So Leute… jetzt wird's ernst…
Da ich nicht wusste, ob "Wächter der Wüste" zählt, hab ich noch einen zweiten Film aus der Videothek geholt… nahezu todesmutig setzte ich mich also zum insgesamt dritten Mal vor "Hachiko"… Konnte er mich nochmal zum Weinen bringen?
Thema: echt tierisch gut
Titel: Hachiko - a dog's tale
Release: 2009 (US-Neuverfilmung vom Film "Hachiko Monogatari" ('87)
Spieldauer: ca. 90Min
Medium: BluRay (Meiner Meinung nach kein deutlicher visueller Mehrwert zur DVD)
Hund + Tragik + "reales Ereignis" = Heulfaktor hoch drölf!!!
Vorm ersten Gucken grinste ich noch und dachte damals, dass das ja schon nicht so "schlimm" werden kann, wenn man vorher weiß, was passieren wird und um was es geht… aber bang, es hatte mich voll erwischt… Ich hab richtig heftig geweint und der ganze Tag war echt gelaufen…
Desweiteren war ich zusätzlich emotional sehr berührt, da ich erst wenige Monate vorher wieder Kontakt zu meiner Familie aufnahm und bemerken musste, dass unser Hund schon ganz schön alt in dem knappen Jahr "Familienpause" (Streit) geworden war … aber mich dennoch dann beim plötzlichen Wiedersehen so heftig, herzlich und energetisch begrüßte, wie nur ein Hund (meiner Meinung/Erfahrung nach) das kann/macht…
Das zweite Mal guckte ich den Film dann eine Weile nach dem Tod meines Hundes… naja… wieviel Impact dabei auf mich einschlug, dürfte jedem, der den Film kennt, klar genug sein…
Übrigens:
Den ursprünglichen Hachiko-Film von 1987 kann man übrigens auf youtube finden… aber dazu dann der letzte Absatz
Puh… Ich hab echt gut durchgehalten… doch dann gegen Ende, als Hachi plötzlich alt war… fuck… hat's mich wieder voll erwischt… und kurze Zeit später bei der Rückblende war ich eh nur noch mit eigenen Flashbacks beschäftigt…
'09-Version:
kritische Punkte
Die Hollywoodversion zeigt natürlich wieder konservativ Idealbilder auf… Im Jahr, das Hachi bei der Familie vor dem tragischen Zwischenfall verbringt, heiratet die Tochter ihren Freund, wird im Verlauf schwanger… alle haben gute Laune… alles ist super… toll… unkompliziert… perfekt… und das auch bei den kleinen Nebenschauplätzen (Bahnhof usw.)… das größte Problem ist dann mal eben ein Stinktier… wau… Kitsch und gute Laune… und die Idealsituation wird immer weiter gesteigert… Es wird echt übertrieben. … Letztendlich… eines Morgens bevor Richard Gere zur Arbeit aufbricht, scheint Hachi eine Vorahnung zu haben, dass was schlimmes passieren wird… zumindest versucht er sein Herrchen aufzuhalten… durch Hinauszögern des Losgehens inkl. Hinweisbellen und Kreisdrehung, Ballspielen am Bahnhof und vorm Aufbruch zur Arbeit durch Bellen und Kreisdrehung… ab Minute 56 beginnt das Traurige am Film… und vorher wird die enge Beziehung zwischen Herrchen und Hund umfangreich nahegebracht…
Da ich die reale Story von "Hachi" kenne, fand ich es stets unpassend, dass der Film in den USA spielt und man das auch jederzeit gezeigt bekommt… wenn man die echteStory/den Ort nicht kennt, stört dies sicherlich garnicht, da der Hund echt 'nen guten Job macht im Film… und man ihn gern knuddeln möchte bzw. sich sicherlich genügend Menschen genau solch einen Hund nach dem Film wünschen… (… also natürlich exklusive dem tragischen Ereignis.) … und naja wenigstens haben sie einen japanischen Darsteller mit reingebaut.
Der Film wird am Anfang und Ende umrahmt, indem der Sohn der schwangeren Tochter des menschlichen Protagonistens seiner Schulklasse von Hachi erzählt… und zwar als Vortrag darüber, wer sein Held ist.
Weil ich scheinbar noch mehr Zeit hatte… hab ich dann ja auch noch gleich auf youtube den originalen Hachiko-Film von '87 grguckt… auf japanisch mit englischen Untertiteln… viel besser, da mehr Inhalt, dadurch ist die Heulgarantie aber etwas mehr eingeschränkt…
09Version vs 87Version
Gleich zu Beginn Unterschied: Man sieht ie Geburt von Hachi (also so richtig, die Kamera hält drauf, als ein Welpe zur Welt kommt und etwas später … wird der Hund der Familie angeboten… in der US-Version gibt der Schüler die Herkunft als unbekannt an… und er sei plötzlich in Amerika gefunden worden…
Herrchen ist Prof. für Landmaschinentechnik… in der US-Version für Musik (Fokus scheinbar auf Klavier)
Die Situation in der den Eltern mitgeteilt wird, dass die Tochter schwanger ist, ist sehr unterschiedlich… und hierbei bemerkt man halt insbesondere wie abnorm der US-Film Ideale vermittelt… und natürlich wird bei der US-Version vorher geheiratet und dann kommt die Schwangerschaft… was bei der Japan-Version komplett anders herum ist und daher viel irgendwie viel authentischer und echter rüberkommt… Generell werden Kultur und Werte sehr unterschiedlich rübergebracht… aber das läuft ja eh oft so, wenn die Filme adaptieren…
In der japanischen Version bekommt Hachi seinen Namen vom Herrchen.
…
Sicherlich könnte man jetzt noch tausende Unterschiede aufzählen, aber in kurz:
US-Version propagandiert Werte und setzt den Hund jederzeit in den Fokus. Zielt genau drauf ab, dass man gerührt und ergriffen ist, erreicht dies dann auch. Das Bildmaterial bzgl. Hund ist top.
Japan-Version taugt als Film an sich viel mehr… bietet viel Inhalt, vermittelt Kultur, bietet der Familie an sich sehr viel Platz… … sehr toller Film.
Szene im Hintergrund der Credits =
Rewatchen: Immer wieder gern, aber vielleicht nicht mehr für die nächsten 5-10J