Film-Themen-Challenge

Thema #12: Geburtsjahr + Anfangsbuchstabe des Namens
Film: Santa Sangre von Alejandro Jodorowsky
Erscheinungsjahr: 1989
Laufzeit: 123 Minuten

Als ich las „surrealer Horrorfilm von Jodorowsky“ war die Suche beendet, das musste ich mir einfach anschauen. Und ich habe bekommen, was ich erwartet habe… Beziehungsweise habe ich unerwartetes bekommen. Aber das habe ich ja erwartet. Und so. :nun:

Die Geschichte eines im Zirkus aufgewachsenen und vom Straßenstrich umgebenen Jungen, der durch traumatische Erlebnisse unter Halluzinationen und Wahnvorstellungen leidet. Obendrein haben seine Mutter und er eine höchst strange Beziehung und ein Mädchen, in das er sich sehr jung verliebt hat, wird ihm entrissen.

Teils traurig, teils wütend machend, auch ein bisschen lustig, creepy und blutig. Deutlich weniger explizite Nacktheit als ich bisher von ihm kannte und auch die Gewalt empfand ich sonst ein bisschen drastischer. Wenn’s aber eine gewaltspitze gibt, dann ist die auch sehr nett inszeniert.

Ja, er ist auch stellenweise etwas zäh, aber wer schon mal einen seiner Filme gesehen hat, sollte eh wissen, worauf er sich da einlässt. :slight_smile: von mir klare Empfehlung.

Noch kurz drei Funfacts:

  • der Protagonist wird in seiner erwachsenen und in seiner kindlichen Form von zwei Söhnen Jodorowskys gespielt.
  • Er selbst ist tatsächlich mit Kontakt zu einer zirkustruppe aufgewachsen.
  • der jüngere Bruder von Dario Argento war Produzent und Co-Autor.

4/5

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Film: Big Trouble in Little China
Thema: John Carpenter
Jahr: 1986
Laufzeit: 99

Handlung: Jack, ein Truckerfahrer kommt nach Chinatown wo er seinen Freund Wang trifft. Mit Wang verbringt er den Abend mit Glücksspiel und gewinnt letztendlich ein haufen Geld von Ihm. Um sicherzugehen das er sein Geld bekommt, möchte Jack Wang zu seinem Laden begleiten. Dieser bittet Jack allerdings mit Ihm vorher seine Freundin vom Flughafen abzuholen. Dort angekommen beginnt der skurrile Abend von Jack wo es um Entführung, Monster, Zauberei und vieles mehr zutun bekommt…

Und gleich der nächste Film^^. Ein Film der viel Chaos und Trash mit sich bringt, also so wie ich es mag XD. Der Film wirkt irgendwie so als ob er kein Roten Faden hat, sondern das alles aus dem Affekt entschieden wurde( wie einst Menahem Golan XD), das würde zumindest ein wenig das Chaos erklären^^. Ansonsten bietet der Film ne tolle Kulisse, interessante Antagonisten wie z.B. die 3 Raiden verschnitts und viel Trash^^.

Rating 3,5/5

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Thema #13: John Carpenter
Film: Die Fürsten der Dunkelheit
Erscheinungsjahr: 1987
Laufzeit: 102 Minuten

Von Carpenter habe ich schon einiges gesehen, ein paar Filme stehen aber auch noch auf meiner Watchlist. Diesen Film hatte ich als komischen Trash mit nem schlechten Alice Cooper verschrien im Kopf, wurde aber positiv überrascht.

In ner alten Kirche hat eine Sekte einen merkwürdigen… Behälter mit einer noch viel merkwürdigeren Substanz darin versteckt gehalten. Der „Bewacher“ stirbt, das Teil wird entdeckt und ein Physikprof und seine Studenten werden angeheuert, es zu erforschen.

Es geschehen komische, böse Dinge und Alice Cooper steht als Zombiepenner in der Gegend rum. :grin:
Die Musik von Carpenter ist gewohnt Spitze. Immer subtil, sparsam und trotzdem bedrückend und baut die Spannung wunderbar auf. Okay, in einer Szene läuft auch Alice Cooper auf nem Walkman. Plump, aber es war schon irgendwie witzig.^^
Gore? Es geht. Nicht wirklich viel. Hier gibt’s mehr Ekel und Erschrecken.

Anfangs fand ich die Charaktere etwas nervig, im laufe des Films legt sich das allerdings. Auch wenn sie absolut eindimensional bleiben, ist man doch so’n bisschen „bei ihnen“. Und das Ende fand ich wirklich super.

Ne ganz solide 3/5.

Er ist halt was er sein möchte: ein 3 Mio Dollar Carpenter Horror.^^
Funfact: mit 14 Mio einspielergebnis war er dennoch erfolgreicher als der 25 Mio teure Big trouble in little China. :smiley:

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jau BTiLC war ein Flop in den Kinos, gelohnt hat es sich erst durch die video verkäufe^^

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Ich finde allerdings die Fürsten der Dunkelheit noch ne Ecke besser als big trouble. :smiley: weniger quatsch und härter. Meine Carpenter -Lieblinge werden aber beide sicher nicht. :smiley:

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stimmt dir da voll zu das es bessere Carpenter filme gibt, prince of darkness habe ich allerdings auch noch nicht gesehen um es zu vergleichen^^

Ah okay, für’n bisschen mysteryzombiegrusel mit dawn of the dead/exorzist vibes kann man das gut machen.^^

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Thema: John Carpenter
Film: Big Trouble in Little China
Erscheinungsjahr: 1986
Laufzeit: 100 Min.
Wo geschaut: BluRay

I’m a reasonable guy. But, I’ve just experienced some very unreasonable things. Jack Burton, 1986

Was soll ich sagen? Kann man es guilty pleasure nennen? Big Trouble in Little China macht mir einfach jedes Mal so viel Spaß und ich blende den ganzen Trash und Nonsens besser aus als bei anderen Filmen.

Zur Handlung hat Hayate ja schon alles notwendige gesagt (siehe oben)

Ich liebe einfach Carpenter, ich liebe den 80er Kurt Russell und die Kollaborationen der beiden gehören bis heute zu meinen Favorites. Ob es der bahnbrechende „The Thing“ ist (für mich bis heute eines der besten Remakes der Filmgeschichte), „Escape from New York“ (einer der Gründe, warum es Solid Snake gibt) oder eben Big Trouble in Little China (von dem Mortal Kombat einfach mal den Raiden geklaut hat :wink: ), die 80er haben einfach fantastische Kino-Unterhaltung geboten. Gut, ich bin ein bisschen biased (ähnlich wie Eddy und Schröck) als Kind der 80er, aber sie haben nunmal meine Liebe zu Filmen geprägt.

Dazu gehörten vor allem auch die eigenartigen Helden der 80er, die ein Russell, ein Sly, ein Arnie verkörpert haben.

Objektiv betrachtet ist Big Trouble in little China nicht der beste Film, nicht der beste Carpenter, aber holy shit macht er mir jedes Mal wieder 100 Minuten lang Spaß.

4/5

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Thema: Geburtsjahr-Anfangsbuchstabenkombomovieextravaganza
Film: "La femme Nikita"
Erscheinungsjahr: 1990
Laufzeit: 112 min
Wo geschaut: Sky Ticket

Handlung:
Nikita, eine drogensüchtige junge Frau, begeht mit Freunden einen nächtlichen Einbruch in eine Apotheke, um sich Drogen zu verschaffen. Es kommt zu einer Schießerei, bei der Nikita einen Polizisten vorsätzlich tötet und wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Eine Spezialabteilung des Geheimdienstes, das Zentrum, täuscht daraufhin ihren Suizid samt öffentlichem Begräbnis vor, während sie in Wahrheit in ein geheimes Ausbildungszentrum gebracht wird.
Vor die Wahl gestellt, nun tatsächlich in diesem Grab zu landen oder „dem Land zu dienen“, wird sie als Spezialagentin und Auftragsmörderin für den Staat ausgebildet.

Also vorab, ich kannte die Serie Nikita von Anfang 2000er, die basiert grob auf den Film, viel Erinnerung hab ich an die Serie auch nicht mehr gehabt.

Da Nikita auch von Luc Besson ist hatte ich jetzt ein Léon der Profi in weiblich erwartet, teilweise wurde mir das auch geboten, aber Léon ist eindeutig besser.
Die Hauptrolle Nikita durchlebt mehrere Wandel in dem Film, vom Junky zur Gesellschaftsfähigen Person, zur verliebten Frau und schließlich an Rand der Verzweiflung geriebene Frau.
Die Wandel erkennt man klar, aber teilweise sind Wandlungen leider zu schnell am passieren.
Im erste Teil des Film wird sich Zeit gelassen um den Wechsel ihrer Persönlichkeit zu zeigen. Als dann die Ausbildung zur Killerin/Spionin Abgeschlossen ist, ist mir der Sprung zur verliebten viel zu schnell passiert.
Dann wiederum wird die Wandlung zur verzweifelten Person, die ihr Geheimnis und Privatleben versucht in Einklang zu bringen, gut gezeigt und auch Zeit gegeben für die Wirkung.

Ich bin leider mit falschen Erwartung an den Film gegangen, hatte mir mehr Léon erwünscht und mehr Thriller, trotzdem wurde ich gut unterhalten.

3.5/5

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Thema: Geburtsjahr-Anfangsbuchstabenkombomovieextravaganza
Film: Bongwater
Erscheinungsjahr: 1997
Laufzeit: 98 Minuten
Wo geschaut: YouTube

Handlung: Der verpeilte Gras-Dealer David (Luke Wilson) lernt unter komischen Umständen die sehr interessante Serena (Alicia Witt) kennen. Sie entdeckt die abstrusen Gemälde, die er in seiner „Freizeit“ (die Work-Life-Balance ist im Falle seines Berufes eher schwierig) malt und hilft ihm daraufhin, in der Kunstszene Portlands Fuß zu fassen. Ein fataler Fehler.

Meinung: Der Titel hat in der Liste der Filme von 1997 schon sehr herausgestochen und auch die Besetzung macht einiges her (Luke Wilson, Jack Black, Brittany Murphy, Andy Dick). Aber leider ist der Film ziemliche Grütze. :sweat_smile:
Also klar erwarte ich von einer Kiffer-Komödie nicht die aller-strukturierteste Story und drogen-induziertes Chaos kann auch sehr viel Spaß machen (Fear and Loathing), aber „Bongwater“ fällt einfach komplett auseinander.
Als der Film in 4:3 mit einem brennenden Haus begann, war ich als Florentin-Fan noch sehr gehooked. Aber danach stolpern die Charaktere in größtenteils furchtbaren Dialogen von einer zusammenhangslosen Szene in die nächste. Man erlebt glaub ich eine stabile Zahl von 6-7 Partnerwechseln innerhalb von anderthalb Stunden Laufzeit, die alle wie die Einleitung für das nächste Setting, die nächste Stadt oder den nächsten Abfuck wirken.

Ein Highlight ist auf jeden Fall die Szene mit Jack Black, der in Verbindung mit einer Gitarre so ziemlich jeden Menschen der Welt zum Lachen bekommt.
Auch 1-2 stabile One-Liner finden sich in diesem riesigen Haufen von Joint-Asche. Beispielsweise wird Luke Wilsons Charakter von seinen Mitbewohnern auf sehr liebevolle Weise an sein verlorenes Heim erinnert. („You know who stopped smoking yesterday? - Your house!“)

Fazit: Ansonsten ist dieser Film ein totaler Reinfall. Ich kann mir kein Setting und keinen Zustand vorstellen, unter dem ich mich nochmal da durch quäle.

4/10

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zum glück hat keiner gesehen, wie ich 5 cm vor dem Bildschirm das Wort dreimal leise mit gemurmelt habe, bis ich es hatte :smile:

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Thema: Geburtsjahr-Anfangsbuchstabenkombomovieextravaganza
Film: Chungking Express
Erscheinungsjahr: 1994
Laufzeit: 102 Minuten

Mein erster Wong Kar-Wai und gleich ein richtiges Brett, bei dem ich nicht so recht weiß, wie ich es einordnen soll. Hätte auch fast diese Woche nicht teilgenommen, obwohl ich den Film zur Challenge gesehen habe - einfach weil es mir so schwer fällt dieses Stück Arthouse-Kino in Worte zu Fassen und meine Gedanken zu sortieren. Ich kann auch immer noch nicht sagen, ob und in welcher Hinsicht mir der Film gefallen hat, da mit vielen Sehgewohnheiten gebrochen wird.

Zunächst einmal gibt es da im Prinzip überhaupt keine Story oder nennenswerten roten Faden.
Der Film lässt sich grob als Liebesfilm umreißen, der in zwei Episoden die „Geschichten“ zweier Polizisten erzählen, die jeweils erst kürzlich von ihrer Freundin verlassen wurde und nun in Kontakt mit einer neuen Frau kommen - allerdings noch geplagt von den Erinnerungen an die frühere Beziehung und einer Mischung aus Melanchonie und Einsamkeit.
In der ersten Hälfte trifft dabei Cop Nr. 1 (der im Film tatsächlich als Nr. 223 bezeichnet wird) auf eine namenlose Femme Fatale, die als Drogenschmugglerin arbeitet, während Polizist Nr. 663 von einer jungen Frau, die in einem Imbiss arbeitet, umgarnt wird.
Beides sind voneinander losgelöste Geschichten, die allerdings ähnlich inszeniert und erzählt werden und bei denen die Parallelen schnell deutlich werden. Es ist dabei auch kein klassischer Liebesfilm, da irgendwie nie aufgelöst wird, in welche Richtung die beiden Beziehungen jetzt steuern - kommen sie sich näher oder verläuft sich der Kontakt im Sande?

Gefilmt ist das ganze gewohnt arthouse-typisch sehr dialogaarm. Es wird viel über das Visuelle und den Soundtrack transportiert. Ersteres ist ganz fantastisch in Szene gesetzt, das Framing und die Position der Figuren im Bild geschehen nie zufällig, es wird wunderbar mit Unschärfen gearbeitet und auch die bunte Optik Hong-Kongs weiß zu gefallen. Einziger Minuspunkte waren die vielen abgehakten Schwenks im Stile eines 90er-Jahre-Musikvideos, die nicht so gut gealtert sind.
Der Soundtrack hat mir vor allem bei der ersten Hälfte auch gefallen, wohingegen bei der zweiten Hälfte eigentlich nur „California Dreamin’“ geschätzte 200x rauf und runter gespielt wird. Zumindest am Anfang allerdings noch im Plot verwoben. Bin eh kein großer Freund des Songs und irgendwann hat sich das auch totgelaufen, auch wenn die stete Nutzung sicherlich gewollt war.
Eine besondere Abneigung hege ich auch gegenüber der Darstellung des zweiten Love-Interests Faye: Ein typisches Manic Pixie Girl, das mich mit Ausnahme von (500) Days of Summer bisher in Filmen IMMER abgefuckt hat. Wenn jemand in deine Wohnung einbricht und Sachen umstellt, ist das nicht süß oder charmant, sondern Stalker-Verhalten. Da kann dieser jemand noch so süß sein. Und wenn Faye, dann doch endlich die Aufmerksamkeit des Polizistens bekommt, hat sie kein richtiges Interesse mehr. Ja, toll. Toll, toll, toll.

Man merkt, ich war von der zweiten Hälfte nicht ganz so angetan, auch weil sich der träumerische Erzählstil irgendwann abgenutzt hat. Dafür hat der erste Teil viele schöne Momente, eine super-interessante Frauenfigur und trifft mit seiner Quirkyness und der Darstellung der unübersichtlichen Großstadt genau den richtigen Punkt. Und einen Flirtversuch in vier Sprachen mit der Frage, ob jemand Ananas mag, zu beginnen, ist eine fantastische Idee, die ich kopieren werde. So werde ich sicher nie in die Verlegenheit kommen müssen, jemanden zu daten, der Pizza Hawaii mag :smiley:

Auf jeden Fall kein einfacher Film. Kaum Dialoge, kein roter Faden, sehr unorthodox erzählt. Irgendwie ohne Ecken und Kanten.
Dafür visuell sehr eigen (im positiven Sinne) und teils atemberaubend schön inszeniert. Mehr ein verschwommenes, träumerisches Gedankenspiel, das über die vielen kleinen Dinge kommt, die man beim Gucken aufschnappt und definitiv im Gedächtnis bleibt.

Keine Sterne-Wertung an dieser Stelle, dazu muss ich ihn noch einmal gucken.

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Thema: Geburtsjahr-Anfangsbuchstabenkombomovieextravaganza
Film: „Matinee“
Erscheinungsjahr: 1993
Laufzeit: 99 min
Wo geschaut: BluRay

Seit Monaten steht „Matinee“ schon bei mir im Regal. Bei irgendeinem Amazon-Angebot als vierte BluRay in den Einkaufswagen gepackt, weil nichts anderes da war und mich das Cover angesprochen hat. Wer hätte bei diesem schnippischen Lächeln auch Nein sagen können:

Cover

Ein Film über Film, das Erlebnis des Kinos und wie es in Krisenzeiten als Rückzugsort dienen kann. Eine kleine Liebeserklärung an das Kino all das, was damit in Verbindung steht. Freude, Liebe, Neugier, Angst, Schrecken und das Fantastische.

John Goodman präsentiert uns hier eine seiner, zumindest für mich, besten Rollen. Ein Filmproduzent, der das Showbusiness lebt und das Kino mit allen Mitteln zu einem Erlebnis machen will, ähnlich der B-Movie Legende William Castle.

Da wären wir auch schon beim Thema B-Movie. Mant - halb Mensch, halb Ameise. Der Film im Film und der ist gar nicht mal so schlecht! Ein bisschen Gummi gepaart mit 50er jahre Flair und eine liebevolle Hommage ist geboren. Allein deswegen lohnt es sich schon „Matinee“ anzusehen.

Jetzt den Trailer schauen und direkt auf die Watchlist, macht Spaß und kurzweilig ist er auch noch (3,5/5 auf letterboxd und dazu ein :herz:)

6 „Gefällt mir“

Habe ich vor kurzem auch zum ersten Mal gesehen und mir fiel das Einordnen ebenso schwer. Mittlerweile überwiegt doch ein sehr positiver Gesamteindruck, wobei mir der erste Handlungsstrang besser gefallen hat. Mein liebster Wong Kar-Wai bleibt aber noch eindeutig “In the Mood for Love”.

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Thema: John Carpenter
Film: Halloween
Erscheinungsjahr: 1978
Laufzeit: 91 Minuten
Wo geschaut: Amazon Prime Video

… oder auch: Der Film, den ich wohl 20-30 Jahre zu spät sah.

Der kleine Michael Myers bringt seine Schwester um, weil die keine Zeit für ihn hat. 20 Jahre später bricht er aus der Anstalt aus, in die er eingesperrt war. Er bringt dann in seinem alten Heimatdorf weitere Leute um, die eigentlich Kinder betreuen sollen. In Wahrheit ist sein einziges Motiv aber, dass er “das Böse” ist. … Und das Böse kann man auch nicht umbringen, also hält der gute Michael ne Menge aus.

Das Gute: Also, ich kannte das Maintheme, aber mir tatsächlich nicht bewusst, dass das aus Halloween ist, oder dass es auch von John Carpenter stammt. Das Lied ist grandios. Die Anfangseinstellung auf den Kürbis war auch gut.
Die Perspektiven aus der Sicht des Killers fand ich am Anfang noch ganz interessant, ebenso die Einstellungen, wo Myers einfach nur irgendwo steht, und dann weg ist. Oder die Momente, in denen man nicht weiß - hab ich grad einen Schatten sich bewegen sehen, oder nicht.

Das Schlechte: Die Schauspieler spielen mies. Mir war es so egal, ob da jemand abgemurkst wird, und das Töten selber fand ich auch langweilig. Da bin ich wohl heutzutage einfach anderes gewohnt. Es kam einfach null Spannung auf.
Den guten Michael Myers (mir aus der Popkultur bekannt) fand ich dann auch einfach nur lahm. Das Kostüm wirkte auf mich fast lächerlich.
Man merkt dem Film das geringe Budget irgendwie an (also zumindest war ich nach dem Film beim Wiki drüber lesen nicht überrascht, dass da sehr wenig Geld im Spiel war).

Ich bin grad ziemlich hart mit dem Film… aber ich war beim Schauen leider wirklich gelangweilt. Aber ich bin mir sicher, wäre es einer der ersten Horrorfilme gewesen, die ich je gesehen habe, wäre er wohl besser weggekommen.
Allerdings gibt es auch eine Menge Horrorfilme, die für mich trotz ihres Alters funktionieren.
Ich denke, ich werde John Carpenter demnächst nochmal eine Chance geben, die filmischen Einstellungen/Perspektiven die er nutzt, sind ja doch ganz interessant.

Es tut mir leid, dass ich dem Prototyp so vieler moderner Horrorfilme nicht so gut bewerte - denn ohne ihn hätte es viele dieser anderen Filme vielleicht gar nicht gegeben. Aber - ich bleibe dabei - ich hab den Film einfach zu spät gesehen. Schade.

6/10 Letterboxd.

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Habe den Film tatsächlich auch erst letztes Jahr zum ersten Mal gesehen und war auch nicht ganz so begeistert wie ich erhofft bzw. wie es der Ruf des Filmes erwarten lies.

Die Musik ist grandios und ich mag Michael Myers als Charakter der keinen Charakter hat doch ganz gerne, jedoch hat der Film doch auch genügend Ecken und Kanten wie von dir aufgezählt.
Fairerweise muss ich aber auch zugeben, dass der erste Freitag der 13 für mich noch schlechter gealtert ist.
Der erste Nightmare on Elm Street funktioniert noch etwas besser. Klar auch heute kein Film mehr, der einem wirklich Angst macht, aber Robert Englund steckt viel Herzblut in seine Performance als Freddy und dank dieser Traumthematik, hat man trotz eher geringen Budget (hatten damals alle Horrorfilme) doch eine Menge Kreativität bei den Tötungsszenen bewiesen.

3 „Gefällt mir“

@Kazegoroshi & @FireSmoke:

Hab den auch vor ein paar Monaten zum ersten Mal wirklich komplett gesehen und kann euch nur beipflichten. Das bockstarke Maintheme reißt da echt noch viel raus, was spannungstechnisch, für mich jedenfalls, einfach nicht mehr da war.


They Live (1988)
von John Carpenter

Puh…schwer den Film als Ganzes einzuordnen. Einerseits gibt es durchaus einige Dinge, die mir gefallen haben: Da wäre natürlich die Grundidee an sich, die super ist und speziell am Anfang für interessante Momente sorgt (z.B. die Idee, dass auch Plakate etc. mit den Brillen ihre wahre Botschaft preisgeben). Da wäre die Maske, die sehr gut gealtert ist oder auch Sprüche wie “I have come here to chew bubblegum and kick ass…and I’m all out of bubblegum.” (oder war es nur der eine Spruch?). Auch gefiel mir, dass They Live nur sehr wenig Zeitsprünge hat und dadurch alles irgendwie wie eine durchgängige Reise oder ein Trip der Hauptfigur wirkt.

Aber gleichzeitig gibt auch ein paar Dinge, die für mich überhaupt nicht funktioniert haben: Zum einen zwei recht schlechte schauspielerische Leistungen: Wärend es bei Meg Foster vielleicht nicht ganz so ins Gewicht fällt, weil sie nur nen Nebencharakter spielt, wiegt es bei “Rowdy” Roddy Piper, der die Hauptrolle hat, schon deutlich schwerer. Seine Mimik scheint nur die beiden Zustände “klinisch tod” und “Drama-Queen” zu kennen und nichts dazwischen, auch Coolness kommt da nicht wirklich rüber. Dann wäre da die Tatsache, dass man, da man schon mal nen Wrestler als Hauptdarsteller hat, unbedingt für einen recht schwachen “Wrestlingkampf” nutzen musste, der aber auch von der Motivation der Figuren in dem Moment einfach an den Haaren herbeigezogen wirkte.

Vielleicht am meisten stört mich, dass man bis auf den starken Anfang zu wenig aus der starken Prämisse macht und der Film im weiteren Verlauf immer mehr zum Standart-80s-Actionfilm mit Standart-80s-Action verkommt. Sehr schade, die Ansätze für mehr waren ja da.

5/10

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Geht mir genauso. Die verbauten Ideen sind frisch und wirklich interessant doch das ganze Drumherum ist leider nur Durchschnitt.

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Mich hat “They Live” auch nicht vom Hocker gehauen. Viel mehr als I’m here to kick ass and chew some bubblegum…and i’m all out of bubblegum" ist nicht hängen geblieben.

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Thema: John Carpenter
Film: Die Klapperschlange (OT: Escape from New York)
Erscheinungsjahr: 1981
Laufzeit: 99 Minuten
Wo geschaut: Amazon Prime Video

New York, im Jahr 1997: Aufgrund einer enorm stark gestiegenen Verbrechensrate wurde ganz Manhattan 1988 in ein Hochsicherheitsgefängnis umgewandelt und von der Außenwelt abgeschottet. Darin sind die Insassen sich selbst überlassen und entwickeln eigene Gesellschaftsformen. Als die Air Force One, auf dem Weg zu Friedensgeprächen mit China und der Sowjetunion, von Terroristen gezielt in Manhattan zum Absturz gebracht wird und der mittels einer Rettungskapsel lebende Präsident von Sträflingen als Geisel genommen wird, beauftragt die Regierung Ex-Soldat und Sträfling Snake Plissken den Präsidenten zu retten.

Das Setting ist zunächst interessant und spiegelt wie auch andere Filme der 80er-Jahre die Angst vor einem weltweiten Atomkrieg wieder. Dabei schafft es Carpenter mit aufwändigen Sets und einem starken Soundrack die gesamte Zeit eine apokalyptische Endzeit-Atmosphäre zu kreieren. Dazu trägt auch die gut eingesetzte Beleuchtung, die immer nur das Nötigste zeigt und durch unzählige Schatten und Düsternis die angespannte Atmosphäre verstärkt.
Leider ist Carpenter nicht daran interessiert das gewählte Setting auszureizen, wie ich erhofft hatte, sondern man erfährt nur wenig über die Subkultur, die sich in Manhattan etabliert hat. Ansonsten konnte mich die Handlung auch nicht richtig mitreißen, da zum einen die Actionszenen nicht unbedingt gut gealtert sind und zum anderen die Charaktere auch sehr belanglos sind. Kurt Russell verkörpert den Snake Plissken zwar mit all seiner Coolness und es macht Spaß ihm zuzuschauen, aber die restlichen Charaktere bleiben beim schnellen Pacing des Films auf der Strecke, nur Ernest Borgnine als charismatischer Taxifahrer “Cabbie” bleibt mir da in Erinnerung.

Alles in allem ist Die Klapperschlange ein solider Actionfilm mit immer noch aktueller Thematik, dem man sein Alter zwar anmerkt, aber dessen Atmosphäre aufgrund der starken audiovisuellen Inszenierung auch heute noch wirkt. Da ich noch keinen Film von Carpenter gesehen hatte, habe ich mir auch noch Halloween angeschaut und kann @Kazegoroshi in ihrem Urteil größtenteils zustimmen. So überwiegt bei mir bei beiden Filmen der Respekt vor der Umsetzung dem eigentlichen Unterhaltungsfaktor, wobei Action und Horror auch nicht zu meinen Lieblingsgenres zählen.

3,5/5

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