Million Dollar Baby!
Thema: Beziehung Vater/Tochter oder Mutter/Sohn
Film: 96 Hours (Taken)
Erscheinungsjahr: 2009
Laufzeit: ca. 90 Minuten
Wo geschaut: Netflix
Die Tagline des Films ist „They took his daughter. He‘ll take their lives“ und damit ist eigentlich auch alles gesagt. Liam Neeson spielt einen ehemaligen Spion der inzwischen von seiner Frau geschieden ist und seinen Job aufgegeben hat um mehr Zeit mit seiner Tochter verbringen zu können. Die Tochter fliegt mit ihrer Freundin nach Paris was ihrem Vater zunächst nicht gefällt, er stimmt dann aber doch zu. Kaum in Paris angekommen werden Tochter und Freundin von albanischen Menschenhändlern entführt, Neeson hört das am Telefon mit und macht sich prompt auf den Weg nach Paris um sie zu befreien. Schließlich hat er erfahrungsgemäß nur 96 Stunden Zeit um sie zu finden, ansonsten wird sie unauffindbar sein.
Dementsprechend verliert der Film auch wirklich keine Zeit. Die Figuren sind in den ersten 15 Minuten komplett etabliert und die nächsten 80 Minuten sind dann sehr kurzweilige Action die nur hier und da mal kurz unterbrochen wird um etwas durchatmen zu können. Es macht einfach Spaß ihm dabei zuzuschauen wie er einen Typen nach dem anderen eiskalt erledigt und so immer näher an den Aufenthaltsort seiner Tochter kommt. Was mir besonders gut gefällt ist, wie kompromisslos und gnadenlos er dabei ist. Da ist keine Zeit für Spielchen. Es wird gar nicht groß rumgelabert sondern es geht immer direkt zur Sache und Mitleid kann man einfach mal gar nicht erwarten. Das zeigt sich vor allem als er einfach ganz unvermittelt der Frau seines französischen „Freundes“ in den Arm schießt (was mich echt eiskalt erwischt hat), in der Folterszene als er einen auf einen improvisierten elektrischen Stuhl setzt und am Ende, als das Opfer um sein Leben winselt und beteuert die Wahrheit zu sagen, nur sagt: „Ich glaube Dir, aber das hilft dir nicht.“, den Strom anschaltet und geht. Oder im Finale als er seine Tochter findet die von einem Scheich gekauft wurde der sie gerade als Geisel hält. Der Scheich sagt gerade noch: „Wir können verha…“ und Neeson drückt ab. Kein ewig langes Gelaber über Moral und warum er das tut und man könne das doch irgendwie regeln und bla bla bla. Einfach ein Schuss und vorbei. Und auch danach gibt’s nicht dieses typische Happy Ending mit Zuckerguss obendrauf. Neeson und seine Frau kommen nicht wieder zusammen, es ist jetzt nicht plötzlich alles Friede, Freude, Eierkuchen sondern es ist einfach wie es vorher war nur dass die Bindung zwischen ihm und seiner Tochter, die vorher auch schon nicht besonders lose war, jetzt wohl noch enger ist als zuvor. Das zeigt der Film aber schon gar nicht mehr.
Fazit: Sehr unterhaltsamer Actionfilm ohne viel Schnickschnack aber mit verdammt cooler Hauptfigur. Sehr zu empfehlen.
4/5
Auf den Film hab ich hier gewartet.
Kam mir direkt in den Sinn als ich das Thema gelesen habe, wollte den eh schon lange mal sehen.
Die Fortsetzungen finde ich tatsächlich auch sehr gut, hätten hier auch gepasst.
Noch ist ja Zeit.
Ich habe „leider“ schon einen sehr passenden Film im Blick… passgenauer geht es fast nicht.
Werde ihn wahrscheinlich morgen „rewatchen“… Es geht um Mutter/Sohn… und es ist nicht „Psycho“
Ich habe ja schon einen genannt. Würde zu gerne noch einen einbringen, nur um ein grandioses youtube-Video zu dem Film einbauen zu können. Vielleicht nimmt ihn aber noch jemand, dem will ich nicht vorweg greifen.
Die werd ich mir definitiv auch noch anschauen. Den zweiten gibt es auch bei Netflix, den dritten dann bei Amazon. Aber scheinbar gibt’s da noch ne unrated Version, bei Amazon ist die Kinofassung. Weiß jemand ob sich’s da lohnt nach dem extended cut zu suchen? Der ist etwa 6 Minuten länger.
Kannst ihn doch Sonntag noch mit einbringen
@anon98563270 Keine Ahnung bzgl. Mehrwert an uncut von Taken… sry. In ein paar Stunden wird dir hier bestimmt irgendjemand diesbzgl. helfen können.
Ich kann mir vorstellen welche Szenen fehlen, wenn man den Film wegen der exzessiven Gewalt sehen möchte, dann wohl eher uncut. Aber der Erste auf Netflix wird wohl auch kaum ungeschnitten gewesen sein.
Von Taken gibt es in Deutschland keine geschnittene Fassung. Der ist ungeschnitten ab 16. Nur die Kinofassungen in England und USA waren geschnitten um auf PG13 bzw. in England ab 15 zu bekommen.
Äh, den kenne ich auch nicht. Aber ich hab gerade mal die Handlung überflogen, da sind ja Vater und Tochter dabei, also denke ich mal, der geht. Kein Plan, guck einfach!
Thema: Mutter/Sohn oder Vater/Tochter Beziehungen
Erst wollte ich unbedingt „the living and the dead“(2006) nehmen, da der auch sehr gut passt… aber dann sah ich noch nen anderen noch passenderen Film im Regal… und entschied mich dazu, den zu nehmen, da er sogar 2 Söhne hat und er das Beziehungthema folgendermaßen aufgreift:
Beide Söhne bekommen zunehmend den Verdacht, dass die Person in ihrem Haus nicht ihre Mutter ist…
Film: „Ich seh Ich seh“ (2014)
Aus Österreich und daher auch sehr angenehm auf deutsch genießbar… (Also wirklich gut verständliches, klares Deutsch… )
FSK: 16
Bis auf sehr kleine Nebenrollen wird der komplette Film von 3 Darstellern getragen…
Ich mag allein die Tatsache, dass die beiden Jungs sogar ihre Namen im Film behielten.
Außerdem:
Gegen Ende des Films musste ich beim ersten Mal gucken klatschen.
Jetzt fühlte es sich spannend an, den Film nochmal zu gucken, obwohl ich ja wusste, wann was passiert…
Plot, Verlauf und buzzwords:
2 Brüder spielen im Maisfeld, laufen durch den Wald, erkunden die Umgebung… wirken unglaublich frei… weit und breit keine Zivilisation.
Szenenwechsel. Ein Haus am Waldrand. Ein Auto fährt vor…
Kurz darauf erster Auftritt der Mutter:
Das unterschiedliche Verhältnis der Mutter zu den beiden Jungs wird anfangs deutlich in Szene gesetzt… Sie spricht nicht mit dem einen Jungen und reagiert auf diesen nicht… Selbst als er ihr direkt bei einem Spiel eine Antwort gibt, rutscht ihr Blick zwar mehrfach kurz zu ihm rüber, aber sie antwortet ihm nicht, wartet darauf, dass der andere Sohn die Antwort gibt.
Die Mutter stellt klare Grenzen auf:
-nur noch auf’m Hof spielen…
-alles möglichst leise, da sie zur Genesung viel Schlaf braucht…
-usw.
Man ist automatisch neugierig, was da los ist…
Was ist mit der Mutter passiert.
Warum ist sie so streng, reagiert gleichgültig gegenüber nem Geschenk und wirkt grausam als auch distanziert zu dem einen Kind. Was muss der Junge schlimmes getan haben, um so von der Mutter behandelt zu werden?!?
Die Jungs halten sich natürlich nicht an die Regeln:
Die Mutter wird mehrfach geheimnisvoll und creepy in Szene gesetzt, sodass man sogar schnell auf ein paar Ideen bzgl. Gründe für ihr seltsames Verhalten kommen kann…
Kurz darauf… Zimmertür der Jungs ist abgeschlossen, da sie eine Katze heimlich aufgelesen haben… Mutter fordert das Öffnen der Tür. „Seit wann sperren wir Türen zu?!“ … Sie beginnt mit einer Zimmerdurchsuchung.
Findet etwas. Spruch von einem der Jungen. Will die Zimmer Durchsuchung fortsetzen… dieser provoziert sie und sie wird leicht übergriffig… geht dann.
Szenenwechsel…
Mutti geht nachts spazieren:
Das erste Drittel des Films ist vorbei und die friedlichen, schönen und charakteraufbauenden Szenen sind zu ende… denn die Jungs beginnen damit mehr und mehr daran zu zweifeln, dass die Person mit dem Gesichtsverband wirklich ihre Mutter ist… egal, wie sehr der Mensch in ihrem Haus ihr auch gleicht.
Sie gehen auf Spurensuche… Mutter beim Schlafen beobachten, Fotoalben, Internet, mysteriöse Telefonate, ausspionieren…
Indizien sammeln sich und stärken den Verdacht für die Jungs… ca. ab Minute 39 passiert etwas und die Jungs sind sich dann sehr sicher…
Ab jetzt eskaliert es zunehmend… die Stimmung des Films ändert sich heftig… man vergisst fast schon, wie friedlich und ruhig der Film begann…
Schlagworte ohne konkrete Spoiler:
Gewalt, Distanz, Furcht, Alpträume, Vorsichtsmaßnahmen…
Die Mutter versucht zu beweisen, dass sie die echte Mutter ist. Dies gelingt ihr nicht wirklich…
Schlagworte ohne konkrete Spoiler:
Flucht, Verrat, Konfrontation, Hilflosigkeit, Erschöpfung, Verhör, Untersuchungen, Zweifel, Beweise, Druck, Misstrauen, Folter… Aufgabe… Offenbarung…
Egal, was passiert… der Film läuft angenehm ruhig ab und zeigt nacheinander geduldig Szene für Szene die akute Problematik zwischen den Söhnen und der Mutter auf.
(Ok… die letzten wenigen Minuten kommt’s kurz ganz dick auf einmal… Spannungsaufbau bis zum Schluss. )
Ich möchte diesen Film definitiv empfehlen…
(Leider aktuell in keiner streaming-flat vorhanden…)
Und als Abschluss nehme ich einen kurzen Dialog zwischen den Jungs und der Verdächtigen:
„Sag uns, wo unsere Mama ist!“
„Ich bin die Mama!“
„Nein.“
Oh ja
Dafür kommt er am Samstag um 22.25 Uhr auf 3sat. Lohnt sich.
Edit: Ach, und vorher kommt dort noch Victoria. Da kann man sich also nen schönen Abend mit guten deutschsprachigen Filmen machen.
Ich hasse diesen Samstag… Zwei Filme, die ich sehen möchte und der Anfang von Nilis Appartment Cup und ich bin unterwegs bei der Familie…
Tjah … läuft so gar nicht bei dir
Hey, nicht verzagen. Ich seh, ich seh wird doch um 4 Uhr wiederholt.
(Victoria gibts dann wohl in der Mediathek, bei Ich seh, ich seh steht nix dabei.)
Ok.
Das ist ja 'nen Zufall!
Naja, falls einer noch unsicher bei Filmauswahl ist, kann man sich den ja auf jeden Fall gönnen.
dingdingding Es ist Freitag. Wir sind am Ende der Liste angekommen: @Morissa ist dran mit dem neuen Thema.
Übrigens noch eine Empfehlung, falls noch jemand einen Film fürs aktuelle Thema sucht: Menschenfeind von Gaspar Noé. großartiger Film, den ich hier im thread auch schon „ins Feld geführt“ habe.