Film-Themen-Challenge

Nightwatch – Nachtwache

Thema: Film eines dänischen Regisseurs
Regie: Ole Bornedal
Erscheinungsjahr: 1994
Genre: Thriller
Wo geschaut: DVD

Ein stimmiger Film mit ein paar Makeln. Die Darsteller fand ich ganz gut, auch Spannung kommt schnell auf und zieht am ende gut an. Leider war der Film etwas übertrieben Inszeniert, das Essen mit der Hure passt für besonders nicht zum Rest des Film und der Twist zum Täter war zu weit hergeholt bzw. es gab zu wenig Anzeichen und wirkte deswegen eher unrealistisch als Spannend.
Aber im großen und ganzen ein Spannender Film der 90er den man ruhig mal schauen sollte.

3,5/5

5 „Gefällt mir“

Thema: dänische Regisseure

Film: Wilbur wants to kill himself
Regie: Lone Scherfig
Release: 2002
DVD

Eine Tragi-Komödie…


(Ups… da hab ich ja „ausversehen“ die DVD auf einen Stapel an Filmvorschlägen für’s aktuell neue Thema abgelegt… hmm… ups… wie konnte das denn nur passieren… :grin: )

Zum Film:

1.Szene Tablettencocktail… Gasherd an, daneben sitzen… Titel… Szenenwechsel zu Bruder… befindet sich in der eigenen Bilbliothek (Familienbetrieb), erwähnt sofort gegenüber einer Kundin, dass der Vater soeben gerad vor kurzen verstoben wäre und es die Brüder gut verkraftet hätten … erhält einen Anruf und rennt los… Szenenwechsel… Willbur rief vor Bewusstseinsverlust an… der Bruder stürmte los, um ihn zu retten… „Atme Wilbur. Atme!“… Wilbur reagiert und reicht dem Bruder nebenbei das Telefon aus der Hand…

Szenenwechsel… Psychiatrie… Gruppentherapie…

Horst: „Also Wilbur…“
Wilbur: „Ja. Horst.“
Horst: „… dieses Mal Tabletten?“
Wilbur: „Ja. Und Gas.“
Horst: „Das hätte aber tödlich ausgehen können.“
Wilbur: „Ja. Darum geht’s auch.“
Kurze Pause.
Wilbur: „Bin ich eigentlich der Einzige, der am Verhungern ist?“

Innerhalb von wenigen Minuten stellt der Film bereits klar, dass der Titel wortwörtlich vertreten wird…

Kurzer leichter Humor… dann eine Patientin zu 1 anderen mit Klartext:
„Du hast bloß ein Problem Wayne. Du bist ne Heulsuse.
Was hier wirklich lebensgefährlich für uns alle ist, dass bist du Wilbur. Du verplemperst unsere Zeit, schmarotzerst in unserem System herum und die Gasgeschichte war doch Irrsinn.“ … usw usw usw… kurze Zeit später wird die Ausgangssituation gelegt und die Brüder ziehen auf Empfehlung temporär zusammen… Kurze Zeit später geht Wilbur zur Arbeit. Für seine Problematik hat er einen interessanten Job…

Ein nächster Suizidversuch setzt in Form einer intimen Szene den nächsten Grundstein für die Handlung… der einen unausgesprochenen Interessenkonflikt zwischen den Brüdern entfacht…
Wilbur… der lebende Ziellose mit dem leeren Alltag.
Harbour… der fürsorgliche Versorgende, später aus dem Blick eines Kindes heraus sogar als Sicherheit in Form eines Leuchtturms betitelt.

Im Film wird immer wieder klar, dass Wilbur die besseren sozialen Kompetenzen für’s Leben hat… und die meisten Erfahrungen und Sicherheiten für die nicht alltäglichen Situationen. Die Menschen mögen ihn, da er klar, authentisch, kongruent und zugänglich ist. Dies nimmt er selbst nicht war und verbleibt in seiner eher einsamen Situation.

Wilbur. Mehrere Suizidversuche. Teils hochriskant. Aber auch irgendwie nur Hilfeschreie. Selbstsicherheit und Lockerheit im Umgang mit Frauen.
Seine Ziel-/Plan-/Perspektivlosigkeit sind sein großes Hindernis.
Der Bruder zeigt seine Stabilität, Sicherheit im Leben, Fähigkeiten im Umgang mit Lebenssituationen, aber wie schon geschrieben: Defizite und Unsicherheiten im Umgang mit Menschen… usw.
Beide Brüder unterscheiden sich sehr, erst recht im Umgang mit Trauer.
Aber vielleicht haben sie ja mehr gemeinsam, als sie glauben… obwohl sie ihre Lebenssituation völlig unterschiedlich bestreiten und auf völlig unterschiedliche Art und Weise mit dem Thema Tod und Liebe konfrontiert werden.
1 Frau. 2 Männer. Alle auf der Suche nach Sinn und Zukunft… Perspektive für’s Leben.
Ein Blick auf den gemeinsamen Alltag der Charaktere und dessen verbundener Tragik in den Beziehungen zueinander.

-Tragödie. Sanfte Komödie. (Wobei die komödiantischen Momente in den Situation an sich auftritt und nie zu stark in den Virdergrund tritt.)
-Ein kurzer Einblick in mehrere Wochen/Monate einer kleinen Familie… und mehrere kleinere tragische Leben von Nebencharakteren.
-Wirklich tolle, glaubhafte Entwicklung der Charaktere und daher auch nahbar.
-Spezielles, gesellschaftliches "Tabu"thema leicht verkömmlich und gut reflektierend dargestellt… man wird nie zu sehr ins Nachdenken gebracht und der Film weiß definitiv zu unterhalten… und natürlich treten auch tragische, kontroverse Dinge in Bezug auf Liebe auf… Nähe und Distanz in Bezug auf Zeit, Vernunft, Verpflichtung, Sichheit und Loyalität.
-tolle Darstellung davon, wie sich die Brüder dabei ergänzen den Alltag zu bestreiten.
-Der Film, hat meiner Meinung nach, keinerlei Längen. Jeder Szene passt und ist gut dargestellt.
-Trotz der Tragik wird immer Bezug auf das positive hervorgehoben… und spürbar.
-freie Wahl. Ausweglosigkeit. Diverse Perspektiven. Einsamkeit. Schicksal. Reife. Sicherheit. Entscheidungen. Kompetenzen. Ziele. Konfrontation. Rollenwechsel. Verantwortung. Persönlicher Progress. Miteinander Wachsen. Leben. Suchen und Finden. Abschluss. Veränderung.
-je nach Perspektive hat er ein gutes Ende, dass einen optimistisch stimmt, trotz der Tragik, die darin liegt.

-Ist Teil der „Arthouse collection: Die 50 besten guten Filme“

Sehenswert. Absolute Empfehlung meinerseits.

Hauptcharaktere:
Wilbur: Jamie Sives
Harbour: Adrian Rawlins (aka „James Potter“)
Shirley Henderson (bspw.: Moaning Myrtle)

Bekanntester Nebendarstelller:
Mads Mikkelsen (im Film = Horst)

Im Verlauf:
„Es tut mir wahnsinnig Leid, dass sie nicht mehr zur Suizidgruppe kommen dürfen… ganz besonders weil sie erzählen könnten, wie es ist, wenn man tot ist.“

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:sweat: …wäre die S-Bahn gefahren und due andere nicht verspätet gewesen, dann hätte ich den auch für’s Thema genommen… naja… jetzt heisst es warten…
Ich hab Bock drauf. :+1:

Meine directors cut-Version auf DVD hat 313. :scream:

DVDs und blurays haben ne leicht unterschiedliche Geschwindigkeit, die man beim schauen nicht wirklich bemerkt und häufig unterschiedlich lange anfangseinblendungen. Bei dieser Länge kann es schon vorkommen, dass das zehn Minuten ausmacht. :smiley:

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Hatte schon Sorge, dass mir irgendwas fehlt… wobei dies ja nicht geht, wenn beides jeweils der directors cut ist. :joy:

Wobei natürlich auch mit „directors cut“-bezeichnungen gerne mal schmu betrieben wird. Bei filmen, die es in mehreren Versionen gibt, wühle ich mich vorm kauf meistens ewig durch die schnittberichte, damit ich auch die richtige Version bekomme. :smiley:

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Streber :smirk:

Ich bevorzuge meine Filme eben vollständig. :stuck_out_tongue:

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*hust*Bladerunner*hust*

Thema: Beziehung Vater/Tochter oder Mutter/Sohn
Film: The Babadook von Jennifer Kent
Erscheinungsjahr: 2014
Laufzeit: 94 Minuten
Wo geschaut: Amazon Prime

Ich hatte zuerst The Others geschaut, da ich ihn lange nicht gesehen hatte und er auch in Qualle’s Liste auftauchte. Dort war mir aber die Beziehung / Interaktion zwischen Mutter und Sohn nicht prägend genug.

Auf meiner Amazon-Watchlist stand noch “The Babadook”, der ja von vielen meiner Letterboxd-Buddies gut bewertet worden ist.
In diesem Film steht tatsächlich, schon fast ausschließlich, die Beziehung von Mutter zu Sohn im Mittelpunkt.

Es geht um eine Frau, die nach dem Tod ihres Ehemanns vor sieben Jahren ihren Sohn allein erzieht und noch deutlich am strugglen ist, da sie ihren Sohn z.T. für den Tod ihres Ehemanns verantwortlich macht. Der Junge zeigt merkwürdige Verhaltensweisen wie eine fast schon manische Besessenheit von Monstern / Waffen und ist sonst auch sehr isoliert von anderen Kindern. Eines Abends sucht sich der kleine ein Gute-Nacht-Buch aus - Mister Babadook - nach dessen Vorlesens zunehmends merkwürdige Dinge passieren…

Ich bin nicht mehr so der Fan von Horror-Filme, da viele heutigen Vertreter dieses Genres den ewig gleichen Mustern folgen und sich zunehmends auf Jumpscares oder übertriebene Gewalt stützen.

In The Babadook spielt sich vieles auf der psychologischen Ebene ab und die Horror-Effekte sind eher subtil gestreut. Das hat mir sehr gefallen, denn der Film setzt den dadurch entstehenden Horror gut in Szene. Der Lütte (übrigens sehr stark gespielt von Noah Wiseman) ging mir anfangs so hart auf den Keks, dass ich die Reaktionen der Mutter richtig gut nachvollziehen konnte.

Das Ende fand ich hingegen eher meh. Insgesamt bekommt The Babadook eine 3,5/5, was schon zu meinen höheren Bewertungen im Bereich Horror zählt. Auf jeden Fall eine positive Überraschung.

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Thema: Beziehung Vater/Tochter oder Mutter/Sohn
Film: Train to Busan von Yeon Sang-ho
Erscheinungsjahr: 2016
Laufzeit: 118 Minuten
Wo geschaut: Netflix
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Wer sich mit Horrorfilmtrivia und Geschichte nicht auskennt, könnte nun gespoilert werden, es geht kurz um Jahrzehntealte Klassiker. Nach dem nächsten Absatz spoilerfrei über Train to Busan.

Als erstes kam mir der Film in den Sinn, der das Vorbild für Michael Meyers, Jason Vorhees oder Freddy war. “Jessy - Die Treppe in den Tod”. Da ich diesen bestimmt 15 Jahre nicht gesehen habe, bin ich mir aber nicht mehr sicher, ob die Mutter eine ähnlich wichtige Rolle spielt wie im Remake “Black Christmas” von 2006. Freitag der 13. oder Psycho kennt ja jeder, Oldboy würde alleine die Erwähnung hier wohl schon zu viel spoilern, also etwas unkonventionell Train to Busan.

Ich habe den Film zwar schonmal im Kino gesehen, aber nur im Original und ohne Untertitel, deshalb dachte ich, es sei eine gute Möglichkkeit ihn nochmal zu sehen.
Ein Vater, der Fondmanager in Seoul ist, hat sich frisch von seiner Ehefrau getrennt. Die gemeinsame Tochter, die bei ihm lebt, die er wegen vieler Überstunden aber kaum sieht, möchte ihren Geburtstag unbedingt mit ihrer Mutter verbringen und den titelgebenden Zug nach Busan nehmen. Der Vater gibt sich einen Ruck und begleitet sie. Kann man sich einen schlechteren Ort vorstellen an dem zu eben diesem Zeitpunkt ein Zombievirus ausbricht als einen Zug quer durch eines der bevölkerungsdichtesten Länder der Erde? Ein Vater gibt zumindest alles, damit seine Tochter nicht dieses schreckliche Schicksal erleidet.

Train to Busan macht einfach Spaß. Endlich mal ein Zombiefilm auf hohem Niveau, in dem die Zombies sich nicht so langsam und schwerfällig bewegen, sondern in übermenschlich hohem Tempo. Zusätzlich hat der Film sehr viele gute Ideen, wie man in der aussichtslosen Situation im Hochgeschwindigkeitszug trotzdem den Untoten ein ums andere Mal entkommen kann. Die Motivation der Hauptkämpfer, die ihre Tochter, ihre schwangere Frau und ihre Freundin retten wollen, ist hier durchaus plausibel dargestellt. Es gibt trotz des Horrors einige sehr menschliche Szenen, ich kann den Film jedem Horrorfan empfehlen, der schlichtweg einen Film sehen möchte, der eine harte Szene nach der anderen zeigt, ohne zu brutal oder trashig zu werden.

4/5 auf letterboxd

Mir ist eben noch ein weiterer Film eingefallen, auf den man nicht auf Anhieb bei dem Thema kommt. Wenn ich es schaffe, gibt es diese Woche also noch einen.

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Habe auf einer Liste zu diesem Thema “Million Dollar Baby” gefunden, der schon ewig auf meiner Watchlist steht. Kann hier jemand bestätigen, dass der Film zum Thema passt?

Ich hab den Film auch schon ewig nicht mehr gesehen, aber soweit ich mich erinnern kann, ist diese Vater/Tochter Beziehung, zwar nicht leiblich, jedoch trotzdem nicht minder vorhanden. k.p. ob dir das reicht :sweat_smile:

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Okay, danke erstmal. Ist ja noch genug Zeit diese Woche, mal abwarten, ob @Qualle_mit_Hut den Film gestattet. Zur Absicherung schaue ich schonmal den Babadook. :smiley:

Hoffe @Qualle_mit_Hut erlaubt dir den, denn abgesehen von den Genen ist es wirklich ne tolle Vater/Tochter-Beziehung, die sich da im Film entwickelt.

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Ich kenne den Film nicht, aber wenn das hier stimmt

sollte der passen. Geht ja eher um die Beziehung, als um die Gene. :blush:

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Danke für die schnellen Antworten. Werde den dann innerhalb der nächsten Tage schauen. Falls es doch nicht passt, kann ich noch ein Review zu Babadook schreiben.

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Das beruhigt mich. LesMis ist ja auch keine Blutsverwandschaft.

Thema: Beziehung Vater/Tochter oder Mutter/Sohn
Film: Million Dollar Baby von Clint Eastwood
Erscheinungsjahr: 2004
Laufzeit: 132 Minuten
Wo geschaut: Amazon Prime Video

Boxtrainer Frankie Dunn (Clint Eastwood) ist von seiner Tochter entfremdet und betreibt mit Hausmeister “Scrap” (Morgan Freeman) ein Boxstudio. Er hat noch nie einen Schützling zum Titel geführt, obwohl er durchaus das Potential dazu hätte. Eines Tages taucht die schon fast 32-jährige Kellnerin Maggie Fitzgerald (Hilary Swank) in seinem Studio auf, um von ihm trainiert zu werden. Ihr Vater ist schon länger tot und zum Rest ihrer Familie hat sie keinen guten Draht.

Wie hieraus hervorgeht handelt es sich um keine “leibliche” Vater-Tochter-Beziehung, aber nach Sehen des Films denke ich auch, dass Million Dollar Baby wunderbar eine solche abbildet, da Frankie und Maggie im Verlauf des Films im jeweils anderen einen “Tochterersatz” bzw. eine Vaterfigur finden.

Zunächst beginnt der Film wie die meisten Sportdramen und folgt einer klassischen Handlung des Trainings und Aufstiegs einer Sportlerin. Doch hebt er sich bereits hier durch mehrere Faktoren vom durchschnittlichen Genrevertreter ab. So sind z.B. die Performances von Morgan Freeman, Clint Eastwood und besonders Hilary Swank überragend und geben ihren Charakteren eine gewisse Tiefe, sodass sie nicht zu den typischen Abziehbildern verkommen. Auch hinter der Kamera zeigt Eastwood wieder einmal was er drauf hat und inszeniert sehr routiniert sowie mit perfektem Pacing.
Was den Film aber auszeichnet ist der Wandel der Handlung im letzten Drittel, welcher in seinem Pathos und seiner emotionalen Manipulierung vielleicht etwas übertreibt, aber mich nichtsdestotrotz hart getroffen hat, weil Clint Eastwood und Hilary Swank im Zusammenspiel so stark überzeugen.

4/5

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