Naja. Als Gegenbeispiel würde ich Horrorfilme aufführen. Die werden ja gerne damit beworben, für Normalbürger nicht guckbar zu sein, weil sie zu eklig sind oder zu angsteinflößend. Ein Terrifier 2 mit FSK 16 hätte sich wohl schlechter verkauft.
Und doch kommen sie (oftmals) als geschnittene FSK16 Version ins Fernsehen. Und selbst wenn nicht, dann kann ich bei einem Film immer vorspulen. Einen Boss, den ich nicht schaffe, kann ich nicht skippen. Das Spiel ist dann für mich vorbei.
Ich finde es absolut in Ordnung, dass es Spiele wie die Souls Spiele gibt, die keinen Easy Mode haben.
Ich selbst spiele diese Art Spiele zwar nicht, aber ich kann verstehen, dass ein optionaler Easy Mode das Spielerlebnis verändert.
Bei mir passiert das, wenn ich Mods installiere, um ein Spiel zu verändern. Bereits wenn ich bei Nexusmods die Mod entdeckt habe, die mein Problem löst, verändert sich da was im Kopf. Es ist nicht mehr das gleiche, wenn ich wieder ins Spiel gehe, weil ich den Shortcut dann kenne.
Daher spiele ich Spiele erst mal durch oder zumindest so weit an, so dass mir Mods das Spielerlebnis nicht verschlechtern können und schaue erst dann im Netz, was es an Mods so gibt.
Aber Mods sind gleichzeitig auch die Lösung des Problems. Kingdome Come Deliverance z.B. haben die Entwickler auch absichtlich relativ schwer gestaltet.
Ich habe das ohne Mods bis zum Punkt gespielt, wo es für mich nicht mehr weiter ging, weil ich nicht noch mehr Zeit investieren wollte. Die Entscheidung war entweder, das Spiel zu beenden oder eine Lösung zu finden.
Die fand ich dann in Form von zwei Mods: Unlimitiertes Speichern und Zielpunkt für den Bogen, so dass Fernkampf viel leichter wurde und ich mich über die Spielzeit langsam an den deutlich schwierigeren Nahkampf herantasten konnte.
Daher ist es absolut ok, dass es auch Spiele gibt, die für mich zu schwer sind. Der rein „mechanische“ Schwierigkeitsgrad ist zudem auch nicht die einzige Hürde, die einem das Spiel verwehrt.
Bei Borderlands ist es für mich die Cell-Shading Grafik, wie gerne würde ich die drei Borderlands Titel mal spielen, die seit Jahren in meiner Bib vergammeln. Aber es geht nicht, habe es mehrfach probiert. Fordern wir deswegen eine anderen zusätzlichen Grafikstil vom Entwickler?
Ich kann auch nachvollziehen. dass viele Leute Spiele wie Witcher 3 oder RDR2 aufgrund der immens langen Spielzeit und teilweise sehr langsam erzählten Story nicht genießen können. Im einfachsten Fall, weil sie keine 200h Zeit aufbringen können.
Für mich hingegen war genau diese epische und langsame Storyentwicklung einer der Gründe, warum diese Spiele mit zu den besten Spielerlebnissen der letzten Jahrzehnte zählen. brauchen wir als Witcher 3 in Short, Medium und Complete?
Wir können nicht alles haben und in einer Welt des Überangebots, des Überflusses und des maßlosen Konsums kann man auch mal zurückstecken, man muss nicht immer alles haben.
Ich finde den Film Vergleich nicht besonders gut.
Filme wie Terrifer 2 sind ja schon von Prinzip aus nur für bestimmte Menschen intressant und selbst hier sorgen die Menschen ,die an dem Film arbeiten dafür den Film für diese Gruppe Menschen gut schaubar zu halten.
Zudem ist das Budget von Terrifer 2 so gering gewesen ,das selbst ein Flop für das Studio verkraftbar gewesen ist.
Spiele wie Wo Long die interaktiv sind hingegen könnten hingegen ja beides bieten , eine Herausforderung und anderseits durch einen Easy Mode eine angenehme Spielerfahrung und ergo mehr zusätzliche Einnahmen, die das Spiel nun so nicht hat,weil es für viele unspielbar ist.
Das ist ja alles schön und gut für dich, aber möchstest du anderen Leuten vorschreiben, wie sie Spiele spielen sollen? So wie es jetzt schon Spielende gibt, die die ganzen Mods nicht nutzen, wird man ja auch nicht gezwungen einen optionalen Easy Mode zu aktivieren. Niemandem geht etwas verloren, alle gewinnen.
Ein Artstyle der nicht allen zusagt ist auch kein guter Vergleich ,find ich.
Wenn mir der Artstyle nicht gefällt aber das Gameplay mir zusagt und es mit Barrierefreiheit Optionen ausgestattet ist, kann ja dennoch dafür sorgen , dass das Spiel allen dennoch Spaß macht.
Spiele wie Dark Souls die von Anfang an exkludierend sind und keinerlei Barrierefreiheit Optionen bieten hingegen sind unspielbar für viele.
Und selbst Menschen die keine Zeit haben können ja RDR2 spielen . Nur halt in einem langsamen Tempo . Aber das ist ja perse nichts wo ich sagen würde: RDR2 ist unspielbar weil du hierfür Zeit benötigst.
Doch, es geht den Spielern was verloren, die durch den direkt verfügbaren Easy Mode ein anderes Spielerlebnis haben.
Sobald man weiß, dass es einen anderen, leichteren Weg gibt, verändert sich das Spielerlebnis.
Warum sollte ich also den Souls Spielern vorschreiben, dass sie sich mir anpassen müssen?
Es betrifft ja ein bestimmtes Genre und seien wir ehrlich, ohne den hohen Schwierigkeitsgrad wären Soulsspiele niemals so berühmt und bekannt geworden und niemand hätte ein gesteigertes Interesse, das auch mal selbst zu erleben.
Wer nur 1-2h Zeit pro Woche aufbringen kann, der wird solche Spiele dann nicht in 100-200 Wochen spielen. Sagen doch viele der Bohnen auch immer wieder in den Talks, dass sie solche Brocken daher oft ausgelassen haben.
Gerade Witcher 3 und RDR2 haben einen sehr gut ausbalancierten Spannungsbogen und in sich geschlossene Szenen. Die kann man nicht über Wochen und Monate und Jahre verteilen so wie man einen Film auch nicht in 15 Minuten Abschnitte zerlegen kann, die man über mehrere Tage verteilt schaut.
Es gibt ja auch noch die Alternative, sich ein Lets Play anzuschauen, wenn man nur an der Story interessiert ist oder man kann sich auch Spielstände besorgen mit unterschiedlichem Progress.
Ja gut aber sie sind spielbar. Darum gehts.
Menschen mit Beeinträchtigungen können hingegen Spiele wie Dark Souls nicht spielen,weil ihnen von Anfang an der Zugang verweigert wird…
Es ist für dich okay, wenn es über Mods geregelt wird, aber nicht einfacher durch die Entwickler selbst? Es ist natürlich Mehraufwand für die Entwickler, der ist aber immer geringer als für Modder. Es ist auch nicht jedes Spiel gleich gut modifizierbar oder hat eine gleich große Mod-Community. Da sind so ein paar Optionen, die man sich von TLOU2 abschaut ein Segen für Leute, die sich nicht vor dem Spielen jedes Mal durcharbeiten müssen, wie sie eine Mod in einem Spiel erstellen oder gar installieren können.
Grafikstil als auch Spiellänge sind im Vergleich zum Gameplay oder Audiovisuellen Elementen auf zwei eigenen Stufen. Ein Spiel mit einer langen Spielzeit ist nicht genauso unüberwindbar wie ein Spiel, das dir keine Zeit gibt zu reagieren. Klar hat nicht jeder Zeit für jedes Spiel, unser Leben ist begrenzt, man hat andere Verpflichtungen und Hobbys, aber grundlegend ist ein Witcher 3 aufgrund seiner Länge nicht genauso schwer durchzuspielen wie das kürzere Sifu. Gleichzeitig kann ein leichterer Schwierigkeitsgrad sogar die Länge eines Spieles reduzieren und dir bei diesem Problem helfen. Bei der Grafik gibt es ja auch einiges an Optionsmöglichkeiten zur Barrierefreiheit, die visuelle Einschränkungen bedenken. Das ein Stil allein problematisch ist, höre ich zum ersten Mal, aber es gibt viele Spiele, die es dir erlauben Motion Sickness oder Epilepsie-erzeugende Elemente im Spiel weiter zu reduzieren. Ich glaube, dass es da viele Entwickler gibt die sich auch in diesen Bereichen gute Gedanken machen. In jedem Fall würde ich aber diese Hürden die du benennst weder als so unüberwindbar wie ein Schwierigkeitsgrad, Gameplayanpassungen, oder audiovisuelle Herausforderungen, noch als so in Stein gemeißelt, dass man nicht auch da Lösungen für finden kann. Die aktuell von TLOUS2 und ähnlichen Spielen angegangenen Lösungen zur Barrierefreiheit sind in jedem Fall ein Schritt in die richtige Richtung und helfen mehr Leute, die Lust hatten auf das Spiel, dieses zu genießen.
Nur weil diese Leute keine Selbstdisziplin haben, soll anderen der Zugang zu diesen Spielen verwehr bleiben?
Wenn wir jetzt den Vergleich mit Filmen bringen, dann wäre der relevante Part für mich als Vergleich kein Horrorfilm bzw Slasher sondern eher sowas wie Inception oder Shutter Island.
Mach den Film für alle erklärbar und er wird dumm und verliert wiedersehwert und „Magie“.
Ich hab das Ende von Inception auch nur verstanden, Jahre nachdem es ein Interview eines beteiligten Schauspielers gab, der das selbst net gerafft und ausgeplaudert hat.
Oder eben ein Tatort/Krimi, bei dem am Anfang der Mörder gezeigt wird, damit der letzte Idiot rafft wer das war ist halt langweilig.
Wenn wir Menschen mit Beeinträchtigungen inkludieren wollen, dann sollten vor allem mal die Konsolenhersteller fragen, warum sie so restriktiv mit ihrer Hardware umgehen und das so wenig unterstützen.
Sony scheint ja jetzt erst was in Richtung Xbox Adaptive Controller zu entwickeln (Project Leonardo) und noch wichtiger: Warum sind die Systeme so vernagelt, so dass Mods komplett ausgesperrt werden?
Auf PC ist das alles deutlich entspannter dank Mods.
Ein Mensch der ein Spiel aber aufgrund von Einschränkungen nicht genießen kann ,aber potenziell könnte durch Barrierefreiheit Optionen ist doch nicht mit einer Person zu vergleichen, die einen Film nicht auf Anhieb beim sehen versteht…ja hää?
Mit der Argumentation wär ich vorsichtig. Leute mit wenig Selbstbeherrschung leiden mitunter an psychischen Erkrankungen und sind deshalb unbeherrschter als andere.
Fasst das für mich ganz gut zusammen. Es ist eine Option, warum also sollte sich jemand beschweren können?
Der Vergleich mit Filmen hinkt mMn genau aus dem Grund: fehlende Option
Bei einem Film hat man nicht die Auswahl im Menü zu sagen, ob man die „einfache“ Variante sehen möchte.
Bei einem Film hat man EIN Endprodukt (die geschnittene Variante von Horrorfilmen mal außen vor).
Ok das stimmt so aber nicht wirklich. Es wird im Bereich der Inkludierung bereits von Konsolenentwickler*innen immer mehr Optionen für eine bessere Accessebility ermöglicht.
Xbox zb bietet mittlerweile eine Menge Peripherie Geräte an um Menschen mit Einschränkungen zu inkludieren.
Aber klar es gibt auch da noch Luft nach oben . Dennoch ermöglichen viele Spiele auch ohne Mods schon einen besseren Zugang für Behinderte.
Bin vom Filmvergleich immer noch null überzeugt. Vielleicht eher mit Synchronisation und Untertiteln vergleichbar. Guck dir den Film doch auf Chinesisch ohne Untertitel an, weil nur das der Vision des Regisseurs entspricht. Jede Übersetzung kostet Geld und ruiniert obendrein das intendierte Erlebnis. Synchronstimmen passen nicht, was die Akustik stört, und Untertitel machen ohnehin die Optik kaputt.
Weiter oben habe ich ja Barrierefreiheit als was anderes als nen easy Mode separiert.
Würde ich bei der Diskussion auch weiterhin so handhaben, sonst kann es da keine zwei Meinungen geben.
Barrierefreiheit im Film wäre ja ne fsk12-variante von dem 18er Titel, weil Leute (bspw. ex-Filmgorillas) kein Blut sehen können.
Weiß zwar nicht was von nem terrifier 2 dann übrig bleibt ist aber für mich so vergleichbar
Ok dann versteh ich deinen Punkt nicht sorry. Auf was wilst du dann hinaus?
Bis jetzt hab ich noch kein gutes Argument von dir gehört warum ein Dark Souls durch einen Easy Mode der optional ist(!) an Reiz verliert ,für alle bisherigen Dark Souls Spieler*innen?
Daran hab ich nicht gedacht, aber das wäre für mich auch ein guter valider Punkt, auch wenn du das jetzt nicht als Argument dafür gemeint hast
Ne schlechte Synchro ruiniert das Filmerlebnis ebenso, OP & andere Anime gugge ich auch nur auf japanisch mit Untertiteln (zwar auch wegen Aktualität usw, aber egal)