Nicht böse sein, aber die Figur hat den Wert den sie hat. Punkt.
Bei einer Promo Figur dieser größe wusste jeder der sie in die Hand gedrückt bekam, dass man ihm gerade einen dreistelligen Euro Betrag in die Hand gedrückt hat.
Das ist jetzt keine Lanyard für 1,20€
Weswegen ein Journalist einer Zeitung, wenn er zur Vorstellung des neuen Imacs geht, sich zb kein Gift bag geben lässt, bei der NYT wirst du für sowas sogar gefeuert.
Und das ist jetzt ja auch nicht auf dich speziell bezogen sondern ein Problem der ganzen Branche.
Man lässt sich einfach viel zu gerne von STudios und co hoffieren.
Es geht bei der Kritik (in meinen Augen) gar nicht so sehr um einzelne Redakteure, sonder um die grundsätzliche Verquickung von Spieleindustrie und euch als „Berichterstattern“.
Im „richtigen“ Journalismus würde es keine von CDPR organisierten + bezahlten Reisen + Events geben. Ebenso würde kein seriöser Journalist damit prahlen, dass er ne was geiles vond er Firma geschenkt bekommen hat, über die er eigentlich neutral/krtisch betrachten soll.
Die ganze Branche ist da einfach in einer schieflage, weil ihr da viel zu sehr mit drin steckt. Oft genug wirde Döhla auf dem Sender auch schon sehr unkritisch abgefeiert und sowas kann man als Konsument kacke finden.
Ist aber nicht nur ein RBTV Problem. Es gibt aber einfach keinen guten Gaming „Journalismus“ in der Masse, da ihr da zu sehr in der Abhängigkeit zu den Produzenten steht. Es kann nicht jeder ein Jason Schreyer sein (der ja auch nicht immer mit allem Recht hat).
TL;DR: Die komplette Branche hat sich von CDPR zum Affen machen lassen, indem sie jahrelang jeden noch so dummen Mechanismus um den Hype anzufeuern unterstützt haben.
Zu behaupten, dass solche Goodies keinen Einfluss auf einen haben ist genau so, wie andauernd immer alle sagen Werbung würden sie komplett ignorieren und hätte 0 Einfluss. Das stimmt halt leider nur nicht. Ob das jetzt bewusst, oder unterbewusst passiert, kann ja jeder für sich „entscheiden“
Ja, das sowieso. Aber wir alle müssen uns da auch zumindest ein Stück weit in die Verantwortung nehmen. Daher auch die Hoffnung im Beitrag, dass dieser Release eine Lehre für viele war.
Ja, das wäre es. Am besten finde ich den Ansatz vom Gamespodcast, die nicht einmal Testmuster annehmen, sondern die Spiele, die sie besprechen auch kaufen. Denn egal, was für einen Wert etwas hat, das man vom Entwickler/Publisher bekommt: Auch bei bester Absicht kann so etwas mindestens unbewusst die Meinung beeinflussen.
Ich finde so ein Fazit nach 6 Monaten gut, denn jetzt ist ja einiges an Zeit vergangen und man kann besser bewerten, was noch passiert und was so bleibt, wie es ist.
Ein differenzierter und unemotionaler Gamingjournalismus ist natürlich auf der einen Seite wünschenswert, aber mal ehrlich, braucht man den dann überhaupt?
Wenn ich logisch und unemotional an die Sache rangehe, dann warte ich einige Tage nach Release und schaue erst dann, was aus dem Spiel geworden ist. Paar Steam-Reviews lesen, bisschen quer durch ein paar Foren browsen und ein, zwei Lets-Plays auf YT, dann habe ich 99% Sicherheit und das letzte Prozent Sicherheit bekomme ich durch die Rückgabemöglichkeit bei Steam oder Epic.
Ich sehe es wie Micha, ein bisschen Hype hier und da gehört dazu, man darf halt nicht den Kopf verlieren und überstürzte Kaufentscheidungen treffen. Auf ein, zwei Wochen weiterer Wartezeit kommt es echt nicht an.
Finde es gut, dass ihr das so seht und bin sehr gespannt, wie ihr das in Zukunft umsetzen werdet. Bei anderen kann man nur Hoffnung haben, ihr selbst könnt direkt mit gutem Beispiel vorangehen.
Finde es auch einen schönen Ansatz, aber ob man wirklich so weit gehen muss, würde ich da nicht zwingend unterschreiben. Es macht wahrscheinlich einen Unterschied, ob ich 60 Euro (oder 80 mittlerweile) aus der eigenen Tasche zahlen muss, oder ich ein kostenloses Testexemplar für meine Arbeit bekomme - nicht unbedingt, ob es ein gutes oder ein schlechtes Spiel ist, aber ob es das Geld wert ist. Nur müsste man, um den Unterschied rauslesen zu können, erst einmal davon abkehren, dass alles, was <86 bekommt, völliger Käse ist. Wenn nicht sogar direkt weg von solchen Zahlenbewertungen.
Es gibt Spiele, die interessieren nach 6 Monaten noch und Cyberpunk mag dazugehören. Allgemein ist so ein Event nach 6 Monaten in meinen Augen verspätet. Klar, zwei Tage nach Release bringt das auch nichts, wenn es noch nicht alle gespielt haben. Aber Sandro meinte ja selbst, er habe es seit Januar (meine ich) nicht mehr gespielt. Also auch wenn es im März aufgezeichnet wurde, liegt da schon viel Zeit dazwischen für ein Fazit.
Gegenfrage: warum sollte man den nicht brauchen?
Wenn meine Lieblingssendung direkt zu Release (oder noch davor) einen ellenlangen Beitrag macht, warum das Spiel so genial ist, dann hole ich mir das (also ich nicht, aber wer kann es jemandem verdenken, der so handelt?) Nicht jeder hat die Zeit, Muße und Lust, mehr Zeit im Vorhinein zu investieren, ob das Spiel vielleicht was taugt, als danach mit dem Spiel selbst.
Viel Glück beim Versuch, im PS-Store etwas zurückzugeben. Bei Cyberpunk und z.B. Friday 13th ging es zu Beginn, weil völlig verbuggt und Sachen versprochen, die nicht eingehalten wurden. Aber wenn ein Spiel einfach nur nicht gut ist, dann hast du halt Pech gehabt.
Du überträgst die Verantwortung an die Spieler und nicht an diejenigen, die für ihren Beruf bezahlt werden. Das ist okay. Ich sehe das völlig anders. Wenn man sich nicht auf Journalisten verlassen kann in dem Bereich, auf was denn sonst? Dann brauche ich Gamesjournalismus nicht mehr und kann mir direkt auf Youtube kleine Leute reinziehen. Wobei ich bei denen ja auch nicht weiß, woher die Meinung kommt.
Das ist auf jeden Fall zu begrüßen. Es gab ja durchaus einige Anzeichen, dass bei CB2077 irgendwas nicht stimmt. Seih es die ewige Crunch Phase oder auch die Embargos bei Release.
Vielleicht kann man ja den Good Cop / Bad Cop Ansatz, den Game Two bei einigen Beiträgen nutzt, auch bei der Besprechnung von (Hype)Spielen nutzen. Quasi Kritiker vs FAN, dann sind beide Seiten in der Diskussion vertreten. Ich habe Micha bei den CP2077 RBTV Beiträgen öfter in der Kritiker-Rolle gesehen und Sandro als Fan, aber sowas kann gerne von vornherein offen so aufgezogen werden.
Vielleicht etwas Off-Topic, aber das würde mich persönlich interessieren:
In meinem Beruf darf ich (steuer-)rechtlich von einem Kunden keine Gegenleistungen über einem bestimmten Wert (10€-40€? auf jeden Fall kleiner zweistelliger Betrag) annehmen, ohne diesen bei der Steuer mit anzugeben. Stichwort „Geldwerter Vorteil“.
Deswegen ist es uns von unserem Arbeitgeber verboten, überhaupt etwas anzunehmen und sei es nur ein Kugelschreiber und ein Notizblock.
Das Steuerrechtliche sollte ja für alle Branchen gelten.
Werden solche Geschenke auch mit versteuert?
Und zum Thema Unbefangenheit: Ich bin der vollen Überzeugung, dass ihr an eine Bewertung so unabhängig wie möglich rangeht und euch nicht bewusst von Geschenken etc. beeinflussen lasst.
Aber das Unterbewusstsein spielt nun mal immer mit. Das kann dazu führen, dass ich als Fan (und durch Geschenke etc. wird eine Bindung erzeugt) etwas positiver bewerte, aber natürlich auch dass ich etwas negativer bewerte, weil ich z.B. enttäuscht wurde.
Kann damit gut leben und bin ja selber auch immer noch in der Lage, Berichte/Reviews und deren Verfasser einzuordnen.
Nur würde mir etwas mehr Reflektiertheit eurerseits schon gefallen.
Ist ja nur menschlich und fände es kein Problem, wenn sowas kommen würde wie: „ja wir haben auch zum Hype beigetragen und waren eventuell etwas befangen“.
Aber außer von Valentin habe ich nichts in diese Richtung wahrgenommen.
Aber nicht immer nur negativ: @sandrobot
Das war ein super Beitrag, den ich so inhaltlich und objektiv nicht erwartet hätte.
Fachlich und technisch wirklich Oberklasse! Gerne mehr von dir
Sicher ein spannendes Thema, auch wenn das hier eher schon am OT kratzt.
Honorar von Unternehmen in Form von Sachleistungen
Ein wenig uneindeutiger ist der nächste Fall:
Du darfst den Gegenstand, den du bewirbst, behalten. Oder du erhältst für deine Dienste oder gute Arbeit einen Sachgegenstand. Auch hier könnte man meinen: Für ein Geschenk muss man nichts bezahlen, aber auch das ist falsch.
Am Ende des Tages hast du etwas dafür gemacht, dass du beispielsweise die Daniel Wellington Uhr behalten darfst. Und damit ist für das Finanzamt die Uhr kein Geschenk mehr, sondern die Bezahlung für eine Leistungen.
Wenn es also eine konkrete Gegenleistung für etwas ist, ist das relativ eindeutig. Das müsste dann aber auch irgendwo vertraglich festgehalten sein.
Bei tatsächlich „Gegenleistungsfreien“ Geschenken, kann es anders sein.
Hier z.B. :
Hier gibt es eine Wahlmöglichkeit:
Der Empfänger versteuert das Geschenk. Dies dürfte in vielen Fällen höchst peinlich sein.
Der Schenker darf das Geschenk mit 30 Prozent pauschal besteuern. Damit muss der Empfänger des Geschenkes nichts mehr versteuern. Der Schenker muss dem Beschenkten mitteilen, dass er das Geschenk pauschal versteuert hat.
Wobei sich das glaube ich auf Geschenke vom Chef an den MA bezieht.
Mit CDPR ist es ja irgendwie ne Sondersituation, weil das für die ja quasi Marketingartikel sind und sie in dem Augenblick in keiner geschäftlichen Beziehung stehen, wenn die Geschenke nicht an eine konkrete Gegenleistung wie z.B. „Hier ne schicke Jacke + das Spiel, testet es dafür bitte“ gebunden ist.
Abgesehen von rechtlichen Fragen, ist das doch auch stets eine moralische. Die wird wahrscheinlich jeder anders für sich bewerten. In meiner idealen Welt würde kein Journalist (oder allgemein jemand, der über ein Spiel schreibt) auch nur das kleinste Geschenk von Spieleunternehmen annehmen.
Klar kann man sagen, dass eine kleine Figur im Wert von vll. 500 € moralisch nicht fragwürdig sei. Aus der anderen Richtung gefragt: ab wie viel Wert, ab wie viel Figuren wird es moralisch fragwürdig?
Im Handball gab es einst einen Skandal, weil Schiedsrichter vom Heimteam im Hotelzimmer Geschenkkörbe bekommen haben. Da kann man jetzt auch sagen, einfach eine nette Geste, oder andersherum bereits von (versuchter) Manipulation sprechen. In meiner idealen Welt würde man solche Geschichten in seinem Beitrag erwähnen und nicht annehmen. Aber, wie gesagt, da hat jeder eine andere Vorstellung.
Dass Spielejournalisten auch Fans sein können, steht außer Frage, doch dann sollte man mE zumindest transparent genug sein, alles anzugeben, was man an Vergünstigungen und Präsenten erhalten hat. Wenn das jeder im Beitrag lesen kann, dann werden sich die Unternehmen vll. auch fragen, ob sich das in Zukunft lohnt, wenn es so prominent bekannt gemacht wird.
ich habe es nicht zu ende gehört, aber ich glaube es kam keine Kommentare/Aussagen bezüglich der Release und Review-Politik von CDPR?
Ich meine die Konsolenversion wurde bewusst verboten zu reviewen am Anfang und es gab nur die PC-Version, welches man reviewen konnte. Dazu durfte man auch kein Gameplay-Material zeigen etc.
Ich habe da nicht verstanden, warum Spielemagazine und RBTV nicht gemerkt haben, dass das etwas Fishy ist. Ich meine, ich bin kein Videospiel-Redakteur aber als Videospieler, der sehr viele Reviews und Tests und News liest, weiß man, dass wenn bestimmte Versionen für die Review am Anfang verboten ist oder bestimmte Regularien gibt, die etwas untypisch sind, sollte eigentlich alle Alarmglocken läuten, dass da eigenartiges passiert.
ja, kann dann verstehen warum das nicht angesprochen wurde.
Finde aber, dass neben dem Spiel eben die ganze Marketing-Maschinerie wichtig ist anzusprechen. Weil mir kam es eben mehr vor, dass da nicht nur ein Spiel produziert und verkauft wurde, sondern versucht wurde eine Marke zu kreieren. Sei es die Adidas-Kollaboration, Kollaboration mit verschiedenen Gaming-Firmen, Kollaboration mit Musikern etc.
Aber ja, wenn es eben darüber nicht per se ging, ist es auch okay, wenn das nicht angesprochen wurde.
Die Problematik des ganzen Marketings, der fragwürdigen Priorität auf Funktionalität des Hauptprodukts und die Rolle von den etablierten Medien sind Aspekte für die es diesen großen Abstand eigentlich nicht braucht. Da war spätestens beim Release ja dann klar, welche Kinder in welche Brunnen gefallen sind.
Hätte es auch cool gefunden, wenn das mit aufgegriffen wird, kann aber auch verstehen wenn man sich dagegen entscheidet und nur das Spiel an sich bewertet.
So wie bei der Review zu Resi 8 mit Trant vs future Trant, zb
Müsste man eigentlich, nur wo kein Kläger da kein Richter meistens.
Wenn natürlich so ein STeuerprüfer gleichzeitig auch RBTV Fan m al war, dann könnte es eben eng werden (je nachdem aus welchen Gründen er kein FAn mehr ist) sollte CDPR das Ding nicht selbst versteuert haben,
Ja genau so, oder wie bei Pokemon Snap oder dem Terminator Beitrag. Gerade in dem letzten habe ich mich gut wiedergefunden weil ich absurd viel Spaß mit Terminator Resistance hatte aber ebenso jeden Kritikpunkt nachvollziehen kann.
In den jeweiligen Rollen (Fan / Kritiker, Schwarzmaler / Optimismus) kann man noch dazu eine gewisse satirische Distanz zu sich einnehmen.