Ich kenne nur diese Verfilmung, die mich aber auch nicht abgeholt hat. Meinst du, ich sollte mal in das Buch schauen? Was ist denn da … anders?
Es ist auch kein herausragendes Buch, wenn auch interessant. Man muss halt bedenken, dass es zu der Zeit geschrieben wurde, in der auch der Film spielt, es fehlt also vieles, was im Leo-Film so aufgesetzt wirkt.
Der größte Vorteil wie bei vielen Vorlagen ist halt, dass die Figuren einfach viel mehr Tiefe haben. Man erlebt Daisys Wesen in vielen Situationen, dadurch versteht man auch ihren Charakter.
Auch wenn Nick ab der zweiten Filmhälfte quasi nur noch der Erzähler ist, versteht man ihn viel besser.
Das Verhältnis zu Jordan spielt im Film ja quasi gar keine Rolle.
Am wichtigsten ist aber, man versteht die Figur Gatsby. Nicht nur wegen 2-3 kleinen Andeutungen, sondern wegen vieler Nuancen.
Viele Szenen werden anders aufgelöst als im Film.
Kein literarischer Meilenstein, liest sich aber ganz gut weg.
Wenn du mal Zeit hast, kannst du ja mal den 70er Film mit Redford, Farrow und Waterston anschauen. Der hat ein bisschen mehr Zug und interessante Dialogszenen - das Drehbuch ist halt auch von Coppola. Auch kein 5*-Film, aber interessanter als der Neue.
Dankeschön! Dann werde ich mir mal die 70er Jahre Fassung besorgen.
… und die Figur Gatsby verstehen fände ich wirklich … gut
*räusper* es ist gestern war Freitag. @MisterPeabutnutter du hast zwar erst ein Mal mitgemacht, wärest jetzt aber dennoch dran, ein Thema vorzugeben. Wenn du magst.
… und jetzt werde ich erst mal den aktuellen Film schauen…
Hoppla. Gut.
Dann bestimme ich mal das Thema.
Back to school
Sofern es euch möglich ist, würde ich mich freuen, wenn ihr noch mal die Filme rausholt, die ihr in der Schulzeit schauen musstet. Seien es Literaturverfilmungen oder andere Filme auf dem Lehrplan, oder einfach der Lieblingsfilm der Religionslehrerin, den man dann in der letzten Stunde vor den Ferien schauen musste.
Für diejenigen, die vielleicht nie Filme in der Schule schauen durften (mussten), würde ich das Thema auf Filme erweitern, deren hauptsächlicher Inhalt vom Schulleben handelt.
Ich werde nicht Dirty Dancing schauen.
…allerdings muss das Siebhirn jetzt kräftig angekurbelt werden, sich noch an irgendeinen anderen Film zu erinnern. Es herrscht leere.
Edit: oh nein… auch nicht
Thema: Goldene Zwanziger
Film: Midnight In Paris
Regie: Woody Allen
Erscheinungsjahr: 2011
Laufzeit: 94 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime
Der Autor Gil begleitet seine Verlobte Inez nach Paris. Gil liebt Paris und ist besonders fasziniert vom Paris der 20er Jahre. Inez ist absolut kein Fan davon. Gil ist deswegen frustriert und geht eines Abends früh und angetrunken von einer Party nach Hause. Verirrt, setzt er sich in einer Seitenstraße auf eine Treppe, als plötzlich ein altes Auto vor ihm hält und die Leute ihn einladen, zu ihnen einzusteigen. Gil tut dies und findet sich plötzlich ganz woanders wieder.
Ich habe noch nicht viele Woody Allen Filme gesehen, also warum nicht die Liste etwas abarbeiten? Und mit Midnight In Paris habe ich nichts falsches gemacht. Doch hier stoße ich auch auf ein Problem. Denn ich finde von diesem Film sollte man so wenig wie nur möglich wissen. Man sollte es genauso wie Gil machen und alles auf sich wirken lassen. Daher gehe ich auf die Story nicht ein.
Die Atmosphäre, der Look und viele der Figuren finde ich großartig. Auch funktioniert der Witz an einigen Stellen recht gut. Jedoch ist der Film nicht perfekt. Die Musik ist nicht schlecht, aber wiederholt sich etwas zu oft. Ja, es ist ein Stilmittel, aber kein guter für mich in diesem Fall. Außerdem haben mich manche Figuren bzw. Storystränge genervt.
Dennoch kann ich Midnight In Paris empfehlen. Auch durch seine relativ überschaubare Laufzeit ist er ein kurzfristiger Spaß ohne große Längen. Ich bin auf deinen Text gespannt, @Kazegoroshi. Deine Letterboxd Wertung habe ich schon gesehen.
“Was zum Teufel ist ein Nostalgieladen?”
3.5 von 5
Thema: Goldene Zwanziger
Film: Midnight In Paris von Woody Allen
Erscheinungsjahr: 2011
Laufzeit: 94 Minuten
Wo gesehen: Netflix
@MoeMorrison ich glaube, ich enttäusche dich jetzt
Der amerikanische Autor Gil würde lieber im Paris der 1920er leben, als in der Jetztzeit. Was für ein Glück, dass er nachts um Mitternacht die Möglichkeit bekommt, genau in diese Zeit zu reisen.
Das war er also, mein erster Woody Allen. Aber ob da noch weitere folgen, ist eher fraglich. Optisch sah er sehr gut aus, aber die Handlung ist von Sekunde 1 so was von vorhersehbar, dass ich mich ziemlich gelangweilt habe.
Die berühmten Charaktere aus der Vergangenheit, die auftauchen, bringen immer wieder einen kleinen Aha-Effekt in den Film, aber die Handlung trägt das nun wirklich nicht.
Und die „Erkenntnis“ am Ende? Ist so sehr von Anfang an vorgegeben, dass es mir fast schon weh tat.
Der Film hätte mir noch viel weniger gefallen, wenn ich nicht Corey Stoll (spielt Hemingway) und Michael Sheen (spielt einen pedantischen Charakter in der Gegenwart) so sehr mögen würde.
2,5/5
Enttäuscht bin ich nicht, da deine Kritikpunkte sehr passend sind. Nur fand ich halt die meisten Figuren und den Humor so gut, dass ich ihn nicht so schlecht bewerten konnte. Ganz besonders Hemingway, das absolute Highlight des Films (Ich war mir nicht sicher, ob ich unbedingt Namen nennen sollte in meinem Text )
Ich meinte nicht nur den Inhalt der Kritik, sondern auch, weil ich die Handlung mehr verrate, als du.
Aber … das Thema die Woche waren halt die 1920er
Irgendwo kann man sich denken, in welche Richtung der Film geht. Deswegen wollte ich keine Namen oder noch mehr nennen.
Sorry
Ach egal, Hemingway muss erwähnt werden.
Ohh, da hätte ich sogar einige zur Auswahl, sogar einige sehr gute.
Casablanca, Amadeus, American History X fallen mir spontan ein. Den ersten X-Men haben wir in London auf Klassenfahrt gesehen.
Muss nochmal überlegen, was da sonst noch so dabei war.
Thema: Goldene Zwanziger
Film: The Artist
Erscheinungsjahr: 2011
Laufzeit: 100 Minuten
Ich hab mir diese Woche endlich mal den damaligen Oscar-Abräumer-Stummfilm “The Artist” angeschaut. Ich kann nun auch nachvollziehen, weshalb “Die Academy” dem Charme des Films so verfallen ist - zumindest zum Teil.
Aber worum geht’s eigentlich? George Valentin ist ein gefeierter Stummfilm-Star der späten 20er Jahre. Auf einer seiner Film-Premieren lernt er zufällig Peppy Miller kennen. Eigentlich “nur” eine seiner vielen Anbeterinnen, gelangt sie kurz zu ihm ins Rampenlicht und schafft es irgendwie, sich daraus eine Schauspiel-Karriere aufzubauen. Die beiden empfinden offensichtlich etwas füreinander, kommen aber aufgrund der Umstände nicht zusammen. Doch die für George viel größere Tragödie kommt erst noch: Das Ende des Stummfilms.
Und wie genau dieser Film das einführt, ist einer der Magic Moments von “The Artist”. Ich mag ja so Spielereien mit der Meta-Ebene generell immer, aber wie hier in einem Stummfilm über die Stummfilm-Ära mit Sound und Musik umgegangen wird, ist wirklich genial. Auch das Acting der Protagonisten ist genau im richtigen Maße “drüber”, passend zu dieser Film-Epoche. Sogar die eingeblendeten Text-Tafeln (anfangs super ungewohnt, weil ich nur sehr selten Filme aus dieser Zeit schaue) waren genau richtig portioniert, sodass einem die zeitgemäße Ästhetik im Endeffekt nicht das Filmerlebnis versaut hat.
Was mich dann aber gestört hat, waren einige Story-Entscheidungen in der zweiten Hälfte, die nicht hätten sein müssen bzw. sich mir nicht ganz erschlossen haben. Und zwar verfolgen wir im letzten Part “den Fall” von George Valentin. Der wird meiner Meinung nach aber irgendwie nicht genügend gerechtfertigt. Klar, es heißt “sein Ego” stehe ihm dabei im Weg, mit der Zeit zu gehen. Aber wir sehen weder, dass er eindeutig eine Absage von allen Produzenten weltweit überhaupt jemals ever bekommt, noch dass er überhaupt versucht, in einem der “Talkies” Fuß zu fassen. Was ich damit sagen will: Ich find es einfach nicht glaubwürdig, dass der ehemals größte Film-Star nicht irgendwie anders über die Runden kommt, nachdem der große Ruhm einmal vorbei ist.
Außerdem verstehe ich beim besten Willen nicht, wie ihn das Aufdecken seiner alten Besitztümer, die Peppy ersteigern lies so sehr schockiert, dass er in die alte Wohnung fährt und sich das Leben nehmen will. Ich mein, die Voraussetzungen für eine zweite Chance waren doch genau in dieser Situation nicht schlecht? Ich glaube, diese ganze Situation wurde nur als Vehikel genutzt, um vor dem großen Finale nochmal kurz für Spannung zu sorgen. Aber im Prinzip hatten wir ja schon die letzte halbe Stunde fallende Handlung?!
Diese eine Welle runter und hoch hätte es in der Spannungskurve meiner Meinung nach nicht nochmal gebraucht. Ganz im Gegenteil: Es hat bei mir dafür gesorgt, dass ich das Ende super gerusht und fast schon merkwürdig fand. (Like, wtf: Warum gehen wir vom Selbsttötungsversuch direkt in den Stepptanz? How about: Vom Krankenbett und Rehabilitationsphase zum zweiten Frühling? Aber egal, wer bin ich schon?)
Fazit: Im Endeffekt ist “The Artist” ein äußerst charmanter Film, der seine Retro-Ästhetik sowohl ernst nimmt, als auch geschickt damit spielt. Ein paar komische Story-Wendungen haben für mich den Lack aber ein bisschen angekratzt.
7/10
P.S.: DER HUND WAR SPITZE!
Schönes Thema, haben sogar ein paar gute Filme in der Schule gesehen. Lost Highway und Slumdog Millionaire habe ich allerdings vor nicht allzu langer Zeit nochmal gesehen, also wird es wahrscheinlich ein anderer Film.
The Road
Auch ein sehr guter Film, aber den haben wir leider nicht gesehen.