Wie ich gelesen habe, soll das Thema möglichst schnell zu Reichtum zu kommen und einen höheren sozialen Status zu erlangen, ein vorherrschendes in Nollywood-Filmen sein. Und das gilt auch für Out of Luck , wenn es sich auch erst später im Film so richtig offenbart. Anfangs geht es um einen Lotterieticketverkäufer, der vom örtlichen Drogenproduzenten erpresst wird, in wenigen Tagen eine große Menge Geld aufzutreiben, weil er angeblich das Lottoticket des Dealers zu spät eingelöst hat und ihn so um einen großen Gewinn gebracht hat. Er steht im Grunde vor der Wahl einen Überfall zu begehen oder seinen reichen Bruder anzuhauen…
Diese grundsätzliche Geschichte ist an sich auch ganz in Ordnung und könnte auch aus einem guten Film stammen. Aber einerseits ist der Film technisch recht schwach, hat Sound/Mikro-Probleme und sieht oftmals auch wie ne billige Soap, was wiederum zu den ähnlich plumpen Dialogen passen würde (die Schauspieler sind hingegen noch akzeptabel). Andererseits hat der Film auch inhaltlich das große Problem, dass ungefähr fünfmal die eigentlich vorher aufgebaute Geschichte zu einem Ende kommt, dann aber irgendwie unpassend noch ein weiterer Storyabschnitt “drangeklatscht” wird.
Das beste am Film ist noch, dass er recht deutlich macht, wie das Filmen im Halbschatten o.ä. echt ein guter und einfacher Trick ist, seinen Film wertiger wirken zu lassen (film noir lässt grüßen). Diese dunkle Szene sieht gleich locker 5mal besser aus als die im hellen gefilmten Szenen. Leider blieb es bei der einen Szene.
Die häufigen Wiederholungen finden sich auch bei End of the Wicked wieder, genauso wie die eigentlich recht soliden Schauspieler, die jedoch mit unterirdischen Dialogen zurechtkommen müssen.
Das gleich Gefühl hatte ich bei “Lunch Time Heroes” im ersten Teil auch, dass ich gefühlt die gleiche Szene leicht abgewandelt öfter gesehen habe.
Scheint ein Nollywood-Ding zu sein. Leute, wir sind da was auf der Spur. Ein Fall für ein künftiges Florentin-MoinMoinMoin.
Am 13. März 1995 wurde die Dogme-95 von Lars von Trier und Thomas Vinterberg ins Leben gerufen. Hintergrund war es, dem Regisseur im Vergleich zum Studio wieder mehr Macht als Künstler zu geben. Der sog. „Vow of chastity“ legt fest unter welchen Regeln ein Film im Dogme-95 Format gedreht werden sollte:
Als Drehorte kommen ausschließlich Originalschauplätze in Frage, Requisiten dürfen nicht herbeigeschafft werden.
Musik kann im Film vorkommen (zum Beispiel als Spiel einer Band), darf aber nicht nachträglich eingespielt werden.
Zur Aufnahme dürfen ausschließlich Handkameras verwendet werden.
Die Aufnahme erfolgt in Farbe, künstliche Beleuchtung ist nicht akzeptabel.
Spezialeffekte und Filter sind verboten.
Der Film darf keine Waffengewalt oder Morde zeigen.
Zeitliche oder lokale Verfremdung ist verboten – d. h. der Film
spielt hier und jetzt (also nicht etwa im Mittelalter oder in einer entfernten Zukunft oder in einem anderen als dem Produktionsland, auf einem fremden Planeten, in einer fremden Dimension o. Ä.).
Es darf sich um keinen Genrefilm handeln.
Das Filmformat muss Academy 35 mm sein.
Der Regisseur darf weder im Vor- noch im Abspann erwähnt werden.
Die meisten Dogma-Filme verstoßen jedoch gegen eine oder mehrere Regeln, was dann oft ironisch reumütig im Abspann erwähnt wird.
Hier eine letterboxd Liste mit Filmen der Dogme-95 Bewegung sowie die konkrete Website:
Selbst habe ich nur Festen (The Celebration) gesehen und kann ihn auch ohne Zweifel weiterempfehlen. Wer „The Hunt“ mit Mads Mikkelsen mag, wird mit Festen, wahrscheinlich, einen neuen Liebling finden. Lars von Triers „Idioterne“ ist momentan auch über Amazon Prime verfügbar.
Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Thema und bin gespannt, wie eure Erfahrungen so sein werden
Extrainfo:
Dem Thema verwandt ist auch Lars von Triers/ Jørgen Leths „The Five Obstructions“, der sich mit ähnlichen Restriktionen befasst. Außerdem würde ich euch noch Nicolas Winding Refns „Pusher“ (1996) ans Herz legen, dessen doku-real Stil, und das obwohl es Fiktion ist, hat laut Mads Mikkelsen das Dogme-95 Konzept sehr inspirierte, aber das würde man natürlich niemals zugeben.
Interessant… Schon wieder so’n „ding“, von dem ich nie gehört hab. von Lars von Trier steht aber ohnehin noch fast alles auf der Watchlist. Mal sehen… Klingt vielversprechend.
Gerade die zwei Sachen passen nicht zusammen, aber „Pusher“ ist ja nur ein kleiner zusätzlicher Tipp von mir und ich glaube dir könnte er gefallen. Danach direkt Teil 2 und 3 hinterher!
Die Pusher-Trilogie kann ich dir auch ans Herz legen. Sowieso alles von Winding-Refn ist fantastisch.
Die Pusher-Filme gehören aber nicht in die Dogma95-Filme, so weit ich weiß.
Bei mir wirds vermutlich auf “The Idiots” hinauslaufen, weil ich Festen in diesem Rahmen schon gesehen habe und die anderen Dogma-Filme nicht im Zugriff sind.
Wollte eigentlich nach “Antichrist” (der mich teilweise echt angewiedert hat) eine Lars von Trier-Pause einlegen, aber nun. Alles für die Challenge.
Ja die Pusher Reihe gehört da nicht dazu, aber darüber bin ich damals auf die Dogme Filme gekommen und man muss zugeben er hat auch ein paar Stilelemente der Bewegung.
Kenn ich doch schon lange und ich hab ne wunderschöne CE-Box bei mir stehen.
NWR ist einer der Regisseure, deren neue Filme ich auch blind kaufe, schlicht damit meine Sammlung nicht plötzlich nicht mehr vollständig ist.
Jup. Mit kleineren „underwhelmern“ zwischendurch, aber prinzipiell große Klasse.
Zählt der zum Thema? Wäre auf meiner Liste und grad bei prime.
Nee, Antichrist gehört nicht dazu.
Ich fand den an einer Stelle so geschmacklos, dass ich ihn tatsächlich abgeschaltet habe, was mir so gut wie nie passiert.
In erster Linie eine Liste auch mit den Deutschen Namen.^^ und da letterboxd in der app (bei mir) mittlerweile keine Bilder mehr anzeigt und es über den Browser sehr hakelig ist, werde ich mir das erst zuhause ausführlicher anschauen.^^