Gender Pay Gap und verwandte Themen in der Debatte mit Jordan Peterson

Ein Ort an dem man über seine Erlebnisse und Erfahrungen sprechen kann, ohne sie anschließend diskutieren oder rechtfertigen zu müssen.
An amerikanischen Unis geht der Meinungsaustausch sicherlich nicht so extrem wie z.B. auf Twitter oder Facebook zu, aber man ist trotzdem der Nachfrage oder dem Missverständnis anderer ausgesetzt. Dann muss man sich erklären und kontextualisieren und hoffen, dass die Gegenseite auch mit anderem Background sein Anliegen versteht und nachvollzieht. Man begibt sich somit beim Äußern seines Anliegens immer auch in ein unsicheres Gebiet.
Damit passt der Begriff Safe Space ja auch, da man sich sicher sein kein, sich nicht rechtfertigen zu müssen oder gar auf Missverständnis zu stoßen. Es ist damit ein Rückzugsort, der außerhalb des öffentlichen Meinungsaustausches stattfindet.

Sorry für die Einmischung,
aber nennt sich sowas nicht schlicht Selbsthilfegruppe und gibt es schon total lange?
Ist doch selbstverständlich dass jeder selbstorganisiert in einer Gruppe nichtöffentlich über Probleme und Erfahrungen sprechen kann von denen die Gruppe gemeinsam betroffen ist.

Kein Grund sich zu entschuldigen :wink:
Da hast du natürlich absolut Recht. Nur denke ich dann wieder, dass man den Fakt berücksichtigen sollte, dass uns grade die Diskussionskultur über Bord fliegt. Und das mag in sozialen Medien natürlich okay sein und wer Spaß dran hat, so be it :man_shrugging:
Nur an einer Uni muss ja irgendwie auch ein konstruktives Debattierklima herrschen und obwohl Proteste in gewissen Kontexten unumgänglich sind, sollte ja nicht eine Abfolge von Protesten und Gegenprotesten mit harten Fronten einen kreativen und wissenschaftlichen Austausch ersetzen.
Und es bleibt ja auch nur ein Konzept mit einer Idee dahinter, bei der es offensichtlich eine Nachfrage zu geben scheint und wenn nicht, setzt sich das Konzept eh von selbst wieder ab.
Und da der Leitung einer Uni, dass Klima auf dem Campus ein wichtiges Anliegen sein sollte, finde ich die Unterstützung solcher Konzepte nicht verwerflich. Ob sie zielführend sind im Endeffekt, muss natürlich analysiert werden.

Als es 2013 bei “Wetten, dass…?” eine Saalwette gab, wo die Bewohner Augsburgs dazu aufgerufen wurden, sich als Jim Knopf und Lukas den Lokomotivführer aus der Augsburger Puppenkiste zu verkleiden und da Jim Knopf nun mal schwarz ist, haben sich auch viele das Gesicht schwarz bemalt. Die Absicht dahinter war eine Anspielung auf Augsbuger Kulturgut, weil die Sendung gerade in Augsburg war. Nichts mehr. Doch viele ignorierten die Absicht und den Kontext, sondern sahen ausschließlich, dass sich da eine hellhäutige Person ihr Gesicht schwarz angemalt hatte. Und plötzlich war es rassistisch und es wurde sich empört. Keinerlei Differenzierung, dass es nicht das Ziel war, schwarzhäutige Mitbürger abzuwerten oder sich über sie lustig zu machen, sondern nur um die Abbildung eines positiv besetzten Charakters ging.

Letztes Jahr hatte C&A einen Kinderpullover im Angebot, dass den Schriftzug “Division” hatte und einige hatten angemerkt, sie sähen eine Ähnlichkeit zu einer Neonazi-Gruppe, die auch “Division” im Namen hat. Das war’s. Gleicher neutraler Ausdruck. Fällt für mich in die Kategorie “Wenn man einen Hammer hat, sieht man überall Nägel”. Selbe Sparte, wenn Leute jedesmal, wenn sie eine 88 sehen, sofort an Nazi-Code denken, ohne auf Kontext und Absicht zu schauen.

In der gleichen Kategorie spielen dann noch die Aufschreie über “the coolest kid Edit: Monkey in the jungle”-Pullover von H&M, den ein schwarzhäutiger Junge trägt und der Gucci-Pullover, der angeblich auch Blackfacing zeigt, einfach, weil gewisse Leute so “imprinted” sind, auf solche Muster zu reagieren, ganz gleich in welchem Kontext sie stehen.

Oder wenn Studenten an der HU Berlin anonym über einen Professoren bloggen, dem sie Rassismus und Sexismus vorwerfen, ohne sich auf ein Gespräch mit ihm einzulassen, weil er nicht “gendert” oder genügend “afrikanische” Autoren erwähnt. Da wird dann an einen Pranger gestellt im Namen der politischen Korrektheit.

Und natürlich die ganzen Absagen und Proteste gegen Reden “konservativer” Redner an amerikanischen Unis, wo Studenten ihnen das Wort entziehen bzw. mit Lärm zum Schweigen bringen und so keinerlei Meinungsaustausch möglich machen, einfach weil die Redner andere Ansichten auf bestimmte Dinge haben als sie selbst.

Und last but not least das Raussuchen von meist schon jahrealten Tweets, die für sich stehend ohne jeglichen Kontext eventuell anstößig oder offensive wirken könnten und das Publicmachen beim Arbeitgeber, der sich dann gezwungen sieht, aufgrund des “Tugend-Mobs” die beschuldigte Person zu entlassen, ohne auf den Konext einzugehen, weil er weiß, dass Differenzierung in dieser Social-Media-Welt nichts bringt.

Das sind jetzt nur ein paar Beispiele, die mir eingefallen sind, wo einfach anhand von “bösen” Mustern oder Wörtern, moralisch überreagiert wird, ohne den Kontext und die Absicht der Aussagen mit einzubeziehen und lieber den Weg des Outcallings einzuschlagen anstatt das klärende Gespräch zu suchen, alles mit der Rechtfertigung es könne sich ja irgendwer daran gestört fühlen.

Wie gesagt empfehle ich den oben verlinkten Podcast von Joe Rogen und Jonathan Haidt zum Thema, wo nochmal genauer auf heutige Situation eingegangen wird und was sie mittlerweile für Konsequenzen hat.

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Warum ein Frauenbeauftragten? Glaubst du nur Frauen würden so was nutzen?

Und ansonsten verstehst du scheinbar wirklich nicht um was es geht. Aber gut du glaubst ja auch das Uni-Bibliotheken ein Rückzugsort wären.

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yikes

yikes. Außerdem kam glaub ich im nachhinein sogar raus, dass das ein geziehltes marketing Move war um für Kontroverse zu sorgen, oder man hat es zumindest vermutet. Das is jedenfalls nichts neues und ich glaub darüber wurde im Gilette Thread genug geredet.

Das ist Redefreiheit Baby. Die Studenten haben total das Recht dagegen zu protestieren und in Fällen wie Milo stehe ich da auch komplett dahinter. Nicht weil er jetzt besonders rechte Ansichten hat. Sondern weil es jedem klar sein sollte, dass er keine wirklichen Ansichten hat und nur versucht zu provozieren und die Debatte lam zu legen. Wo und ob er sprechen darf is mir egal, aber ich sehe den Protest dagen als was sehr wichtiges an.

Da würd mich jetzt interessieren ob das auch jemals was gebracht hat? Ich bin offensichtlich kein Fan davon wenn das alles so stimmt aber gibt es die Fälle von Unschuldigen deren Leben komplet zerstört wurden?
Wenn du mich fragst gibt genug legit Rassisten die sowas hinter sich haben und deren Karrieren so gut laufen wie noch nie zuvor. JonTron zum Beispiel.

Also meine Frage ist jetzt, genau wie beim Jim Knopf Ding, wo jetzt genau der Schaden entstanden ist.

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Burschenschaften ist schon ein sehr gutes Beispiel, einige fungieren ja auch als Raum ohne Frauen und Argumentation ist ja dann, Mann braucht das auch mal.

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Es war “coolest Monkey in the jungle”

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Das einzige das mir da wirklich einfällt ist James Gunn der gefeurt wurde wegen alten Tweets. Da waren es aber nicht die SJWs die sich aufgeregt haben sondern Rechte Verschwörungstheoretiker.

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Das sind eben auch alles diskutierbare Fälle, die du aufzählst und ob unter Berücksichtigung des Kontextes, die Härte der Reaktion gerechtfertigt ist, hängt natürlich auch von persönlichen Befindlichkeiten ab.
Bei mir bleibt bei der Forderung nach weniger Outcalling auch immer die Frage zurück, sind das denn konservierungswürdige/erhaltenswürdige (gibt es diese Wörter?) Handlungen, die da passieren oder sollten wir sie im Hinblick auf eine vernünftigere Zukunft vielleicht auch einfach mal gesellschaftlich endgültig ablegen, damit man sich nicht bis in alle Ewigkeiten fragen muss “ist Das okay oder nicht” oder “ist das in dem Kontext okay und in dem anderen nicht”?
Und was bleibt als Aufklärungsinstrument übrig, als das Aufzeigen des Fehlverhaltens, vor allem, wenn der Person das Fehlverhalten nicht bewusst ist.
Und natürlich fände ich es bei gewissen Kontexten auch schöner, wenn nicht immer die volle Härte des Realitäts- und Aufklärungshammer geschwungen werden würde, vor allem wenn die Falschen damit verschreckt werden. Man muss ja auch eigentlich nur die mit voller Härte treffen, die solch “bösen” Handlungen mit vollem Bewusstsein beklatschen und sich in den eigenen Reihen zurückwünschen.

Was ist daran “yikes”? Das ist doch ein super Beispiel für so etwas, was im Kontext vollkommen harmlos ist.

Damit wird doch eben auch eine Debatte lahmgelegt, wenn Events abgesagt werden müssen. Protestieren kann man natürlich gerne (wobei ich das speziell im Fall von Milo für wenig sinnvoll halte, weil der ja gerade von der Provokation lebt) aber dafür zu sorgen, dass andere sich die Rede nicht anschauen können ist doch sehr daneben, egal was man von dem Typen hält. Und ironischerweise liefert man ihm ja gerade das Futter mit dem er sich relevant halten kann.

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Ist die Handlung denn “harmlos”, wenn sich unzählige Menschen bei dem Bild an Blackfacing erinnert fühlen und deshalb verletzt, beschämt oder einfach nur irritiert sind. Sollen jetzt alle, die sich dadurch auch nur in irgendeiner Form angegriffen fühlen nicht so anstellen oder ist es logischer und auch rational praktikabler, dass wir Blackface einfach sein lassen? Was ist nachhaltiger?

Im Kontext der Geschichte um Blackface herum ist es einfach dann nicht mehr so harmlso. Ich gesteh dennen Leuten das völlig ein, dass sie nicht wussten wie das als sehr rassistisch interpretiert werden kann. Bei solchen Aktionen werden sich Leute angegriffen fühlen und sich aufregen, das is auch klar. Ich glaub was man dann nicht machen sollte ist darauf beharren, das man ja unschuldig ist sondern zuhören und lernen warum das überhaupt ein Problem ist.

Ich glaube der Protest ist die Debatte und ein genau so starkes Zeichen, wenn nicht sogar stärker als endlos mit jemanden zu diskutieren der das alles ohnehin nicht ernst nimmt.
Ich finde überhaupt nicht, dass es immer der richtige Weg ist alles auszudiskutieren, grade bei Personen die keinen fairen Diskurs halten können.

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Ich würde nur die Frage in den Raum stellen wie weit es da an Unterstützung bedarf. Meines Erachtens wird das von den “bedürftigen” selbst organisiert und ob die Gespräche nun privat außerhalb der Uni stattfinden oder sich Räume gemietet werden wie für alles andere an der Uni auch sollte eigentlich nicht mal einer Diskussion bedürfen (zugegeben, ich kenne mich mit den konkreten Situationen speziell an Unis nicht aus)

Ne, das mit dem Frauen beauftragten war nur ein Beispiel, das erweitert werden könnte.

Gibt auch Verbindungen, die nur mit Frauen oder beidem fungieren ;). Dazu Fungieren sie unabhängig von der Uni ^^.

Ich finde Jim Knopf ist ein gutes Beispiel wie aus gut gedacht ein, denk doch mal nach wird.

Jim Knopf ist eine fiktive Figur, die durch bestimme Kleidung leicht wieder zu erkennen ist, Kurze Jeans, roter Pulli, Schirmmütze. Das kann doch als Kostüm reichen, schließlich ist er ein Vorbild für alle.
Weil man ihn aber immer auch als der farbige Junge sieht, glauben viele es reicht nicht als Kostüm nur die Kleidung zu wählen, die Hautfarbe muss mit hervorgehoben werden, er ist eben doch nicht wie Alle.
Man sollte also einfach die Kleidung von Jim Knopf als Erkennungsmerkmal nehmen und nicht seine Hautfarbe.

Die Mehrzahl ist immer noch Men only und es ist doch egal ob sie Außerhalb der Unis fungieren, was so ja eh nicht stimmt, die meisten sind recht eng mit denn Unis verwoben.
Es zeigt das dieses ‘man will ein Raum zu seinen Bedürfnissen’ ja doch Verbreitet zu sein scheint.

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Genau das. Wenn diese Personen sich wegen des bloßen Musters aufregen und es nicht im Zusammenhang mit dem vorliegenden Kontext sehen können oder wollen, dann sollen sie sich in der Tat „nicht so anstellen“, d.h. aufhören einen Rassismusvorwurf in den Raum zu stellen, der nicht existiert.

Reden wir gerade davon, dass z.B. Farbige sich nicht über Blackfacing oder schon leicht unangemessene Sprüche aufregen sollen oder sich Weiße nicht aufregen sollen?

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Ich rede davon, dass das schwarze Bemalen des Gesichts, um Jim Knopf darzustellen in der erwähnten “Wetten, dass…?”-Sendung kein Rassismus ist, weil der Kontext und die Absicht es nicht hergibt.

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Naja, aber wenn Farbige das eher uncool fänden (keine Ahnung, woher die Stimmen kamen) oder auch an einem anderen Beispiel, wäre es ja vermessen zu sagen: nein, ihr dürft euch nicht aufregen.
Deswegen die Nachfrage, von wem wir hier sprechen :sweat_smile:

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