Film-Themen-Challenge

Absolut. Dadurch dass es keine inhaltlichen Unterschiede gibt und man immer eins von beiden zuerst geguckt hat, kann man beim zweitan Mal natürlich nicht mehr ganz so geflasht werden.

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Thema: Der letzte/neueste Film von…
Film: Shoplifters von Hirokazu Kore-eda
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 121 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime Video

Nach dem ebenso großartigen Still Walking ist Shoplifters der zweite Film von Kore-eda, den ich gesehen habe. Zum Glück hatte ich die Gelegenheit diesen Film im Januar im Kino zu sehen, sodass ich mich umso mehr freute, dass Kore-edas neuester Film diese Woche passend zum Thema bei Prime Video erschienen ist.

Shoplifters zeigt das Leben einer etwas anderen Familie, deren genaue Verwandschaftsverhältnisse erst im Laufe des Films klarwerden und die sich sowohl mit legalen Tätigkeiten als auch eher fragwürdigen Mitteln wie dem titelgebenden “Shoplifting” über Wasser hält. Bei der Rückkehr von einer ihrer “Shoplifting-Touren” entdecken sie die kleine Juri, welche draußen allein in der Kälte sitzt, und nehmen sie nach kurzem Abwägen bei sich auf.

Was macht eine Familie aus? Das ist die zentrale Frage, welche Kore-eda mit diesem Film aufwirft, und sowieso spielt das Thema Familie eine wichtige Rolle in seiner Filmografie. Dabei kreiert er zutiefst menschliche Filme, die eine unglaubliche Wärme und Geborgenheit ausstrahlen, aber einen zugleich wie ein Schlag in die Magengegend treffen können, wenn man mit der harten Realität konfrontiert wird.

Ein wichtiger Bestandteil seiner Filme sind deswegen die Figuren, welche sich wie reale Menschen anfühlen und von fantastischen Darstellern verkörpert werden. Denn bei all ihrer Liebenswürdigkeit besitzt jede Figur ihre Macken und wächst einem deswegen umso mehr ans Herzen.

Außerdem zeichnet Shoplifters neben Kore-edas Talent, den Zuschauer zu berühren ohne rührselig zu werden, eine hohe Ambivalenz aus. So wird z.B. der Ladendiebstahl nie verurteilt, aber auch nicht romantisch verklärt.

Insgesamt bleibt mir nichts anderes zu sagen, als dass ich mich auf weitere Filme von Kore-eda freue und auch noch den ein oder anderen Film nachholen möchte.

4,5/5

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Thema #3: Der letzte Film von…
Film: The House that Jack built von Lars von Trier
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 153 Minuten
Wo gesehen: blu-ray

Erst mal ein wenig Musik zur Untermalung:

Wir bekommen von Jack, einem Psychopathen, der Patrick Bateman wie einen Lausbuben erscheinen lässt, fünf Erlebnisse aus zwölf Jahren erzählt, in denen er von Zwangs- und anderen Störungen geplagt reihenweise Leute umbringt und seinen großen Traum, Architekt seines eigenen Hauses zu sein, verfolgt. Unterbrochen wird das ganze immer wieder für „Abhandlungen“ über Kunst, einen Bach spielenden Glenn Gould, erste Filmdokumente eines sehr jungen von Triers und eine erfrischende Prise an Selbstreferenzen.

Matt Dillon spielt Jack fantastisch und ich bin erstaunt, wie viele Filme der schon gemacht hat und ich kenne keinen einzigen davon. Hatte mir nichts zu dem Film durchgelesen und dachte eigentlich, Michael Fassbender würde Jack spielen. :smile: Er sieht aber auch einfach aus wie eine Mischung aus Fassbender und Bruce Campbell, tut mir leid. :sweat_smile:

Der Soundtrack ist große Kunst: Bach, Vivaldi, Wagner, Armstrong, Bowie. Während die Bilder ultrabrutal, bewusst provozierend/schockierend und dennoch immer wieder bösartig witzig sind. Bei zweieinhalb Stunden herrscht keine Minute Langeweile und man hat „Angst“ wo das ganze eigentlich hinführen soll.

Ich verstehe absolut, warum dieser Film in Cannes mal wieder dazu geführt hat, dass Scharen den Saal verlassen haben und zum Boykott aufgerufen wurde. Ich zähle mich jedoch definitiv auf die Seite derer, die den Film ein Meisterwerk nennen.

Gleichzeitig hat es mich mal wieder dazu gebracht, herzlich über Einstufungen bezüglich Indizierung, Beschlagnahme und FSK-Freigaben zu lachen. Aber hey: es gibt ihn ja sogar bei Amazon Prime. Schaut ihn euch unbedingt an.

Aber bitte schaut euch nicht den „langen“ Trailer an. Wenn überhaupt irgendwas, dann den hier:

Der folgende nimmt meiner Meinung nach viel zu viele schöne Überraschungen vorweg: https://youtu.be/c6DuLPGZIoQ bis 0:57 kann man für einen schönen ersten Eindruck aber reinschauen. :grin: Wer vorher testen möchte, ob die Gewalt einem zu krass ist, kann noch ein Stückchen weitergucken. Weiter als 1:30 sollte man mMn aber echt nicht laufen lassen. :smiley: Sparts euch für danach auf. Dann ist der immer noch geil. :grin:

Glatte 5/5 Incidents und straight von der Watchlist in die vier letterboxd-Favorites. :smile:

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Hab ihn auch erst vor zwei Wochen gesehen. Mochte ihn grundsätzlich auch, fand aber das Ende irgendwie komisch/misslungen.

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Gestern gesehen und kann deine Review voll und ganz unterschreiben. Was für ein wundervoller Film.

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Da bin ich bei dir und Wolfgang M. Schmitt. Wenn der Film mit der Einstellung seines fertiggestellten “Hauses” geendet hätte, wäre das ein deutlich runderes Ende gewesen.

Habe Wolfgangs Meinung dazu noch nicht gehört, wie ich dem Interview auf der bluray entnommen habe, wollte von Trier einfach mal Dantes inferno referenzieren. Ich kenne das selbst zwar leider nicht, fand es aber nicht schlecht. Ein bisschen „fremdkörpermäßig“, letztlich gehe ich aber auch davon aus, dass solch ein Ende „notwendig“ ist, damit erwähnte indizierungen etc. Nicht greifen „können“.

Außerdem mag ich „:cluelesseddy:-momente“ in Filmen sehr sehr gern. :grin:

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Ich habe da einen verstorbenen Schauspieler im Blick dessen letzten Film ich gerne schauen würde. Der Film, den ich daheim habe lief aber genau 4 Tage vor einem Film in dem der Schauspieler auch noch mitwirkte auf dem Sundance an.

Aber wikipedia sagt zu meinem Film:

Es handelt sich dabei um die letzte Rolle, die er kurz vor seinem Tod im Juni 2016 übernommen hatte.

Zählt er also jetzt? Oder zählt der Film, der als letztes erschien? :cluelesseddy:

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Verrückt nach Mary, Wild Things?

Hmmhmm… stimmt, den hab ich glaub ich gesehen. Auf film-screenshots erkenne ich ihn jedoch nicht wieder. ^^

Wikipedia hat immer recht! Go for it! :supa:

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Ich werfe da noch Rumble Fish und Albino Alligator ein, die könnten dir auch gefallen. Ich mag ihn als Schauspieler sehr gerne, ebenso wie seinen Bruder Kevin “Drama” Dillon.

Und Wild Things auf die Watchlist, aber schnell.

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Creature Features nehme ich an? ^^ trashig?

Ich muss morgen kein Thema liefern oder?

Nein, keine Sorge, du warst erst vor ein paar Runden dran. :smile:
der Onkel wirds sein :shushing_face:

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Gut gut, wollte lieber fragen :slightly_smiling_face:

Ich hab doch kein Überblick wer wann ist.

Die Liste ist doch im Eingangspost :wink:

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dafür müsste ich doch doch noch wissen wer das letzte Thema gegeben hatte und ich müsste es suchen und dann noch mal suchen, Da war die frage einfach schneller gestellt :smile:

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Ich möchte darauf hinweisen, dass mit dem neuen Thema, welches heute kommt, quasi 2 Jähriges gefeiert wird. :grin: :fuerdaswasesseinwill:

Ich hoffe also, dass @UnclePhil auch etwas tolles für uns raushaut. :beansmirk:

Außerdem freut es mich sehr, dass der Thread so gut läuft, auch wenn ich selbst leider nicht so aktiv bin, wie viele andere hier. :sweat_smile:

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