Film-Themen-Challenge

Sehe gerade, dass der Film über den Modeschöpfer Alexander McQueen bei Netflix verfügbar ist. Ginge der auch, obwohl wahrscheinlich mehr die Person und das Aufbauen seines Labels thematisiert wird als dass er wirklich in einem Unternehmen spielt?

Sonst bin ich auch gerne für Empfehlungen eurerseits offen. :beanjoy:

Thema #6: Long Take
Film: Die zwölf Geschworenen von Sidney Lumet
Erscheinungsjahr: 1957
Laufzeit: 96 Minuten

Dass ich den noch nicht gesehen hatte, grenzt ja wirklich an eine Frechheit. Dafür war es um so schöner, ihn dann doch endlich zu sehen. Hammer Film. :smile:

Handlung: Zwölf Geschworene sitzen im Beratungszimmer des Gerichts und haben zu entscheiden, ob ein des Mordes an seinem Vater beschuldigter Achtzehnjähriger zum Tode verurteilt wird. Das wars.

Dieses Kammerspiel ist aber so packend inszeniert, dass zu keiner Zeit Langeweile aufkommt, die Personen werden schleichend aber wirksam eingeführt und laut Wikipedia ist es ein „Musterbeispiel zur Anschauung von Rollenverhalten, Gruppenverhalten und gruppendynamischen Prozessen“. Das kann ich nur unterschreiben. :smile:

Finde es auch beeindruckend, wie der Film es schafft im Zuschauer (bzw. mir) selbst Wut und Vorurteile hervor zu kitzeln. Habe bis zum Ende damit gerechnet, dass einer der vehement auf schuldig Plädierenden noch handgreiflich werden oder abhauen würde. Und ja, der das aktuelle Thema betreffende Long Take zur ersten „Übersicht“ der beteiligten Personen ist wundervoll:

Er zeigt die Räumlichkeiten, die Personen, ein wenig von „draußen“ und ein grobes „foreshadowing“ mit was für Typen wir es zu tun haben werden. Jetzt im Nachhinein erneut angeschaut wirkt die Eröffnung des Films noch besser.

Sollte man gesehen haben. :smile:

5/5 für schuldig.

10 „Gefällt mir“

Mein absoluter Lieblingsfilm. Und er wird bei jedem Durchgang besser.

Puh, in den von @Morissa verlinkten Listen zum Thema gab es ja einiges, das ich unbedingt nachholen wollte und immer noch will. Letztendlich ist es dann komischerweise erstmal dieser hier geworden:


Thema: Long Take
Film: Funny Games
Regisseur: Michael Haneke
Erscheinungsjahr: 1997
Laufzeit: 109 Minuten


Plot:
Anna und Georg fahren mit ihrem Sohn zu ihrem Ferienhaus. Nach kurzer Zeit fragt Peter, ein anscheinend ebenfalls in der Nähe Residierender, nach ein paar Eiern, gefolgt von seinem Kumpel Paul. Die Sache eskaliert schnell und die dreiköpfige Familie findet sich in einem Psychospielchen um Leben und Tod wieder.

Meinung:
Man könnte meinen, dass ich einen relativ einseitigen Filmgeschmack habe, denn plottechnisch und vom Genre her ist es auf dem Papier doch sehr ähnlich zum kürzlich von mir geschauten Green Room.
Aber weit gefehlt. Dieser Film hier hat mir deutlich mehr Unwohlsein bereitet, was unter anderem auch durch die Long Takes verursacht wurde. Besonders wenn man sich nach dem ersten Tod mehrere Minuten bei dem verstorbenen kleinen Jungen und den trauernden Eltern befindet, kann man nicht anders, als sich schlecht zu fühlen.
Gepaart mit dem gelegentlichen Durchbrechen der vierten Wand durch Paul, der einem die Frage stellt, ob der seiner Meinung nach unterhaltsame Psychoterror schon enden soll, und sogar dem Zurückspulen einer Situation, die Anna, Georg und uns Hoffnung machen würde, merkt man hier: Das ist kein schöner, unterhaltsamer Film für einen netten Abend. Wenn man ihn sich anschaut, sollte man sich nicht die Hoffnung machen, danach ruhig schlafen zu können. Dabei ist es nichts, was ich nicht schon gesehen habe, die Stimmung ist es einfach, die den Film besonders macht.
Hin und wieder hätte ich mir zwar gewünscht, dass gewisse Szenen und Situationen doch nicht so lange gehen würden, da ich nach einiger Zeit wusste, wohin die Reise geht, aber insgesamt war das kein allzu großer Makel.

Wertung: 4 von 5 Eier, nicht fallen lassen!

8 „Gefällt mir“

Thema: Long Take
Film: Beasts of no Nation
Regie: Cary Fukunaga
Spieldauer: 137 Minuten
gesehen auf: Netflix

Falls es überhaupt noch irgendjemanden gibt, der denkt das Idris Elba nicht einer der besten Schauspieler der Neuzeit ist, hier spielt er mal wieder alles an die Wand.

Ich habe ihn zum ersten Mal gesehen, da ich ihn aus welchem Grund auch immer mit Beasts of Southern Wild verwechselt habe, den ich im Kino gesehen habe.

Kein Film für einen „Gute Laune“ - Abend. Dann müsste man nach 10 Minuten abschalten, in denen das Familienleben beschrieben wird. Mit Familie ist danach nicht mehr viel…

Der Hauptdarsteller wächst in seinen jungen Jahren allen über den Kopf. Wenn er akzentfrei englisch sprechen könnte hätte er nach diesem Film wahrscheinlich schon 5 Blockbuster gedreht oder wäre sogar eher noch der schwarze Timothee Chalamet in jünger.

Über den Film kann man nicht viel sagen. Seichte Gemüter lassen besser die Finger davon. Es geht um ein (außer ich habe es nicht mitbekommen) Land in Zentralafrika in dem Kindersoldaten die nichts mehr haben außer den Demagogen die zu ihnen sprechen ausgebildet werden. Selten habe ich eine solche Intensität in einem Film gesehen.

Vielleicht schreibe ich noch einen Spoilerabsatz am Montag dazu, habe leider wenig Zeit.

Ein Film mit dieser Thematik und so einer letterbox-Wertung spricht wohl für sich.

bonn

4.5/5

8 „Gefällt mir“

Thema: Long Take
Film: Hard Boiled
Regisseur: John Woo
Erscheinungsjahr: 1992
Laufzeit: 123 Minuten
Wo gesehen: Blu-ray

Er stand auf einer der geposteten Listen, ich habe ihn grade vor einer Woche erst gekauft, also musste ich ihn quasi für die Challenge schauen, aber John Woos Hard Boiled hat nur bedingt zum Thema gepasst… ist aber trotzdem toll!

Es geht um einen Polizisten in Hongkong, der direkt zu Beginn bei einem schiefgegangenen Waffendeal seinen Partner verliert. Im Folgenden versucht er, die Hintermänner dieses Deals zu schnappen und schießt sich zusammen mit Kollegen und der Hilfe eines Undercover-Agenten durch halb Hongkong.

Also vorneweg: Der Film war super! Hätte ich den in meiner Kindheit/Jugend gesehen, wie es Schröck oder Eddy ja manchmal von John Woos Filmen berichten, hätte ich wahrscheinlich wochenlang von einzelnen Szenen geschwärmt. Was da alles be- und verschossen wird, explodiert, kaputt geht, und vor allem wie, es ist der Wahnsinn. Und das alles in wunderschön gefilmten und geschnittenen Szenen. Besonders die Anfangsszene im Teehaus und der Schluss im Krankenhaus sind unglaublich gut inszeniert, und es war eine Freude, das alles mit anzuschauen.
Dabei hält Woo stets genau die richtige Balance zwischen Ernsthaftigkeit bzw. Härte und purer Unterhaltung, sodass man dem Film die zwei Stunden Laufzeit überhaupt nicht anmerkt.

Der einzige “Kritikpunkt” ergibt sich jetzt nur im Zusammenhang mit der Challenge. Zwar hatte der Film ein paar längere Shots, und die waren auch allesamt richtig gut und haben im Wechsel mit schneller geschnittenen Einstellungen einen schönen Fluss erzeugt. Aber besonders dominant waren diese langen Takes jetzt nicht. Da gibt es andere Filme, die etwas besser gepasst hätten.

Nichtsdestotrotz kann ich Hard Boiled nur wärmstens empfehlen, wenn man Lust hat auf einen harten, aber trotzdem irgendwie spaßigen und auf jeden Fall sehr unterhaltsamen Actionfilm.

4/5

8 „Gefällt mir“

Thema: Filme mit Long Takes

Birdman

Die Dynamik war wieder da. Der Sog war wieder da. Diesmal gefiel mir besonders der ganze surreale Touch des Films.

Ich glaube auch, dass mir beim ersten Mal Schauen noch gar nicht bewusst war, wie sehr auch Edward Nortons Rolle mit Ed Nortons eigenem Ruf als “schwieriger” arschlöchriger Typ spielt. Und man merkt ihm in jeder Szene an, wie viel Bock er gerade hat—wie eigentlich der komplette Cast eine wahnsinnige Spielfreude versprüht, die sich auch auf mich als Zuschauer überträgt. Wahnsinnig geiler Film!

9/10

8 „Gefällt mir“

Thema: Long Take
Film: Atomic Blonde (David Leitch)
Erscheinungsjahr: 2017
Laufzeit: 115 Minuten
Wo gesehen: Prime Video

Zur Zeit des Mauerfalls in Berlin treffen Agenten der diversen Fraktionen aufeinander, um eine Liste mit Informationen über sämtliche Agenten der verschiedenen Seiten in ihren Besitz zu bringen.

Die Story ist relativ belanglose Agentenkost. Aber die Action, und die Inszenierung sind richtig gut. Vom Soundtrack über die Kampfszenen passt da echt viel echt gut zusammen.

3,5 / 5

7 „Gefällt mir“

ich glaube bei Hard Boiled spielt der exzellent in Szene gesetzte Longtake am ende eine große rolle :smiley:

Wo sie sich eben durch das Krankenhaus ballern und die gesamte Action-szene an einem Stück organisiert ist :smiley:
Sowas zu inszenieren und richtig hinzubekommen erfordert viel Teamwork und richtig gutes timing der Leute. Hut ab für sowas :smiley:

3 „Gefällt mir“

Thema: Long take
Film: Atonement (Abbitte)
Regie: Joe Wright
Jahr: 2007

Auch mal wieder ein Beitrag von mir hier, das Thema finde ich super! Ich habe mich für Abbitte entschieden, weil ich beim Thema sofort an diesen Film denken musste.

Es geht um die Auswirkungen einer Falschaussage eines Mädchens auf das Leben zweier Unschuldiger. Die 13jährige Briony beschuldigt nach der Vergewaltigung ihrer Cousine den befreundeten Sohn der Haushälterin, Robbie, obwohl sie den Täter nicht klar erkennen konnte und stürzt so diesen und dessen große Liebe, Brionys Schwester Cecile, ins Unglück.
Später muss Robbie deswegen als Soldat im zweiten Weltkrieg an die Front.


Der bekannteste Long take des Films ist wohl diese Szene, als Robbie am Strand von Dünkirchen ankommt und dort von der Kamera begleitet wird, eine Szene, die ich immer wieder eindrucksvoll finde. Aber auch ansonsten passt der Film gut zum Thema, es gibt einige sehr schöne Long takes.

Mir gefällt insgesamt am besten der erste Teil des Films, wenn die Handlung bis zum Verbrechen aufgebaut wird, man merkt einfach jeder Szene an, wie viel Liebe zum Detail in ihr steckt. Aber auch danach bleibt der Film wirklich sehenswert.
Empfehlen kann ich auch absolut die Romanvorlage von Ian McEwan.

10 „Gefällt mir“

Ich saß da nur kopfschüttelnd vorm Fernseher… das war einfach fantastisch! Was das alles im Krankenhaus für ein Aufwand gewesen sein muss, ey. :grinning:

Funny Games U.S.

Was soll man sagen, the same but the same. Das originale hat mir ein fünkchen besser gefallen, aber wahrscheinlich wäre es andersrum, hätte ich zu erst die US Version gesehen.

4,5/5

5 „Gefällt mir“

Thema: Filme über Firmen
Film: The Wolf of Wall Street von Martin Scorsese
Firma: Stratton Oakmont
Erscheinungsjahr: 2013
Laufzeit: 179 Minuten

Sell me this pen

War mal wieder Zeit für einen Re-Run und da bot sich dieses Thema an. War kurz zwischen diesem und Citizen Kane am Schwanken, hab mich aber letztendlich für Wolf of Wall Street entschieden da er einfach der unterhaltsamere Film für mich ist.

Scorseses Meisterwerk erzählt vom Aufstieg und Fall dies Stockbrokers Jordan Belfort, hier unwiderstehlich dargestellt von Leonardo Di Caprio, der sicherlich eine seiner besten Leistungen der Karriere hinlegt. Nebst Sidekick Jonah Hill und Margot Robbie möchte ich auch Regisseur Rob Reiner hervorheben, der als Belforts Vater “Mad” Max brilliert.

Klar steht hier die Person Jordan Belfort im Vordergrund und nicht zwingend die Firma Stratton Oakmont, was aber auf so ziemlich jeden Film dieses Themas zutreffen wird, denn hinter jeder Firma steckt meist auch immer ein oder mehrere kreative Köpfe.

Was bleibt sonst noch zu Wolf of Wall Street zu sagen. Vielleicht bediene ich mich mal den Worten des guten Andy Bardét’s: “Ein Film, der immer geht”

4,5/5 Ludes

4 „Gefällt mir“

Thema: Filme über Firmen
Film: Man lernt nie aus von Nancy Meyers
Erscheinungsjahr: 2015
Laufzeit: 121 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Der siebzigjährige Witwer Ben Whittaker (Robert De Niro) möchte sich nicht so recht mit seinem Ruhestand anfreunden und stößt auf ein ausgeschriebenes “Seniorenpraktikum”. So landet er bei dem von Jules Ostin (Anne Hathaway) gegründeten, schnell wachsenden Startup-Unternehmen “About The Fit”, einem Online-Versandhandel für Mode.

Da ich beide Hauptdarsteller sehr mag und der Trailer mir einen sympathischen Eindruck des Films vermittelte, stand Man lernt nie aus schon länger auf meiner Watchlist, auch wenn ich nicht allzu große Erwartungen hatte.

Besonders in der ersten Hälfte ist der Film wirklich unterhaltsam. Zwar werden diverse Startup-Klischees abgespult, aber die fußen schließlich auch auf einem wahren Kern und bieten eine solide Grundlage für Bens “fish out of water”-Erfahrung. De Niro verkörpert ihn dabei mit jeder Menge Witz und Charme, gibt der Figur über seine Mimik jedoch auch eine gewisse Tiefe. Auf der anderen Seite des ungleichen Duos steht Anne Hathaway, welche als hart arbeitende, ehrgeizige, meist gestresste Jules mit ihrer weiten emotionalen Bandbreite ebenfalls sehr überzeugt. Auch im Zusammenspiel stimmt einfach die Chemie und bietet sowohl unterhaltsame als auch rührende Momente.

Leider überstrapaziert der Film durch seine Laufzeit das Potential der Prämisse und ergeht sich in der zweiten Hälfte zu viel in unnötigen Nebenhandlungen, worunter auch das Ende etwas leidet.

Alles in allem bietet Man lernt nie aus typisches, vorhersehbares Wohlfühlkino, das von den starken Hauptdarstellern getragen wird, aber mit dem richtigen Fokus Potential zu mehr gehabt hätte.

3/5

8 „Gefällt mir“

Hatte den vor ein paar Monaten auch mal hier für gesehen, kann das auch eigentlich alles so unterschreiben.

Ah, hatte ich gar nicht mehr in Erinnerung. Habe aber dein Review bei Letterboxd gesehen, welches ich auch sehr treffend fand.

Hmm… bin mir etwas unsicher weil der firstwatch ewig her ist, aber… Hostel/Hostel 2 müsste doch auch zum Thema passen, oder? :smiley:

Ich bin mir nicht mehr 100%ig sicher, aber ging es bei Hostel nicht mehr um eine Vereinigung als um eine Firma?

1 „Gefällt mir“

Bin mir da nicht ganz sicher, ob der Elite Hunting Club als Firma zählen würde, da es ja eine Organisation war. Bin aber auch kein Fan von Hostel gewesen und habe ihn (1 und 2) nur einmal gesehen. Auf Teil 3 hatte ich dann keinen Bock mehr. :smile:

Aber wenn du schon Horror willst, warum nicht Resident Evil? :smirk:

1 „Gefällt mir“

Weil ich die Filme (die ich kenne, sind sicher nicht alle^^) ziemlich kacke fand. :smiley: und bei Hostel weiß ich nicht ob ich Teil 2 kenne, habe ihn aber hier stehen. ^^