Doch, sind es…
Ich meine… ich weiss nicht, was ich anders dazu sagen kann.
Einverständniss nachträglich zurückziehen und zu behaupten dass das Einverständniss nie gegeben worden ist sind zwei andere Sachen. Ist einfach so…
Behaupte ich auch nicht.
Aber wenn das Argument ist, dass gewisse falsche Anschuldigungen gemacht werden, weil man es nachträglich bereut, dann muss man zeigen können dass DAS der Grund für die Falschanschuldigung ist.
Zu deinen Quellen:
Das Paper das du zu Beginn zeigst ist interessant.
Etwas unglücklich, dass ich die Primärquellen weder auf Englisch noch auf Deutsch finde, aber da kann man nichts machen.
Soweit ich es beurteilen kann hat man tatsächlich eine Handvoll Beispiele gefunde, in welcher “Regret” ein Motiv für die Falschaussage war, scheint es also tatsächlich zu geben. Werde mich da mal noch ein bisschen mehr reinlesen.
Im Kontext zum Peterson Video:
Peterson behauptet, dass bei der “radikalen Linken” das Einverständniss zum Sex zurückgezogen werden kann, nachem man Sex hatte.
Du hast hier Beispiele, wo das offenbar gemacht wurde.
Meine Frage zu Peterson wäre dann: Ok… und du kennst linke Strömungen, welche dieses Verhalten als legitim ansehen?
Denn wie du richtig sagst: Die Vergewaltigungs-Anschuldigungen welche als Konsequenz von “Regret” gemacht wurden, wurden ursprünglich anders verkauft. Was bedeutet, dass die Anschuldigerin wusste, dass das nachträgliche Zurückziehen des Einverständnisses nicht als Grund akzeptiert wird…
Denkst du also, wie Peterson, dass die Begründung “Ich bereue den Sex, also kann ich den Konsent nachträglich zurückziehen” in gewissen linken Strömungen als legitim angesehen wird? Denn das sehe ich einfach nicht.
Zum Artikel über “Sexual Regrets”…
Alles was ich dazu sagen kann ist, dass das nette Hypothesen sind.
Sehe nicht, wie man getestet hat, dass die Basis was wir zum Thema Sex bereuen wirklich “evolviert” ist. Der Artikel zeichnet ein nettes Bild wie es eine Evolutionäre Grundlage haben KÖNNTE… aber ich sehe nichts, das zeigt wie man das getestet hat.
Ich kann genauso gut argumentieren, dass Männer und Frauen von ihrem Umfeld früh eingebläut bekommen, dass Männer dann “cool” sind, wenn sie viel Sex haben, während Frauen gesagt wird, dass sie “Schlampen” sind, und das DAS die Grundlage für die Reue im Bezug auf Sexuelle Erlebnisse ist.
Himmel, ich kann mir sogar einen anderen Grund vorstellen, warum Frauen One-Night-Stands mehr bereuen. Für Männer ist es einfacher zum Höhepunkt zu kommen als für Frauen. Wenn der Mann dann einfach “fertig macht” und die Frau ist noch nicht gekommen, dann kann ich mir sehr, sehr einfach vorstellen, dass es für die Frau enttäuschender und darum bereuungswürdiger ist als für denn Mann.
Wichtig, ich sage hier NICHT, dass das WIRKLICH der Grund ist, für das unterschiedliche Reue-Profil zwischen Mann und Frau. Ich sage nur, dass ich mir eine Menge Gründe denken kann, warum Männer und Frauen unterschiedliche Dinge im Bezug auf Sex bereuen, welche nichts mit Evolution zu tun haben.
Das Männer und Frauen unterschiedliche Dinge bereuen, wenn es um Sex geht, davon bin ich überzeugt, dass muss man mir nicht extra zeigen.
Was dazu aber der Hintergrund ist, ob das Biologisch oder eine Frage der Erziehung und Kultur ist, das finde ich sehr, sehr fragwürdig, und ich sehe nicht, wie man das getestet hat.
Zu behaupten, dass sich eine bestimmte Eigenschaft aus einem bestimmten Grund in der Evolution auf eine bestimmte Art entwickelt hat, dass ist eine riesige Behauptung und ist meistens nicht wirklich zu testen.