Thema #2: Dänischer Regisseur
Film: The House That Jack Built von Lars von Trier
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 151 Minuten
Da ich Refn ja schon zu Genüge abgefeiert habe, folgt als nächster dänische Regisseur Lars von Trier. @boodee hat mit seinem Beitrag den Anstoß gegeben und da es mir gestern nicht unbedingt nach einem emotionalem Schlag in die Magengrube stand, müssen „Melancholia“ und „Dancer in the Dark“ noch etwas warten. „Hier ist Jacky!“
Jack ein gescheiterter Architekt, Ingenieur und schrecklicher Serienkiller berichtet Verge von 5 Morden, die sich in einer Zeitspanne von 12 Jahren zugetragen haben. Jeder von ihnen ein kleiner Teil des schrecklichen und doch poetischen Schaffen Jacks.
Lars, Lars, Lars. Ich weiß du willst provozieren und wirst dabei oft missverstanden und die Kritiker können dich teilweise auch nicht sonderlich leiden. Der erste große Erfolg für dich mit „The House That Jack Built“, war wohl Cannes. Bei der Aufführung sind, wie so üblich, ein paar Zuschauer empört aus dem Saal gegangen. Viel hat das nicht zu bedeuten, da dies gefühlt bei 50% der dortigen Aufführungen geschieht. Naja du hast dir wahrscheinlich trotzdem auf die Schulter geklopft.
Die allgemeine Meinung zu deinem neuem Werk war doch recht positiv, was womöglich daran liegen könnte, dass er auch eines deiner zugänglichsten Werke ist? Du kaust dem Zuschauer auch schön alles vor und spuckst es dann auf die Leinwand und es wird Zähne fletschend angenommen. Macht für eine gewisse Zeit Spaß, aber für 151min ist das doch etwas viel, denn wie immer bläst du jede Szene mit bedeutungsschwangeren Bildern und ausschweifenden Off-Texten auf. Classic Trier eben.
Aber wieso ist „The House That Jack Built“ doch so, naja sagen wir mal, faszinierend? Aus einem einfachem Grund, weil du dich selbst in deiner Arbeit suhlst und dich Aufnahmen von „Antichrist“, „Dogville“ usw. so sehr erregen, dass es kaum auszuhalten sein kann, eben du zu sein. All das, um deinen Kritikern den Mittelfinger ins Gesicht zu stecken, sich selbst in gewisser Weise treu zu bleiben und doch noch einen draufzusetzen.
Ganz so sicher bin ich mir mit „The House That Jack Built“ nicht. Ist es jetzt ernstgemeint, will Trier einfach nur trollen, liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen oder liege ich komplett daneben? Macht euch am besten selbst ein Bild - von Trier liefert von Trier und man weiß worauf man sich einlässt.