Gender Pay Gap und verwandte Themen in der Debatte mit Jordan Peterson

Ne, lass mal. Mit bei dir habe ich das Gefühl, dass du dich nicht ernsthaft mit dem Thema auseinander setzen willst.

Es fällt auch schwer, wenn du meine Fragen nicht beantwortest und du das Thema nicht so richtig verstehst.

Du kannst nicht mal genau definieren, wovor du dich sorgst. Und fängst wieder an, dass alles gleich ist (Linksextremismus / radikale Linke) und Peterson von Linksextremismus spricht…

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Ich würde mal behaupten: genauso wie man zwischen rechtsextrem und rechtsradikal unterscheidet?

Und das wäre wie?

Lemme google dat :wink:

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Intention war auszuführen in Bulletpoints was ich denke, was seine Position ist, weil ich den Verdacht hatte, dass du die einfach nicht richtig widergegeben hast. Ich halte das Ganze für sehr viel Just-so Gelaber. Erwarte ich aber auch nicht anders, denn der ist ja Psychologe und auch noch an Mythologie interessiert ist. Kann ich so hinnehmen, weicht aber auch nicht negativ von der Argumentationsqualität, die ich woanders (youtube) für andere Positionen sehe ab. Interessant find ich den eigentlich primär, weil er so unkonventionell ist und weil sich ja scheinbar ganze Redaktionsschulen auf ihn eingeschossen haben.

Klassisch war wohl auch das falsche Wort. Ich meint eher so den Zeitgeist, der bis zu den 80er Jahre, wo linke Positionen sehr nahe am Marxismus, sehr verbreitet waren. Symtomatisch: all die Studenten mit Lobgesänge auf Mao, Ho Chi Min,Pol Pot und wie Diskursbestimmend solche Ideen in der Zeit waren. Siehst ja heute noch ab und an Leute, die sich für Che Guevara nicht zu schade sind.

Mit Postmoderne meint er verschiedene ( hauptsächlich frnz. )Philosophen, die ein Paradigma entwickelt haben, nachdem alles an Werten subjektiv ist und somit alles hinterfragt werden muss und nur noch das subjektive Empfinden wichtig ist. Ich kannte das eigentlich nur aus Kunst/Theater, wo es eine ziemliche Plage ist.
Den Trick, den er unterstellt, ist dass die ganzen vorherigen Marxisten, deren Weltbild etwas Kratzer abbekommen hat nachdem klar wurde, wie real existierender Sozialismus aussieht und was für Leichenberge er produziert, sich einfach zur Postmoderne gewandt haben, um ihre Überzeugungen nicht ändern zu müssen und ein Mindestmaß an Glaubwürdigkeit zu behalten. Ihr politisches Programm wird von da munter weitergeführt, wenn auch mit leicht anderem Vokabular.
Ich halte das auch nicht gerade für stichhaltig. Aber ich hab keine Lust genug Philosophiegeschichte zu lesen, um mir da sicher zu sein. Ich weiß nur, dass es hochangesehene Iinke Interlektuelle gibt (Chomsky wär da ein Beispiel), die mir scheinbar unvertretbare Positionen einnehmen, sobald es um praktische Themen mit Sozialismusnähe geht (z.b. Venezuela ).
Die Postmoderne ist auch nicht sowas wie die Illuminati, sondern einfach ein Trend oder Denkschule. Die “Äufklärer” hatten ja auch divergente Strömungen, aber doch genug Gemeinsamkeiten das die Kategorie, dir zur Einordnung hilft. So wie er das verwendet ist damit sicherlich keine saubere Klassifizierung gemeint, sondern als politischer kampfbegriff. Genauso wie auch neoliberal andauernd benutzt wird.So etwas gibt es irgendwie, was damit gemeint ist bleibt schwammig genug, dass man dem Kontrahenten die schlimmsten Beispiele vorwerfen kann.

Sein Einwand ist prinzipieller Natur. Ab wann ist eine Kategorie so benachteiligt, dass man Gesellschaftlich was dafür machen muss, wo setzt da die Trennlinie an und warum. Keine Trennlinie zu setzen ist für ihn keine Lösung. Benachteiligungsgründe können ja alles mögliche sein, die wir so sicher nicht alle als ausgleichenswürdig ansehen, auch wenn sie subjektiv Leiden generien für das wir Empathie haben sollten. Sowas wie Körpergröße, Attraktivität, Intelligenz oder Persönlichkeitsmerkmale.

Im Klassenkampf sind aber alle Mittel rechtens und er endet erst, wenn alle Klassenfeinde im Staub der Geschichte verschwunden sind(lang lebe die Revolution). Schon nicht mehr richtig oder gut.

Folgert er aus der Postmoderne (nur Subjektivität ist wichtig und jede Position kann vertreten werden) und aus der Logik des Klassenkampfes (nur die Interessen deiner Gruppe sind wichtig). Demnach kann man im Konflikt keine gemeinsamen Fakten mehr finden -> es gibt eine Realität, aber nicht eine, die von allen in einer Beschreibung akzeptiert werden kann.

Wenn es keine gemeinsamen Werte mehr gibt (was ja bei extremer identity politics so wäre) kann man ja keine Lösungen mehr finden, weil es einfach keine Schnittmenge mehr gibt.

Das war ja mehr meine sarkastische umschreibung. Damit unterstell ich ihm mehr so den Anspruch : Gleichheit vor dem Gesetz. Keine positive, keine negative Diskriminierung. Da Peterson ein Liberaler mit einer ordentlicher Prise Wertekonservativ ist, würde er das wohl eher ins Nachkriegskanada setzen.

Das sind Aussagen, die ich Peterson zuschreibe, und da teile ich seine Meinung. Klassenkampf oder etwas ähnliche Formulierung aus dem Jargon des Marxismus, kann keiner wollen, der nur ein Funken Ahnung von der historischen Implementierung hat.

Ich glaub er würde sagen, dass das nicht nur schwierig-unmöglich sondern kategorisch unmöglich ist. Das Intersectionality-Problem wird er nicht als lösbar ansehen. Und da er auch die Postmoderne + Klassenkampflogik unterstellt, wird der Streit um richtige Würdigung der Benachteiligung auch nie lösbar sein, weil ja selbst wenn eine objektiver Ausgleich stattgefunden hat, die Logik mehr für die eigene Identität/Gruppe rauszuschlagen weiterläuft.

Beim Thema Armut oder Soziale Sicherungssysteme wäre er vermutlich wieder dabei, da Gesellschaftlicher Ausgleich gefunden werden muss, weil es überlebensnotwendig ist. Anrecht, dass ein Ausgleich zu den Gruppen stattfindet, denen es am besten geht, wird er glaub ich immer ablehnen. Auch alles, was die freie Entscheidung einschränkt (z.B.Quoten), wird er ablehnen. Prinzipiell geht es ihm glaub ich darum, dass Regelungen so universal wie möglich getroffen wird. Gegen Armut, Krankheit, Behinderung kann man gesellschaftlich friedlich Handeln, weil ja jeder potentiell davon betroffen ist.
Den Schluss, den er aus seiner therapeutischen Tätigkeit gezogen hat, ist das der Einzelne die beste Möglichkeit hat über Reflektion seines Denkens und Handelns Probleme abzumildern. Wenn ein Therapeut dir sagt, nachdem du ihn deine persönlichen Probleme geschildert hast, die beste Möglichkeit damit umzugehen ist politischer Aktivismus, suchst du dir hoffentlich auch einen anderen Gesprächspartner. Deswegen hat er ja auch ein Self-Help Book geschrieben und sein Mantra für ein moralische Leben endet irgendwo bei “Übernehme soviel Verantwortung(erst für dich, dann Familie und dann Andere) wie du tragen kannst”.

Ja, dann können wir uns darauf einigen, dass Debatten nicht seriös stattfinden. Meine Beobachtung ist leider nicht, dass Seriosität in den Medien oder generell öffentlichen Debatten eine Anliegen ist. Ich glaub, da hat sich etwas grundsätzliches geändert, kann aber auch gut sein, dass ich nur mit Verklärung auf vergangene Zeiten blicke.

Positionen und Meinungen, die nicht die Eigenen sind, sollte man ausformulieren und verteidigen können. Bringt einen weiter als nur das Eigene zu artikulieren, weil man ja gezwungen ist die Position überhaupt erstmal zu verstehen, wenn dabei mehr als eine Karrikatur bei rumkommen soll. Ob mir das jetzt mit Peterson gelungen ist, mag man gerne bezweifeln.

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Nein, da würde ich dir nicht zustimmen.
Die Debatte findet durchaus auf seriöser Ebene statt… in bestimmten Kreisen und bei bestimmten Leuten.
Die Idee, dass „die Debatte“ nicht auf seriöser Ebene stattfindet, weil du viele Leute findest, welche das Thema nicht verstehen oder nur mit vorgekauten Mantras kommunizieren („FRAUEN VERDIENEN 25% WENIGER ALS MÄNNER FÜR DIE GLEICHE ARBEIT!!!“ oder „DER PAY GAP IST EIN MYTHOS UND EXISTIERT NICHT!“) heisst das nicht, dass es nicht genug Leute gibt, welche sich seriöser damit auseinander setzen.

Echt?
Finde ich gar nicht! Wenn ich eine Position legitim verteidigen könnte, dann würde das heissen, dass ich sie für korrekt halte… und dann wäre es meine Position.
Positionen die ich nicht halte, halte ich für falsch… und wie soll ich die „verteidigen“ können? Zwangsläufig wäre jedes Argument das ich zur Verteidigung bringen würde eines, bei welchem ich Fehler sehe. Sonst würde ich ja das Argument als valide ansehen, und dann hätte es mich ja überzeugt.

Das mit dem Ausformulieren stimme ich dir zu.
Das man sie auch verteidigen können muss, da kann ich dir nicht zustimmen. Ich weiss nicht, wie das möglich sein sollte, wie ich ja oben beschrieben habe.

Nehmen wir mal ein extremes Beispiel, wo ich davon ausgehe, dass wir vermutlich beide gleicher Meinung sind (ich nehme das nur, um das Prinzip zu erklären, geht einfacher, wenn ich es mit etwas mache, wo wir beide mit der gezeigten Meinung nicht im einklang sind):
Ich kenne und verstehe die Argumente, welche die „Flat-Earthers“ präsentieren. Ich kann sie auch wiedergeben. Aber ich kann sie absolut nicht verteidigen. Jedes Argument welches ich zur „Verteidigung“ nutzen würde wäre eines, bei dem ich die Fehler sehe. Wenn es ein Argument gebe, welches ich legitim zur Verteidigung der Flachen Erde benutzen könnte… nun, dann würde das bedeuten, dass ich eines gefunden hätte, das ich als legitim ansehe… und dann wäre ich ein Flat-Earther, denn dann hätte ich ein überzeugendes Argument dafür gefunden.

Vielleicht meinst du hier aber etwas anderes mit „verteidigen“?

  1. Verteidigen heißt für mich möglichst starke Argumente pro wiedergeben zu können.
  2. Du musst sie ja nicht erfolgreich verteidigen können. Sondern nur soweit, dass du verstehst, warum irgendjemand soetwas glauben und sagen kann und vielleicht unter welchen Prämissen. Wenn du soweit nicht kommst, hast du dich mit der Position auch nicht auseinandergesetzt und kannst eigentlich dazu kein Urteil abgeben. Alternativ kannst du natürlich auch ein was-wäre-wenn-es-wahr-wäre durchgehen und prüfen, ob das mit der beobachteten Realität vereinbar ist. (Flatearth ist ja schon dank Satellit weg, 9/11 inside job müsste ja annehmen das hunderte Menschen über Jahrzehnte stilschweigen durchhalten).
  3. Es gibt unterschiedliche Werte, die von Person zu Person varieren, die zu drastisch anderen Positionen führen, die alle durchaus logisch konsistent sein können. Wenn dir jetzt ein strenger Christ sagt “Abtreibung ist Mord!” und ein Frauenrechtler “Mein Körper gehört mir!”, dann ist das eine Frage der Werte und nicht umbedingt eine Frage der Logik der Argumente.
  4. Der Mensch mag es kognitiv einfach. Dinge, die deine Meinung bestätigen, werden anders abgelegt und behandel, als Dinge, die im krassen Widerspruch dazu stehen. Wenn du nicht versuchst dich für das nachvollziehen einer Argumentation von deiner eigenen Meinung zu distanzieren bis du die Argumentationskette durchgegangen bist, warst du für die Argumentation nie wirklich offen. Wenn du durch bist, kannst du ja immer noch argumentieren, wo die Logik nicht schlüssig ist und welche Prämissen nicht gegeben sind.
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Wenn du all den Satellitenwissenschaftlern glaubst! :wink:

Hmmmmm…
Da wäre ich andere Meinung. Ich finde, deine Werte sollten auch auf logischen Prinzipien aufbauen. Wenn sie das nicht tun, dann ist es einfach deine persönliche Meinung. Und dann muss sie in einer Debatte auch so angesehen und behandelt werden.
Ich würde zum Beispiel behaupten, dass meine Werte nicht beliebig sind. Ich habe meine Gründe, warum ich bestimmte Werte halte, und die kann ich verteidigen, auf einer besseren Ebene als einfach „das sind meine Werte, die müssen einfach als Grundlage genommen werden“.
Ich sage nicht, dass ich alle davon überzeugen kann, aber ich denke nicht, dass alle Werte gleich vernünftig oder gleich respektabel sind.

Ja, aber das hat für mich nichts damit zu tun ob du in der Lage bist eine Position verteidigen zu können.
Du sagst zu Beginn, dass du in der Lage sein solltest, die „stärksten“ Argumente der Gegenseite zu verstehen… Was ok ist. Aber was du hier beschreibst ist primär, die Argumente der anderen Seite zu VERSTEHEN, und da habe ich dir ja schon zugestimmt, das ist zentral.
Aber (ehrlich) verteidigen kann ich eine Position nur, wenn ich Argumente sehe, welche stichfest sind.

Das beste, was ich machen könnte um eine Position zu „verteidigen“ die ich nicht halte wäre: Argumente präsentieren, die ich selber nicht akzeptiere, und wo ich Gegenargumente und Fehler dazu kenne… aber die Argumente einfach präsentiere in der Hoffnung, dass die Person der ich es präsentiere die Fehler nicht kennt oder nicht entdecken kann.
Und das wäre dann nicht ehrliches Argumentieren oder Verteidigen.
Das wäre dann eher Politik :smirk:

das was @Aslitis sagt, geh auf Wiki und lies es dir durch.

Hab ich so nicht gesagt, nur das Gruppierungen mit Radikalen Ansichten gibt.

Mag zu einem daran liegen das sie schon lange Beobachtet wird und Medial bekannt ist es trotzdem.

Wäre mir neu das solche Krawalle vorher von der Allgemeinheit gutgeheißen wurden.

Aber die wenigsten Leuten checken solche Zahlen, hast du sie gecheckt?

Naja evtl. sagt das einfach auch das, das es seit dem RAF Terror nicht mehr so viel gab, was man riesige Gefahr sehen könnte. Ich weiß nicht wie sinnvoll es ist, über ein paar Punks und Aussteiger wissenschaftliche Arbeiten zu verfassen, in dem dann eh steh das sie keine Gefahr sind.

Noch mal, was hat mit einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema zu tun?

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Die Linken kritisieren sich nicht gegenseitig nenenenene

https://mobil.derstandard.at/2000100606377/Frauenvolksbegehren-organisiert-Gegenveranstaltung-zu-Zizek-Talk?amplified=true

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Ich muss ja auch dazu sagen, dass Radikalismus ähnlich bescheuert, wie Extremismus ist. Siehe U.S.A… Man bewegt sich zwar noch innerhalb der Verfassung, aber man polarisiert so sehr, das die demokratischen Parteien zu keinem Konsens kommen, was wiederum die langfristige der Demokratie schadet.

Nein eigentlich nicht bzw. auch nicht mehr als Leute in anderen Parteien die zb erzkonservativ Sachen fordern oder ultra neoliberale.

Ist ja auch nicht viel besser :wink:.

Weil ich das Gefühl habe das es hier Missverständnisse gibt.

Radikalismus =/= Radikalisierung

Und Extremismus als etwas gegen die Demokratie arbeitet und damit nicht anliegen der Linkenbewegung im Kern.

Hab das wie im dem Post zu vor nicht spezifisch an einer Ideologie oder politischen Haltung festgemacht. Wie du schon gesagt hast Hardliner gibt es überall.

Weiteres aus der Reihe “Linke kritisieren sich gegenseitig”. Feministische YouTubeerin die sich Trans Menschen einsetzt kritisiert radikale Feministinnen:

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danke der ‚Kopftuchausstellung‘ in Frankfurt, kocht diese Diskussion ja auch gerade wieder richtig hoch und das auch unter den Linken.

Im Grunde hab ich das Gefühl, unter den Linken gibt es ständig irgend ein Beef :grinning: aber das ist ja ein Prinzip.

Artikel zu der Ausstellung

Links und Rechts ist eine uralter Unterteilung. Willkommen im 21 Jahrhundert

Ey, es geht viel mehr drum das schon öfter hier unterstellt wurde, dass man ja viel das Maul auf macht wenns darum geht Rechte zu kritisieren aber “die linken user hier” einfach mit allen mitgehen was “Die Linken” sagen und sie untereinander nie anderer Meinung sind.