Matthias, wie immer, Ehrenmann. Antichamber ist ein gar vorzüglicher Tipp und rein auf die Rätselmechaniken bezogen für mich noch vor Portal. Ich finde es so großartig, wie man sich selbst erschließen muss, wie die Regeln dieser Welt funktionieren. Für meinen Geschmack fordert es genau das richtige Maß von weiter- bzw. um die Ecke denken, dass es nie zu frustrierend wird.
In eigener Sache mein Geheimtipp: Wandersong
Ohne Kiara wäre ich vermutlich nicht auf das Spiel gestoßen. Es ist das vermutlich liebenswerteste Spiel, das ich je gespielt habe.
Musik als Spielmechanik finde ich ohnehin immer gut, da wirkt Ocarina of Time bis heute bei mir nach. Nicht sonderlich anspruchsvoll, aber mit ausreichend Varianz, dass es nie langweilig wird. Der Fokus liegt definitiv nicht darin, den Spieler mit Rhythmus-Passagen oder dergleichen zu fordern, sondern auf der Gesamterfahrung aus Musik, der Geschichte und den Figuren. Ich kann nicht einschätzen, ob es manchen zu kitschig ist, dafür bin ich emotional zu involviert. Für meinen Teil ist Wandersong mit das einzige Spiel, dem ich zu absolut 100% glaube, dass da Herz drinsteckt und den Entwicklern ihre Message etwas bedeutet. Themen wie ‘‘Wer bin ich? Wer kann ich sein?’’ treiben dieses im Kern so positive und ermutigende Abenteuer (wo es recht konventionell dann doch um Weltrettung geht) voran mit einem Hauptcharakter, von denen es wenige gibt: Von grundauf idealistisch, fast schon naiv gutgläubig, dabei aber auf so eine charmante Weise, dass mich das total mitnimmt, wenn er erzählt, wie er versucht, auch dann noch fröhlich zu sein, wenn er eigentlich traurig ist. Dazu gesellt sich eine Begleiterin, die mit ihrer Griesgrämigkeit den absoluten Kontrast bildet und die langfristige Entwicklung dieser beiden Figuren zueinander hat mich mehr als einmal gerührt.
Wandersong ist definitiv mein persönlicher Happy Place, den ich an einem freien Wochenende aufsuchen würde, wenn ich etwas positive Stimmung brauche und lässt sich dabei recht locker in 10-12 Stunden wegspielen. Bei keinem anderen Spiel ist es mir buchstäblich so eine Herzensangelegenheit, jede passende Gelegenheit zu nutzen, auf dieses Juwel hinzuweisen.
Matthias Tipps sind alle Hammer. Das zweite kannte ich noch nicht. Werde ich mir auf jeden Fall Mal anschauen. Into the breach und oxygen not included hatte ich schon länger auf dem Zettel. Das gratis game von Sarah schau ich ich mir auch Mal an.
Ohje. Das ist jetzt aber eine Mammut-Aufgabe. Ich spiele ja so gut wie NUR Indie-Titel und Nischen-Spiele. Wo soll ich denn DA jetzt mit meinen Empfehlungen und Geheimtipps anfangen und wo aufhören?! O=) Aber ich versuch es mal auf 5 Titel runterzubrechen die mir als ERSTES einfallen jetzt gerade in der Minute
Papers Please!
Ein Spie in dem es darum geht Pässe und Unterlagen zu kontrollieren von Personen die ins Land wollen. Klingt erstmal ziemlich langatmig auf dem Papier, aber ist tatsächlich, Dank der kreativen Ideen rund um das ganze „Was kann man übersehen und welche Folgen hat das dann?“ ein mega kurzweiliges Spiel!
Cinders
Eine Graphic Novel, die die Geschichte um Aschenputtel mal auf etwas andere Art und Weise erzählt. Man spielt abwechselnd die verschiedenen Charaktere die im Märchen vorkommen und dieses wird innerhalb des Spiels auch noch viel weiter und abgewandeld vom Original-Märchen erzählt. Natürlich hat es weitreichende Folgen wie man sich entscheidet und so ist auch für Leute die das Original kennen nicht ersichtlich wie es am Ende ausgehen wird.
Aviary Attorney
Hier spielt man ein Detektiv-Gespann in einer Fabelwelt und muss in dieser verschiedenste Fälle lösen. Auch in diesem Falle handelt es sich um eine Graphic Novel. Der Art-Stil und die Musik sind richtig schön atmosphärisch und erinnern an alte Zeiten.
The Night of the Rabbit
Ein Adventure indem man einen kleinen jungen spielt, der von einem Kaninchen in eine Fantasy-Welt geholt wird um dort den Bewohnern zu helfen. Der Humor, die Musik und die Charaktere sind mega heimelig und ziehen einen sofort in ihren Bann. Man sollte allerdings (so wie ich) kindlichere Spiele mögen.
Forgotten Anne
Anne lebt in einer Welt in der Gegenstände, die in der „echten“ Welt verloren gegangen sind, lebendig werden und dort, wie die Menschen, ihrem Alltag nachgehen. Dabei gibt es allerdings auch eine Gruppe von Gegenständen, die sich gegen „die Oberen“ auflehen und gegen die Anne vorzugehen hat, da sie eine Art „Polizistin“ ist. Das Spiel ist eine Mischung aus Jump n Run und Action-Adventure und hat eine Zeichentrick-Optik. Der Twist in der Mitte des Spiels hat mir sehr gut gefallen und auch wenn das Spiel an manchen Stellen ein weeenig beschwerlich ist, ist es eine Empfehlung von mir.
Hab Gothic 1 jahrelang nur mit Cheat-Mode gespielt, weil es mir zu schwer war und ich manche Quests einfach nicht gecheckt hatte.
Hab dann einfach immer nur im Spiel rumgeblödelt, alle Truhen geknackt, mich in andere Charaktere gecheatet und all son Zeug…
EInmal habe ich dann aber mal geschaut, was überhaupt die Story war und versucht, mit Cheats durchzuspielen. Halt mit Wiederbeleben, extra Skill-Punkten, durch die Luft/Wände fliegen, etc. War dann am Ende im Schläfer-Tempel und hatte schon 4 der 5 Schwerter in die Herzen gesteckt, aber das letzte Schwert ist irgendwie weggebuggt oder so. Ich hatte es einfach nicht. Hab es dann versucht zu ercheaten, aber ums Verrecken nicht den richtigen Code gefunden. Nur für die anderen 4 Schwerter…
War dann so sauer und hab mich von meinem eigenem Cheaten so „betrogen“ gefühlt, dass ich das Spiel direkt ohne Cheatmode neugestartet habe und Wochen voller Schweiß investiert habe, endlich dieses Kampf- und Skillsystem zu verstehen und schmerzhaft zu lernen, dass man am besten alle 5 Minuten speichern sollte…
Erst als ich das Spiel dann ohne Cheats durch hatte, habe ich es wirklich schätzen gelernt und verstanden, warum jeder es so liebt.
Seitdem hab’ ich (außer um ab und zu mal in GTA das absolute Chaos heraufzubeschwören) nie wieder in einem Spiel gecheatet. Selbst bei so was wie Sims habe ich mich reingesteigert und ohne Cheats die Karriereleiter erklommen, soziale Kontakte gepflegt und mein Traumhaus gebaut.
Ich finde Cheaten völlig legitim und auch schade, dass es heute kaum noch richtige Cheats gibt.
Und zwar ganz einfach aus folgendem Grund:
Spiele zwingen einen oft zum extremen Grinden.
Jetzt ist es so, dass ich keine 20 mehr bin und einen Vollzeitjob sowie ein Kind habe. Und die Freundin will auch mal Aufmerksamkeit haben.
Das heißt zum spielen habe ich leider selten und nur wenig Zeit.
Und wenn ich dann ein Spiel habe, dass ich eigentlich gerne spiele, aber ich gezwungen werde einen Aspekt des Spiels für Stunden auszuführen damit ich überhaupt wieder in den spaßigen Teil komme, dann hätte ich schon gerne mal einen Cheat zur Hand um wieder zum interessanten Teil zu kommen.
Beispiel:
Bannerlord 2. Spiele ich echt mega gerne, bin aber irgendwann an dem Punkt angekommen, wo ich nicht mehr viel machen konnte, bis ich nicht mein eigenes Königreich hatte (ja, blöd gespielt vorher).
Und dafür braucht man eine bestimmte menge Ruhm. Das heißt ich habe einen kompletten Samstag Abend nur sich immer wiederholende Quests gemacht, bis ich dann endlich genug zusammen hatte. Aber dann war der Abend auch schon vorbei und war nichts mehr mit Königreich aufbauen und spannende Kriege gegen Nachbarn führen.
Hätt ich da einen Cheat zur Hand gehabt der mir das nervige und nicht sonderlich anspruchsvolle Grinden erspart hätte, hätte ich ihn genutzt.