Spann mich nicht länger auf die Folter und nenn mir die Filme
Thema: Actor/Actress of the last Decade (2010s)
Film: Jane Got a Gun von Gavin O’Connor
Erscheinungsjahr: 2015
Laufzeit: 94 Minuten
Wo gesehen: Sky
Schwierige Frage. Gibt sehr viele gute Schauspieler und Schauspielerinnen mit Performances auch in den 2010ern. Aber ist das auch immer ihr „Prime-Jahrzehnt“? Von der Menge an guten Rollen hätte ich eher Scarlett Johansson oder Emma Stone (der ihr Stern ja wirklich fast durchgehend erst in Filmen der 2010ern aufgegangen ist) genommen. Kann mich aber schwer entscheiden und so hab ich mal das olympische Prinzip angewandt: Bei 5 Versuchen im Speerwurf gewinnt der, der einmal 90 Meter wirft und wenn er sonst 4 mal 50 Meter wirft, vor dem der 5 mal 89 Meter wirft.
So hab ich Natalie Portman gewählt, weil ihr Darstellung in Black Swan für mich die beste schauspielerische Leistung des vergangenen Jahrzehnts war. Abgesehen davon ist es auch beeindruckend wie man als Kind soviel Können und Glück haben kann, dass die ersten beiden Filme in denen man mitspielt, in den 90ern, Leon und Heat sind, zwei absolute Meisterwerke, man dann in den 00er Jahren eher als Schauspielerin für das Dauerabo auf die goldene Himbeere weitermacht; um dann in den 2010ern mit solch einer Monsterperformance wie in Black Swan zurückzukommen und allgemein eine ganz gute Ausgewogenheit aus ein paar seichten Filmen, Oscarkontendern und großen Blockbustern findet.
Ich habe mir mal den einzigen Western in Frau Portmans Repertoire angeschaut: Jane Got a Gun. Natalie Portman spielt hier Jane Hammond die in den Wirren des Sezessionskrieges lebt und einiges in ihrem Leben aushalten muss. In dieser Konstellation beginnt ein typischer Revenge-Film zwischen Natalie Portman, Joel Edgerton, Noah Emmerich und Ewan McGregor. Positiv hervorzuheben, zum Glück bei dem Thema, sind die schauspielerischen Leistungen von Natalie Portman und Joel Edgerton. Auch die Grundintensität des Films ist nicht verkehrt. Der Film geht ziemlich brutal und unbarmherzig mit seinen Charakteren um, passt ins Westernsetting und die Zeit.
Damit währen die positiven Sachen in der Prärie auch schon abgegrast. Das Drehbuch befand sich auf der berühmten Black List von Hollywood und so merkt man auch, dass die Grundidee des Films wirklich zu den besseren Filmen gehört. Was dann aber daraus gemacht wurde ist einfach Stümperei. Möchte jetzt gar nicht aufzählen, welche Rollen im Laufe der Dreharbeiten alle neu besetzt wurden und wieder umbesetzt etc. aber man merkt es wirklich stark, vor allem der Regiewechsel während des Drehs, weg von Frau Lynne Ramsay hin zu Gavin O’Conner, wirkt sich negativ aus. Besonders deutlich sieht man das am Voranschreiten der Handlung. 90 % der Handlung wird weitergeführt und oder erklärt, indem man Rückblenden verwendet, dass ist weder besonders geschickt noch besonders toll, dass ist einfach nur hilflos und uninspiriert. Das zerstückelt den Film und es kommt kein großer Fluss auf; es wirkt zäh, abgehackt und langatmig; typische Symptome eines Regiewechsels. Ich war ja nicht dabei, aber was jetzt die genauen Gründe sind, dass ausgerechnet der Regisseur mitten in der Arbeit weg ist, weiß ich nicht, klingt aber schon alles bisschen dubios, wenn man das so liest wer da alles integriert war. Naja ich bin kein Privatdetektiv und kann deshalb nur sagen was das Ergebnis der neuen Besetzung ist: Trotz toller Schauspieler und einem sehr guten Skript, kommt ein schwacher Film dabei raus. Scheint sich ja gelohnt zu haben…
Die Musik ist für einen Western auch eher schwach, genauso wie die Landschaftsaufnahmen, welche sich toll angeboten hätten. Da haben wir in Filmen von vor über 80 Jahren von John Ford geilere Shots gehabt. Wenn ich jetzt aber erzähle, dass auch der Cinematograph mittendrin gewechselt hat, von Darius Khondji auf Mandy Walker, muss man nur noch eins Wissen: Totales Chaos kann auch einen vielversprechenden Film zerstören. Die Phrase der Western ist tot, brauch man aber jetzt nicht dreschen, da wir über das Jahrzehnt reden was z.B. mit “True Grit” von den Coen-Brüdern, ein Westernremake rausgebracht hat, welches besser als das Orginal “Der Marshal” von 1969 ist oder mit Hell or High Water ein modernes Westernmeisterwerk geschaffen hat (kann persönlich 0 verstehen, dass der Film nur paar lausige Oscar-Nominierungen bekommen hat und nichts gewonnen hat, wenn ich mir dann so anschaue was stattdessen die letzten Jahre manchmal gewonnen hat).
Da die Grundkomponenten aber ja immer noch okay sind, ist der Film jetzt kein großes Ärgernis oder so, verschwindet aber halt in der Bedeutungslosigkeit.
5 von 10 es hätte mal besser keiner eine Gun gehabt als alle eine
Mein Internet ist weg und übers Handy habe ich nur begrenzt Datenvolumen bis morgen. Also dauert alles extrem lang und dabei erwähne ich noch nicht mal, wie lange es theoretisch dauern kann einen sehr langen Text am Handy zu schreiben. Daher gibt es heute nur den Hinweis, dass ich einen Film gesehen habe und morgen (spätestens übermorgen) das volle Review.
Thema: Actor/Actress of the last Decade (2010s)
Meine Wahl: Joaquin Phoenix & Scarlett Johansson
Film: Her
Regie: Spike Jonze
Erscheinungsjahr: 2013
Laufzeit: 126 Minuten
Wo gesehen: BluRay
Schauspieler der letzten Decade
Wie manch anderer, habe auch ich mich für Tom Hardy entschieden, da dieser mittlerweile einer meiner Lieblings Darsteller ist und jeder Film durch sein Mitwirken zumindest Interesse bei mir weckt.
Obwohl ich mir viele Filme hätte anschauen können, wählte ich Warrior, welcher neben Mad Max Fury Road zu meinen Lieingsfilmen zählt. Für mich einfach ein großartiges Sportlerdrama, das nicht nur wuchtige Action zeigt, sondern allen voran in den ruhigen Momenten voll punktet. Das ist natürlich allen voran dem Cast zu verdanken, aber auch die Geschichte ist trotz einer gewissen Vorhersehbarkeit einfach so emotional aufgeladen, dass mich Warrior wirklich jedes Mal fesselt.
Von mir gibt es 10/10
Ok. Hab meine Wahl nun getroffen und kann somit wieder einen Film von meiner Watchlist streichen, der da schon viel zu lange auf mich wartet
Da mach ich mich nur wieder unbeliebt
Aber ich hab ja auch hier schon oft geschrieben was ich von Fanny und Alexander halte
Nights of Cabiria und City of Sadness sind die anderen beiden. Kann ich nix mit anfangen.
Thema: Bong Joon-Ho’s Favorites
Film: Zodiac von David Fincher
Erscheinungsjahr: 2007
Laufzeit: 148 Minuten
Wo gesehen: TV-Programm (Sixx)
San Francisco Ende der 1960er Jahre: Ein Serienmörder geht um und wir verfolgen vier Personen bei der Detektivarbeit: Zwei Polizisten, gespielt von Mark Ruffalo und Anthony Edwards, einen Journalisten gespielt von Robert Downey junior und einen Karikaturisten gespielt von Jake Gyllenhaal.
Dieser Film ist ein großartiger Krimi und macht einfach richtig Spaß. Wie Jake Gyllenhaal selber, wird man als Zuschauer in diesem Film zu einem richtig Rätselfuchs. Irgendwann ist man selber Detektiv, auf seinem gemütlichen Sofa und versucht jedes Indiz, jede Einstellung, jeden Dialog selber zu analysieren. Genau diese Einstellungen und Dialoge sind auch sehr gut gemacht. Finchertypisch streut er so einige Szenen ein, wo man denkt: Das hat doch sicher irgendwas zu bedeuten, oder?
Bong Joon-Ho lobt den Film vor allem für seine langsame Erzählweise und seine realistische Stimmung. Und genau das unterstreicht den Rätselcharakter nochmal. Man sollte dem Zuschauer schon Zeit geben um selber Detektiv zu spielen.
Gibt es auch Kritikpunkte an diesem Film? Minimal finde ich. Vielleicht ist er wirklich etwas zu lang gehalten, denn wenn einen der Rätselsog nicht packen sollte; ist ein Krimi mit so gut wie keinen Actionmomenten und einer Laufzeit von zweieinhalb Stunden lange. Aber die Intention ist natürlich, dass einen der Rätselsog packt. Außerdem hat der Film jetzt nichts außergewöhnliches oder weltbewegendes. Er trägt auch keine großen Botschaften mit sich über die man philosophieren könnte (außer, dass man es mit rätseln in seiner Freizeit vielleicht nicht übertreiben sollte ). Es ist einfach nur ein Krimi. Aber eben ein unglaublich guter.
8 von 10 Indizien (sind 2 zu wenig um den Fall endgültig zu lösen)
Thema: Bong Joon-Ho´s Favorites
Film: Nashville von Robert Altman
Erscheinungsjahr: 1975
Laufzeit: 160 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime Video
Nashville erzählt die sich überschneidenden Geschichten von 24 Charakteren in der titelgebenden Stadt. Dabei steht die lokale Musikindustrie sowie eine politische Kampagne im Rahmen der Vorwahlen im Mittelpunkt.
Der Film ist beeindruckend und zugleich aufgrund der Fülle an Charakteren und angesprochenen Themen beim ersten Schauen überwältigend. Denn trotz der handwerklichen Finesse, mit der die verschiedenen Charaktere eingeführt und ihre Storylines miteinander verwoben werden, war ich doch gelegentlich überfordert und mir sind gewiss einige Details entgangen.
Auch wenn man mindestens eine zweite Sichtung braucht, um diesen Film zu verarbeiten, kann man sich einfach mit dem Fluss der losen Handlung treiben lassen und diesen Einblick in die amerikanische Seele der 1970er genießen. Dazu tragen auch die grandios performten Musikauftritte sowie viele kleine Momente bei, die den meisten der Charaktere ihre Gelegenheit zu scheinen geben.
3,5/5
Thema: Bong Joon-Ho’s Favorites
Film: Touch of Evil von Orson Welles
Erscheinungsjahr: 1958
Laufzeit: 106 Minuten
Wo gesehen: Amazon (Leihe)
Touch of Evil startet mit einem der beeindruckendsten Longshots der Filmgeschichte und hatte mich von Moment Eins in seinem Bann.
Es wird direkt in diesen knapp 4 Minuten klar, worum es geht und wer die Protagonisten sind. So geht Charaktereinführung inszeniert von einem Meister des Fachs.
Danach entsteht ein Katz- und Mausspiel im edelsten Film-Noir Gewand, bei dem lange nicht klar ist, wer welches Spiel spielt, wer welche Absichten hegt und natürlich, wer die Bombe am Anfang des Film aus welchem Grund platziert hat.
Touch of Evil ist eine Blaupause, wie man einen guten Kriminalfilm inszeniert. Technisch aufgefallen sind mir vor allem die Kamerafahrten, nicht nur am Anfang.
Die Besetzung ist mit Charlton Heston, Janet Leigh, Orson Welles und einer feurigen, dunkelhaarigen Marlene Dietrich fantastisch. Zugleich ist gerade die Besetzung von Heston als Mexikaner mit einem Geschmäckle behaftet, aber zu der damaligen Zeit gab es wohl noch keine Del Toros, Banderas’ und Co., womit das wohl in Ordnung geht.
Ein Film, der schon seit langer Zeit auf meiner Watchlist of shame steht und von jedem Fan von Film Noir, Kriminalfilmen und/oder Orson Welles definitv zur Pflichtlektüre gehört.
4/5
Thema #9: Bong Joon-Ho’s Favorites
Film: The Housemaid (Hanyo) von Kim Ki-young
Erscheinungsjahr: 1960
Laufzeit: 112 Minuten
Wo gesehen: YouTube
Ein koreanischer „Horror“-Film aus den 60ern über eine femme fatale - da brauchte ich nicht all zu lang überlegen, wofür ich mich entscheide.
Ein Klavierlehrer an einer Mädchenschule und seine Frau, Schneiderin in einer Fabrik, arbeiten hart und viel um sich den sozialen Aufstieg, eine Familie und ein hübsches Haus zu ermöglichen. Während einer Schwangerschaft bricht die Frau zusammen und sie sehen sich gezwungen, ein Hausmädchen anzustellen. Mit Hilfe einer Klavierschülerin des Mannes finden sie ein augenscheinlich geeignetes Mädchen, doch schon bald offenbart sich eine unheilvolle Anziehung gefolgt von Missgunst, Intrigen und Gewalt.
Ich sehe, warum dieser Film „hoch gehandelt“ wird, die Bilder sind toll, der Aufstieg und Fall im sozialen Gefüge klar und gewissermaßen schockierend dargestellt. Mir fehlt es jedoch ein wenig an wirklich drastischer Bildsprache und die Motivation bzw. Nachvollziehbarkeit geht mir an zu vielen Stellen ab. Dazu kommen mal wieder eher frustrierende Kinderdarsteller, insgesamt leidet der Film für mich an zu vielen Dingen, die die wirklich guten Stellen mit herunterziehen.
Als Fan des koreanischen Films bin ich zwar froh, ihn gesehen zu haben und empfehle ihn auch auf jeden Fall weiter, doch „one of the top three Korean films of all time“ (koreanfilm.org) ist es für mich leider bei weitem nicht.
3/5
Seconds (1966)
von John Frankenheimer
Ein Mann nimmt an einem geheimen Projekt einer geheimen Organisation teil, die seinen Tod vortäuschen, sein Äußeres operieren und ihm eine neue Identität verschaffen soll…
Tolles Konzept, zwar nicht origineller aber doch mit viel Potential ausgestatteter caracter arc, aber letztlich dann doch oftmals zu uninspiriert in der Umsetzung.
6/10
Es wurde sicherlich schon bemerkt, dass Freitag ist? @schucki96 ist an der Reihe Und danach schon wieder ich selbst… schon mal mit dem Überlegen anfangen…
Wie der Zufall es will, hatte ich Überlegungen zu einem ähnlichen Thema wie @Leelo, da ich mal eine große Auswahl bieten möchte. Zudem bin ich schon gespannt auf seinen neuen Film.
Also schaut einen von Edgar Wright´s 1000 Favorite Movies.
Sehr schön, da ist noch reichlich Potential:
Ich merk schon… ich muss mir mal wieder wat komischet ausdenken… Aber ja… 60 Filme, die ohnehin in meiner Watchlist sind und davon vier stehen auch schon im Regal.
Ich habe 10% und bin ueberrascht, dass es so viel ist
Tausend Filme? Da wären unter den 1000 bestberwerteststen von mir bei letterboxd schon allein 300 3.5*-Dinger dabei. Ok, ich hab da auch ein paar-tausend nicht geloggt, aber 1000 Lieblingsfilme? Den Pool finde ich schon riesig.
Das ist irgendwie wie „Schaue einen Film, den Etienne Garde bei letterboxd geloggt hat“, das sind auch nur knapp 1300. Aber wer hat denn 1000 Favoriten?
Ich hab auch mal mindestens 5.000 Filme in meinem Leben gesehen, aber Lieblingsfilme? Mit viel gutem Willen komme ich mit ach und Krach auf 100.
Ja stimmt schon, Favorites sollte man hier wohl nicht so wörtlich nehmen. So wie ich das verstanden habe, führt Edgar Wright die Liste bei Mubi und da ändern sich pro Jahr so 10-15 Filme. Der Mann hat wahrscheinlich schon über 10000 Filme gesehen, aber selbst 10% als seine Lieblingsfilme zu bezeichnen wäre schon viel.
Bei mir sind es übrigens 259 Filme davon, die ich gesehen habe.
Hier ist noch sein Kommentar bei Erstellung der Liste:
“This is a personal and subjective list of 1000 favourite movies from 100 years of cinema. It’s not a set text or intended as any bible of ‘greatest’ films. I decided to put this together as a fluid list for my own enjoyment, amusement and reference. I hope it’s fun for you to pore over and dive into some of the films you haven’t seen or haven’t heard of.
Don’t get all riled up about omissions or which movies you think should be favourites of mine, the truth is I may very well like / not like or not have seen the movies you think are missing. In fact, I like way more than 1000 movies, but any longer and this list would be really insane.
Thanks to Sam DiSalle for helping me put it together. If you feel so inspired, make your own list. Film watching is a life time pursuit and there’s many more films out there for me to see. This site is a great place to start."
Edgar Wright, Aug 2016.
Thema: Bong Joon-Ho’s Favorites
Film: Mean Streets (Martin Scorsese)
Erscheinungsjahr: 1973
Laufzeit: 110 Minuten
Wo gesehen: Netflix
Sorry, immer noch sehr beschäftigt
Charlie, dessen Onkel ein hoher Mafiaboss ist, findet seine eigene Form der Buße für seine Taten, in dem er seinem Kumpel Johnny Boy hilft, der bei sämtlichen anderen Gangstern Schulden hat. Nebenbei hat er noch eine geheime Affäre mit Johnnys Cousine.
Sowohl Mafiafilme als auch Martin Scorsese sind manchmal total mein Ding, und manchmal überhaupt nicht. Mean Streets hat mir an sich gefallen, nur das mit Verbrechern mitfühlen ist mir wieder sehr schwer gefallen.
Die Darsteller sind gut, und aussehen tut das ganze toll - super Kamerafahrten bzw. Szenen, guter Einsatz von (Pop-)Musik, und der Konflikt des Hauptcharakters ist nachvollziehbar (wenn zumindest für mich auch nicht „nachfühlbar“).
3,5 / 5