Vorab schonmal ein riesen Sorry, denn jetzt folgt ein Tapetentext, denn ich habe nicht nur einen Film geschaut, sondern gleich 3, die komplett unterschiedlich das Thema Basketball beleuchten. 2 davon hatte ich zu meiner Schande vorher noch nie gesehen, einen davon dafür bestimmt 20 Mal und mehr (in meiner aktiven Zeit).
Thema: Basketball
Film #1: Hoosiers (dt. Freiwurf)
Erscheinungsjahr: 1986
Laufzeit: 114 Minuten
Wo geschaut: Amazon (Leihe)
Hoosiers handelt von einem Trainer (Gene Hackman in einer Paraderolle) welcher (nachdem er von den Top-Ligen suspendiert wurde) an einer High-School der 50er im ländlichen Bereich der USA einen Neuanfang wagt. Mit seinen knochigen Methoden eckt er schnell bei Spielern und Eltern an und trifft so immer wieder auf Hürden, bleibt aber seiner Einstellung stets treu nach dem Motto: „Either you’ll do as I say or leave“.
Der Film beruht auf einer wahren Geschichte und ist das typische Basketballmärchen und eine Blaupause für so viele Filme, die folgen sollten.
Dennis Hopper spielt einen Säufer, der ehemaliger Spieler ist und seine Leidenschaft für Basketball immer noch in sich trägt. Basketball und die Beziehung zu seinem Sohn (der auch im Team von Hackman spielt) soll seine Medizin sein. Selten habe ich einen Dennis Hopper verletzlicher gesehen. Großartige Performance in dieser Nebenrolle.
Zudem hat mich der Soundtrack von Jerry Goldsmith komplett gecatcht, welcher die Spielszenen (zumeist in Zeitlupe als typische Montages der 80er) gekonnt untermalt.
Hoosiers zeigt, was Basketball und die Leidenschaft zu diesem Sport erreichen kann, was Wille und Zusammenhalt ausmacht, was Teamgeist ist. Einer der ersten Basketballfilme und aus meiner Sicht einer der Besten.
Da er hier und da etwas zu cheesy rüberkommt gibt es „nur“ eine 4/5, aber eine absolute Guckempfehlung von mir.
Alle Filme dieser Art, die danach folgten (sei es ein Coach Carter, ein Blue Chips o.ä.) können Hoosiers meiner Meinung nach nicht im Ansatz das Wasser reichen.
Film #2: White Men can’t jump
Erscheinungsjahr: 1992
Laufzeit: 115 Minuten
Wo geschaut: DVD (eine der ersten meiner Sammlung und schon sehr zerschaut)
„You can’t hear Jimmy“
Einer dieser Sätze die mir heute direkt in den Kopf schiessen, wenn ich mit White Men can’t jump (oder zu deutsch „Weisse Jungs bringen’s nicht“) konfrontiert werde.
Der Film spielt Anfang der 90er in Venice Beach, besser gesagt auf den Streetballcourts von Venice Beach. Die andere Seite des Basketballs: Pick Up Games, Wetten, Yo Mama-Jokes, „Coole Klamotten“, Hip Hop, Hoops, Fun!
Und letzteres habe ich schon soooo of mit diesem Film gehabt: Fun! Dieser Film macht einfach Spaß.
Gut er ist objektiv jetzt nicht der beste Film aller Zeiten, aber das ist mir sowas von egal, weil ich Bock habe auf Sidney Deane (Wesley Snipes) und Billy Hoyle (Woody Harrelson), die als ungleiches Paar aufeinandertreffen und zu Buddies werden - die sich über die Courts von Venice schlawinern, Aufs und Abs erleben und über Jimmy Hendrix philosophieren.
Die wichtigste Frage (mit einem Augenzwinkern) des Films ist jedoch im Titel verankert: Können weisse Männer denn nun springen oder nicht? Gelingt es Billy, einen Dunk zu performen und es Sidney zu beweisen, dass es weisse Jungs bringen?
Naja, seht selbst, denn von mir gibt es hier ne klare Guckempfehlung und mit Nostalgiebrille ne 4/5 (objektiv eher ne 3,5).
Film #3: Hoop Dreams
Erscheinungsjahr: 1994
Laufzeit: 170 Minuten
Wo geschaut: Youtube
Hoop Dreams ist eine fast dreistündige Dokumentation, welche 2 dunkelhäutige Jugendliche Talente aus Chicago von der High School bis zum College begleitet hat. Beide jagen wie so viele talentierte Farbige in den USA dem großen Traum nach, Profisportler in der NBA oder Europa zu werden. Nur wenige schaffen dies. Hoop Dreams zeigt eindrucksvoll, wie teilweise Erfolg und Misserfolg von Kleinigkeiten abhängen und wie auch der Glücksfaktor z.T. ein komplettes Leben auf den Kopf stellen kann. In alle erdenklichen Richtungen.
Der Film ist eine starke Milieustudie über das amerikanische Schulwesen, die Struggles der afro-amerikanischen Familien in amerikanischen Großstädten und natürlich die Basketball-Meisterschaften sowohl im High-School als auch im College-Umfeld.
Die 3 Stunden verflogen im Nu, da man hier eine gute Mischung aus Spielszenen, Interviews und Privatszenen der beiden aufbaut.
Für Basketballfans auf jeden Fall empfehlenswert. 4/5