Fußball Sammelthread

Stark.

Neuer vor Ter Stegrn bis 2020 gesetzt laut Löw. So klingt richtiger Umbruch und Leistungsprinzip.

Hoffentlich verpassen wir die nächste Quali :smiley:

7 „Gefällt mir“

Im Grunde sollte dann ter Stegen im Sommer 2020 sagen:

„Weißt du was Jogi. Bevor ich mich 3 Wochen zu dir auf die Bank setzt, gehe ich in der Zeit lieber in Barcelona an den Strand und mach ein bisschen Urlaub“ :sunglasses::sunglasses:

2 „Gefällt mir“

Er lernt wirklich vom besten… Also wenns drum geht völligen Unfug zu reden.

8 „Gefällt mir“

Ach Brazzo… der ewige Spaßvogel :grin:

1 „Gefällt mir“

Manchmal denke ich mir, dass er das schon früher machen sollte. :sweat_smile:

1 „Gefällt mir“

Ne, sollte es auch nicht. Das Modell besteht nur aus expected goals. Wenn ein Team Null Torchancen hatte und das andere Team 5 Großchancen kreiirt, dann hat es eine viel größere Siegwahrscheinlichkeit. dabei werden eben keine hypothetischen Chancen genommen (was wäre wenn Team eins mit einem 4:0 im rücken jetzt Konter spielen könnte) sondern eben nur die tatsächlichen Torchancen.

btw: ich halte expected goals für ziemlich überbewertet, da es nicht die einzelnen unterschiedlichen spielanlagen berücksichtigt. es gibt teams, die feuern aus allen lagen und generieren damit viele “torchancen”, genauso wie es teams gibt, die sich nur die besten möglichkeiten für einen abschluss aussuchen. beides wird von der statistik völlig ignoriert.

Hm. Eigentlich wird sowas sogar mit am besten mit xG adaptiert (dafür gibt es andere Schwächen) Wenn ein team aus allen Lagen schießt, auch wenn die Trefferwahrscheinlichkeit sehr gering ist, spiegelt sich das auch pefekt in xG wieder wenn man nur 0,02+0,04 addiert (xG pro Schuss). Wenn ein Team sich dagegen durch den Strafraum arbeitet , um zu der einen großen Chance zu kommen so erhält es auch xG von 0,8.

Ich halte das für das zurzeit beste statistische Mittel im Fußball. Wird ja nicht umsonst auch soviel zurzeit eingesetzt.

Alles was Schüsse und Torchancen angeht, darin ist xG ziemlich gut. dagegen werden die Abwehrreihe und der torhüter vernachlässigt

1 „Gefällt mir“

ne tut es nicht, bestes beispiel ist da die Hertha, deren spielweise von xG jetzt schon über jahre nicht adäquat erklärt werden kann.

ach daher :slight_smile:

Kann es sein dass man die Noten (HSV) oder xG (Hertha) je nachdem wie gut der eigene Verein repräsentiert wird auch dann so bewertet?

Wie gesagt, xG kann sowas sehr gut. Kann sein, dass es ein falsche Erklärung ist

Hertha war jetzt nur ein beispiel, weil ich es dort eben sehr gut nachvollziehen kann. gibt aber auch andere vereine, bei denen xG eklatant von den tatsächlich erzielten oder eben kassierten toren abweicht. xG funktioniert mmn nur bei einem relativ standardmäßigen angriffsspiel, d.h. einem gesunden verhältniss von klaren torchancen zu angriffen/abschlüssen. je weiter sich die spielweise von dieser grundannahme entfernt, desto unpräziser wird xG.

expGoals ist halt auch nur ein modell.
und wie jedes modell vereinfacht es, um bspw. statistische aussagen treffen zu können.

die torchancen werden allerdings schon gewichtet, wie kettlerne schreibt. anhand der spielfeldposition aus der der abschluss erzielt wurde wird die wahrscheinlichkeit genommen, mit der aus der position gemeinhin ein tor erzielt wird, also halb recht aus 20m bspw. 5% torwahrscheinlichkeit → 0,05 expGoals.
was das modell allerdings nicht abbildet, wie kettlerne ebenfalls schreibt, ist ob die gegnerische mannschaft beim abschluss-versuch mit 11 mann im tor den bus geparkt hat, oder ob das ein konter vorm freien tor, nachdem der torwart bereits ausgespielt ist, war.
ebenso wird nicht abgebildet, ob der schütze bspw mit seinem starken fuss abzieht, ob er beim schuss-versuch in rückenlage bzw ungünstiger position zum ball war o.ä.

es ist halt ein modell, eine vereinfachung, mit schwächen wie es sie bei jedem modell gibt :woman_shrugging:

wahrscheinlich, so vermute ich, fallen dir bei hertha besagte schwächen des modells so oft auf, da du den verein intensiv verfolgst und viele spiele über die gesamtlänge schaust.

ja eben und wie ich oben schreibt hat das modell eine so vereinfachte grundannahme, dass es für die typischen variationen eben nicht ausreicht. wie du ja selbst schreibst, da xG die abwehr völlig aus dem konzept nimmt, ist die wertung der torchance an sich schon nicht treffend.

fußball ist ein spiel mit hoher varianz, glückskomponente.
ob ein schütze bspw. den ball einen halben cm mehr vollspann trifft, kann über tor und kein tor entscheiden. solche variablen lassen sich zig tausende aufzählen.
seit dem einzug von modernen analyse tools wird versucht, statistische werte zu generieren, die aussagekraft über den ausgang eines spiels haben, z.b. packing-wert, oder jetzt seit ein paar jahren xG.
dabei müssen bei allen modellen gewisse variablen vernachlässigt werden, da sonst die datenmenge so gross wird, dass ein modell keinen sinn mehr ergibt, sonst könnte man sich ja direkt jedes einzelne spiel ansehen.
im grunde müssten mehrere langjährige, unabhängige experten sich jedes spiel komplett ansehen, danach darüber diskutieren und man hätte immer noch keine völlig objektiv repräsentative aussage über den wahrscheinlichen ausgang eines spiels, würde man es bspw 1 million mal simulieren.

wenn du sagst, ja das modell hat aber schwächen, weil es hier, da und dort vereinfacht, hast du selbstverständlich recht. das kann niemand bestreiten. denn das trifft eben auf alle modelle zu, da alle modelle vereinfachen. liegt in der natur der sache.

das sagt aber nicht zwangsläufig etwas darüber aus, ob ein modell nicht auch eine aussagekraft hat, mit der man sinnvoll arbeiten kann, bzw. wie valide ein modell ist.

Dazu spannend: Soweit ich weiß gibt es zwei „Teams/Gegebenheiten“ bei denen xG eklatant abweicht. Christoph Biermann, von 11 Freunde, hat das in seinem Buch Matchplan (wurde sicherlich mal in Bohndesliga erwähnt) dargestellt. Den einen Fall weiß ich nicht mehr, der andere waren alle Teams von Favre. Er ist im Weltfußball die Ausnahme des xG Modells.
Laut xG müssten seine Teams viel schlechter sein, müssten viel weniger Tore schießen und müssten mehr Tore bekommen als in der Realität. Das kommt natürlich auch bei anderen Teams vor, das ist eben Glück, was das xG Modell richtig rausstellt. Aber wenn jemand wie Favre dies über Jahre macht, ist das mehr als Glück, dann „schlägt er das Modell“. Die 11 Freunde hatten dazu auch einen ausfürlichen Artikel

Das Favre-Rätsel

Das allein ist spektakulär, aber die Daten hinter diesen Erfolgen sind so sensationell wie rätselhaft. Denn sowohl in Mönchengladbach wie in Nizza übertrafen Favres Teams die Expected Goals dramatisch, und zwar galt das sowohl für die selbst erzielten Tore wie für die Gegentore. Expected Goals sind ein neuer Wert, der uns hilft, den Zufall im Fußball zu messen.

Favres Mannschaft hätte dem Modell für Expected Goals folgend ein Torverhältnis von -10 haben müssen, Nizza hatte aber eines von +27, übertraf also die Wahrscheinlichkeit um 37 Treffer. Bei nur einer Saison wäre Favre damit der größte Glücksritter des europäischen Fußballs gewesen, aber er war ein Wiederholungstäter. In den Bundesligaspielzeiten 2012 – 2014 übertraf Favres Borussia Mönchengladbach gleich dreimal die Expected Goals. Beim Verhältnis der Expected Goals Against und der wirklich gefallenen Gegentore sah es genauso aus, die beiden besten Werte in den drei Jahren gehörten der Borussia.
Wenn wir davon ausgehen, dass uns die Expected Goals einen Hinweis auf die Lücke zwischen Leistung und Ertrag liefern, Favres Mannschaften aber beständig erfolgreicher als erwartet waren, musste der Schweizer Trainer einen blinden Fleck des Modells gefunden haben. Es ist kein Wunder, dass die globale Community der Fußballanalytiker von Favres Mannschaften fasziniert war und dem Geheimnis des Schweizers auf die Spur kommen wollte.

Auch wenn Favre-Teams (also auch den BVB :slight_smile: ) von xG falsch dargestellt werden, finde ich es trotzdem ein gutes Modell, bzw. das beste was ich bisher im Fußball gesehen habe. Kein Modell wird am Ende 100% die Realität abbilden bzw. ist es ja der Zweck jedes Modells genau das nicht zu tun.

1 „Gefällt mir“

das möchte ich dir auch nicht absprechen. für mich ist ein modell, welches eklatante abweichungungen, die eben nicht mehr durch zufallsvariablen, sondern durch bestimmte systemänderungen, sei es jetzt unter favre oder auch bei hertha, an gültigkeit verliert, einfach nicht ausreichend, um es als gradmesser für bestimmte dinge zu nehmen. und das ist eben das problem, was be xG gerade passiert.

Der Blogger 11tegen11, der auch viele xG Werte anhand einer eigenen Formel veröffentlich (Twitter), hat dazu mal vor einigen Saisons seine Formel erklärt. xG ist die Position des Schützen, ebenso wie der Winkel, die Höhe des Balls, der Fuß/Kopf (manchmal auch die Anzahl der Verteidiger zwischen dem Ball und dem Tor). Natürlich wurde auch er gefragt warum er nicht noch ganz andere Faktoren dazu nimmt, (die Art des Assists, Torhüter oder so) Er meinte er hätte das mal versucht, aber am Ende (auf zig hundert Simulationen) wurde die Formel viel komplizierter und aufwändiger, aber das Ergebnis verbesserte sich kaum. Man kann also auch Sachen zu kompliziert gestalten bzw. ist manchmal eine ungefähre Annäherung schon genauso hilfreich wie eine möglichst genau aufwenige Messung.

(was man so wohl auch nachvollziehen kann. Wenn man die Grashalme im Stadion zählt, wird man wahrscheinlich auch eher anhand des m^2 hochrechnen, als wirklich das ganze Spielfeld über Jahre zu zählen. Und das Ergebnis wird wahrscheinlich über viele Stadions nicht eklatant abweichen)

jep

1 „Gefällt mir“

danke für den hinweis auf den 11freunde artikel und auf den blogger 11tegen11 (den ich allerdings schon kannte, nicht aber die von dir dargelegte aussage).
ich finde das thema auch extrem interessant, v.a. seit ich erkannt habe, das fußball ein spiel mit so hoher varianz ist.
besonders aufschlussreich (wenn es auch trivial klingen mag), fand ich folgenden absatz:

aber noch interessanter war, dass Favres Mannschaft fast 60 Prozent ihrer Schüsse aus dem Spiel heraus abgab, wenn nur noch zwei oder weniger gegnerische Feldspieler zwischen Ball und Tor waren. Am anderen Ende des Spielfelds, in der Defensive von Nizza, gab es das Gegenstück dazu. Die Gegner durften gerne passen und wie schon bei Borussia Mönchengladbach auch schießen, das aber nur unter höchstem Gegnerdruck und mit vielen Spielern vor dem Ball. So halfen den Gegnern die vielen Schüsse aus statistisch guten Positionen nicht. Im Grunde genommen folgte Favre also konsequent einer einfachen Idee: Er sorgte dafür, dass seine Mannschaft gute Schüsse abgab und der Gegner schlechte.

ich finde aber den hinweis, dass ein modell eben auch immer nur ein modell ist, allerdings auch sehr wichtig. und zu wissen wie statistische werte zustande kommen und wo die schwächen oder systematischen fehler eines modells liegen (könnten), ist für eine fachgerechte interpretation der ausgespuckten daten eines modells ebenfalls unerlässlich imo.

btw finde ich auch sehr interessant in dem zusammenhang, dass der BvB unter Favre bisher laut understat ebenfalls in xG (und somit xPoints) erheblich überperformed (der fc bayern hingegen mässig underperformed)

Traurig…

2 „Gefällt mir“

Bei so manch einem Banner frag ich mich echt wie eine Gruppe von “Fans” gemeinsam auf so eine Idee kommt und gemeinsam der Ansicht ist das so abzusegnen und zu “präsentieren”.