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„Eure Hände oder unsere Hände? Das ist ein ganz schöner Unterschied.“
Ich krame den Reisestein aus meinen Taschen und reiche ihn dem Riesen.
„Zum Gestein. Meint ihr, so etwas könnte euch nützen?“
Inga erinnert sich an einige Geschichten aus ihrer Kindheit über Riesen, da sie schon immer eine Vorliebe fürs Schmieden hatte, sind auch einige Geschichten über schmiedende Riesen dabei.
Was sie dabei erstaunt ist, dass diese Geschichten aus unterschiedlichen Jahrhunderten kommen und die Beschreibungen des Riesens dem vor ihr ziemlich gleichen. Sollte es sich bei all den Geschichten etwa um den gleichen Riesen handeln?
Tuscov:
„Oh die Götter haben euch den Auftrag gegeben um sich selbst von oben betrachten zu können? Ist das nicht ein wenig egozentrisch? Aber erzählt doch einmal eure Geschichte wie ihr hier aif dieser Insel gelandet seid. Vielleicht habe ich dann ja im Gegenzug eine Geschichte von Einem Stein der nicht heiß werden will egal wie lange man ihn in die Sonne legt“
„Außerdem habe ich hier ein abgebrochenes Messer. Meint Ihr ihr könntet das reparieren oder sogar aufwerten Herr Schmied“
(Ich vermute mal dass das Wesen männlich ist)
Inga:
Huh, jetzt wo ich so drüber nachdenke, weiß ich überhaupt nicht, wie alt solche Riesen werden können. Möglicherweise noch älter, als unser Schildkrötenfreund.
„Unterschätzt uns nicht, Schmied. Kleine Hände können viel filigraner arbeiten, wenn Sie den Spiegel schön verzieren wollen, wären wir - oder eher gesagt ich - also bestens geeignet. Und was haben Sie nach so vielen Versuchen“ ich zeige auf die bisherigen Fehlschläge „schon zu verlieren?“
„Außerdem käme uns ein Spiegel auch sehr gelegen, von daher können Sie voll und ganz auf unsere Hilfe zählen!“
Ich blicke zu meinen Kameraden, in der Hoffnung, dass sie wissen, worauf ich hinaus will.
„Ja jetz zag zchon waz wa machn könn un wo wa daz Zeug wazzte brauchzt findn könn.“
Der Schmied nimmt Luggsen vorsichtig den Splitter ab und hält ihn vor sein Auge. Er studiert den Splitter eine Weile und nickt zufrieden.
"Das ist ein sehr gutes Material, dass Ihr da habt. Man könnte den Spiegel mit jedem Stein herstellen, aber ein solcher würde den Spiegel ungleich aufwerten. Habt ihr noch mehr von diesem Material? Sonst werden wir uns wohl mit normalen Stein abgeben müssen, wie sie hier in den Wänden oder draußen vor der Höhle zu finden sind.
Wo ihr Horn herbekommt, könnt ihr selber entscheiden, ich fange meist einige Warane und zerkleinere ihre Schuppen.
Meine Geschichte ist lang und ich möchte euch nicht langweilen, aber einen Teil werde ich euch gerne erzählen:
Nachdem ich in meiner Jugend viele Jahre lang die Welt bereist habe und allerlei Abenteuer erlebt habe, hörte ich vor einigen Jahren, es müssen so um die 200 gewesen sein, von einem Meisterschmied weit oben im Norden. Ich fand ihn schließlich in einer Höhle, mitten in der verschneiten Einöde.
Der Meister zeigte mir sein bestes Werk, einen Spiegel für die Götter, den er einst geschmiedet hatte. In ihm könnten die Götter sich spiegeln und würden sich dafür jede allabendlich im Himmel über ihn versammeln.Wir warteten die Nacht ab und tatsächlich sah ich die Götter hoch am Himmel über uns tanzen.
Der Anblick war so überwältigend, dass ich beschloss, selbst ebenfalls einen eigenen Spiegel zu schmieden. Ich stahl das Schmiederezept und durchsuchte anschließend die Welt nach einem Ort, der der Götter würdig war. Hier wurde ich fündig und seitdem sitze ich hier und baue meinen eigenen Spiegel."
„Ne tolle Gezchichte.“
Nickt Hosh-Pak, auch wenn er immer noch nicht so recht verstanden hat was das für ein Spiegel sein soll.
„Wenn du daine Höhle hia füa n paar Ztundn valazzn kannzt, dann könn wa dia zaign wo wa daz Material gefundn habm. Um daz abzubaun brauchn wa daine Kraft un n diggn Hamma. Die Warane zolltn kain Problem zain.“
Tuscov:
„Das klingt ja fantastisch, auch wenn der Part mit dem Stehlen natürlich kein schöner Zug war. Aber solange er dazu dient das Gleichgewicht auf der Welt zu erhalten war er natürlich OK. Ich habe hier noch ein paar Brocken von dem Material und wor wissen auch wo mehr davon Ist, falls ihr noch mehr benötigen solltet. Es bedarf nur enormer Kraft um das Gestein zu ernten.“
„Was wurde dann eigentlich aus eurem Meister lebt er noch?“
Ich schätze ein wie hoch unsere Erfolgswahrscheinlichkeiten in einem direkten Kampf mit dem Riesen wären. Falls jemand auf den dummen Gedanken kommen sollte den Riesen anzugreifen.
„alternativ würde es auchreichen, wenn ihr vielleicht eine gute Spitzhacke hättet, oder Material, um eine herzustellen.“
füge ich hinzu.
„Leider kann ich diese Höhle nicht verlassen. Dabei würde ich wohl diese Höhle zerstören und das kann ich erst, wenn mein Werk vollendet ist. Aber ich kann euch gerne eine Hacke für eure Arbeit mitgeben.“
Der Riese geht zu dem Haufen mit Fehlversuchen, greift sich einen und fängt an, ihn auf seinen Amboss umzuarbeiten. Währenddessen erzählt er weiter:
„Ich habe den Meisterschmied seitdem nicht mehr gesehen. Die Welt ist voller geworden seitdem, früher gab es viel weniger von euch Kleinen und mehr Riesen. Aber Ich hoffe aber, dass er noch lebt und weiterhin fröhlich schmiedet.“
Während er redet, versucht Tuscov, ihn möglichst genau zu studieren. Der Riese scheint eine für seine Größe erstaunliche Präzision an den Tag zu legen und beim Schlagen auf den Amboss schwellen seine Muskeln an. Auch wenn es sich schwer einschätzen lässt, ein Kampf gegen einen solchen Giganten wäre definitiv eine Herausforderung.
Nach einiger Zeit beendet der Schmied seine Arbeit. Er beugt sich herunter und reicht Luggsen eine in seinen Händen winzig anmutende Spitzhacke. Die Spitzhacke ist komplett aus schwarzem Stein gefertigt. Sie wirkt recht schlicht, aber stabil.
Der Schmied wendet sich an Tuscov.
„Wenn Ihr mir Euer Messer gebt, werde ich das ebenfalls gerne reparieren, wenn ihr mir dafür die Materialien für den Spiegel besorgt.“
Tuscov:
„Sehr gerne Herr Schmied, vielleicht könntet ihr mir auch so eine Spitzname herstellen damit ich weiteres Material sammeln kann. Darf ich Ihnen beim verarbeiten des Materials über die Schulter blicken, ich bin ein wenig an Materialkunde interessiert“
und ich reiche ihm mein kaputtes Messer und die Steinbrocken die ich mitgebracht habe.
Ich nehme die Hacke entgegen.
„Vielen Dank. Das sieht nach wirklich guter Arbeit aus.“
Eine Hacke komplett aus Stein hab ich auch noch nicht gehabt. interessant. Ich sollte ihn nachher mal fragen, ob ich die behalten kann. denk ich mir.
Inga:
„Tresk, hatten wir die schuppige Haut des Warans mitgenommen, oder liegt die immer noch dort, wo wir ihn erlegt haben? Ansonsten“ wende ich mich an den Schmied „gibt es einen bestimmten Ort, wo sich diese Viecher häufiger herumtreiben? Ich glaube, unsere drei Wilden @anon78028999 @Das_Jabbu @R4id3nz wollen so bald wie möglich wieder ihre Waffen sprechen lassen.“
„Ich würde gerne hier bleiben und selbst etwas schmieden. Baltrock, hast du den Schmiedehammer noch? Dann kann ich uns vielleicht neue Waffen machen oder zB deine Äxte verbessern.“
„Füa waz auch imma iha mich braucht. Ich kann mit n bizzchen Hilfe n paa Varane tötn oda mit den komischn Ztain vakloppn.“
Tresk guckt grimmig zu Inga, verschränkt die Arme und knurrt leise "Ich nicht Wild! Nur Götter mich mit kochenden Blut gestraft, wie viele meines Volkes!.. Tresk räuspert sich kurz „Wie auch immer. Ich alles verwertbare vom Waran abgemacht und in Truhe gelegt und Haut ist auch verwertbar! Kann natürlich mehr besorgen, wenn nötig.“
Tresk denkt an den Kampf mit dem Waran zurück und ihm fällt wieder ein das dieser eher enttäuschend war. Aber vielleicht war es auch nur ein junges Tier und ältere sind herausfordernde Gegner.
Baltrock kramt aus seiner Umhängetasche ein Schmiedehammer raus. „Jep“
Der Schmied nimmt Messer und Splitter entgegen.
„Sehr gutes Material, in der Tat. Nur etwas wenig für das, was ich mi vorstelle. Aber wie ich hörte, habt ihr noch viel mehr davon nicht weit von hier.
Warane leben eigentlich überall auf der Insel, man kann sie kaum verfehlen. Das letzte Mal, als ich draußen war, hatten sie ein Nest nicht weit nördlich von hier, mindestens fünfzig Tiere. Da werdet ihr sicher genug Schuppen finden.“
„Wieviel Zchuppn brauchzt du denn? Wia könnt kaine 50 Tiere tötn.“