Film-Themen-Challenge

Filme: 20.000 Meilen unter dem Meer ( 20,000 Leagues Under the Sea )
Thema: Technicolor
Jahr: 1954
Laufzeit: 122 min

Handlung: Prof. Aronnax und sein Gehilfe Conseil stecken aufgrund von Gerüchten von Seeungeheuer an der Küste der USA fest. Kurz darauf bekommt Prof. Aronnax eine Einladung, zur einer Expedition, die diese Gerüchte untersuchen soll. Einige Monate Später haben der Prof und die Crew bisher kein erfolg und wollen die Expedition für gescheitert erklären, als sie ein Wrack und ein geheimnisvolles etwas auf dem Meer sehen…

Muss sagen, das ich mir den Film ein wenig anders vorgestellt habe, ist aber ein durchaus unterhaltsamer Film. Der Film wird größtenteils von Kirk Douglas( der mittlerweile 101 Jahre alt ist :hushed:) charakter Ned Land und James Masons Captain Nemo getragen. Der Prof und der Diener wirken dagegen eher blass. Ein guter Film, der ein wenig versucht mit der Sympathie der Zuschauern zu spielen.

Rating: 3,5/5


Filme: Der Zauberer von Oz ( The Wizard of Oz)
Thema: Technicolor
Jahr: 1939
Laufzeit: 98 min

Handlung: Dorothy, ein Mädchen aus Kansas, lebt friedlich mit Ihrer Fam. in Ihrer Heimat. Als allerdings droht, das Ihr kleiner Hund Ihr weggenommen werden soll, beschließt Dorothy wegzulaufen. Nach kurzen Hickhack gerät Dorothy in einem Sturm und landet in die wundersamen Welt Oz…

Ich persönlich muss sagen, das der Film leider nicht mein Fall war. Der ganze Plot war mir ein wenig zu kitschig/kindlich gemacht und die Gesangs Einlagen waren auch nicht so mein Ding bzw. die Lieder waren einfach nichts für mich. Positiv ist allerdings das grandiose Set Design und die Kostüme, die für diese Zeit recht außergewöhnlich sind, wenn man bedenkt das der Film 1939 erschienen ist. Das Design ist teilweise besser als bei manch neueren Filmen.

Rating: 3/5

11 „Gefällt mir“

Thema: Technicolor
Film: The Green Mile von Frank Darabont
Erscheinungsjahr: 1999
Laufzeit: 189 Minuten
Wo geschaut: Netflix

Der Senior Paul Edgecomb lebt in einem Altenheim und fängt beim gemeinschaftlichen Fernsehen bei einer Filmszene plötzlich an zu weinen. Auf Nachfrage einer Freundin, warum ihn dieser Film so berührt, beginnt er von seiner Arbeit als Leiter des Todestraktes, der Grünen Meile, im Staatsgefängnis Cold Mountain zu erzählen.
Die Erzählung beginnt mit der Einlieferung des neuen Häftlings John Coffey, einem hünenhaften Afro-Amerikaner, der wegen Vergewaltigung und Mordes an zwei Mädchen zum Tode verurteilt wurde. Bald stellt sich jedoch heraus, dass Johns Wesen nicht zu seinen vermeintlich begangenen Verbrechen passt und er eine übernatürliche Gabe besitzt.

Vorweg muss ich sagen, dass meine Erwartungen an den Film vielleicht etwas zu hoch waren, da ich Darabonts Die Verurteilten liebe und auch viel überschwänglich Positives zu The Green Mile gehört habe.
Der Film ist zweifelsohne unterhaltsam und bietet wieder einmal stark inszenierte dichte Atmosphäre innerhalb eines Gefängnisses. Während der Cast um Tom Hanks auf Seiten der Wärter und Insassen eine gute Leistung abliefert, haben mir die von ihnen verkörperten Charaktere eher weniger gefallen. Denn trotz der Länge des Films entwickeln sich die Charaktere kaum und bilden größtenteils Filmklischees ab, die man schon häufiger gesehen hat.
Dies trägt verstärkt durch ihre Vorhersehbarkeit auch dazu dabei, dass sich die eigentlich intelligent erzählte Handlung an einigen Stellen eher schleppend voranbewegt. Dies kann aber auch daran gelegen haben, dass mir ein paar überraschende Plotpoints schon durch Erzählungen bekannt waren.
Außerdem hat mir die Einbindung der übernatürlichen Gabe nicht so gut gefallen. Abgesehen von dem religiösen Bezug hat sie nur den Zweck, Tränen beim Zuschauern hervorzulocken, was zugegebenermaßen auch funktioniert, denn eine gewisse Tragik möchte ich dem Film nicht absprechen.

Insgesamt war The Green Mile für mich ein etwas aufgeblasenes Seherlebnis, welches wahrscheinlich aufgrund zu hoher Erwartungen und zu großem Vorwissen nicht seine ganze Wirkung entfalten konnte.

3,5/5

8 „Gefällt mir“

Geht mir genauso und werde wahrscheinlich noch Paterson gucken, weil mir Adam Driver schon in Logan Lucky und BlackKKKlansman sehr gut gefallen hat und ich für dieses Thema dann doch etwas mehr von ihm sehen möchte. :smiley:

Thema: Technicolor
Film: Rope von Alfred Hitchcock
Erscheinungsjahr: 1948
Laufzeit: 81 Minuten

Zwei junge Männer erwürgen einen ihrer “Freunde”, verstecken seine Leiche im Appartement und laden seine Freunde und Familie zu einer makabren Dinnerparty um ihr perfektes Verbrechen zu feiern.

“Rope” ist ein recht kurzweiliger Hitchcock Film, der bereits nach einigen Minuten vermuten lässt, wie sich die gesamte Story abspielen wird. Schade, so bleiben dem Zuschauer allen voran die schauspielerische Leistung von James Stewart, der mal wieder überzeugen kann, der vermeintliche One Shot und das damit einhergehende Charakter Blocking. Insgesamt sehr interessant, doch fehlt mir das gewisse Etwas, die Unberechenbarkeit und vielleicht ist Hitchcocks tickende Bombe auch nicht besonders galant in den Film eingewoben.

3,5/5

9 „Gefällt mir“

Thema: Technicolor
Film: Singin’ in the Rain
Erscheinungsjahr: 1952
Laufzeit: 100 Minuten
Wo geschaut: Amazon (not Prime)

Es ist in mehrerlei Hinsicht lustig, dass ich ohne Hintergedanken einen Abend vor diesem Film noch einmal La La Land gesehen habe. Zum Einen heißt es dort in der Opening-Nummer

“A Technicolor world made out of music and machine
It called me to be on that screen
And live inside each scene”

zum Anderen ist mir sehr stark aufgefallen, wie sehr Singin’ in the Rain das neuere Musical inspiriert hat. Die Tanz-Szene zum Sonnenuntergang in La La Land ist wirklich deutlich beeinflusst von der Szene im Studio, in der Don Kathy die Film-Magie mit Wind und Scheinwerfern näherbringt.
In einer Tanz-Nummer wird eine Gardine auch als eng geknüpftes Kleid benutzt, wie über 60 Jahre später in La La Lands “Someone in the Crowd”-Szene.

Meinung: Auch abseits dieser Referenzen, hat mir Singin’ in the Rain echt Spaß gemacht. Sehr viele gute Gags in Bezug auf die Übergangszeit von Stumm- zu Ton-Film und fantastische Tanz-Szenen. Stimme auch @Sebbe zu, was die beste Szene des Films angeht. Da kam ich irgendwann aus dem Staunen nicht mehr raus. Dass letzte Mal, als ich so von der körperlichen Komik eines Schauspielers überrascht wurde, war wohl bei der Buster Keaton-Review.

Ich hab jedoch auch einen größeren Kritikpunkt, der mir den Film gegen Ende ein bisschen zerschossen hat. Diese gefühlt endlos lange “Broadway-Sequenz”, die zwar an und für sich toll inszeniert ist, aber eigentlich komplett in Don Lockwoods wörtlicher Rede stattfindet. Die hat mich irgendwann sehr gestört, weil sie immer weiter ausuferte, sodass ich mich irgendwann gefragt hab auf welcher Ebene wir uns gerade befinden: “Redet er noch, ist das jetzt schon die Umsetzung, hab ich verpasst, wie er den Satz beendet hat?”
Ich mag Traumsequenzen o.Ä. sehr. Gerade die “What If?”-Szene aus La La Land ist eine meiner Lieblings-Szenen überhaupt. Aber dort verfolgen wir die beiden Charaktere auf einer sehr emotionalen Reise in die eigene Vergangenheit, eventuelle Zukunft, verpasste Chancen, etc.

Und hier schauen wir eine riiiesige aufgeblasene Sequenz, die endet mit: “Joa, so könnten wir es machen.” Hat für mich so kurz vorm Finale sehr den Schwung rausgenommen…(Wow, dieser Abschnitt ist viel zu lang geworden.)

Fazit: Sehr unterhaltsamer Film, der mit toll inszenierten Tanz-Sequenzen, guten Pointen zur großen Umbruchs-Zeit des Films und einem augenzwinkernden Blick aufs Filmgeschäft zu überzeugen weiß.

7,5/10

10 „Gefällt mir“

Thema: Technicolor
Film: The Thief of Bagdad von Ludwig Berger/Michael Powell/Tim Whelan
Erscheinungsjahr: 1940
Laufzeit: 106 Minuten
Wo geschaut: Amazon Prime

Vorab: Ich wollte eigentlich endlich mal Lawrence of Arabia gucken, aber hatte dann die Woche doch sehr wenig Zeit. Also wurde es The Thief of Bagad, der mir paradoxerweise etwas zu kurz war :nun:

Denn da ist so viel drin. Für die Zeit atemberaubende Bilder, eine schöne Märchengeschichte, abwechslungsreiche Schauplätze und überzeugend gespielte Figuren. Allen voran Conrad Veidt, der Schauspieler, der mit seinem “Man who laughs” den Joker begründet hat und mit seinen stechenden Augen wirklich perfekt in die Rolle des Bösewichts passt.
Viele Elemente kennt man aus anderen arabischen/orientalischen Märchen wie Aladdin (der sich insbesondere bei den Namen inspirieren hat lassen) oder 1001 Nacht, aber das hat der generellen Stimmung keinen Abbruch getan.

Doch worum gehts eigentlich? Der König Ahmad wird von seinem Großwesir Jaffar hintergangen und freundet sich im Exil mit dem Dieb Abu an. Bei ihren Reise verliebt Ahmad sich in eine Prinzessin, auf die auch Jaffar sein Auge geworfen hat. Kurzerhand werden Ahmad und Abu von Jaffar verflucht. Beide versuchen sich nun aus ihrer misslichen Lage zu befreien sowie Ahmad und die Prinzessin zusammenzubringen. Dabei treffen sie auf allerlei Hindernisse, magische Geschöpfe und Orte…

Der Film hat 3 Oscars gewonnen (Kamera, Ausstattung, Spezialeffekte) und das vollkommen zurecht. Auch wenn ein paar Greenscreen-Sequenzen heutzutage eher lustig wirken, springt das Gefühl eines Märchenepos sofort über. Aber die anderen beiden Dinge, für die der Film Oscars abgeräumt hat, sind auch heute noch sehr fein. Kostüme, Szenenbild, Inszenierung: bombastisch. Die Farben (Stichwort: Technicolor) ein Augenschmaus und weit weg von den grau-braun Tönen, die heute in Blockbustern dominieren (aber da hab ich mich hier ja eh schon zur genüge ausgekotzt).
Wie gesagt: nur die Länge macht nicht ganz mit, der hätte gerne eine Stunde länger gehen. Stellenweise war es dann doch ein wenig hektisch und sprunghaft und die Figuren sowie die Geschichte konnten sich nicht komplett verwirklichen.

Ein echter Märchenklassiker, den ich jedem empfehlen kann, der auf Aladdin/Sindbad o.ä. Filme steht.

4/5

EDIT: Was mir grade noch eingefallen ist und ich auf jeden Fall erwähnen will: Die Untertitel bei Amazon Prime sind eine bodenlose Frechheit. Die Übersetzer haben anscheinend immer nur 2-3 Wörter am Stück übersetzen dürfen, ansonsten kann ich mir Exekution = Ausführung, free = kostenlos, mad = sauer (obwohl klar im Kontext mad = verrückt) oder einfachste Wiederholungs-Fehler (3x You = Du, dann auf einmal Sie) sowie grammatikalisch komplett konfuse Sätze nicht erklären.

10 „Gefällt mir“

Du sollst mein Glücksstern sein / Singin’ in the Rain

Thema: Technicolor
Regie: Stanley Donen, Gene Kelly
Erscheinungsjahr: 1952
Genre: Musicalfilm
Wo geschaut: DVD

Die größte Herausforderung dachte ich, wäre es nicht ständig an Clockwerk Orange zu denken, ich hab ihn auf deutsch geschaut, also war das egal. :sweat_smile:
Ich fand den Film ganz unterhaltend, etwas wirr bzw. hätten die Tanzeinlagen besser in den Film eingebaut werden können. Technicolor finde ich weiter schön und immer wieder faszinierend.
Ich musste auch an die Kritik von W.M.Schmitt denken zu Lalaland, hier merkte man in mde Film das alle ausgebildete Tänzer waren und das perfekt beherrscht haben.
Auch muss ich jetzt noch Hail Ceasar von den Coens schauen, sie beziehen sie ja auf diese Zeit.

3,5/5

6 „Gefällt mir“

Thema: Technicolor
Film: The Wizard of Oz
Jahr: 1939

Klassiker geschaut, wobei ich davon schon diverse andere Versionen gesehen habe. Die Story von Dorothee kennt man halt schon recht gut.

Ich war vom Film jetzt doch recht überrascht, dass er für sein alter in Farbe doch echt gut ausschaut. Viel singen und die bunte Welt erzeugen ja eine recht positive Atmosphäre, die nur durch die Hexe und ihre Unterlinge gestört wird. Ich hatte meine Spaß mit dem Film und bin froh das ich den nun von meiner Watchlist streichen durfte.

3/5

7 „Gefällt mir“

Thema: Film mit Adam Driver, kein Star Wars
Film: Tracks (John Curran)
Erscheinungsjahr: 2013
Laufzeit: 112 Minuten
Wo geschaut: Amazon Prime

Basierend auf der wahren Geschichte bzw. des Reiseberichts von Robyn Davidson verfolgen wir sie dabei, wie sie mit ihrem Hund Diggity und vier Kamelen Australien durchquert. Adam Driver spielt den Fotografen, den sie im Verlauf der Reise immer wieder trifft.

Die hier folgenden Spoilertags beziehen sich immer auf das selbe Ereignis im Film. Für mich ist es ehrlich gesagt eigentlich mehr eine Trigger-Warnung, als ein Spoiler. Hätte ich das vorher gewusst… ich bin nicht sicher, ob ich den Film gesehen hätte.

Ich bin ehrlich gesagt etwas sprachlos, was diesen Film angeht. An sich war es für mich eine tolle Reise, wunderschöne Bilder, ein sich langsam ausbreitendes Stück Film. Die Einsamkeit bzw. das Unterbrechen der selbigen kam auch gut zum Tragen. Die Landschaftsaufnahmen alleine waren schon toll. Also… ich mochte den Film. Sehr. Bis… ja bis… Diggity Gift zu sich nimmt und schließlich stirbt.. Da habe ich dann geheult (und stehe dazu). Ich kam davon schwer los, aber die Trauer passte auch gut zum restlichen Film. Am Ende ging es.

Aber richtig gut war es erst wieder beim Abspann. Da stand nämlich, dass (das folgende ist kein Spoiler für den Film, aber könnte den anderen Spoiler spoilern) Diggity von Special Agent Gibbs gespielt wird, und der Stunthund Ziva hieß. Als langjährige Navy CIS Zuschauerin musste ich da schon echt schmunzeln.

Zu Adam Driver - ich mag es, wenn er unbeholfene Charaktere spielt, darum hat er mir auch wieder sehr gut gefallen, vor allem in seinen ersten Szenen (auch wenn natürlich Mia Wasikowska hier die alleinige Hauptrolle spielt - und macht das ganz großartig).

Was soll ich sagen, ich hätte nie gedacht, dass mir ein Film in dem ein Hund stirbt so gut gefallen könnte.

4,5/5 + :heart: bei letterboxd

8 „Gefällt mir“

Thema: Film mit Adam Driver (ohne Star Wars)
Film: Inside Llewyn Davis
Erscheinungsjahr: 2013
Laufzeit: 105 Minuten
Wo gesehen: DVD

Der Film handelt vom Folksänger (Singer/Songwriter) Llewyn Davis (Oscar Isaac), der nach dem Tod seines damaligen Partners versucht, sich weniger oder weniger erfolgreich solo durchs Musikerleben zu schlagen. Nicht nur hat er keinen festen Wohnsitz, wenig Geld, einen Vater im Heim, eine schwangere Ex-Affaire sondern auch so gut wie keinen Erfolg.

Wir begleiten hier Llewyn eine Woche lang. Er trifft auf die typischen, skurrilen Gestalten, die man aus den Coen-Filmen kennt. Unter ihnen auch ein wieder einmal grandios spielender John Goodman und u.a. auch unser Themengeber Adam Driver in einer (zugegebenermaßen) kleinen aber feinen Rolle als Folkkünstler, mit dem Llewyn nebst Justin Timberlake einen Folksong aufnimmt.
Driver hat hier zwar nur geringe Screentime, konnte aber schon klar andeuten, was für ein (vor allem komödiantisches) Talent in ihm steckt.

Ich weiß nicht was ich sagen soll. Die Coens treffen einfach immer meinen Nerv, was Geschichtenerzählen betrifft. Das gepaart mit Musik (bin privat auch Riesenfan von amerikanischen Singer/Songwritern und Folk der 60er) lässt diesen Film immer wieder zu einem Genuß werden. Viele Anspielungen auf Figuren der damaligen Musikszene (Peter, Paul and Mary oder natürlich Dylan) setzen für mich noch einen weiteren Pluspunkt.

Nicht der beste Coen-Film, aber auf jeden Fall mal einen Blick wert und lange vor Star Wars ein Film, in dem Driver und Isaac Seite an Seite spielten.

4/5

11 „Gefällt mir“

Thema: Adam Driver

Frances Ha (2012)
von Noah Baumbach

Frances versucht ihren Traum von der Karriere als Tänzerin zu verwirklichen, während sie damit kämpft, genug Geld für die Miete aufzubringen und die Freundschaft zu ihrer besten Freundin auf die Probe gestellt wird…

Der Film definiert sich sehr durch die Art seiner Dialoge und seine Figuren, insbesondere seine Hauptfigur Frances. Besonders in diesen Bereichen hat er mich gleich zu Beginn ein bisschen an Lady Bird erinnert; ich hatte zwar noch im Hinterkopf, dass Greta Gerwig mal irgendwann mit Noah Baumbach zusammengearbeitet hat, es hat aber bis zum “Auftritt” der Stadt Sacramento gedauert, bis mir klar wurde, dass Greta Gerwig ja hier die Hauptrolle spielt (ich hatte vorher nur ein-, zweimal ein Bild von ihr bzw. sie vermutlich bei den Oscars gesehen).

Zusammen mit der Information aus dem Abspann, dass sie auch zusammen mit Noah Baumbach das Drehbuch geschrieben hat, erklärte das plötzlich einiges: Nicht nur die Ähnlichkeiten zu Lady Bird, sondern auch wie sie es geschafft haben, einen sowohl sehr natürlichen und recht einzigartigen Charakter mit Frances (und ähnlich auch den Nebenfiguren) mit so viel dramatischem und komödiantischem Potential zu erschaffen, dass dann in den Dialogen auch voll ausgeschöpft wird—ich vermute einfach mal, dass da wie in Lady Bird auch viel Persönliches von Gerwig mit eingeflossen ist.

Man kann sowohl mit Frances mitleiden, wenn sie mit den Auswirkungen der Ungewissheit in ihrem eingeschlagenen Karriereweg und teilweise auch ihren eigenen Entscheidungen hadert, aber gleichzeitig auch die fantastischen Dialoge genießen, immer irgendwo zwischen leicht Unwohlsein erzeugend und super lustig, wenn Menschen auf die sie trifft auf einer leicht anderen Wellenlänge liegen und beide tonal immer so ganz leicht aneinander vorbeireden—sorgt für ein paar wirklich großartige Szenen.

Diese Art der Dialoge bzw. diese Charaktereigenschaft wird auch super ausgespielt in einer von zwei Kleinigkeiten, die Frances Ha hat, für die ich immer eine Schwäche in Filmen habe: erstens, längere Dinnerszenen mit viel Dialog und zweitens, Szenen, in denen Figuren von Musik untermalt Straßenzüge entlangrennen und dabei seitlich parallel gefilmt werden—verleiht einem Film einfach immer eine tolle Dynamik.

Eine Dynamik, die auch Frances Ha auszeichnet, neben tollen Figuren und tollen Dialogen. Ein super Film über Selbstfindung und Freundschaft.

8/10

p.s. Zum Thema der Woche: Adam Driver spielt hier zwar eher ne kleinere Nebenrolle, ich fand ihn aber—wie eigentlich immer—super und konnte mich auch gut mit dem sehr trockenen und oftmals ins Leere laufenden Humor seiner Figur identifizieren.

10 „Gefällt mir“

Film: The F word ( oder auch „What if“ genannt)
Thema: Adam Driver
Jahr: 2013
Laufzeit: 98 min

Handlung: Nachdem Wallace sich vor über 1 Jahr von seiner Freundin Megan getrennt hat, beschließt er die Feier seines besten Freundes( Adam Driver) zu gehen. Dort trifft er die Cousine seines Freundes mit der er sich sofort gut versteht. Leider stellt sich heraus das sie bereits einen Freund hat und würde gern mit Wallace befreundet sein…

Muss zugeben das „The F word“ eigentlich meine 3 Wahl war, allerdings waren die anderen beiden Filme nicht möglich. Ich muss zugeben noch keinen Adam Driver Film gesehen zu haben( ja auch nicht die neuen Star Wars Filme, die prequels haben mir gereicht :see_no_evil:), hier hat er jetzt nicht die große Rolle, aber durchaus etwas screentime als unkonventioneller Freund von Wallace den er eig. Auch ganz gut rüberkommen lässt. Der eig. Film ist eine solide RomCom mit einigen netten Szenen und mit einen guten Daniel Radcliff.

Rating: 3/5

9 „Gefällt mir“

Thema: Adam Driver
Film: Paterson von Jim Jarmusch
Erscheinungsjahr: 2016
Laufzeit: 118 Minuten
Wo geschaut: Amazon Prime Video

Paterson zeigt eine Woche aus dem Leben des Busfahrers Paterson in der gleichnamigen Stadt im Bundesstaat New Jersey. Neben seinem Beruf schreibt er Gedichte in sein “geheimes” Notizbuch, die er trotz Drängens seiner Partnerin Laura nicht veröffentlichen möchte.

Der Film ist sehr entschleunigt erzählt und gleitet dahin wie Paterson in seinem Bus und seinen Gedanken, worauf man sich einlassen muss. Die Unterteilung in sieben Tage von Montag bis Sonntag sorgt jedoch für einen angenehmen Rhythmus, sodass mir nie langweilig wurde.
Dafür sorgen auch die fantastischen Charaktere und Dialoge, die sowohl lustige als auch ernste Momente bieten. Besonders überzeugt hier das gegensätzliche Paar aus Paterson (Adam Driver) und Laura (Golshifteh Farahani). Während er gutmütig und wortkarg seine Kreativität der Routine seines Alltags unterordnet und im Stillen für sich auslebt, ist seine Frau rastlos, lebt ihre kreative Ader im Umgestalten der Wohnung und ihrer Kleidung aus und hat ständig neue Pläne für ihre berufliche Zukunft. Aufgrund der wunderbaren Chemie zwischen Driver und Farahani wirkt ihre Beziehung aber sehr natürlich und zeugt von tiefer Innigkeit und Unterstützung.
Auch die Nebencharaktere sind stark besetzt und sorgen für die ein oder andere Überraschung. Besonders gefreut hat mich das “Moonrise-Kingdom-Reunion-Cameo” von Jared Gilman und Kara Hayward in einer Szene.
Auch wenn Poesie nicht unbedingt mein Fall ist und mich die Gedichte mit einer Ausnahme (Gedicht eines zehnjährigen Mädchens, auf das Paterson trifft) nicht richtig erreicht haben, hat mir die entschleunigende Wirkung des Films sehr gut gefallen. So konnte ich mich wunderbar fallen lassen und miterleben, wie Paterson das Schöne im Alltäglichen sieht und dabei viele unterschiedliche Menschen trifft und beobachtet.
Zuletzt möchte ich noch Patersons Hund Marvin erwähnen, der auch für einige sehr unterhaltsame Momente sorgt.

Alles in allem bietet Paterson nicht nur einen starken Adam Driver, sondern ist auch in seiner Gesamtheit definitiv eine Empfehlung wert.

4/5

9 „Gefällt mir“

Thema #15: Adam Driver
Film: Paterson von Jim Jarmusch
Erscheinungsjahr: 2016
Laufzeit: 118 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime

Adam Driver wacht eine Woche lang jeden Morgen neben seiner wunderschönen Frau auf, geht zur Arbeit, fährt Bus, schreibt Gedichte und geht abends mit dem Hund raus und in die Bar. Zwei Stunden lang. Neben unangenehmen Erinnerungen an eigene Beziehungen hat mich der Film leider in erster Linie gelangweilt. Die witzigen Szenen sieht man leider bereits im Trailer und bis auf zwei weitere gute Szenen plätschert es in meinen Augen doch schon sehr arg dahin. Und ich mag ja eigentlich langsame Filme. Wenn dann allerdings jegliche “spontane Entladung” ausbleibt finde ich es recht enttäuschend.
Zwischenzeitlich habe ich Ansätze gesehen, dass sich da eine Art Twist andeuten könnte, aber auch in dieser Hinsicht kam leider nix bei rum. ^^

Schade. Wollte ja eigentlich Silence schauen, dachte mir aber heute, dass ich mehr Lust auf einen etwas lustigeren Film hatte. Da bin ich dann nach den Eindrücken von den Trailern gegangen. Außerdem dachte ich mir, der sei mir grad zu lang… dabei wärs auch nur ~ne halbe Stunde mehr gewesen, dafür aber wahrscheinlich weniger einschläfernd. :ugly:

@schucki96’s Eindruck kann ich also nicht so ganz bestätigen. ^^ An der Optik und den Schauspielern gibts allerdings nix zu meckern.

2/5

9 „Gefällt mir“

Egal wie unlustig du Paterson fandest, ich kann dir verischern, du hast zumindest den „lustigeren“ von beiden erwischt" :wink:

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Aber auch den deutlich unblutigeren. ^^ Und gänzlich unlustig war er ja nicht. Die Szenen kannte ich nur leider schon aus dem Trailer (weshalb ich ja normalerweise keine Trailer gucke! :colinmcrage:)

Das stimmt sicherlich :grinning:. Wobei das nicht unbedingt die „entertainige“ Art von blutig in Silence ist, der schlägt schon auf Gemüt. Geht mehr so in Richtung Schindlers Liste. Ist aber nen super Film.

Denke, ich werde ihn noch nachholen, wenn ich am Wochenende nicht doch zu sehr die neue diablo 2 ladder suchte. :smiley:

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Ich hatte vielleicht das Glück, bei Paterson keinen Trailer gesehen zu haben :ugly:

Wenn du Jim Jarmusch noch mal eine Chance geben magst, versuch es mit Only Lovers Left Alive. Der ist zwar auch langsam, aber etwas schneller, und es kommt auch Blut drin vor :wink:

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Heute mal wieder zu einer angemessenen Zeit ( :stuck_out_tongue: ): @Timpingbert , du bist dran.^^

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