassische Musikeinlage zum Beginn eines Films, wie hier (und nach der Pause - während der ich unglaublicherweise die BluRay wechseln musste). Nichts gegen die Musik an sich, aber das ist für mich nicht Kino.

Was ich dem Film aber neben der wirklich fantastischen Rennszene hoch anrechne ist, wie zeitlos er wirkt. Für einen Film von 1959 sieht alles nicht nur toll aus, es fühlt sich auch aktuell an. Der Film hätte von einigen Momenten abgesehen durchaus erst in viel jüngerer Zeit gedreht worden sein können.

Alleine die schiere Anzahl an Extras ist unglaublich - heutzutage wäre da wohl CGI im Spiel, und das ist dann doch einfach nicht das Gleiche.

Am Ende stelle ich mir die Frage - hat mir der Film gefallen? Ich tendiere zu nein. Er hatte Längen für mich, viele Längen, und teilweise eine zu erzwungene Geschichte. Ich kann aber würdigen, was für eine Arbeit dahintersteht, was für ein Sinn für tolle Stunts und Bilder.

4/5 bei Letterboxd

9 „Gefällt mir“

Mir fehlen tatsächlich nur noch Spartacus und Eyes Wide Shut. ^^

Ben Hur ist ein Film, den ich als Kind total geliebt habe, obwohl er definitiv seine Längen hat. Habe ihn aber jetzt schon einige Jahre nicht mehr gesehen, was ich in nächster Zeit auf jeden Fall nachholen muss.