Film-Themen-Challenge

Thema: Keanu Reeves
Film: The Neon Demon
Erscheinungsjahr: 2016
Laufzeit: 117 Minuten

Vielleicht bisschen ungewöhnliche Wahl für dieses Thema, aber dank der kleineren Nebenrolle von Keanu bin ich endlich dazu gekommen, den neuesten Refn-Film nachzuholen.

Handlung: Die 16-jährige Jesse geht ihrem großen Traum des Model-Daseins nach und ist deshalb aus der Provinz nach Los Angeles gezogen. Naja, zumindest fast. Sie haust zwar nur in einem schäbigen Motel in Pasadena, aber dafür schafft sie es binnen kürzester Zeit in die höheren Schichten der Modewelt. Fast schon zu schnell, wenn ihr ihre „weitaus“ älteren Kolleginnen fragt… :thinking:

Meinung: Ich wusste ungefähr auf was ich mich einlasse und bin auch prinzipiell großer Fan von Refns Style, aber „The Neon Demon“ hat mich irgendwann einfach verloren. Während es anfangs noch sehr spannend war in diese absurd extravagante Modewelt einzutauchen, wurde es ab einem bestimmten Zeitpunkt einfach nur noch zäh und irgendwie… unglaubwürdig.

Man lernt Jesse als schüchternes, bodenständiges Mädchen kennen, dass sich ihrer Außenwirkung zwar absolut bewusst ist, aber doch erstmal mit LA und allem anderen klarkommen muss. Auch ihrer neuen besten Freundin kauft man die ehrlichen Absichten erstmal vollkommen ab (im Gegensatz zu den von Beginn an feindseligen Konkurrentinnen). Doch von einer Sekunde auf die andere werden alle eingeführten Charakterzüge über den Haufen geworfen und es endet im absoluten Chaos.

Klar, das kann man auch als Kommentar auf dieses Modebusiness und „du kannst niemandem vertrauen“ sehen, aber dafür wurde mir das alles zu bescheuert eingeführt. Und ich mag auch Filme, die ab einem gewissen Punkt komplett ihren Pfad verlassen, aber bei „The Neon Demon“ wirkte das alles sehr erzwungen und unorganisch. Als hätte man zwischen dem tollen Soundtrack und der beeindruckenden Ästhetik Drehbuch & Co. etwas schleifen lassen.

Ach, aber Keanus Charakter hat in den wenigen Auftritten auf jeden Fall gut Eindruck als das mieseste Arschloch aller Zeiten hinterlassen. Job also erfüllt. :sweat_smile:

4/10

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Thema: Keanu Reeves

Speed

Neben Matrix und John Wick übersieht man ganz gerne mal auch andere Filme von Keanu Reeves, was im Falle von Speed aber definitiv unverdient ist, denn das ist sicherlich mit einer der besten Actionfilme der 90er Jahre. Die Idee ist simpel, aber genial umgesetzt. Der Film hat ein permanent hohes Tempo und auch der Cast funktioniert sehr gut. Sei es jetzt Dennis Hopper als Bösewicht, oder natürlich die Hauptdynamik zwischen Keanu Reeves und Sandra Bullock, welche wirklich sehr gut harmonieren.
Toller Film, wer ihn noch nicht gesehen hat, der sollte es mal nachholen.
8/10

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Wer war er denn in dem Film? Kann mich gar nicht erinnern den bemerkt zu haben.

Er spielt den Motelbesitzer.

Ich bin so schlecht darin mir Filmtitel zu merken… :scream:

Ob ich „fishtank“ rewatche… :thinking:
Ich hab mir letztens „blue my mind“ gekauft… den müsste ich auch mal endlich gucken… :thinking:

Ach naja… mal sehen… das Thems gefällt mir sehr gut… da gibt es so unglaublich viel… und vieles mag ich sehr davon. :slight_smile: :+1:

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Der Anfang im Fahrstuhl ist schon so gut inszeniert. Ein Actionthriller der 70er-Jahre-Schule. Steve McQueen hätte hier auch Keanu sein können.
Einer der Filme, die ich mir immer und immer wieder ansehen kann.

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Ich bin ein wenig entsetzt, andererseits bin ich die sehr unterschiedlichen Meinungen zu diesem Streifen ja gewohnt. :smiley:
Ich finde gerade den letzten Teil großartig, wo „der Pfad verlassen“ wurde. Ich erinnere mich noch gut, wie ich beim ersten gucken jubiliert habe, als es nachts in der Villa „los geht“. :grin:

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Thema: Coming of Age
Film: Eighth Grade
Regisseur: Bo Burnham
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 94 Minuten
Wo gesehen: Amazon Video

Wir sind hier ja alle unter uns und mittlerweile sehr vertraut miteinander, daher kann ich euch in diesem beschaulichen Kreis mitteilen: Ich bin verliebt. Ich bin verliebt in Eighth Grade. Ich habe viel erwartet, und der Film hat alles übertroffen.

Selten gelingt es Filmen, Gefühle authentisch rüberzubringen. Es wird viel abstrahiert und man kann sich ungefähr vorstellen, was in den Charakteren vorgeht, aber so ganz greifbar ist das Innen- und das daraus resultierende Außenleben äußerst selten. Es bleiben nur erfundene Personen mit erfundenen Gefühlen.
Wie es nun aber Eighth Grade schafft, mir eine Person, ja fast schon eine Generation, mit all ihren Gefühlen und Nöten, Freuden und Wünschen, Hoffnungen und Träumen näherzubringen, sogar so nahe zu bringen, dass ich mich wie mittendrin und fast schon ertappt fühle, geht über das hinaus, was ich aus anderen ähnlichen Filmen oder überhaupt vom Medium Film gewohnt bin.

Kayla ist dreizehn, geht in die achte Klasse und gehört nicht so wirklich dazu. Sie steht außen vor, am Rande von allem. Sie ist unter ihren Mitschülern eher ruhig und zurückgenommen, wirkt meistens angespannt und nervös, weil sie nicht recht weiß, was sie sagen soll, denn wenn man schon etwas sagt, sollte das ja schon cool oder witzig sein, wie es bei allen anderen eben auch ist. Sie ist dabei so nett, dass man ihr einfach nur wünscht, dass alles gut für sie verläuft, was es natürlich nicht immer tut.
Dass sie gleichzeitig YouTube-Videos für quasi keine Zuschauerschaft dreht, hilft da nicht gerade dabei.

Der Film behandelt dabei Gefühle, Situationen, Umstände, die vielen Menschen bekannt sind, die eine wird stärker darunter gelitten haben als der andere. Aber so gut wie jeder Mensch kennt das Gefühl der Nicht-Zugehörigkeit, das Gefühl, anders zu sein, und gleichzeitig nichts lieber zu wollen, als so zu sein wie die anderen, „normal“ zu sein.
Es ist die Suche nach dem Platz in der Welt, die überaus schmerzhaft sein kann.
Analog dazu tut es weh beim Zuschauen, ich hab mich geschämt für sie, ich habe mit ihr gelitten und geweint genau so wie ich auch mit ihr gelacht und mich über das gefreut habe, was sie glücklich macht. Kayla ist so lieb und nett, dass jede Situation, in der sie unfair behandelt wird, fast unerträglich ist, dass man die Gesellschaft verteufelt, die so etwas zulässt oder vielleicht sogar noch fördert.

Der Film vermeidet es dabei sehr angenehm, Kayla nicht als Mobbingopfer darzustellen, sie als das alleinige Ziel von gegen sie gerichteten Gemeinheiten ihrer Mitschüler zu inszenieren. Manches passiert wohl nicht einmal mit Absicht oder mit großen, bösartigen Hintergedanken, es passiert einfach, weil es Teil eines allgemein vorherrschenden Denkmusters ist.

Auch handwerklich funktioniert der Film super. Die Montagen, in denen man den Ton eines ihrer Videos hört, in dem sie Ratschläge gibt, die wiederum oft das Gegenteil dessen widerspiegeln, was sich in ihrem echten Leben abspielt, waren für mich mit die besten Szenen. Die Musik wird toll eingesetzt und ist nicht nur eine einfache Begleitung der Szenen, sondern ist organisch darin eingearbeitet und gestaltet diese mit. Es macht auf dieser Ebene schlicht Spaß, den Film anzuschauen.

Eins ist sicher: Ich werde mir Eighth Grade so schnell wie möglich noch auf Blu-ray zulegen und die restlichen Stunden, die mir mit der Amazon-Leihe verbleiben, nutzen, um den Film mindestens noch ein weiteres Mal, wenn nicht sogar öfter, wieder zu schauen.

5/5 und alle Herzen, die ich vergeben kann.

Ich kann auch jedem nur ans Herz legen, sich den Writers Roundtable anzuschauen, an dem Bo Burnham teilgenommen hat, da merkt man wunderbar, was er für ein intelligenter, reflektierter, einfühlsamer aber gleichzeitig extrem witziger Typ ist. Und momentan gibt es sein Comedy-Special Make Happy bei Netflix, was auch fantastisch ist und zeigt, was an kreativer Energie in diesem Mann steckt. Bin sehr gespannt, was von ihm noch so alles kommt.

Sorry, viel zu lang geworden… :sweat:

Tl;dr: Eighth Grade ist ganz gut.

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Thema: Coming of Age
Film: Eighth Grade von Bo Burnham
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 94 Minuten
Wo gesehen: Amazon Video (Leihe)

Wow, wirklich eine tolle Rezension von dir @Sebbe, bei der ich gar nicht weiß, was ich noch hinzufügen soll. Auch ich hatte hohe Erwartungen, die allesamt erfüllt wurden. Denn Eighth Grade ist sehr filmisch, fühlt sich aber zugleich fast unheimlich real an.

Hervorheben möchte ich neben der absolut fantastischen Leistung von Elsie Fisher noch Josh Hamilton, der ihren Vater ähnlich stark verkörpert. Die Beziehung zwischen den beiden ist sehr authentisch und hat mich in diesem Film am meisten bewegt, weil mir beide Figuren mit all ihren Gefühlen unglaublich nahe gebracht wurden.

Einzig die Musik wird für meinen Geschmack an manchen Stellen zu aufdringlich eingesetzt, wenn z.B. Kayla wiederholte Male ihren Schwarm erblickt. An vielen Stellen wird sie dann aber wieder sehr passend eingebettet und die von @Sebbe erwähnten Montagen haben mir auch sehr gut gefallen.

4,5/5

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Thema: Coming-of-Age

20th Century Women (2016)
von Mike Mills

Nachdem ihr pubertierender Sohn bei einem dummen Spiel fast ums Leben kommt, bittet die Mutter ihre Untermieterin und eine Freundin des Sohnes um Hilfe, ihr bei der Erziehung des Sohnes ein bisschen unter die Arme zu greifen…

Bei den meisten Coming-of-Age-Filmen geht es ja hauptsächlich um die Probleme der heranwachsenden Jugendlichen oder Kinder. Das Ungewöhnliche bei 20th Century Women ist, dass auch die anderen Figuren mit ihren Problemen & Herausforderungen in ihren jeweiligen Lebensabschnitten beleuchtet werden, sie alle viel über ihr Leben reflektieren, sich alle gegenseitig so ein bisschen beraten und es allgemein auch viel darum geht, wie man eigentlich mit dem “Coming-of-Age” der Kinder am besten umgeht und sie dabei letztlich unterstützt. Ich würde sogar sagen, dass die Mutter letztlich sogar noch ein bisschen mehr Hauptfigur und zentraler Anker der Geschichte ist—auf jeden Fall ein abwechslungsreiche Perspektive.

Insgesamt ein toll besetztes Coming-of-Age-Drama (die Kombination aus Gerwig und Bening ist natürlich ein Trumpf) mit einem etwas anderen Ansatz, das vom Stil wohl am ehesten mit den Filmen von Baumbach und Gerwig vergleichbar ist—auch wenn er nicht ganz an Frances Ha und Lady Bird heranreicht. Hat mir aber trotzdem sehr gefallen.

8/10

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Thema: Coming of Age
Film: Eighth Grade
Regisseur: Bo Burnham
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 94 Minuten
Wo gesehen: Amazon Leihe

Nach @Sebbe und @schucki96 bleibt mir ja hier eigentlich gar nichts mehr zu sagen. Ich kann mich dem nur anschließen, dass der Film großartig ist. Ich hätte nicht erwartet, dass es mich doch so berührt, was bei einer 8. Klässlerin abgeht.
Ja, sicher, manche Momente sind sehr cringy (da fällt mir gerade das “Abschluss-Gespräch” mit ihrem Dad ein, da musste ich schon die Augen rollen in einem Wechsel aus cringy und cheesy, aber manche Momente waren auch sehr schön und ich hab zufrieden/erleichtert/glücklich grinsend vor dem Monitor gesessen. Also auch mit reichlich Altersabstand versteht der Film es einen abzuholen. Hätte ich so echt nicht erwartet.

4,5/5

Und ich kann mich auch nur anschließen, dass Bos Programme echt sehenswert sind. Werde mir auch noch einmal das Special von Netflix geben. Aber als Ausgleich dafür, dass ich auch so wenig geschrieben habe zu dem Film hier noch mein Lieblingspart aus einem seiner vergangenen Auftritte:
https://www.youtube.com/watch?v=0jBK4qDJ-OM&

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Thema: Coming of Age
Film: Das schönste Mädchen der Welt von Aron Lehmann
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 102 Minuten
Wo gesehen: Amazon Leihe

Gerard Derpardieu, Steve Martin, Aaron Hilmer.

Der Jungdarsteller reiht sich ein in eine Gruppe von Mimen, die den berühmten Poeten Cyrano de Bergerac verkörpern durften. Depardieu noch ganz klassisch, Martin war dann ein langnasiger Feuerwehrmann und nun wird die Figur in die Neuzeit transferiert.

Cyril ist ein Abiturient, der mit seiner Klasse um die Lehrerin Heike Makatsch eine Klassenfahrt nach Berlin macht. Kurz vor der Abfahrt betritt noch eine neue Schülerin den Bus - Roxy (die hier die Roxane der Vorlage verkörpert). Cyril verliebt sich in Roxy, rechnet sich jedoch keine Chancen aus und behält seine Gefühle für sich, denn Cyril hat einen optischen Makel - eine riesige Nase…

Die Geschichte ist, wie oben beschrieben, bereits mehrfach verfilmt worden, doch keiner der Vorgänger (die ich beide mochte) hat so einen Effekt auf mich gehabt. Anfangs war ich nur genervt von allen Charakteren, vom Jugendsprech und der überzogenen Charakterzeichnung einiger Mitschüler -> sind die heutigen Jugendlichen alle so unfassbar nervig und dumm?

Doch das schönste Mädchen der Welt zog mich (wie Cyril) schnell in ihren Bann. Und das lag vor allem daran, wie es Aron Lehmann schafft, diese klassische Geschichte ins Zeitgemäße zu transferieren. Die Gedichte sind verpackt in verdammt guten Hip Hop, dessen Tracks sich eingebrannt haben. Dabei sprüht der Film von lustigen und zugleich richtig einfühlsamen Momenten und hat mir sogar die ein oder andere Träne in die Augen getrieben.

Nachdem ich letzte Woche bereits den fantastischen “Eighth Grade” gesehen hatte ist “Das schönste Mädchen der Welt” ein deutscher Film, den ich jedem bedingungslos ans Herz legen kann. Er mag am Anfang ein wenig klischeebeladen wirken, wirft diese aber nach und nach über Bord und hat eines der schönsten Finals, die ich in letzter Zeit gesehen habe.

4/5 mit dickem Herz

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@schucki96

Frage, würde der neue König der Löwen auch zum Thema passen? Weil Erwachsen werden spielt ja doch eine tragende Rolle?

Ja, passt auch.

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Thema: Coming of Age
Film: Sixteen Candles
Regie: John Hughes
Jahr: 1984
Spieldauer: 93 Minuten
geschaut auf: Netflix

Beim Thema „Coming of Age“ keinen John Hughes Film zu nehmen, kommt mir irgendwie falsch vor. Ich habe jeden seiner Filme schon häufiger gesehen, seinen Coming of Age-Erstling Sixteen Candles aber nun schon einige Jahre nicht.

Es ist die Blaupause für viele nachfolgende Teeniefilme, unglückliche Liebe, stereotypische Figuren, eine Highschool-Party mit viel Alkohol und natürlich unreife Jungs.
Über Allem steht wie zumeist bei Hughes ein wirklich herausragend ausgewählter Soundtrack und eine Romanze, die zwar vorhersehbar ist, aber erst einige Unwegsambarkeiten überstehen muss.

Sixteen Candles ist sicherlich nicht der beste Film von John Hughes, aber für das was er sein will :fuerdaswasesseinwill:. Es ist bestimmt auch den 35 Jahren seit Erstaufführung geschuldet, dass nicht mehr jeder Gag zündet. Trotzdem sind Molly Ringwald und Anthony Michael Hall auch ein Jahr vor Breakfast Club schon sehr glaubwürdig und sympathisch. Alles in Allem ist es ein solider Film, ohne den es viele Genrenachfolger wohl kaum gegeben hätte. Kein Film wie einige andere von Hughes, die ich einmal im Jahr sehe, aber einer, der sicher immer mal wieder eingelegt wird.

3.5/5

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Thema: Coming of Age
Film: Mid90s
Regie: Jonah Hill
Jahr: 2018
Spieldauer: 85 Minuten
geschaut auf: Amazon Prime

Stevie lebt mit seiner Mom und seinem älteren Bruder zusammen, er hat keine Freunde und wird regelmäßig von seinem Bruder verprügelt, zu dem er aufsieht. Als er einmal eine Gruppe Skater in der Stadt sieht, beschließt er, dass er so wie sie werden möchte und versucht sich mit ihnen anzufreunden.

Der Film wurde hier ja schon reichlich gesehen und bewertet und da kann ich vermutlich auch nichts neues mehr beisteuern. Aber nachdem er kostenlos anzuschauen ist, wollte ich das auf jeden Fall mal noch nachholen.
Also ich mag den Film. Besonders dieser grainy Look gefällt mir, lässt den Film perfekt in die Zeit passen, in der er spielt. Dass der Film gar keinem festen Ziel zu folgen scheint mit der Handlung, sondern nach dem Anfreunden mehr so von Tag nach Tag und an losen Ereignissen entlangdümpelt, hat mich weniger gestört, als ich gedacht hatte. Ich hab mich über jedes kleine Stückchen, das für Stevie gut lief, gefreut.
Schauspielerisch wurde auch gut abgeliefert, von allen Seiten. Bruder und Mom sind für mich etwas blass, was aber vermutlich zu 80% daran liegt, wie wenig sie im Vergleich vorkommen, also geht das auch klar.

Ein guter Film, der echt Spaß gemacht hat. Ganz perfekt war er zwar nicht, auch wenn ich nicht weiß, woran genau es spezifisch lag. Aber kann man auch auf jeden Fall mehrmals schauen und ein super Debüt.

4/5

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Thema: Coming of Age
Film: Vielleicht lieber morgen
Regie: Stephen Chbosky
Jahr: 2012
Spieldauer: 103 Minuten
geschaut auf: Netflix

Charlie startet sein erstes Jahr an der High School. Er ist schüchtern und zurückhaltend, fliegt eher unter dem Radar durch. Nachdem er im letzten Jahr seinen besten Freund verloren hat, ist er alleine. Bis er Sam und ihren Bruder Patrick kennenlernt und sich mit ihnen anfreunden will.

Ich muss sagen, ich bin hier bei dem Film und der Bewertung absolut nicht objektiv. Nicht einmal ein winziges Stück. Den Film habe ich mindestens zwanzig Mal gesehen und ich liebe ihn so abgrundtief. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob er eigentlich so viel Liebe verdient hat, laut Letterboxd zumindest nicht.
Aber ich mag alles an dem Film, die Handlung, die in ihren Tiefen zugegebenermaßen nur ein bisschen angekratzt wird, ich mag den Look des Films, ich mag die Besetzung und deren Leistung. Da kann ich mir nicht einmal jemanden raussuchen und sagen, wen ich am liebsten hab. Ich mag die Musik, den gesamten Vibe, wie die Dialoge funktionieren und nicht einmal das Erzählen aus dem Off stört mich.
Keine Ahnung, wie mich der Film zum ersten Mal bekommen hat, aber es war auf jeden Fall langfristig :sweat_smile: ich mag es, dass psyschiche Probleme angesprochen werden, auch wenn die Darstellung vielleicht nicht ideal ist und man das auch besser machen kann. Auch dass hier teilweise Clichés in der Story und bei den Charakteren abgespielt werden, stört mich nicht, weil es, für mich zumindest, ein rundes Bild gibt. Ich mag es, wie Charlie versucht dazuzugehoren, auch wenn es mehr als offensichtlich ist, dass er irgendwie nie ganz dazu gehört, er immer ein Beobachter ist und sich leicht awkward verhält. Das ist zwar manchmal etwas cringy, aber ich kann damit leben, weil es eben ein Teenager ist.

Nach dem Film habe ich auch das Buch dazu gelesen und ich muss sagen, dass ich die Filmversion deutlich mehr mag. Vielleicht, weil ich die zuerst hatte, oder weil mir der Erzählstil aus dem Buch nicht ganz so gut gefallen hat.

So oder so, einer meiner Lieblings-Coming-of-Age-Filme, den ich immer wieder mal anschalte, wenn ich gerade sonst nichts zu schauen habe :smiley:

5/5

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Den mag ich auch sehr, sehr gern. Kann man auch wirklich in quasi jeder Lebenslage schauen. Kriege jetzt auch grade wieder extreeem Lust drauf :sweat_smile:

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Der König der Löwen 2019 (OV)

Zunächst einmal ich bin nicht mit so einer negativen Einstellung ins Kino gegangen, wie sie manch einer hier gegenüber dem Film hat. Letztlich komme ich mit gemischten Gefühlen aus dem Kino.
Handwerklich sieht der Film wirklich beeindruckend aus. Wer da sagt, das sei hässlich gemacht, dem empfehle ich mal einen Besuch beim Optiker.
Die Handlung ist natürlich aus der Zeichentrickvorlage bekannt und wird hier nur dadurch verlängert, das manche Szenen etwas länger gehen. Das funktioniert manchmal, manchmal aber auch nicht. Die eigentliche Handlung ist dann so eine Sache, natürlich kann sie kaum schlecht sein, sonst würde sie ja schon im Zeichentrickfilm nicht funktionieren und tatsächlich gibt es Momente, die auch hier wirklich gut funktionieren (gerade die Momente zwischen Simba und Mufasa) und dieses nennen wir es mal Gänsehautgefühl erzeugen. Aber es gibt auch Momente, die zumindest für mich auch eindeutig nicht den Impact des Originals haben. Da merkt man halt doch auch den Vorteil den Zeichentrick einfach hat, dass man durch Überzeichnung auch mal mehr Emotionen erzeugen kann.

Des Weiteren gibt es auch bei den Charakteren Veränderungen mit denen ich mal mehr und mal weniger Glücklich bin. Scar fand ich tatsächlich ziemlich gut umgesetzt, der wirkt wirklich ziemlich bedrohlich, genauso wie die Hyänen, welche mir gut gefallen haben. Die wirken jetzt auch Furcht einflößender. Timoon und Pumba fand ich ganz okay, jedoch gar nicht zufrieden bin ich irgendwie mit Rafiki. Einer der besten Charaktere des Originals und hier, na ich weiß nicht.
Kurz noch ein paar Worte zur Musik. Natürlich hat man die bekannten Lieder aus dem Original und manche funktionieren besser als andere. Circle of Life ist immer noch ein großartiges Lied. Bei “I can’t wait to be king” hat man einen interessanten Ansatz gefunden, denn natürlich bilden die Tiere hier keine Pyramide. Gar nicht funktioniert hat dafür das Lied von Scar. “Can you feel the Love tonight” müsste ich noch ein bis zweimal hören, um mich zu entscheiden. Es gibt ein neues Lied von Beyonce, welches zumindest für mich nicht nur nicht gut klang, sondern auch nicht so wirklich zum Film gepasst hat.
Aktuell bin ich vom ersten Gedanken bei 6-7/10

Zum Vergleich, das Original ist für mich eine 10/10
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass der Film an mir wachsen wird.

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