Film-Themen-Challenge

Thema: Film aus Skandinavien

Dogville (2003)
von Lars von Trier

Ein sehr deprimierender, für den Zuschauer herausfordernder, aber auch zum Nachdenken anregender Film über Machtmissbrauch und Gier. An vielen Stellen kann man ihn wohl auch als Kritik am Kapitalismus und die dadurch geschaffenen Abhängigkeitsverhältnisse sehen, die den angesprochenen dunklen Seiten der menschlichen Psyche Raum zur “Entfaltung” verschaffen können. Erinnerte mich teilweise an “Biutiful”, wo es ebenfalls für eine Figur praktisch durchgängig bergab zu gehen scheint, was teilweise schwer zu ertragen ist, aber auch so beabsichtigt ist.

Auch das minimalistische theateränliche Set, steigert sicherlich nicht den “Entertainmentfaktor” des Films – fand ich aber überhaupt nicht störend und ist vermutlich den “Dogma 95” - Regeln geschuldet. Die Exposition hätte gern ein bisschen gestraffter ausfallen dürfen, ansonsten habe ich eigentlich nicht viel zu meckern.

Insgesamt ein toll besetzter, schwer zu ertragender und sehenswerter Film, der durchaus auch provoziert und herrausfordert.

8/10

5 „Gefällt mir“

Den werde ich mir auch anschauen, habe den schon länger auf der Liste.

1 „Gefällt mir“

Thema: Film aus Skandinavien
Film: Wie im Himmel (Så som i himmelen)
Erscheinungsjahr: 2004
Laufzeit: 133 Minuten
Wo geschaut: DVD

Wenige Filme berühren mich jedes Mal so wie dieser. Einmal im Jahr lege ich die Scheibe von “Wie im Himmel” in meinen Player und begleite die Dorfbewohner des beschaulichen schwedischen Ortes Ljusaker.
Es geht um einen erfolgreichen Dirigenten (gespielt von einem fantastischen Michael Nyquist, möge er in Frieden ruhen), der nach einem Herzinfarkt die Karriere an den Nagel hängt. Es verschlägt ihn in sein Heimatdorf Ljusaker, wo er als kleiner Junge oft getriezt und gehänselt wurde. Dort übernimmt er nach kurzer Zeit den Kirchenchor mit den unterschiedlichsten Persönlichkeiten, die alle mit eigenen “Dämonen” zu kämpfen haben. Mit der Macht der Musik wächst dieser ungleiche Haufen zusammen…

Herzergreifend hervorzuheben ist vor allem die Szene rund um “Gabriellas Song”, der für mich persönlich bis heute mit zu den emotionalsten Filmsongs der Geschichte gehört, und mich jedes Mal (auch nach 100maligem Schauen) zu Tränen rührt.

Ich empfehle diesen Film jedem, der einmal erleben möchte wie sehr Musik zusammenführen, Schmerzen lindern und Freundschaften entstehen lassen kann. Einfach ein ganz feines Stück Filmgeschichte und gerade zur Vorweihnachtszeit sehr zu empfehlen.

9/10 Punkte für einen der rührensten Filme meiner umfassenden Filmsammlung, zu dem ich immer gern wieder zurückkehre.

4 „Gefällt mir“

Thema: Film aus Skandinavien
Film: Small Town Killers (Dræberne fra Nibe)
Erscheinungsjahr: 2017
Laufzeit: 90 Minuten
Wo geschaut: Amazon

In Small Town Killers geht es um 2 Männer, die sich aufgrund ihrer frustrierenden Beziehungen scheiden lassen wollen. Als sie dann aber erfahren, dass sie die Hälfte ihres Vermögens ihren Frauen überlassen müssten, beschließen sie, als sie zu viel getrunken haben, einen professionellen Killer zu engagieren um ihre Frauen aus dem Weg zu räumen. Als sie wieder nüchtern sind, kommt ihnen die Idee nicht mehr so gut vor und die Beiden wollen den Killer am Flughafen abfangen, ihn bezahlen und wieder wegschicken. Allerdings funktioniert das nicht so wie sie sich das vorstellen…

Small Town Killers ist eine schwarze dänische Komödie, die in große Fußstapfen treten muss (Adams Äpfel, In China essen sie Hunde, Dänische Delikatessen). Und ich muss leider sagen, dass der Film das nicht schafft. Es ist sicherlich kein schlechter Film. Und für einen lustigen Abend taugt er allemal, aber an manchen Stellen ist er einfach zu platt, nicht konsequent genug und auch zu vorhersehbar.

Fazit:

Eine solide schwarze Komödie, die aber bei weitem nicht an die erstklassigen dänischen Vorgänger herankommt.

6,5/10

3 „Gefällt mir“

Thema #14: Film aus Skandinavien
Film: das siebente Siegel
Erscheinungsjahr: 1957
Laufzeit: 96 Minuten
Wo geschaut: Amazon prime

Hmm… ich weiß zwar nicht, was ich von diesem Film erwartet habe, aber irgendwie mehr. War jetzt auch mein erster Bergman Film, habe also keine Ahnung, inwieweit hier sein sonstiges Schaffen widergespiegelt wird.

Allein schon das zeitliche Setting hat mich etwas irritiert: ein Ritter kehrt von den Kreuzzügen zurück, ist okay. Aber zur gleichen Zeit bricht die Pest aus? Und Hexen werden verbrannt? Da sind mal fluggs so Ca. 600 Jahre in einem Topf vermengt worden, wenn ich das grob richtig auf dem Schirm habe. Die Story vom gläubigen Ritter in der Sinnkrise haut mich außerdem nicht vom Hocker, der Rahmen des Schachspiels mit dem Tod ist eine interessante Idee, wirkt hier aber fast mehr wie ein Gimmick. Hätte man meiner Meinung nach interessanter machen können.

Was bleibt? Nicht allzuviel leider. Auch Bild, Ton und Schauspiel fand ich eher mittelmäßig.

2/5

Edit: angesichts der überaus guten Bewertungen in meiner Letterboxd Bubble bekomme ich ja fast ein schlechtes Gewissen. :beanwat:

3 „Gefällt mir“

alda :smiley:

Ich fand der Film isn echter Burner!
Ab und an etwas „pretentious“, aber im großen und ganzen n hammer werk :laughing:

Pusher

Thema: Film aus Skandinavien
Regie: Nicolas Winding Refn
Erscheinungsjahr: 1996
Laufzeit: 106 Minuten
Wo geschaut: Prime

Ein kühler Milieufilm, der nüchter die Drogendealerszene zeigt. Mads Mikkelsen bringt frische in den Film und zeigt was mal aus ihm wird.
Ansonsten war der Film gut, besonders für seine Zeit, würde ihn aber trotzdem nur ne 5/10 geben, weil die Story doch hätte feiner erzählt sein können.

2 „Gefällt mir“

Thema: Film aus Skandinavien
Film: A War (OT: Krigen)
Produktionsland: Dänemark
Erscheinungsjahr: 2015
Wo geschaut: Blu-ray Sammlung

Kommandant Claus Pedersen ist mit seiner dänischen Einheit in der afghanischen Provinz stationiert. Ihr Auftrag lautet, die örtliche Bevölkerung vor den Taliban zu schützen und dadurch ein Vertrauensverhältnis herzustellen.
Währenddessen versucht seine Frau das Alltagsleben mit drei Kindern so gut wie möglich aufrechtzuerhalten. Als die Kompanie unter Beschuss der Taliban gerät, trifft Pedersen eine folgenschwere Entscheidung.

Im Mittelpunkt, dieses oscarnominierten Kriegsdramas, steht das moralische Dilemma, welche Gruppe (zivile Bevölkerung oder eigene Kompanie) in einer Notsituation Vorrang hat. Handelt man immer streng nach Vorschrift, auch wenn dies vielleicht das Überleben der eigenen Kameraden bedroht. Oder versucht man mit allen Mitteln diese zu retten und bringt somit potentiell die zivile Bevölkerung in Gefahr. In A War bekommt man eine mögliche Herangehensweise für dieses Dilemma und dessen Auswirkungen, positiv wie negativ, aufgezeigt.
Der Film schafft es sehr gut, dass man zuerst auf der Seite des Protagonisten ist und seine Entscheidung unterstützt. Man kann sich gut in seine Situation hineinversetzen und hätte wahrscheinlich ebenso gehandelt. Dann wechselt der Film aber die Perspektive und zeigt die negativen Auswirkungen dieser Entscheidung. Sogleich fängt man an den Protagonisten zu hinterfragen und zweifelt an Ihm.
Letztendlich liefert der Film keine Antwort auf den moralischen Widerspruch, sondern entlässt einen mit einem unguten Gefühl und regt eher zur Diskussion an.

7/10

4 „Gefällt mir“

Film: Wilde Erdbeeren
Thema: Film aus Skandinavien
Erscheinungsjahr: 1957
Laufzeit: 92 Minuten
Wo geschaut: DVD

“Wilde Erdbeeren” ist mit “Das siebente Siegel” und “Das Schweigen” auf meiner Ingmar Bergman-Collection enthalten, und da es ewig her ist, dass ich den geschaut habe und kaum noch wusste, um was es darin geht, nur, dass ich den echt gut fand, hab ich ihn jetzt noch mal geschaut. Und er gefällt mir fast genauso gut wie beim ersten Mal.
Es geht um einen alten Professor, der auf einer Autoreise zu einer Preisverleihung mit seiner Vergangenheit und dem Leben, das er geführt hat, konfrontiert wird. Genaugenommen ist “Wilde Erdbeeren” eigentlich ein Roadmovie, was man jetzt vielleicht nicht von einem Bergman-Film erwarten würde. Aber typisch für ihn geht es auch hier um existentielle Themen wie Leben, Sterben, Religion, menschliche Beziehungen, Einsamkeit, Familie. Dabei ist er aber weniger schwermütig als man meinen könnte, was vor allem an den Charakteren liegt, die im Laufe des Filmes auftauchen.
Es wird viel geredet und man muss schon bei der Sache sein, um alles genau mitzubekommen, und besonders spannend oder aufregend ist der Film von der Inszenierung her nicht, aber wenn man die nötige Geduld mitbringt, bekommt man mit “Wilde Erdbeeren” einen starken Film, der große Themen anspricht.

7,5/10

4 „Gefällt mir“

Hmm… kannst du benennen, was du an dem so gut fandest? Bei meiner recht negativen Bewertung spielt übrigens sicherlich auch ein wenig Enttäuschung über die Empfehlung als „stück skandinavischer weirdness“ eine Rolle.
Wie du schon sagst, finde ich diese Geschichte der sinnkrise und gerade die monologe des Protagonisten ganz schön prätentiös und die interessante Idee des Spiels mit dem Tod zu mau umgesetzt.
Hatte so’n bisschen das Gefühl, eine Mischung aus ben hur ohne epos und Ritter der kokosnuss ohne Witz zu sehen. :sweat_smile:

ja, aber gerade dieses fehlende „epos“ macht es umso besser, find ich.
verleiht dem ganzen nen eigenen touch, sich nicht auf die „typische“ epos-art zu verlassen, etc.
und ich war was diesen film angeht, eben sehr offen für diese „prätentiös“ sinnkriese und die „weirdness“ :smiley:

vielleicht liegt’s auch daran, wie man an den film rangeht, ob man offen ist für diese etwas „eigene weirdness“, etc. :slight_smile:

1 „Gefällt mir“

Wäre ich mit anderen Erwartungen an den Film rangegangen, hätte ich ihn möglicherweise besser gefunden, das kann schon sein. :slight_smile:
Mir hat letztlich einfach ne Ladung weirdness, Spannung oder interessantere Dialoge gefehlt.
Und wenn es einem Film daran mangelt, holt der „epos-aspekt“ eben gerne auch mal was raus. Ben hur (und auch spartacus) fand ich daher bis auf das Ende auch echt gut.

1 „Gefällt mir“

das stimmt, aber nicht jeder film kann so eine Materialschlacht und so viel Arbeit wie Ben Hur auffahren :smiley:

das wäre einerseits schon geil, würde aber vl. auch schnell langweilig werden, denke ich mir :thinking:

1 „Gefällt mir“

@UnclePhil was sehen wir uns diese Woche an? :blush:
(heute Nacht nach dem o.g. liefen bei mir übrigens noch The Lady in the car with glasses and a gun, hail caesar und fantastic Mr Fox.^^ ist ja richtig viel von meiner Watchlist auf amazon :hugging: )

Da demnächst ja der Deutschlandstart von “The Killing of a Sacred Deer” ansteht, wähle ich mal folgendes Thema:

Ein Film, geschrieben von Charlie Kaufman oder Yorgos Lanthimos

Beide stehen für ungewöhnliche, abgefahrene Filme, die aber dennoch nicht unfassbar nischig sind, sondern oftmals ihre Liebhaber finden.

Eternal Sunshine of the Spotless Mind & Adaptation gibt es z.B. auf Netflix.
Dogtooth z.B. offiziell auf YT (mit YT/Google - Account zur Altersbestätigung), vermutlich auf Deutsch

Ansonsten wie immer:
https://www.werstreamt.es/

Da die Auswahl an Filmen bei diesem Thema ja ein bisschen begrenzter ist, würde ich für die Leute, die schon alle Filme kennen oder keinen der Filme haben / finden können, ein deutlich breiteres Ersatzthema stellen.

3 „Gefällt mir“

Wäre die Gelegenheit Synecdoche, New York nochmal einzulegen. Hab den nie zu Ende geschaut. Zweimal angefangen und mittendrin gestoppt. War mir dann selbst für ein Charlie Kaufman Film zu weird. Dabei mag ich seine anderen Filme.

1 „Gefällt mir“

Wird vielleicht auch meine Wahl, will den schon Ewigkeiten sehen, bin aber noch ziemlich unentschlossen zwischen einigen Filmen.

Sehr speziell, aber auch überaus interessant :slight_smile: Freu ich mich drauf.

1 „Gefällt mir“

Titel: Trollhunter
Thema: Film aus Skandinavien
Erscheinungsjahr: 2010
Länge: 104 Minuten

Handlung: Eine Gruppe Studenten will eine Doku über einen angeblichen Wildere namens Hans machen, der illegal Bären jagen soll. Als diese jedoch ein Interview ablehnt, beschließen sie Ihm zu folgen und landen schließlich eines nachts in einem Wald. Als sie allerdings merkwürdige geräusche hören, die nicht von einem Bären stammen konnte, sehen sie wie der jäger Hans auf sie zuläuft und “Troll” schreit…

Sehr interessanter Mockumentary Film, der über den Fiktionalen Trolljäger Hans geht. Da ich den Stil des Films recht cool fand und auf Dokus stehe, hab ich mal an diesen FIlm rangewagt. Letztendlich muss ich sagen das der Film recht nett war, allerdings mich auch nicht von Hocker hauen konnte. Was mich ein wenig an Trollhunter gestört hat, ist das er eher wie ein Film wirkte als eine Doku.

Rating 6,8/10

4 „Gefällt mir“

warum nicht 6,85/10 oder 7/10? :stuck_out_tongue:

1 „Gefällt mir“