Thema #19: letztes Jahr einer Dekade
Film: John Wick: Chapter 3 - Parabellum von Chad Stahelski
Erscheinungsjahr: 2019
Laufzeit: 132 Minuten
Wo gesehen: Amazon Leihe
Schon die ersten beiden Kapitel habe ich im Rahmen der Challenge gesehen, also hat das in meinen Augen ganz gut gepasst. Leider fällt der Film im Vergleich zu den anderen beiden deutlich ab, finde ich. Der „hohe Rat“ findet das alles, was John in den vorigen Filmen angestellt hat, doof und eine „Richterin“ verkündet ihm und seinen… nennen wir sie Freunde… ihren Ausschluss, was sie natürlich zur Beute macht. Es ist John Wick, natürlich wird jede Menge geballert, dürfte niemanden überraschen.
Die Choreos und Kamera-/Farbspielereien, der Sound, die Action ist alles wie gewohnt super, aber ein paar Punkte haben mich zwischendurch rausgerissen und tatsächlich ein wenig genervt. Wenn auf den Hund geschossen wird, plötzlich alle durchdrehen und aufeinander schießen und sie auch nur mit einem Hund die Szenerie verlassen, warum springt dann im nächsten Kampf aus dem Nichts der zweite Hund wieder herbei, als wäre nichts gewesen? Ich denk, der wurd erschossen? Oder zumindest verletzt? Wenn nicht, warum bricht ein scheiß Krieg auf der Veranda aus?
Der zweite Punkt, der mich mit den Augen rollen ließ: die Gegner haben „krasse Rüstung“ und die Munition ist knapp, warum aus nächster Nähe ständig drei Kugeln in Schädel pumpen, nachdem schon der erste Schuss deutlich spritziges Trefferfeedback gab? Ich denk, John Boy ist Gun Fu Meister?
Dazu wirkten die ganzen neuen Charaktere auf mich wie karikaturhafte Fremdkörper, die irgendwie nicht in die Welt passen, die zuvor aufgebaut wurde. Ich war allerdings froh, dass der Beginn des Films nicht wieder das gleiche wie im Vorgänger war.^^
Klang jetzt wahrscheinlich sehr negativ, Spaß macht er allerdings auf jeden Fall. Wenn ich während der schönen Baller- und Prügelorgie jedoch ins Grübeln gerate, ist das schade.^^
Mhh für mich ist John Wick 3 der beste Teil der Reihe. ^^
Es gab eigentlich nur eine Sache, die mich wirklich gestört hat.
Das John Wick den Sturz am Ende überlebt. Man kann sich schon fragen, wie viel so ein Anzug eigentlich aushält, aber der Sturz… Wahrscheinlich hat der eh alle Knochen gebrochen und Teil 4 fängt mit 3 Jahre Später an.
Ansonsten etwas anderes.
Wollen wir jetzt diese Woche (also ab 20.12.) das Wichteln machen?
Kurz zusammengefasst. Jeder bekommt einen anderen und darf dann 3 mögliche Filme aus der Sammlung (wenn vorhanden), oder aus den Streamingdiensten (wenn vorhanden) aussuchen. Einen der drei Filme sollte man dann am besten schauen.
Seid ihr dafür?
Ja
Nein
0Teilnehmer
Da, ich fürs losen natürlich wissen muss, wer aktiv an der Runde Teilnimmt, bitte auf diesen Post antworten.
Kurzes “Bin dabei” reicht schon.
Ja, normalerweise haben wir es so gemacht, dass man immer einen Film sehen muss, den der Wichtelpartner schon sah. Dieses mal ist es aber etwas anders und beschränkt sich nicht nur auf gesehene Filme.
Wenn ich also dich ziehe, darf ich dir drei Filme vorschlagen. Du wiederum darfst dann halt jemand anderen drei Filme vorschlagen usw.
Thema: Film aus dem letzten Jahr einer Dekade
Film: Bleeder von Nicolas Winding Refn
Erscheinungsjahr: 1999
Laufzeit: 98 Minuten
Wo gesehen: Amazon (Leihe)
Neben Fear X war Bleeder der einzige Film von NWR, den ich noch nicht gesehen hatte. Da dieser zudem 1999 erschienen ist, bot sich so eine schöne Gelegenheit, diese Lücke weiter zu schließen.
Der Film folgt den Freunden Leo (Kim Bodnia) und Lenny (Mads Mikkelsen) sowie ihrem Umfeld.
Leo lebt mit seiner Freundin Louise (Rikke Louise Andersson) in einer heruntergekommenen Wohnung und sieht sich mit ihrer Schwangerschaft konfrontiert, was im Laufe des Films zu einem Konflikt mit ihrem Bruder Louis (Levino Jensen) führt.
Lenny, welcher Filme liebt und in einer Videothek arbeitet, ist sehr schüchtern und versucht eine Beziehung mit Lea (Liv Corfixen) aufzubauen, welche in einem nahen Imbiss arbeitet und gerne liest.
Von Beginn an zeigt sich NWR stilbewusst, wenn er die einzelnen Charaktere mit unterschiedlicher Musikuntermalung einführt und die Videothek mit einer fantastischen Kamerafahrt in Szene setzt. Im Gegensatz zur starken Inszenierung erschien mir die Handlung zunächst zu gewöhnlich und auch der Mix aus Filmgeek-Humor, schonungslosem Drama mit harten Gewaltspitzen und schüchterner Liebesgeschichte wollte nicht so recht aufgehen.
Im Nachhinein sehe ich jedoch, dass die gewöhnliche Ausgangslage mit realitätsbehafteten Charakteren dafür sorgt, dass die entstehende Gewaltspirale umso stärker wirkt und mir einen ordentlichen Schlag in die Magenkuhle versetzt hat. Dazu trägt besonders die facettenreiche schauspielerische Leistung von Kim Bodnia bei, der Leos Charakterwandel vom hilflosen sozialen Verlierer zum aggressiven Straftäter sehr überzeugend vermittelt. Außerdem bietet Bleeder in ein paar starken Szenen eine Reflektion der Rezeption von Gewalt in Filmen und im realen Leben.
Einige Filmreferenzen und die Liebesgeschichte zwischen Lenny und Lea - oder eher gesagt ihr zarter Beginn - wollen sich auf den ersten Blick nicht so recht in den restlichen Film einfügen. Doch zeigt sich in der letzten Einstellung ein Funken Hoffnung im ansonsten so deprimierenden letzten Drittel des Films und begründet somit die Relevanz dieses Handlungsstrangs.
Während des Schauens hätte ich Bleeder als schwächeren Teil der Pusher-Trilogie bewertet, er wirkt jedoch stark nach und ich werde ihn mir beizeiten bestimmt nochmal ansehen, um diesen Eindruck zu bestätigen.
Thema: Film aus dem letzten Jahr einer Dekade
Film: Meatballs von Ivan Reitman
Erscheinungsjahr: 1979
Laufzeit: 93 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime
Bill Murray. Billy Murrays erste Hauptrolle. Bill Murray in Topform.
Viel mehr hat Meatballs oder „Babyspeck und Fleischklößchen“ (<-- Why ?) leider nicht zu bieten.
Es gibt keine richtige Handlung. Wir erleben einen Sommer in einem typischen amerikanischen Summer Camp am See. Inklusive Lagerfeuer, Streiche, Wettbewerbe gegen ein natürlich überlegenes und böses anderes Camp. Und Sexismus und Klischees all over the place. Es gibt den Dicken, der natürlich eine riesige Box mit Süßigkeiten parat hat, den typischen Geek mit schwarzer Hornbrille und dem obligatorischen Tape in der Mitte - ihr wisst, weil er so ungeschickt ist und die zerbrochen ist…und zu allem Überfluß hat sein Dad natürlich genau die gleiche Brille mit dem gleichen Tape.
Meatballs ist ein Film, den man sich heute leider nicht mehr angucken kann - aber vielleicht wegen Bill Murray mal angucken sollte. Jede Szene mit Murray ist gut, vieles hat er improvisiert, wie immer halt. Typisch Bill Murray.
Daher gibt es tatsächlich eine 2/5 nur wegen ihm.
Babyspeck und Fleischklößchen, Ladies and Gentlemen
Thema: Film aus dem letzten Jahr einer Dekade
Film: 6 Underground
Regie: Michael Bay
Erscheinungsjahr: 2019
Laufzeit: 128 Minuten
Wo gesehen: Netflix
Ja, ich gebe zu, ich habe es mir mit der Filmauswahl ein bisschen einfach gemacht, aber ich hatte gestern einfach mal Lust auf so einen Hirn aus-Film. Deswegen kommt er vielleicht auch ein bisschen besser weg, als er verdient hätte.
Wer den Trailer gesehen hat, weiß schon, was auf einen zukommt. Aber Leute, es ist ein Film von Michael Bay mit unzähligen Schnitten, 1000en Explosionen und irrwitzigen Actionszenen.
Dazu sehen wir hier einige der interessantesten Slow-Motion-Todesszenen überhaupt.
Ansonsten gibt es kaum noch viel zu sagen. Viele schöne Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten wollen die Welt ein Stückchen besser machen und gehen dafür auch über Leichen.
Viele tolle Schauplätze und Actionszenen machen alles zu einem typischen Bay. Wer darauf nicht steht, der lässt die Finger halt davon. Ich kann das gebashe nicht mehr hören, wenn man einen Film von ihm sieht, wird wohl kaum ein Melodram gezeigt.
Passt ja, dass ich gerade den folgenden Film gesehen habe.
Thema: Letztes Jahr einer Dekade
Film: Marriage Story von Noah Baumbach
Erscheinungsjahr: 2019
Laufzeit: 136 Minuten
Wo gesehen: Netflix
Viele Filme zeigen den Weg zur Ehe, zur großen Liebe oder wie toll die Ehe ist. Auch die Schwierigkeiten einer Ehe, sind nicht selten Thema. Doch Marriage Story geht noch einen Schritt weiter. Hier geht um den Weg nach einer Scheidung. Nicht irgendeine Scheidung, sondern die Scheidung eines Künstlerpaares. Wobei, nur am Anfang will uns der Film vorgaukeln, dass dies ein Thema werden könnte. Am Ende geht es es einfach um das sich scheidente Pärchen, nur ihre Karriere wird eben zum gegenseitigen Vorwurf.
Der Film fängt mit einer positiven Charakterbeschreibung der Beiden an. Dies ist für die Therapie, denn irgendwas muss es ja geben, warum man sich gegenseitig so liebte. Doch gerade in Scheidungen scheint man es schnell zu vergessen, auch wir, das Publikum, haben es während des Films irgendwann vergessen. Was folgt sind teils sehr bittere und unangenehme Szenen, wunderbar gespielt von Scarlett Johannson und Adam Driver, und ein Streit um das Sorgerecht. Sollte alles am Anfang ohne den Anwalt geklärt werden, wird es später sehr schmutzig. Schuldzuweisungen finden statt aber niemand steht am Ende besser da. Genau das ist wohl der springende Punkt bei diesem Film. Die Symphatien springen hin und her, es gibt in dieser Geschichte kein Opfer und keinen Täter. Niemand ist heilig gesprochen.
Das I-Tüpfelchen sind dann noch die tollen Nebendarsteller*innen wie Laura Dern oder Ray Liotta, die privat ganz gut miteinander auskommen aber vor Gericht eine richtige Schlacht liefern. Beide wollen das Beste für den jeweiligen Teil des Ehepaares, so scheint es. Doch ist die Frage, wollten sie das überhaupt?
Noah Baumbach scheint einiges mit diesem Film verarbeiten zu wollen. Wenn das so ist, ist ihm das aber auch respektvoll gelungen und das ohne dreckige Wäsche.
Sorry, ganz vergessen: du bist natürlich auch herzlich Willkommen hier.
Und natürlich kann man auch als „Quereinsteiger“ einfach so hier mitmachen.
Klingt übrigens interessant. Sollte ich mir wohl auch mal auf die Liste setzen (wenn er dort nicht schon ist), ich mag es grotesk.
@FireSmoke ich habe übrigens die Sorge, dass nicht unbedingt alle (auch nicht alle hiesigen „Stammuser“) deinen Aufruf, auf deinen wichtel-post zu antworten, richtig wahrgenommen haben…
Nicht, dass sich nachher jemand ärgert.