Film-Themen-Challenge

Es ist Freitag und das Wochenende steht vor der Tür. :partying_face: Das neue Thema wird erneut von einem „Neuen“ auf der Liste kommen. Wird es @cule0809 sein? :smile:

Thema: Cinecittà Studios
Film: Nine von Rob Marshall
Erscheinungsjahr: 2009
Laufzeit: 114 Minuten
Wo gesehen: Sky

Nine ist eine Musicalverfilmung des Musicals Nine (1982) und wurde nicht nur in den Cinecittà Studios gedreht sondern spielt einen großen Teil auch dort. Das Musical basiert auf dem Film 8½ von Federico Fellini. Damit muss man aber gleich wissen, dass der Film eben keine „Fortsetzung“ oder ein Remake von einem Fellini Film ist sondern eine Musicalverfilmung.

Der Cast des Films ist absurd gut. Daniel Day Lewis, Marion Cotillard, Penelope Cruz, Judi Dench, Nicole Kidman, Kate Hudson, Sophia Loren könnten sich von ihren Preisen zusammen wahrscheinlich eine Treppe zum Mond bauen (Fergie von den Black Eyed Peas spielt übrigens auch noch eine große Rolle :sweat_smile:). Die Liste der Oscargewinner und sonstigen Preisträgern auch in den anderen Kategorien ist sehr hoch (z.B. Make-up-Designer von Herr der Ringe 3) und Rob Marshall selber ist auch kein unbekannter (Chicago, Die Geisha).

Die Handlung des Films dreht sich um den Filmregiseur Guido Contini, welcher in einem kreativen Loch steckt und ansonsten steckt er noch in ganz vielen anderen Löchern… Sry für den niveaulosen und kompletten Spoiler, denn damit ist die ganze „Handlung“ des Films erzählt und zwar in jeder Einzelheit. Ich bin kein großer Musicalfan und trotzdem schaut man sich ja ab und an mal eins an. Manchmal denkt man: „Jetzt weiß ich wieder warum ich das eigentlich nie tue“, aber manchmal wird man auch positiv überrascht. Der Film hier war aber wirklich super komisch. Die Schauspielleistung und der Look (jaja nicht nur die Schauspielerinnen sondern auch einfach alle Locations, Settings, Kostüme, Make-up etc.) waren überragend und zwar 10 von 10 überragend. Die Story war aber flach wie ein Pfannenkuchen und auf dem Niveau von meinem Spruch oben und das liegt sicher nicht daran, dass die Frauen in diesem Film hypersexualisiert werden und eben auch überragend aussehen, sondern dass jeder dieser Frauen die Tiefe im Charakter fehlt, weil dass Drehbuch eben nichts hergibt. Viele der aufgezählten Frauen bekommen eine große Szene und von dieser Szene nimmt die Musicaleinlage mindestens die Hälfte der Zeit weg, meistens noch mehr. So entsteht keine Bindung zu den Charakteren und auch keinerlei Nachvollziehbarkeit. Eigentlich müsste man den Film für so eine schwache Handlung abstrafen, aber da es eben ein Musical ist kann ich es verzeihen, dass es alles mehr wie ein einziges, großes Musikvideo wirkt als wie ein Kinofilm. Ich glaube man würde am Besten fahren, wenn man den Film einfach nicht hinterfragt und sich von den berauschenden Bildern mitreisen lässt. Und das hätte mich bei allen Filmgenres gestört, außer bei Musicals, denn wo, wenn nicht hier, sollte dieser Musikvideostil am Besten erlaubt sein.

„Sie haben so einen tollen Stil, jedes Einzelbild ist wie eine Postkarte. Stil ist der neue Inhalt, dass ist was die Leute lieben.“ Das sagt Kate Hudson als Fashionreporterin zu Guido und wenn das mit Ironie aussagen will, dass nicht nur Guidos Filme „Postkartenfilme“ sind sondern auch dieser Film, dann wäre es wohl eine geniale Metaebene. Daran glaube ich aber nicht wirklich und so ist es wohl eher unbeabsichtigte Ironie, dass, wie den Filmen von Guido in diesem Film, dem Film nur eines fehlt (und sonst alles geradezu perfekt ist): Ein gutes Drehbuch (und wenn ich so zum Schluss drüber nachdenke, ausgerechnet die Kostümbildnerin von Guido liefert im Film immer die beste Arbeit ab während er wieder nichts tut; vielleicht ist der Film ja doch Supermeta :grin:).

8 von 10 style over substance Punkte

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Da @cule0809 nicht geantwortet hat, würde ich sagen, wir gehen zu @Addearheart weiter.
Bitte ein neues Thema aussuchen. :slightly_smiling_face:
Wenn du nicht möchtestest, bitte auch kurz und knackig hier anmerken.

2 „Gefällt mir“

Wir müssen mal wieder mehr bewerben. Gerade mal geguckt, vor einem Jahr haben noch regelmäßig 18 Leute mitgemacht. Bei den letzten Themen 5-6.

2 „Gefällt mir“

Hätte den Vorschlage: Filme die in den 20ern spielen. Also 1920-1929. Die Goldenen Zwanziger. Muss mal meine Bucketliste leeren :grin:

6 „Gefällt mir“

Ja, muss mich da selbst auch an der Nase packen.

Meinst du Filme, die in diesen Jahren produziert wurden, oder welche, die zu dieser Zeit spielen. Bei letzterem, hast du vielleicht eine Liste, was es da so für Filme gibt?

Letzteres und google :wink:

Würde mal da anfangen

2 „Gefällt mir“

Gut, dann haben wir unser neues Thema. :slightly_smiling_face:

1 „Gefällt mir“

Da sind tatsächlich einige dabei, die ich noch nie gesehen habe. Ob ich mich zum 5. Mal am Gatsby-Remake versuche? Mal sehen.

Thema: Cinecitta Studios
Film: Die zwei Päpste
Erscheinungsjahr: 2019
Laufzeit: 125 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Nicht der beste Film für einen verkaterten Sonntagnachmittag. Aber abgesehen davon hat er einiges zu bieten. Zwei tolle Performances, einen interessanten Look irgendwo zwischen sehr künstlichem Spielfilm & authentischer Doku und ein Drehbuch, das sich sehen lassen kann. Ich konnte mich zwar aus… bereits angedeuteten Gründen nicht immer zu 100% intellektuell in das Gespräch fallen lassen, aber diese Dialoge über Gott und die Welt sorgen immer wieder für interessante Momente.

Selbst als jemand, der mit Religion per se nicht viel am Hut hat, hab ich z.B. die Rückblende über die Entscheidung zwischen Liebe und Priestertum sehr stark gefühlt. Wir alle kommen im Leben an Punkte, an denen wir schwere, persönliche Entscheidungen treffen müssen. Vielleicht nicht zwischen Gott und einer Frau…, aber jede Priorisierung von etwas, schließt automatisch etwas anderes aus. That’s Life. Und so wie Papst Franziskus irgendwann ein Zeichen Gottes wahrnimmt, so kennt man selbst als Atheist diese Momente der Eingebung, in denen man einfach weiß “Fuck, ich muss das jetzt machen. Koste es was es wolle.”

Worauf will ich mit diesem Pseudo-Gelaber hinaus? Selbst wenn mich “Die zwei Päpste” auf der religiösen & emotionalen Ebene nicht komplett abgeholt hat, habe ich dank der tollen Performances und Dialoge immer wieder Anknüpfungspunkte mit dem Film gefunden. Selbst mit ordentlichen Kopfschmerzen und einer guten Portion Restalkohol.

7/10

5 „Gefällt mir“

Soll der Film komplett in denn 20ern spielen?

Zumindest zum größten Teil. Wenn er zB einen Prolog oder Epilog hat, der früher/später spielt ist auch gut, aber die Handlung an sich sollte schon in den 20ern spielen.

Wobei Angaben “spielt Ende der 20er” durchaus reichen.

1 „Gefällt mir“

The Front Page (1974)
von Billy Wilder

Kein weltbewegender Film, aber die Kombination Billy-Wilder-Skript, Walter Matthau, Jack Lemmon und ne Story im Journalistenmilieu zieht bei mir immer. Und bei manchen Zeilen blitzt sogar ein bisschen Billy-Wilder-Brillianz auf.

7/10

Thema: Filme, die in den 20ern spielen
5 „Gefällt mir“

Zählt Midnight in Paris?
Es gibt echt wenig Filme, die nur in den 20ern spielen. Und der soll das Gefühl wohl gut einfangen, sagt das Internet.

Kenn den Film zuwenig. Bin da aber bei denen, wenn du den Film willst (Hauptteil spielt in den 20ern) tu dir bitte keinen Zwang an. Und bewirb ihn uns.

1 „Gefällt mir“

Um mal zu starten

Porco Rosso

Adria - Ende der 20er Jahre (im Film sieht man ein Magazin mit dem Jahr 1929). Der schweinsköpfige Pilot Porco Rosso, Veteran aus dem Ersten Weltkrieg, jagt als Kopfgeldjäger fliegende Piraten, die Schiffe ausrauben. Irgendwann … jadda jadda ist auch egal . Schaut euch den Film an.

  1. Es gibt kaum typische Bösewichter. Außer Nazis und Faschisten. Aber die Antagonisten sind einfach Leute wie du und ich, die anders als der Hauptcharakter agieren würden.

  2. Guter Soundtrack. Gute Story. Nein es geht nicht um Nazis, oder wann ein Schwein ein Mann sein sollte (in an american way).

Es geht darum, wann ein Mensch, der ein Schwein ist, endlich ein Mensch sein kann. Und ob das möglich ist. Weil das verratet uns der Film nicht.

Wie fast jeder Miyazaki-Film 10/10

7 „Gefällt mir“

Thema: Filme, die in den 1920ern spielen
Film: Singin’ in the Rain von Stanley Donen & Gene Kelly
Erscheinungsjahr: 1952
Laufzeit: 110 Minuten
Wo gesehen: BluRay

„Come on. Do Something. Call me a Cab“ - „Ok. You’re a Cab“

Wir schreiben das Jahr 1927. Ein Film namens „The Jazz Singer“ ist in aller Munde, denn er leitet die Ära der Talkies ein. Tonfilme sollen dem Stummfilm den Rang ablaufen. Für einen Stummfilmstar wie Don Lockwood nebst seiner quietschstimmigen Co-Gespielin Lina Lamont eine Katastrophe. Wie kann das Filmstudio von R.F. Simpson mit dieser Herausforderung umgehen? Und da purzelt die bezaubernde Kathy Selden in Donalds Leben. Gemeinsam mit Don’s bestem Freund Cosmo versuchen sie den Tag (und vor allem den nächsten Film) zu retten…

Was soll ich sagen? Ich liebe Musicals und Singin’ in the Rain ist die Blaupause. Er ist Musical, Lovestory, Comedy, Buddymovie. Ein Feel-Good-Film der mich über 110 Minuten grinsen lässt, der mein Herz erwärmt, der natürlich kitschig ist - das aber auch sein will, der sich nicht ganz Ernst nimmt.

Die drei Protagonisten harmonieren so perfekt. Gene Kelly ist/war einer der charismatischsten Schauspieler, Sänger, Tänzer Hollywoods und glänzt hier in voller Pracht.
Debbie Reynolds (aka Mutter von Carrie Fisher) versprüht eine Anmut und Stärke.
Der Star des Films ist für mich aber eindeutig Donald O’Connor als Cosmo. Was dieser an Body-Comedy und Bewegungsvielfalt abliefert habe ich glaube ich seit Buster Keaton nicht mehr gesehen. Für mich sogar einer der besten Sidekicks (auch wenn man ihm mit diesem Wort nicht gerecht wird) der Filmgeschichte.

Die Kulissen, Sequenzen, Choreographie, Musik ohnehin. Alles wirkt stimmig.

Singin in the Rain ist ein Klassiker, ein Meisterwerk und zurecht von zahlreichen Filme (jüngst La La Land) mehrfach zitiert worden. Diesen Film sollte jeder Filmfan zumindest einmal in seinem/ihrem Leben gesehen haben.

Eine 5/5 mit dickem :herz: → einer dieser Filme, zu denen ich jederzeit zurückkehre.

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Thema: Goldene Zwanziger
Film: The Great Gatsby
Regie: Baz Luhrmann
Erscheinungsjahr: 2013
Spieldauer: 142 Minuten
gesehen auf: Netflix

A Little Party never killed nobody?

Oh, Old Sport, what have you done?

Ich habe vor etlichen Jahren mal das Buch gelesen, ich kenne die Verfilmung aus den 1970ern ganz gut, hatten wir damals auf VHS. Vergleichen wir also mal diese drei Werke:
Natürlich verändert man in Adaptionen alles ein wenig, das ist auch durchaus legitim. Hier ist es Luhrman aber meiner Meinung nach nicht so gut geglückt einen Film aus der Vergangenheit modern zu gestalten wie beispielsweise in Romeo und Julia.
Leider verfällt Luhrmann ähnlich wie bei Moulin Rouge in zu viel pompösen Schnickschnack, in zu viele bunte Bilder, schnelle Schnitte und eine nicht immer passende musikalische Untermalung.
Sein Film Australia zählt zu den wenigen Filmen, die von mir die geringste Bewertung überhaupt erhielten. Ein paar ruhigere Töne zwischendurch hätten dem Film gut getan, man hätte den Charakteren mehr Möglichkeiten zur Entfaltung gegeben.

Leo kann natürlich einen über allem schwebenden Yuppie am Rande der Legalität wunderbar spielen, und steht selbst Robert Redford hier in nichts nach, aber leider fehlen diverse Komponenten, die einen erkennen lassen, warum die Person Gatsby so ist, wie er ist.

Carey Mulligan. Tja, sie hat ja nun in vielen Filmen schon den Love-Interest oder gar weibliche Hauptrolle gespielt. Diese Frau gibt mir so gar nichts. Sie muss in diesem Film eine narzisstische, berechnende, ja sogar über Leichen gehende Frau darstellen. Ihr Text gibt das vielleicht wieder, ihre Schauspiel jedoch nicht. Aber da steht sie Mia Farrow zumindest in nichts nach.

Joel Edgerton ist einfach ein hervorragender Schauspieler, auch die Rolle des arroganten, schöseligen Arschlochs passt zu ihm, ebenso wie zu Bruce Dern damals.

Elizabeth Debicki ist wie immer fabelhaft. Allein ihre Leinwandpräsenz und zeitlose Schönheit ist unglaublich, wie damals bei Lois Chiles. Hoffentlich gibt es weiterhin viele Rollen auch für Frauen ihrer Größe.

Toby Maguire sieht nicht nur aus wie Sam Waterston damals, er spielt die Rolle auch ähnlich gut. Ein junger Mann mit idealen, der nicht so Recht weiß wo sein Platz in der Welt ist und sich häufig einsam fühlt. Er glaubt aber an das Gute im Menschen. Nur gibt es in dieser Geschichte keine Guten.

Luhrmann versucht zum Ende hin die Dramaturgieschraube etwas anzuziehen, man merkt jedoch, das dieser Versuch zu gezwungen ist. Edgerton und Gatsby spielen sich die Karten im Psychoduell zwar wunderbar zu, aber Mulligan, um die diese Alphatiere hier ja streiten, ist nicht mehr als ein ärgerlicher Störfaktor.

Das Ende ähnelt zwar dem im Buch, aber in einer für den Film elementar wichtigen Szene fehlt etwas entscheidendes.

Ich weiß nun, weshalb ich den Film häufiger angefangen und nicht beendet habe.

2.5/5

7 „Gefällt mir“

Thema: Goldene Zwanziger
Film: The Great Gatsby von Baz Luhrmann
Erscheinungsjahr: 2013
Laufzeit: 142 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Wie auch @Morissa habe ich mir die neueste Verfilmung von The Great Gatsby angesehen, allerdings ohne die Vorlage zu kennen. Ich habe den Film schon länger vor mir her geschoben und leider mit Recht.

Ich konnte mit der viel zu opulenten, künstlich wirkenden Inszenierung und dem häufig hektischen Schnitt besonders in den ersten beiden Dritteln des Films reichlich wenig anfangen. Auch die musikalische Untermalung ist größtenteils katastrophal, von den verwendeten Songs hat für mich einzig “Young and Beautiful” funktioniert, aber auch nur weil ich die Musik von Lana Del Rey mag. Im letzten Drittel nimmt die Handlung wenigstens noch etwas an Fahrt auf, was den Film allerdings aufgrund der eher spärlich ausgearbeiteten Charaktere auch nicht mehr rettet. Da reichen auch die soliden bis guten Leistungen der Darsteller nicht aus.

2/5

7 „Gefällt mir“