Gender Pay Gap und verwandte Themen in der Debatte mit Jordan Peterson

Nein, ich erkläre die deutsche Sprache, die nicht unbedingt logisch sein muss, ist halt abstrakt.

Das ist ja auch absolut legitim. Ich selbst als Mann kann da leider nicht mit meinen eigenen Erfahrungen argumentieren aber kenne selbst viele Frauen die damit ein Problem haben.

Ist denn jeder Mensch der das als Problem (Problem heißt für mich übrigens nicht, dass es das schlimmste ist was unserer Gesellschaft passieren konnte) sieht deiner Meinung nach in der „extremen 3rd-Wave-Feminist Blase“?

Naja du hast erst mal gar nichts “erklärt”. Das einzige was du gemacht hast ist einen Vergleich zu Begriffen aufzustellen die Dinge ohne Geschlecht beschreiben. In der Diskussion ging es aber um Begriffe die eine Gruppe an Menschen beschreiben.

Nein, als Berufe.

Vielleicht versteh ich dich auch einfach falsch aber Mond und Erde sind doch keine Berufe oder?

Nein, aber in der Diskussion ging es um Berufe und nicht um die Beschreibung von Menschen. Wenn ich jetzt eine Gruppe von Menschen beschreibe ist das auch oft weiblich, das waren die Weißen, aber Männer sind mitgemeint.

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Macht es überhaupt Sinn jetzt einfach nur Männlich und Weiblich zu Gendern? Immerhin schließt man das dritte/andere Geschlechter ja wieder aus. :thinking:

Ist denn jeder Mensch der das als Problem (Problem heißt für mich übrigens nicht, dass es das schlimmste ist was unserer Gesellschaft passieren konnte) sieht deiner Meinung nach in der “extremen 3rd-Wave-Feminist Blase”?

Ich denke der Anteil der Menschen, die damit ein Problem haben, ist sehr klein. Vielleicht nicht alle, aber ein Großteil dieser Menschen ist Teil oder im Umfeld dieser extremen Meinungsblase.
Viele dieser Menschen gehen in die Medien (ÖR oder Youtube) oder Politik (Hauptsächlich Die Linke oder Die Grünen). Deswegen kommt es einem so vor, als ob es so ein großes Problem sei.

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Es heißt ja das Mädchen.

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Nein, das meinte ich sicher nicht.

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Ist das in dem Fall nicht einfach nur die Mehrzahl? z.B. Der Mensch, die Menschen? In der Sache ging es auch weniger um die Artikel sondern mehr um die Endungen.

Aber mittlerweile glaube ich, dass du einfach nur trollen willst. Was ja auch erstmal nicht schlimm ist nur verwässerst du hier eine bisher ganz ordentlich geführte Diskussion.

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Nein würde ich so nicht behaupten und Problem ist da auch der Falsche begriff. Ich kenne viele die die Diskussion einfach gut finden, um mal darüber zu reden auf Aufmerksam zumachen.

Und klar wird das ganze in bestimmten Kreisen stärker diskutiert.

Auch ist dieser Third-Wave-Feminism so eine komische Einteilung und benennt eher das dritte mal wo Feminismus groß zum Thema wurde, nach den 80ern. Und war das ein aggressiven ‘Zurückkommen’, weil es aus dem Punk kam.

Alice Schwarzer würde man zb Second-wave feminism zählen und sie ihre ‘Anhänger’ sind ja die die viel quatsch verbreiten.

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Muss es denn immer um eine vermeintliche Ideologie gehen, die dahinter steckt?
Kann es nicht einfach auch nur fairer und praktischer sein, zu Gendern?

Ich komme jetzt zwar wieder nur mit einer persönlichen Anekdoten daher, finde solche Erfahrungen und Eindrücke aber teilweise viel ausdrucksstärker, als überfrachtete Diskussionen über Grammatik und Semantik, die ich in der Hinsicht oft viel ablenkender und verwirrender empfinde.

Als ich vor knapp 10 Jahren mit meinem Studium begonnen habe, bestand die Professorenschaft zu 100 % und ausschließlich aus Männern. Viele weiße alte Männer und ein paar junge. Wir Studierenden waren bei fast 50/50, was für Naturwissenschaften ziemlich gut ist. (Drüben in der Pharmazie waren es sogar mehr weibliche Studierende, weshalb dessen Ersti Partys auch bei uns sehr beliebt waren :wink:)
Die Promovierenden, die uns betreut haben, bestanden vielleicht noch zu 30-40 % aus Frauen. Je nach Arbeitskreis konnte das auch stark variieren.
Im Laufe des Studiums kamen dann zwei neue junge Professorinnen zur Professorenschaft dazu. Die eine Professorin war auch eine ziemliche Überfliegerin, die dauernd irgendwelche Fördergelder in Millionenhöhe bekommen hat, weil alle auf Computerchemie so steil gehen. (Mich hat sie leider meinen Erst- und Zweitversuch in OC-F gekostet, wodurch ich ein Jahr warten musste und meinen letzten Versuch, wieder bei einem alten Mann kurz vor der Pension, geschafft habe, weil der Computerchemie Teil wieder auch für Hannepampel wie mich zu lösen war :sweat_smile:)

Jedenfalls würde ich immer von „Professorin Piep“ sprechen und niemals von „Professor Piep“, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass ein Großteil bei der Ansprache einen weißen alten Mann vor Augen hätte und keine junge blonde Frau. Und rede ich von der Professorenschaft, schreibe ich auch lieber „meine ehemaligen ProfessorInnen“, da bei „Professoren“ vermutlich auch wieder eher das Bild vom Anfang meines Studiums, als vom Ende meines Studiums in den Köpfen entsteht.

Klar kann man jetzt sagen, warten wir noch weitere 10-20 Jahre, bis die Frauen es vielleicht geschafft haben zu 50 % die Fachschaft zu besetzen. Und dann noch weitere 10 Jahre bis dann wirklich jeder Volldepp bei „naturwissenschaftlicher Professor“ sowohl an weibliche als auch männliche Personen denkt.
Da sage ich halt wieder, dass Gendern diese Transferleistung abkürzen kann und wir auf Entwicklungen und Fortschritte unserer Gesellschaft auch mit unserem Gebrauch von Sprache reagieren können. Ohne irgendeine Ideologie oder feministische Agenda im Hinterkopf zu haben. Für mich fühlt sich das nur logisch und konsequent an, ohne mich da irgendwie profilieren oder in den Vordergrund spielen zu wollen.

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Die Diskussion über Gendern kommt irgendwie einfach zu spät.
Vor 20, 30 Jahren wo die Welt noch klar in Männlich und Weiblich aufgeteilt wurde konnte man das noch leichter, aber jetzt wo es halt nicht mehr um zwei Geschlechter geht ist das irgendwie schwieriger. Auch wenn Menschen mit drittem Geschlecht natürlich eine viel kleinere Gruppe sind, wird das halt auch irgendwann aufkommen.

Die werden ja versucht mit einzubeziehen mit so Ideen wie dem * (also Spieler*innen zum Beispiel). Und es gibt ja schon vereinzelte Studien, die zwar noch viel zu klein sind um irgendetwas zu “beweisen” aber zumindest zeigen, dass dahinter ein Denkprozess steckt und sich wirklich Leute Gedanken drüber machen. Und meine Erfahrung war bisher, dass die Leute die daran arbeiten auch durchaus diskussionswillig sind.

Und anders als von manchen unterstellt, glaubt wenn dann nur ein sehr geringer Teil, dass mit so einer Diskussion sämtliche Stereotypen etc. aufgelöst werden. Es sind eigentlich gar nicht so extreme Ideen, die aber eben dadurch, dass so ein extremer Widerstand entstanden ist viel größer erscheinen als sie sind.

Ich finds dann auch immer nicht so hilfreich, wenn man das Thema dann auf ein paar “3rd Wave Extremist*innen” schiebt die sich nur wichtig machen wollen.

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Was nicht wirklich eine Rolle spielt, weil Englisch diese Ver-Weiblichung mit der “-in” Endung einfach nicht hat. Ja, mag sein dass in Englisch-Sprachigen Ländern Frauen in vielen Berufen weniger wahrgenommen werden, aber dort hat man nicht den Sprach-Aspekt, welche diese Wahrnehmung dann noch zusätzlich verstärkt.
Das ist der springende Punkt. Das Deutsche hat diese Differenzierung nunmal, das Englische nicht (oder zumindest für die meisten Berufe und Bezeichnungen nicht).

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In dem Fall geht es ja auch um eine spezifische Person.

Wenn du von Professoren schreibst, dann ist damit jeder Mensch gemeint, der diesen Beruf ausübt, egal welches Geschlecht er hat.
Schreibst du von ProfessorInnen, dann spezifizierst du das männliche und weibliche Geschlecht der Titelträger, klammerst aber alle Geschlechter dazwischen und daneben aus.

Und ich glaube, dass es diese zusätzliche Verstärkung nicht bis kaum gibt.

Genau. Und das Deutsche nutzt diese Differenzierung, wenn es darum geht, eine spezifische Gruppe oder Personen aus der Allgemeinheit, welche mit dem generischen Maskulinum beschrieben wird, anzusprechen.

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Ok…
Und da sehe ich halt einen Unterschied darin, inwiefern wir denken dass uns Sprache beeinflussen kann. Und wie ich weiter oben schon gesagt habe, die Tatsache, dass wir alle die Macht von Sprache erkennen wenn es um Propaganda oder Werbung oder Politische Slogans geht, aber nicht, wenn es um unseren alltäglichen Gebrauch geht, finde ich einfach seltsam.

Nein. Das ist falsch.
Das Deutsche nutzt es, wenn es darum geht FRAUEN aus der Allgemeinheit spezifisch anzusprechen. Männer nicht. Es gibt nicht “Lehrer” (neutral), “Lehrerin” (weiblich) und “Lehrerer” (männlich).
Es gibt eine Variation (“Lehrerin”), für weibliche Repräsentanten, und ansonsten reden wir per default von der Männlichen Form.

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Genau. Nur dass die “männliche Form” nicht bedeutet, dass damit ausschließlich nur die Männer angesprochen sind. Würde man sie in einer Gruppe extra erwähnen wollen, dann würde man von den “männlichen Lehrern” sprechen, während es bei den Frauen die Version der “Lehrerinnen” gibt, die “weiblichen Lehrer” aber ebenso richtig wäre.

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Das Problem am generischen Maskulinum ist nicht, dass Frauen „mitgemeint“ sind, sondern dass Männer niemals nicht mitgemeint sein können, wenn nicht ausdrücklich nur über Frauen gesprochen wird, was definitiv so einiges über unsere Kultur aussagt. Antje Schrupp hat das hier mal ausgeführt.

Was hingegen bei Verwendung eines generischen Maskulinums NICHT möglich ist, das ist die Sichtbarmachung von Männern als spezifische Gruppe. Weil Bezeichnungen für Männer einfach identisch sind mit Bezeichnungen für Menschen.

Mit dem Feminismus ist aber genau dieses sprachliche Bedürfnis in die Welt gekommen. Wir bestreiten den Anspruch von Männern und Männlichkeit, das Allgemeine zu respräsentieren, und uns den Status des Partikularen zuzuweisen. Männer sind nur ein Teil der Menschheit, und zwar ein spezifischer Teil, der nicht den Anspruch erheben kann, für uns zu sprechen.

Das ist aber eine Erkenntnis, die viele Männer überhaupt nicht hören wollen, und die sie zuweilen auch gar nicht verstehen.

Ich finde es wichtig, sich der Macht der Sprache bewusst zu sein, eine tolle Idee, sie unserer aktuellen Lebensrealität anzupassen, habe ich aber auch nicht. Den Vorschlag mit der neuen männlichen Endung empfinde ich als etwas hölzern, aber wer weiß, vielleicht ist das auch nur eine Sache der Gewohnheit?
Allgemein akzeptiert werden wird so was jedenfalls in naher Zukunft nicht. Wie wir wissen, braucht es gar kein Gendern, damit die Leute auf die Barrikaden gehen, dazu genügt normalerweise schon eine popelige Rechtschreibreform. :aluhut:

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