Film-Themen-Challenge

Meiner handelt laut den ersten Sätzen auf Wikipedia von Realitätsverlust durch übermäßigen Konsum gewaltpornografischer Medien. :gunnar: ich finde, das passt super. :simonhahaa:

1 „Gefällt mir“

Same…soll ich was anderes schauen? Hab da noch was anderes in Aussicht.

1 „Gefällt mir“

Was? Nö. Wie du magst. :smiley: ich mag beides, die Meinung eines anderen zum selben Film genauso wie möglichst viele verschiedene. :smile:
Vielleicht wirds bei mir durch einen zufallsfund ja auch doch noch was anderes. Erst mal muss ich sowieso noch den OmU-Film gucken. Die Woche war leider von Stress und Nerv dominiert. :unamused: (bis auf Mittwochabend, der war wunderschön :herz:)

1 „Gefällt mir“

Thema #1: Film in Originalsprache (Japanisch)
Film: Der große Japaner - Dainipponjin von Hitoshi Matsumoto
Erscheinungsjahr: 2007
Laufzeit: 99 Minuten
Wo gesehen: arte Mediathek

Eine Mockumentary über einen Mann, der Taschenregenschirme mag weil sie groß werden wenn man sie braucht. So wie er selbst. Die meiste Zeit befinden wir uns in einer Interviewsituation bzw der Interviewer und Kamermann folgen unserem Protagonisten durch seinen Alltag.
Immer wieder tauchen Kaijus in japanischen Städten auf, deren Bekämpfung sein Job ist. Das Problem: seine Mitmenschen sind ihm nicht dankbar für seinen Schutz, sondern sind gelangweilt von den Fernsehübertragungen seiner Kämpfe, da sie nicht mehr so spektakulär wie früher sind. Auch finanziell wird sein Einsatz nicht wertgeschätzt und er lebt in sehr bescheidenen Verhältnissen.

Dieser Film landete auf meiner Watchlist, als ich mir ein Video über die „zehn weirdesten japanischen Filme“ angeschaut habe. Ist er weird? Schon, aber meines Erachtens wurde Potenzial liegen gelassen. Zumindest bis kurz vor Ende. Da wurde noch mal eine gute (und für mich sehr befriedigende) Schippe „wtf“ draufgelegt.

Die auftauchenden Riesenmonster sind witzig (und weird) aber leider auch nicht wirklich toll anzusehen, jenseits der Monster sieht es aber alles echt schön aus, ist dafür aber sehr melancholisch, traurig und sicherlich auch Gesellschafts-/Medienkritik.

Ich bin mir unsicher, was ich von diesem Film halten soll. :smiley: Wirklich gut isser nicht, schlecht aber auch nicht. Kann man machen. ^^

3/5

8 „Gefällt mir“

Thema: Filme im O-Ton \ {Deutsch,Englisch} — hier: Rumänisch

Beyond the Hills (2012)
von Christian Mungiu

Eine junge nach Deutschland ausgewanderte Rumänin kehrt nach Rumänien zurück, um ihre Freundin—mit der sie eine gemeinsame Vergangenheit hat—ebenfalls nach Deutschland zu holen. Die scheint aber lieber im Kloster bleiben zu wollen, als die Rückkehrerin auch noch erkrankt und sich nun im Kloster erholen soll…

Recht hartes Drama, das sich thematisch viel um die gegensätzlichen Überzeugungen zwischen orthodoxer Kirche und Moderne dreht. Alles sehr realistisch (wie ich danach erfahren hab, sogar teilweise auf wahren Begebenheiten beruhend) und naturalistisch gespielt.

Ist erst mein erster Film von Christian Mungiu, aber sicher nicht mein letzter—sein Stil erinnert mich auch sehr an den von Andrey Zvyagintsev, einen meiner modernen Lieblingsregisseure: einerseits emotionale Tour de Force, gleichzeitig zeichnet er aber auch ein komplexes Bild von Figuren und besonders deren Umfeld & Mindset, in dem sie ihre Entscheidungen treffen, wodurch Beyond the Hills auch keine einfachen Antworten auf komplexe Probleme gibt und so eine gute Mischung aus zum Nachdenken anregend, emotional teilweise schwer zu ertragen & oft auch packend ist. Bin auf jeden Fall auf mehr von ihm gespannt…

8/10

9 „Gefällt mir“

good old japan :beanjoy:

Thema : Film in Originalsprache
Film: Monsieur Chocolat
Regie: Roschdy Zem
Erscheinungsjahr: 2016
Laufzeit: 119 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Der bisherige Clown, George Footit, kommt mit seiner Nummer bei seinem Zirkus nicht mehr an. Er soll sich etwas neues überlegen, um wieder zeitgemäß zu werden. Dabei kommt ihm die Idee, dass er als Duo auftreten will. Als Partner fällt ihm der schwarze Rafael Padilla auf. Etwas Überredungsarbeit und sie versuchen es.

Ich bin ein bisschen gespalten bei dem Film. Es gibt viel, was ich daran mochte. Die Musik, das Bild, schauspielerisch ist auch alles tippitoppi und ich hatte ja ein bisschen Angst, dass ich (wie ich es oft bei amerikanischen Filmen im O-Ton empfinde) es stetig zu leise finden würde, aber das war völlig unbegründet, war in Ordnung und gut.
Aber die Clown-Szenen haben mich mehr als einmal cringen lassen. Klar, ist eine andere Zeit, aber auch wenn man den Humor, der heute als rassistisch gelten würde, rauslässt, ich fand es einfach nicht lustig und da diese Szenen natürlich einen gewissen Teil des Films ausmachen, war es da eher anstrengend für mich.

Insgesamt fand ich den Film aber voll in Ordnung, er ist hübsch, die Handlung in Ordnung, dass man sich nicht langweilt und auch wenn er für mich stellenweise anstrengend war, war ich nicht schlecht unterhalten.

3,5/5

10 „Gefällt mir“

Thema #1: Film in Originalsprache (Japanisch)
Film: Lady Snowblood von Toshiya Fujita
Erscheinungsjahr: 1973

Der Racheengel – eine Gestalt, die zugleich übermenschlich anmutig zu sein scheint, jedoch ein grauenhaftes Gelüst in sich trägt. Die Lust nach Rache. Ein Gefühl, das einen Menschen bis aufs Innerste zerfressen kann und so denjenigen selbst ins Verderben treibt. Kommen wir nun zu Lady Snowblood .

Der Pfad der Rache ist nicht minder oft mit Leichen gepflastert. Ebenso wenig ist er es im Falle von Lady Snowblood. Ein einsamer Straßenzug. Der Schnee fällt unentwegt vom dunklen Nachthimmel und landet auf dem lilafarbenen Schirm einer Frau, die einsam durch das Schneegestöber läuft. Ein Close-Up auf ihr Gesicht enthüllt einen ruhigen, erbarmungslosen und bestimmenden Blick, der uns gleichzeitig vor dem Bevorstehenden warnt. Wenig später betritt ein Gangsterboss samt Gefolgschaft in seiner Rikscha die Szenerie und fordert die Dame auf den Weg freizumachen. Ein eleganter Sprung in die Luft und vier Streiche mit ihrem Schwert später, wird der frisch gefallene Schnee durch Blutfontänen in tiefrotem Blut getränkt. “Who the hell are you?”, stößt der Gangsterboss in seinen letzten Atemzügen aus, doch die Antwort ist uns allen schon längst bewusst…

Draußen wütet ein Schneesturm während im Innern eines Gefängnisses die Schreie eines frischgeborenen Kindes erschallen. Frauen gekleidet in roten Anzügen reichen der dem Tod nahestehenden Mutter ihr Kind:

“Yuki [Snow], you will live your life carrying out my vendetta. My poor child . . . you are an asura demon.”

Ein Kind, als Dämon geboren um die Rache der Mutter als Inkarnation in die Welt zu tragen. Jahrelanges Training musste sich Yuki aussetzen um zu einer hervorragender Schwertkämpferin und nahezu herzlosen Waffe zu werden. Alles um die entsetzlichen Morde an ihrer Familie zu rächen, die von einer Bande abgeschlachtet und geschändet wurde. “Vengeance is her only reason for living” treffender hätte man es im Trailer kaum beschrieben können, denn Lady Snowblood dreht sich um nichts als Rache und all diejenigen, die ihr zum Opfer fallen.

Wer das alles hört, muss sich nicht wundern, dass Quentin Tarantino absolut begeistert war von Lady Snowblood . Nicht nur auf Storyebene, sondern vor allem auf inszenatorischer Ebene hat er sich für Kill Bill inspirieren lassen. Sogar so stark, dass “Shura no Hana” (“The Flower of Caranage”) einer der Originalsongs in seinem eigenen Film wieder aufgegriffen wird. Atemberaubende Zooms von Ultra-Wide-Shots- auf Medium-Close-Ups, von einer Felsklippe bis hinunter zur Küste, lassen den Film nicht nur

dynamischer wirken, sondern erschaffen eine ganz eigene Bildsprache, die sich Tarantino auch des Öfterenen zu eigen macht. Dazu ungewöhnliche Schnitte, Brüche von klassischen Staging-Regeln lockern Dynamiken zwischen den Charakteren oder lassen die Spannung noch weiter anschwellen. Untermalt mit Auszügen aus dem exploitationnahen Manga machen das Bild perfekt. Die Saga um Lady Snowblood , einer förmlich kaum greifbaren Figur, die aus Rache geboren ist und droht an dieser zu Grunde zu gehen. Ein großer Dank muss an Hauptdarstellerin Meiko Kaji gehen. Ihre Darstellung einer förmlich gefühllosen Rächerin bildet das Fundament all jener, die danach kamen. Einen reglosen und kalten Blick wirft sie ihren Opfern in ihren letzten Momenten entgegen bevor sie mit ihrem Schwert durch ihr Fleisch schneidet. Nahezu engelsgleicher möchte man sagen, wenn Yuki gehüllt in ein weißes Gewand durch ein schmutziges Arbeiterdorf streift. Denn nicht nur mit dem Schwert schneidet sie tief, auch mit ihrem Aussehen weiß sie die Szenerie zu spalten und alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Nach diesem Auftritt ist es umso lobenswerter, dass Frau Kaji, Hollywoodrollen ablehnte, da sie keine gute Performance in einer anderen Sprache als Japanisch geben könnte.

Ein fantastischer Film und ein sehr gutes Beispiel dafür wie Künstler sich gegenseitig beeinflussen können., denn wie wir alle wissen: “Good artists copy, great artists steal.” Wer Interesse an Tarantino und seinen Einflüssen hat, findet mit Lady Snowblood nicht nur einen recht einfachen Einstieg, sondern vor allem einen grandiosen Film vor.

4/5 Shameless plugs zum Blogeintrag :smiley:

11 „Gefällt mir“

Thema: Film in Originalsprache
Filme: Frühling, Sommer, Herbst, Winter… und Frühling (Koreanisch)
Regisseur: Kim Ki-duk
Erscheinungsjahr: 2003
Laufzeit: 96 Minuten
Wo gesehen: Leih-DVD

Mitten in einem waldbewachsenen Tal weit ab der Zivilisation leben ein älterer Mann und ein Junge in einem Tempel (in einer Einsiedelei, wie ich gelernt hab), der auf einem kleinen See herumtreibt. Sie nutzen ein Ruderboot, um hin und wieder an Land zu gehen und in den umliegenden Berghängen nach Kräutern zu suchen oder einfach dort umherzuwandern. Die Zeit vergeht, bis schließlich, als der Junge zu einem jungen Mann herangewachsen war, eine Mutter mit ihrer Tochter bei den beiden vorbeikommt, denn die Tochter scheint krank zu sein und soll von dem Älteren, der als Meister bezeichnet wird, geheilt werden. Also bleibt sie eine Weile bei den beiden im Tempel und verändert damit das Leben des jungen Mannes.

FSHWuF stand schon länger auf meiner Watchlist, und als er mir dann per Zufall in der Bibliothek in die Hände fiel, war der Film für diese Woche beschlossene Sache. Ich meine, ich hätte den Film schon mal im Rahmen der Challenge hier angefangen, aber wegen Müdigkeit und schlechter Qualität auf YouTube abgebrochen.
Zum Glück hab ich ihn jetzt nachgeholt, denn FSHWuF ist ein wirklich schöner Film.
Man muss sich auf etwas mehr als eineinhalb Stunden der überwiegenden Ruhe einrichten, doch wenn man mal ganz bewusst mit einem Film entspannen möchte, ist man hier genau richtig. Das Plätschern von Wasser, das Rauschen des Windes, allgemein die Klänge der Natur sind oft die einzigen Geräusche, die zu hören sind. Wenn doch einmal Musik einsetzt, ist sie dezent und weiß die herrlichen Bilder der Natur genau zu ergänzen.

Dass der Film in Ton und Bildern auf Ruhe ausgerichtet ist, heißt nicht, dass er nichts zu erzählen hätte oder gar langweilig wäre. Die Handlung entspinnt sich quasi über das ganze Leben des zu Anfang jungen Kindes. Zwar ist die Struktur klar an den Jahreszeiten ausgerichtet, jedoch liegen dazwischen immer wieder mehrere Jahre, sodass letztendlich aus dem jungen ein alter Mann geworden ist. Dem Fortschreiten seines Lebens so abgehackt zuschauen zu können, macht das eigentlich Interessante an der Geschichte aus. Man bewegt sich zusammen mit den Jahreszeiten durch das Leben des Jungen/Mannes.

Dazu fällt auf, dass der Film voller Symbole ist (oder zu sein scheint), die sich (wahrscheinlich) speziell auf die (süd-) koreanische Kultur beziehen. Es scheint viel um Spiritualität zu gehen, doch davon hab ich zu wenig Ahnung, um das kompetent bewerten zu können. :ugly: Ansatzweise erinnert der Film bzw. die Figur des jungen bzw. alten Mannes auf jeden Fall an Hesses „Siddhartha“, in dem der Protagonist auf ähnliche Weise durch sein Leben geht bzw. dem ähnliche Dinge widerfahren. Ich werde mir dazu sicher noch einige Sachen durchlesen.

Frühling, Sommer, Herbst, Winter… und Frühling ist in sich auf jeden Fall ein schöner Film und ein sehenswertes Werk, in dem viel in einfachen Bildern, Geräuschen und Handlungen versteckt liegt.

4/5

Und wie angekündigt noch ein Wort zu meiner Trilogie (Barfuß durch die Hölle): Die Trilogie ist mit knapp zehn Stunden schon sehr, sehr lang, und es ist eher nicht empfehlenswert, sie an einem Stück zu schauen, glaube ich, gerade weil es Kriegsfilme sind, die wirklich schwere Themen behandeln. Aber an sich gehört Barfuß durch die Hölle wahrscheinlich schon zu den Kriegsfilmen, die man sich vielleicht mal anschauen sollte, gerade aufgrund seiner Perspektive und der Tatsache, dass größtenteils Krieg abseits des Kriegs gezeigt wird. Keine einfachen Filme, aber definitiv sehenswert.

10 „Gefällt mir“

Thema: Film in Originalsprache
Film: Goal Of The Dead
Sprache: Französisch
Regie: Benjamin Rocher (Erste Halbzeit), Thierry Poiraud (Zweite Halbzeit)
Erscheinungsjahr: 2014
Länge: 116 Minuten
geschaut auf: DVD

Sam Lorit ist ein Spieler des bekannten Vereins Olympique de Paris. Er tritt mit seinem Verein gegen Capelongue an. Seine alte Heimatstadt. Dort ist er aber nicht willkommen. Auch Jeannot (oder eher der Vater von Jeannot), Spieler von Capelongue, hat es auf ihn beim Spiel abgesehen. Doch die Steroide vom Papa sind irgendwie stärker, als gedacht. Schnitt - Zombie Apokalypse.

Ich bin kackfrech und schaue mit Goal Of The Dead einen Film, den ich schon kenne und vor allen Dinge liebe. Doch nun zum ersten mal in seiner Originalsprache, Französisch. Goal Of The Dead ist eine Zombiekomödie, die aber einen anderen Weg als z.B. ein Shaun Of The Dead einschlägt. Goal Of The Dead ist eine schwarze Komödie, die übliche Klischees des Zombiegernes, als auch des Fussballs auf den Korn nimmt. Die, anfangs eher rar gesäten, Witze funktionieren ganz gut.

Was für mich aber den besonderen Reiz des Filmes ausmacht, sind die Figuren und ihre Dialoge. Meine Fresse sind die charmant und interessant. Selbst in den Szenen, in denen sie es eben nicht sein sollen, nehmen sie mich mit. Da hat der Regisseur von „Die Horde“ ganze Arbeit geleistet. Außerdem gefällt mir die Inszenierung, auch wenn ich kein Fan der Art und Weise bin, wie sich das Virus verteilt. Das sieht dann doch etwas zu billig und plump aus. Das verzeihe ich dem Film aber.

Goal Of The Dead macht mich traurig. Traurig, weil ihn nicht viele Leute kennen. Dabei gehört er für mich nicht nur mit zu den besten Zombiekomödien, nein, er gehört für mich mit zu den besten Zombiefilmen an sich. Schaut euch diesen Film an! Unbedingt! Netzkino sollte ihn eigentlich immer noch im Aufgebot haben.

4.5 von 5 mit :herz:

10 „Gefällt mir“

Thema: Film in Originalsprache (kein Deutsch/Englisch)
Film: Climax
Sprache: Französisch
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 93 Minuten
Wo geschaut: Netflix

Handlung: Eine Gruppe junger Tänzer übt in einer abgelegenen Schule für ihre anstehende Tournee. Um die Fortschritte der Performance zu feiern, wird abends ordentlich gebechert und - nunja… weiter getanzt. Das Problem: Die Sangria wurde mit einer besonderen Zutat gemixt, die alle Feiernden Stück für Stück durchdrehen lässt.

Meinung: Erst einmal bin ich sehr froh, auch solche Filme wie “Climax” hin und wieder mal bei Netflix zu sehen.

a) Weil ich “Climax” im Kino leider verpasst hab und
b) Weil das etwas “alternativere” Kino auf den großen Streaming-Plattformen eigentlich sehr viel Potenzial hätte, aber leider immer wieder zwischen all den Mainstream-Blockbustern verloren geht, die man (wenn man Bock darauf hatte) meist eh schon auf der großen Leinwand gesehen hat.

Nun aber zum Film: Optisch ist das Ding natürlich wieder eine absolute Wucht. Kameraführung, Farben, Schnitt, allein das fucking Schrift-Design der Credits… Gaspar Noé scheint zu wissen, welche Erwartungen sein Name mittlerweile triggert und liefert in diesem Feld komplett ab.

Auch die musikalische Untermalung (im Fall von “Climax” eher Übermalung) ist einfach on point. Die durchgehend treibenden Beats machen diesen schlechtesten aller schlechten Trips erst zu dem was er ist.

Was mir gefehlt hat, war ein richtiger “Wow-Moment”. Der Film ist ein echt weirder Trip, der permanent unterhält, fasziniert und vor allem verstört. Auch wie Noé wieder mit dem Medium “Film” an sich spielt ist wirklich toll. Aber es gab jetzt nicht diesen einen, überragenden Moment, der mir für immer im Kopf bleiben wird, wenn ich an “Climax” denke. (Was auch daran liegen kann, dass ich ihn nicht im Kino gesehen hab. In groß und mit lauter Anlage ist das vermutlich eine ganz andere Experience.)

7/10

11 „Gefällt mir“

Film: Mushishi
Thema: O-Ton(Japan)
Jahr: 2006
Länge: 131 min

Handlung: In der japanischen Meji era existieren Insekt ähnliche Yokai‘s auch Mushishi gennant. Diese Wesen sind für allerlei Krankheit oder Mysterien verantwortlich z.B. in das Ohr eines Menschen einnisten und Ihn auf diesen einen Ohr taub zu machen. Die einzigen Menschen, die wissen wie man mit den Mushis umgehen kann sind die sogenannten (Mushishi‘s), einer von Ihnen ist Ginko ein Silber haariger Mann dem ein Auge fehlt…

Bin großer Fan des Animes & Mangas, deswegen habe ich mich mal an die Live Action Fassung gewagt. Fazit: der Film kommt jetzt nicht ans Original ran ist aber Ok. Der Film wirkt für mich leider nicht wirlich wie ein Film, sondern eher wie eine längere Spezial Episode. Man versucht auchen ein wenig zu viel auf einmal abzuarbeiten, einmal versucht man Ginko zu introducen, dann noch Ginko‘s Vergangenheit zwischendurch mal, plus die Geschichte mit Tanyu und natürlich noch ein kl. Abschluss. Da hätte man was rauslassen sollen und auf die anderen Parts konzentrieren so wirkt es einfach zu überlastet. Positiv ist allerdings der Darsteller von Ginko der meines Erachtens einen guten Job macht.

Wer sich für Mushishi interessiert, soll sich lieber den Anime anschauen.

Rating: 2,5/5

8 „Gefällt mir“

gestern kein Internet deswegen kurzes Nachreichen

Akira 5/5

Ich fand das der Mehrwert von original Stimmen sich in Grenzen hielt. Nur Kenada kam noch lockerer und flapsiger rüber.

3 „Gefällt mir“

Thema: Breaking the 4th Wall
Film: Alfie (Dt.: Der Verführer lässt schön grüßen) von Lewis Gilbert
Erscheinungsjahr: 1966
Laufzeit: 114 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime

London in den Swinging Sixties. Alfie Elkins (Michael Caine) ist ein Schürzenjäger (ja, das war mal ein gängiger Begriff) wie er im Buche steht. Stets nur auf sich bedacht hüpft er von einem fremden Bett ins nächste. Wir begleiten ihn während der Handlung des Film über mehrere Jahre und durchleben mit ihm ungewollte Schwangerschaften, Abtreibungen, Krankheiten, eine grandios überzogene Barschlägerei und eventuell einen Sinneswandel beim frivolen (ja auch das war mal ein gängiges Wort) Alfie?

Der Charakter Alfie durchbricht früh die vierte Wand, in dem er sich immer wieder direkt an den Zuschauer wendet und uns quasi als Erzähler Einblicke in seine Gedankenwelt gibt. Ferris Bueller hat das Jahre später ja ebenso gemacht und viele andere auch.
Michael Caine spielt den arroganten Antihelden vorzüglich und strahlt eine unglaubliche Präsenz aus -> für mich ganz klar das Highlight von Alfie.
Darüberhinaus hat der Film einige doch sehr plumpe Dialoge und viele naive Frauen und wäre heute in dieser Form nicht mehr präsentierbar. Aber Zeiten ändern sich ja bekanntlich.

Das Remake mit Jude Law habe ich leider noch nicht gesehen und kann daher keine Vergleiche ziehen.

Wer einen fantastisch aufspielenden Michael Caine der 60er sehen möchte, kann hier aber bedenkenlos einschalten -> 3,5/5

8 „Gefällt mir“

Habe gestern Abend übrigens Videodrome gesehen (Stand ja schließlich auf der Liste^^), musste jedoch feststellen, dass die vierte Wand zu uns als Zuschauer gar nicht wirklich gebrochen wird. :smile:
Wir sehen zwar im Film immer wieder auf Fernseher, die die vierte Wand zum Protagonisten als Zuschauer brechen, doch das ist, glaube ich, nicht im Sinne des Themas, oder? :smile:

Hab ich auch erst gedacht:

Aber das Durchbrechen der vierten Wand heißt nicht zwingend, dass der Protagonist mit dem Zuschauer agieren muss -> das steht in dem Artikel in einem Satz.

Ich hab übrigens Videodrome auch gesehen (geiler Streifen um das mal vorweg zu nehmen) und würde definitiv sagen, dass die vierte Wand inaktiv durchbrochen wird -> ich will jetzt aber nicht schreiben wie…aber ich vermute du weißt was ich meine.

1 „Gefällt mir“

Okay, dann bleibe ich bei ihm und schaue mir einfach noch mal die andere Schnittversion an. :grin:
Fand ihn auch super und gerade in Verbindung zu meinem gestern erhaltenen Paket wunderbar ironisch. :grin:

Thema: Film, der die vierte Wand bricht
Film: The Player
Erscheinungsjahr: 1992
Laufzeit: 124 Minuten
Wo geschaut: Amazon Prime

Handlung: Griffin Mill ist ein wichtiger Mann in einem der großen Hollywood-Studios. Täglich erreichen ihn unzählige Drehbücher und Film-Ideen, über die er sorgfältig richten muss. Doch irgendwas stimmt nicht. Da wär z.B. der junge Konkurrent eines anderen Studios, der ihm langsam aber sicher seinen Job streitig macht. Was Mill jedoch weitaus mehr beschäftigt, sind die zahlreichen Drohungen, die ihn in letzter Zeit per Post erreichen. Showbiz, Baby!

Meinung: Ach, ich mag so unnötig komplizierten Meta-Quatsch einfach. Mit “The Player” hat Robert Altman eine offensichtliche Hollywood-Parodie abgeliefert, die aber vor kleineren und weniger offensichtlichen Referenzen fast schon überquillt. Da wären neben den zahlreichen Cameos von Hollywood-A-Listern die unzähligen Film-Verweise in Dialogen, zitierte Einstellungen und Kamera-Fahrten, immer wieder auftauchende Film-Plakate von Klassikern, und und und…

Nicht nur sind diese Querverweise trotz ihrer Vielzahl stets stimmig in den Film eingebunden, nein - sie ergeben sogar inhaltlich in Bezug auf den derzeitigen Stand der Handlung Sinn. So kommentieren bspw. die Untertitel alter Film-Plakate zynisch das Verhalten des Hauptcharakters oder ein Song im Hintergrund spiegelt perfekt die sich abspielende Szene.

Der absolute Genie-Streich auf dem Meta-Meter ist dann natürlich das Ende. Nachdem im Film darüber diskutiert wird, dass Filme nicht zwingend ein Happy End haben sollten, sondern ein “wahrhaftiges, authentisches” oder dass “der Böse” im Film nie mit seinen Taten davon kommt, serviert uns Robert Altman alles auf einen Schlag: Griffin Mill kommt ungestraft davon und erhält sein überzeichnetes, hollywood-reifes Happy End. In all seiner Comic-Haftigkeit ist das Finale jedoch gleichzeitig sehr nah an der Realität, in der die Reichen und Mächtigen gern mal mit ihrem Bullshit davon kommen / gekommen sind.

Aber auch abgesehen von diesem ganzen Meta-Quatsch ist “The Player” ein sehr spannender Film, der die grundlegende Komödie auch gerne mal mit klassischen Film-Noir und Thriller-Elementen mischt. So bekommen wir neben lustigen, selbstreferentiellen Hollywood-Sprüchen auch beunruhigende Paranoia oder eine der weirdesten Sex-Szenen, die ich seit langem gesehen habe. (Ok, ich hab mir neulich erst “Angel Heart” angeschaut. Streicht das.)

Das Brechen der Vierten Wand beschränkt sich, soweit ich das mitbekommen hab, lediglich auf die ersten Momente des Films. Das fand ich ganz nett, hätte mir aber aufgrund der Platzierung in der letterboxd-Liste noch mehr erwartet bzw. erhofft. Ich muss auch zugeben, dass ich “The Player” gegen Ende als einen Tick zu lang empfunden hab. Aber das wurde mit dem Finale locker wiedergutgemacht.

Fazit / tl;dr: “The Player” ist ein unterhaltsamer, zynischer Kommentar auf das Showgeschäft, der auch abgesehen von seinen 86.503 Film-Referenzen zu überzeugen weiß. Wenn man denn Bock auf Tim Robbins hat.

8/10

8 „Gefällt mir“

Ich werde wahrscheinlich diese Woche abends selten zu Hause sein und habe somit nur die Optionen Skygo und Netflix um etwas zu schauen. Habe aber noch nichts gefunden, was ich nicht kenne. Hat da jemand eine Empfehlung, vielleicht einen Geheimtipp?

Thema: Filme, in denen die vierte Wand durchbrochen wird
Film: American Psycho
Regie: Mary Harron
Erscheinungsjahr: 2000
Spieldauer: 102 Minuten
gesehen auf: Netflix

Whatever happened to the 80s? “Die Yuppie Scum” steht in großen Lettern an einer Zimmerwand Patrick Batemans geschrieben, wie wir während der Flucht einer seiner Gespielinnen sehen können.

Die Rolle, die Christian Bale in die Riege der Top-Schauspieler brachte. Auch wenn er vorher schon in vielen Rollen brillierte, American Psycho war sein Meisterstück. Außerdem sind die Nebenrollen durchgehend top besetzt.

Es werden wohl kleinere Spoiler unvermeidbar sein.

Egal ob man sein arrogantes Verhalten gegenüber seiner Bekanntschaften nimmt, seinen Schönheits- und Fitnesswahn oder sein Verhältnis zu den Arbeitskollegen.
Während des Fitnesstrainings schaut er liebend gerne Texas Chainsaw Massacre oder einen Porno, dem Damenbesuch erzählt er haarklein weshalb er Künstler wie Huey Lewis, Phil Collins oder Whitney Houston so schätzt. Dabei zitiert er auch noch Serienkiller wie Ed Gein oder Ted Bundy. Zum Ende hin ist man sich gar nicht mehr sicher, auch wenn man durch die Figur von Chloe Sevigny noch einige Hinweise bekommt und alles sehr konstruiert erscheint.

Der Film ist eine Persiflage, eine Karikatur, eine Satire oder einfach irgendetwas dazwischen in der Yuppie-Welt New Yorks der 80er. Bateman könnte auch Gordon Gecko in einer Frühphase sein. Es bleibt ein herausragender Film, in dem das Wort “Psychopath” so sehr auf eine Figur passt, wie wahrscheinlich niemals zuvor.

Der Film durchbricht zu Beginn und zum Ende immer wieder die vierte Wand, in dem Patrick Bateman uns an seinen (oft kranken) Gedanken teilhaben lässt, während er als Person ganz andere Dinge tut.

4.5/5

10 „Gefällt mir“